Google Transparenz-Bericht: Staaten lassen immer mehr löschen

In seinem halbjährlich erscheinenden Transparenz-Bericht, der den Zeitraum Juli bis Dezember 2011 abdeckt, stellt Google einen weiteren Anstieg staatlicher Zensuranfragen fest:

Dorothy Chou von Google schreibt im offiziellen Google Blog:

This is the fifth data set that we’ve released. And just like every other time before, we’ve been asked to take down political speech. It’s alarming not only because free expression is at risk, but because some of these requests come from countries you might not suspect—Western democracies not typically associated with censorship.

For example, in the second half of last year, Spanish regulators asked us to remove 270 search results that linked to blogs and articles in newspapers referencing individuals and public figures, including mayors and public prosecutors. In Poland, we received a request from a public institution to remove links to a site that criticized it. We didn’t comply with either of these requests.

Von staatlichen Institutionen aus Deutschland hat Google 103 Anträge erhalten. Dadurch sind 1722 Inhalte bemängelt worden – 77% davon entfernte Google. Hauptursachen waren laut Google Seiten die gegen das Jugendschutzgesetz verstießen und von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) gemeldet wurden. Dabei sei es vor allem um den Verkauf von Nazi-Memorabilia, extremer Gewalt oder Pornographie gegangen. Nach einem Gerichtsbeschluss musste Google 898 Suchergebnisse, die Äußerungen über eine staatliche Behörde und einen ihrer Mitarbeiter enthielten, löschen.

7 Ergänzungen

    1. Man…willkommen im Internet!

      Glaubst Du ernsthaft, dass es Alternativen gibt. Bei Löschungen dieser Art wird doch nicht nur Google angeschrieben. Jedoch machen sich nicht alle die Mühe einen Bericht für die Öffentlichkeit zu verfassen. Und außerdem musst Du als Unternehmen gewisse Auflagen erfüllen, sonst wird Dir die Lizenz entzogen. Internetseiten kann man schnell „kappen“ (technisch nicht erreichbar oder komplett rausgenommen)…hat Google mit dem Bericht zu verstehen gegeben.

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