Ticker vom 13.12.2024

Reporter ohne Grenzen
In diesem Jahr sind weltweit 54 Journalist*innen wegen ihrer Arbeit getötet worden. Zum Stichtag 1.12. waren 550 aufgrund ihrer Arbeit inhaftiert, die meisten in China, und 55 sind entführt worden.
DER STANDARD
Die chinesische Marine verfügt nun über ein 58 Meter langes Drohnen-Schiff mit ferngesteuertem Minihubschrauber und Raketen.
404 Media
Eine neue YouTube-Funktion gibt Creator:innen per Sprachmodell generierte Antwortvorschläge für die Kommentarspalte, um mit ihren Fans in Kontakt zu bleiben. Die Ergebnisse sind offenbar lächerlich.
sachsen.de
Mit dem Okay der Länderchef:innen hat die Novelle des Medienstaatsvertrags die nächste Hürde genommen. Drin steht: ein Kinderschutz-Modus auf Ebene von Betriebssystemen sowie abdrehbare Geldhähne und mehr Netzsperren für Pornoseiten.

Ticker vom 12.12.2024

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Das BSI hat bis zu 30.000 IoT-Geräte in Deutschland, wie zum Beispiel smarte Bilderrahmen, daran gehindert, mit Cyberkriminellen zu kommunizieren. Die Geräte wurden mit vorinstallierter Schadsoftware ausgeliefert.
Süddeutsche Zeitung
CSU und Freie Wähler haben in Bayern Schwangerschaftsabbrüche per Telemedizin verboten. Dabei gilt die Versorgung von ungewollt Schwangeren in dem Bundesland ohnehin schon als besonders schlecht. Das Verbot ist ideologisch motiviert, kommentiert die SZ.
The Guardian
Neues Leistungsschutzmodell: Große Online-Dienste wie Facebook sollen in Australien einen fixen Betrag in einen Topf einzahlen, um Journalismus zu finanzieren. Alternativ können sie Verträge mit Verlagen abschließen.
Verbraucherzentrale Bundesverband
Die EU regelt den Zugang zu Forschungsdaten nach dem Gesetz über digitale Dienste. Der vzbv sieht in den Plänen Mängel: So müsse klar definiert sein, dass auch zivilgesellschaftliche Organisationen Zugang bekämen und dass der Zugang kostenlos sei.
noyb
Die Datenschutz-NGO noyb hat Beschwerde gegen die Social-Media-Plattform BeReal eingebracht. Der Vorwurf: Wer Tracking ablehnt, werde jeden Tag aufs Neue mit einem Pop-up-Fenster zermürbt.
Bayerischer Flüchtlingsrat
Eine Mitarbeiterin des Bayerischen Flüchtlingsrates sprach im Podcast des Bildungszentrums Nürnberg. Der Podcast war kurz nach Erscheinen wieder offline. Als er wieder hochgeladen wurde, fehlten Passagen - wohl vor allem mit Kritik an der CSU-Migrationspolitik.
The New York Times
Wem das Klicken auf Websites zu mühsam ist, kann sich die Arbeit künftig von Googles Mariner abnehmen lassen. Das experimentelle KI-Tool braucht dazu lediglich Angaben der Nutzer:in, was es beispielsweise in einem Online-Shop kaufen soll. Was soll da nur schiefgehen?

Ticker vom 11.12.2024

dnip
Wer mit Bluesky liebäugelt, will vielleicht vorher wissen: Wie fühlt sich das dort an? Wie wird moderiert? Wer besitzt den Laden eigentlich? Wie finanziert sich die Plattform? Das alles fasst Patrick Seemann zusammen. Ein paar Hinweise zum Datenschutz gibt es obendrauf.
golem.de
Nach einem Textgenerator (ChatGPT) und einem Bildgenerator (DALL-E) hat OpenAI nun auch einen Videogenerator veröffentlicht: Sora. Allerdings noch nicht in der EU.
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
BSI informiert: Wer smarte Geschenke unter dem Weihnachtsbaum findet, sollte sie anschließend vor Cyberkriminellen schützen. Dazu stellt das BSI Online-Anleitungen und ausdruckbare Broschüren bereit.
AP
Die US-Satireseite "The Onion" darf das hetzerische Portal "Infowars" nicht kaufen, um daraus eine Parodie seiner selbst zu machen. Ein US-Richter hat Fehler bei der Versteigerung bemängelt.
Verfassungsblog
Die KI-Verordnung der EU ist daran gescheitert, die Gefahren biometrischer Identifikation in Echtzeit zu bannen. Das geht aus einer Analyse von zwei Juristinnen hervor. Sie bemängeln etwa niedrige Hürden, Gefahr vor Diskriminierung und Abschreckungseffekte.
The Verge
Verbraucherschutz zurückdrehen, Konzern-Interessen fördern: Diese Dinge sind laut The Verge von Andrew Ferguson zu erwarten. Ihn sieht Donald Trump als neuen Chef der US-Behörde FTC (Federal Trade Commission) und damit als Nachfolge für Lina Khan vor.
moz://a
Firefox schafft die Datenschutzoption "Do Not Track" ab, weil viele Seiten sie ignorieren würden. Stattdessen empfiehlt Mozilla interessierten Nutzer:innen, ein Häkchen bei "Websites anweisen, meine Daten nicht zu verkaufen oder weiterzugeben" zu machen.
iRIGHTS info
Über offen verfügbare Paper können Wissenschaftsverlage Daten von Forschenden sammeln. In einem Gastbeitrag für iRights info warnt jedoch ein Wirtschaftswissenschaftler: Das Tracking könnte sich auf die Wissenschaftsfreiheit auswirken.
LobbyControl
Die neue EU-Kommission bringt mehr Lobbytransparenz: Ab Januar müssen alle Beamt:innen bis zur Referatsleitungsebene Lobbytermine offenlegen. Die NGO LobbyControl sagt dazu: "ein Riesenschritt nach vorn".
FINANCIAL TIMES
Google soll laut FT dabei geholfen haben, Instagram-Werbung für Teenager:innen auf YouTube zu schalten – trotz Regeln, die Werbung für Minderjährige untersagen. Die EU-Kommission untersuche das, äußere sich aber nicht. Google poche auf seine hohen Werbe-Standards.
The Verge
Bei der ersten Anmeldung sowie einmal pro Woche sollen soziale Medien ihre Nutzer:innen vor den Gefahren für die mentale Gesundheit warnen. So sieht es ein Gesetzentwurf aus dem US-Staat Kalifornien vor.

Ticker vom 10.12.2024

Bundesverfassungsgericht
Mit Auflösung der Linksfraktion im Bundestag verlor der Abgeordnete André Hahn seinen Sitz im Parlamentarischen Kontrollgremium. Dagegen zog er vors Bundesverfassungsgericht - und scheiterte. Hahn kritisiert, dass das Gericht nicht in der Sache entschieden hat.
DSA Observatory
Das DSA Observatory der Uni Amsterdam fasst erste Eindrücke der Risikoberichte zusammen, die große Plattformen nach dem Gesetz über digtiale Dienste vorlegen müssen. Demnach sind die PDFs schwer verdaulich, schwer vergleichbar und eher vage.