Für heute hat der deutsche Kulturrat einen Bundesweiten Aktionstag ausgerufen, um über den „Wert der Kreativität“ zu reden und damit ist wohl das Urheberrecht gemeint. Ich hab das am Wochenende schon gemacht.
Am Samstag war ich beim Deutschlandfunk in der Sendung Markt und Medien zu hören. Die Diskurs-PLattform vom Deutschlandfunk hat das ganze Interview mit mir online gestellt: “Pogromartige Stimmungen” – Der Streit ums Urheberrecht.
Als “die große demokratietheoretische Frage des Informationszeitalters” bezeichnet Markus Beckedahl das Urheberrecht. Er kritisiert die Aktion von Anonymous, hält die heftige Kritik – Stichwort “pogromartige Stimmungen” – daran aber für ebenso wenig konstruktiv. Statt Panikmache und gegenseitigen Beschuldigungen sei nun Versachlichung gefragt. Der Gründer von netzpolitik.org glaubt, dass die aktuelle Debatte von Angst dominiert werde: Die Urheber befürchteten, vom Medienwandel überrollt zu werden, während die Nutzer ihre Grundrechte durch die immer weitergehende Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen bedroht sähen und um die Zukunft des freien Netzes bangten. Beckedahl sieht dabei auch die Politik in der Pflicht: Dort habe man das Thema lange verschlafen und statt Reformen auf härtere Durchsetzung des bestehenden Rechtes gesetzt. Er wünscht sich mehr Mut und weniger wohlfeile Sonntagsreden.
Am Sonntag war ich beim Deutschlandfunk im Rahmen des Kulturfragen-Gesprächs zu hören, wo ich mich rund 25 Minuten lang mit der Journalistin Karin Fischer über die Urheberrechtsdebatte unterhalten habe. Davon gibt es einen komischen Anteasertext auf der Webseite und hier die MP3.
Ansonsten lohnen sich die „Fünf Fragen zum Urheberrecht, die unsere Gesellschaft beantworten muss“ von Dirk von Gehlen aus der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende.
Frage 1: Was ist überhaupt das Problem?
Frage 2: Welche Strafe ist angemessen?
Frage 3: Wer trägt die gesellschaftlichen Kosten?
Frage 4: Wie schafft man Gerechtigkeit?
Frage 5: Wie wollen wir’s dann machen?
Begleitet wird der Aktionstag übrigens mit einem weiteren Aufruf à la „Wir sind die Urheber“ mit den üblichen prominenten Unterzeichnern: http://kulturstimmen.de/aufruf/ Darin wird die Formel aufgestellt: „Starkes Urheberrecht = Sicherung kultureller Vielfalt“. Das setzt erneut auf Konfrontation und bleibt völlig im Unklaren, was mit einem solchen starken Urheberrecht auch im Sinne der Nutzer gemeint sein soll.
Dazu mein Artikel von gestern: „Morgen ist der zwielichtige Aktionstag „Wert der Kreativität“: Warum noch so ein Aufruf?“ http://freiekulturundmusik.wordpress.com/2012/05/20/morgen-ist-der-zwielichtige-aktionstag-wert-der-kreativitat-warum-noch-so-ein-aufruf/
Diese Journalistin ist aber sehr contra.