Interessantes TV-Debattenformat mit spannenden Rednern. Zwei Zweier-Teams treten gegeneinander an und diskutieren in diesem Fall Cyberwar: „The cyber war threat has been grossly exaggerated“ mit Jonathan Zittrain, Marc Rotenberg, Bruce Schneier Mike McConnell.
Mit der Begründung, Kinder zu schützen, führen immer mehr US-Bundesstaaten Altersbeschränkungen für soziale Medien ein. Acht Staaten haben bereits einschlägige Gesetze beschlossen, vollständig in Kraft ist davon aber noch keines. Das letzte Wort wird der Supreme Court sprechen müssen.
Die israelische Armee soll ein KI-gestütztes System eingesetzt haben, um Ziele in Gaza zu markieren. Die Fehlerraten solcher Technologien seien groß, warnt der Verein „Forum InformatikerInnen für Frieden“ und fordert deren Ächtung. Ein Interview mit Rainer Rehak, der das Papier mitgeschrieben hat.
Zu der Debatte kann man einiges erzaehlen… hier was mir aufgefallen ist.
Man kann ueber Geheimdienste denken was man mag, aber McConnell kam fuer mich rueber als derjenige, der am ehrlichsten war und bei seiner Argumentation keine Ausfluechte suchen musste. Sein Vergleich des „Cyber Wars“ mit dem des „Cold Wars“ war ein einfaches wie geniales Totschlagargument.
Das Problem an der Sache ist wohl die Semantik. Man argumentiert im Prinzip fuer die selbe Sache, aber hat natuerlich ganz andere Vorstellungen und laesst dadurch die Interpretation der zentralen Frage anders aussehen. Fuer Schneier & Co ist die Frage wohl eher „Gab es zuviel Angstschuererei?“ – was jeder von uns vermutlich mit „JA“ beantworten koennte. Fuer McConnell ist die Frage „Muessen wir uns auf den Cyber-War vorbereiten? (ala Cold War)“ – was wohl jeder dort im Raum mit „JA“ beantworten wuerde (wenn auch nicht unbedingt hier).
Ich weiss (noch) nicht, wie die Abstimmung ausging, aber ich vermute die Contra-Seite wird gewinnen, da sie die Diskussion zu einer Diskussion um ihre Interpretation (s.o.) gemacht hat und somit die andere Seite als emotional und „aengstlich“ darstellen konnte.
Ich fuerchte, Schneier und Rotenberg kamen eher als irre Spinner rueber, als alles andere. Und die normale Bevoelkerung weiss bestimmt nicht was fuer eine „Authoritaet“ Bruce IRL besitzt. Der NSA-Typ hingegen bekommt den „Veteranen-Vorteil“.
Zu erwaehnen sei am Rande noch die „showmanship“ von Jonathan Zittrain. Er hat im Prinzip nie so wirklich substanzielle Argumente und wirkt seine Wunder eher mit witzigen Vergleichen und dergleichen. Man kann fast spueren, wie er das Publikum knetet. Dieser Kerl koennte nochmal ziemlich gefaehrlich werden, wenn er zu den „Boesen“ gehoeren sollte.
Gut, aber das war’s von mir. Ich geh schlafen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.
Zu der Debatte kann man einiges erzaehlen… hier was mir aufgefallen ist.
Man kann ueber Geheimdienste denken was man mag, aber McConnell kam fuer mich rueber als derjenige, der am ehrlichsten war und bei seiner Argumentation keine Ausfluechte suchen musste. Sein Vergleich des „Cyber Wars“ mit dem des „Cold Wars“ war ein einfaches wie geniales Totschlagargument.
Das Problem an der Sache ist wohl die Semantik. Man argumentiert im Prinzip fuer die selbe Sache, aber hat natuerlich ganz andere Vorstellungen und laesst dadurch die Interpretation der zentralen Frage anders aussehen. Fuer Schneier & Co ist die Frage wohl eher „Gab es zuviel Angstschuererei?“ – was jeder von uns vermutlich mit „JA“ beantworten koennte. Fuer McConnell ist die Frage „Muessen wir uns auf den Cyber-War vorbereiten? (ala Cold War)“ – was wohl jeder dort im Raum mit „JA“ beantworten wuerde (wenn auch nicht unbedingt hier).
Ich weiss (noch) nicht, wie die Abstimmung ausging, aber ich vermute die Contra-Seite wird gewinnen, da sie die Diskussion zu einer Diskussion um ihre Interpretation (s.o.) gemacht hat und somit die andere Seite als emotional und „aengstlich“ darstellen konnte.
Ich fuerchte, Schneier und Rotenberg kamen eher als irre Spinner rueber, als alles andere. Und die normale Bevoelkerung weiss bestimmt nicht was fuer eine „Authoritaet“ Bruce IRL besitzt. Der NSA-Typ hingegen bekommt den „Veteranen-Vorteil“.
Zu erwaehnen sei am Rande noch die „showmanship“ von Jonathan Zittrain. Er hat im Prinzip nie so wirklich substanzielle Argumente und wirkt seine Wunder eher mit witzigen Vergleichen und dergleichen. Man kann fast spueren, wie er das Publikum knetet. Dieser Kerl koennte nochmal ziemlich gefaehrlich werden, wenn er zu den „Boesen“ gehoeren sollte.
Gut, aber das war’s von mir. Ich geh schlafen.