Die Deutsche Telekom wertet den gesamten Telefonverkehr ihrer Kunden aus, sowohl im Festnetz aus auch im Mobilfunknetz. Das berichtet die Wirtschaftswoche in einem Bericht. Demnach liegen der Wirtschaftswoche interne Dokumente der Telekom-Arbeitsgruppe mit der Namen GBS-MIS vor, die im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von 200 Millionen Euro verhindert haben soll.
Aus den Dokumenten gehe hervor, dass ein computergesteuertes Überwachungssystem den gesamten Telefonverkehr der Telekom überwacht und mit Hilfe der gesammelten Verbindungsdaten auswertet. In erster Linie sollen mit dem System starke Abweichungen in der Nutzung des Telefonanschlusses festgestellt werden, welche auf einen betrügerischen Missbrauch hindeuten würden. Als Beispiele nennt die Wirtschaftswoche häufige und lange Gespräche in Ländern wie Guinea oder São Tomé, bei denen die Telekom hohe Minutenpreise zahlen muss, die zum Teil wieder zu den Betrügern zurück fließen. Laut Bericht wurden alleine im letzten Jahr rund 160.000 Anschlüsse auf Grund von Missbrauch gesperrt.
Doch auch Hacker, welche in den Nachtstunden Telefonanlagen von Firmenkunden manipulieren um dann teure Servicenummern anzurufen, sollen von der GBS-MIS aufgespürt werden. Laut Wirtschaftswoche wurden im letzten Jahr 525 solche Fälle bekannt, die sich auf eine Schadenssumme von rund 2 Millionen Euro summierten.
Doch wie so oft, wenn die Technik erst einmal vorhanden und etabliert ist, kommen die Verantwortlichen auf die Idee die Technik auch auf andere Art und Weise einzusetzen. Wobei es missbrauchen wohl eher trifft:
Die Telekom ist so zufrieden mit der Arbeit ihrer Flatrate-Polizei, dass es nach Informationen der WirschaftsWoche Überlegungen gibt, dass System auch einzusetzen, um „unwirtschaftliche Kunden“ aufzuspüren. Die Telekom könnte dann künftig Kunden, die deutlich mehr telefonieren als sie für ihre Flatrate bezahlen, zu einem teureren Tarif drängen. Akzeptieren die Kunden den neuen Tarif nicht, könnte die Telekom Klauseln in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen so ändern, dass sie solchen Kunden dann kündigen kann.
Die Deutsche Telekom hat bereits eine Stellungnahme veröffentlicht.
„Wie jedes andere Telekommunikationsunternehmen nutzt die Telekom Missbrauchserkennungssysteme, die auch dem Schutz der Kunden dienen. Das System ist dem Bundesdatenschutzbeauftragten bekannt und wir haben es vor Jahren bereits öffentlich kommuniziert.
Die Unterstellung, es gäbe Überlegungen, diese Systeme gegen Kunden zu nutzen, die das Magazin als unwirtschaftlich bezeichnet, ist völliger Unsinn. Das hatten wir gegenüber dem Autor im Vorfeld eindeutig klar gestellt.“
doppelplusgut, kleiner Bruder. Doppelplusgut.
„Die Unterstellung, es gäbe Überlegungen, diese Systeme gegen Kunden zu nutzen, die das Magazin als unwirtschaftlich bezeichnet, ist völliger Unsinn. Das hatten wir gegenüber dem Autor im Vorfeld eindeutig klar gestellt.“
„niemand hat die absicht eine Mauer zu errichten“
Wo ein Trog ist, kommen auch die Schweine.
Ganz klar, dass alle überwacht werden müssen, damit nicht einige Kunden auf die Idee kommen, ihre Flatrate auch auszunutzen.
Die Verträge so zu gestalten, dass die Kosten immer gedeckt werden, wäre ja viel zu aufwändig.
GBS-MIS überwacht KEINE Flatrate-Telefonate sondern KOSTENPFLICHTIGE – und es ist auch keine Überwachung, oder ist demnächst die Parkuhr auch ein Überwachungsinstrument???? Dieses Blog wird leider immer blöder …
Ey diese Telekom geht mir echt auf den Senkel Alter. Schon 2008 publiziert Wikileals deren nahe Zusammenarbeit mit dem BND und paar anderen Mega FAILs und die steigern sich seitdem nur noch weidah …
Und wieso publiziert die Wirtschaftswoche nicht die Dokumente damit jeder die einesehen kann – keine Eier ? Sollen die das doch auf nem ausländischen Server oder Dienst veröffentlichen und sagen die wurden auf die Seite drauf hingewiesen dann sind die fein raus und haben die Docs trotzdem veröffentlicht. Mehr Rückgrat zeigen Leute und noch mehr Logik !!!
Und wo ist eigentlich der Link zur Stellungnahme der Telekom – hab gegooglet aber nichts gefunden
Und eine Frage noch: Hier steht: „Laut Bericht wurden alleine im letzten Jahr rund 160.000 Anschlüsse auf Grund von Missbrauch gesperrt.“ und bei WiWo steht: „162 800 Rufnummern hat die Telekom allein aus diesem Grund im vergangenen Jahr gesperrt. “ Rufnummern und Anschlüsse ist für mich nicht dasselbe was stimmt nun also ^^