Schlagwort: Stalkerware

Mann mit Brille in dunklem Anzug am Rednerpult

Es begann als ambitioniertes Vorhaben der EU-Kommission gegen sexualisierte Gewalt. Bei den heutigen Trilog-Verhandlungen droht jedoch ein Debakel. Ausgerechnet Deutschland blockiert eine europaweite Regelung gegen Vergewaltigung. Und der Rat möchte den besseren Schutz vor bildbasierter Gewalt und Deepfakes verwässern.

Illustration einer Frau mit Handy, umgeben von Sprechblasen, ich interpretiere ihren Gesichtsausdruck als besorgt

Die EU will Betroffene von digitaler und häuslicher Gewalt stärken – etwa mit einem Verbot bildbasierter Gewalt und mehr Hilfsangeboten. Zwist gibt es bei der Definition vor Vergewaltigung und der Kriminalisierung von Sexarbeit.

Ein Smartphone mit einem bunten Kirchenglasfenster, vor dem der Schatten einer Statue von Jesus am Kreuz abgezeichnet ist

Evangelikale Kirchen in den USA setzen auf Überwachungs-Apps, um das Verhalten ihrer Mitglieder zu kontrollieren. Bis ins kleinste Detail zeichnen die Programme das digitale Verhalten von Nutzer:innen auf und informieren Pastoren über angeblich „fragwürdige Aktivitäten“ wie Porno-Konsum oder Homosexualität.

Die Bundesregierung soll Betroffene digitaler Gewalt stärken, das empfehlen Sachverständige im neuen Gleichstellungsbericht. Wie groß das Problem ist, erklärt Jenny-Kerstin Bauer vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe im Interview.

Eine EU-Flagge; eine Person, die gestresst ihre Hände vor der Stirn faltet.

Die EU-Kommission hat eine Richtlinie zu Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt vorgeschlagen. In dem ambitionierten Vorhaben stecken unter anderem Regulierungen für ohne Einverständnis geteilte Nacktfotos, Deepfakes und Stalkerware.

Fünf gezeichnete Augen unterschiedlicher Größe

Seit Jahren rätseln Sicherheitsforscher:innen, wer hinter einer Reihe von nahezu identischen Spionageapps steht. Das Nachrichtenportal Techcrunch fand nun eine gravierende Sicherheitslücke im Code der Apps. Darüber landeten nicht nur die Daten der Ausgespähten für alle zugänglich im Netz – sondern auch verräterische Dokumente der Macher.

Frau mit Handy in der Hand läuft über gelben Zebrastreifen.

Den Partner oder die Partnerin mit Stalkerware online überwachen? Eine Online-Umfrage der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky zeigt, dass ein Drittel der Befragten dazu unter bestimmten Umständen bereit ist. Dass der Partner oder die Partnerin fremdgehen könnte, zählt zu den Hauptgründen.

Eigentlich wollte Google Anzeigen für privat genutzte Überwachungsprogramme aus den Suchergebnissen werfen. Doch immer noch findet man über die Suchmaschine Werbung für einige der notorischsten Unternehmen. Sie nutzen offenkundig eine Hintertür, die Google offenließ.

In den USA hat die Federal Trade Commission einen Hersteller von kommerzieller Spionage-Software gezwungen, seine Geschäfte einzustellen. Es ist einer der wenigen Fälle, in denen Behörden gegen die Überwachungsindustrie vorgehen.

Digitale Gewalt wie Cyberstalking ist ein globales Problem. Bis Jahresende will die EU-Kommission entscheiden, ob sie eine neue Richtlinie für die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt vorlegen wird. Expert*innen drängen zum Handeln.

Auch digitales Ausspähen, Einschüchterung und das Vortäuschen einer falschen Identität fallen in Zukunft unter den Straftatbestand Stalking. Die Bundesregierung hat eine entsprechende Gesetzesreform gebilligt. Expert:innen warnen, dass weitere Maßnahmen folgen müssen.

Ein Grammatikdreher dürfte Google ziemlich peinlich gewesen sein. Apple-User hatten ein Problem und eine Suppendose ist auch nicht besser als eine Bitcoin-Wallet. Die besten Reste des Tages.

Vergangenen Monat kündigte Google an, Anzeigen für privat genutzte Überwachungsprogramme aus der Suchmaschine zu werfen. Seit gestern ist das Verbot in Kraft – und viele Firmen werben nach wie vor für ihre Produkte. Sie nutzen eine Hintertür, die Google offenließ.

Wiedergesunden ist der Corona-Warn-App offenbar schwerer zu erklären als eine Erkrankung und auf QR-Codes müssen wir wohl noch eine ganze Weile warten. Außerdem lässt Google finally keine Werbung mehr für Stalkerware zu. Die besten Reste des Tages.

Illustrationen von zwei Menschen am Esstisch, neben ihnen ihre Telefone

Stalkerware is software designed to run on your smartphone, keep tabs on everything you do and report it back to whoever decided to spy on the intimate details of your life. This is a crime in most countries, but the apps are hard to find. Security researchers are working to change that.

Menschen spionieren andere Menschen aus und billige Apps helfen ihnen dabei. Die Überwachung ist ein massiver Eingriff in die Grundrechte, doch die Programme sind nur schwer aufzufinden. Sicherheitsforscher:innen wollen das ändern.

Nahaufnahme eines Smartphones, in der Hand einer Person vor schwarzem Hintergrund.

Während eines Support-Auftrags habe ein Mitarbeiter der Cyber-Intelligence-Firma NSO Group laut Berichten von Motherboard versucht, sich Zugriff auf das Smartphone einer Bekannten zu verschaffen. Der Vorgang stellt das Unternehmen, das wegen seiner Verbindungen zu autoritären Regimen in der Kritik stand, vor Herausforderungen.

Zwei junge Frauen machen ein Selfie vor Kirmenhintergrund

Deutschland ist europaweit an der Spitze, wenn es um die private Spionage mit Stalkerware geht. Das legen neue Zahlen der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky zur heimlichen Handy-Überwachung nahe. Die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen.

Frau sitzt mit Beinen übereinander geschlagen, i der Hand ein Smartphone

Die US-Wettbewerbsaufsicht hat erstmals einem Hersteller von Spionage-Apps harte Auflagen gemacht. Doch die Vereinbarung hat massive blinde Flecken, warnen Expert*innen.

In dieser Folge von Off The Record sprechen wir über unsere Recherche zu einem der notorischsten Anbieter von Stalkerware und ein geheimes Bundestagsgutachten, das die Hackback-Pläne der Bundesregierung für Humbug erklärt.

Stalkerware

Richtlinie zu Gewalt gegen Frauen: Warum Deutschland kein EU-Gesetz gegen Vergewaltigung will

Gesetz zu Gewalt gegen Frauen: EU-Rat gegen einheitlichen Schutz vor Vergewaltigung

Spionage, Sex und Scham: Überwachung im Namen des Herrn

Gleichstellungsbericht: „Schutzschirm“ für Betroffene digitaler Gewalt gefordert

Gewalt gegen Frauen: EU-Kommission will bildbasierte Gewalt und Cyberstalking unter Strafe stellen

1Byte: Firma hinter Stalkerware-Netzwerk enttarnt

Überwachung in der Partnerschaft: Jeder Dritte hält Stalkerware für akzeptabel

Digitale Gewalt: Google macht weiter Werbung für Spionage-Apps

Überwachung: US-Aufsichtsbehörde verbietet Spionage-App

Digitale Gewalt: EU-Richtlinie könnte Betroffene besser schützen

Strafrecht : Weitere Taten werden als Stalking strafbar

Was vom Tage übrig blieb: Verdreht, verpasst, verurteilt

Digitale Spionage: Google erlaubt weiterhin Werbung für Stalkerware

Was vom Tage übrig blieb: Gesundmeldung, Gesundheitsamt und Google-Klatsche

Stalking via Smartphone: How security researchers are working to expose stalkerware on your phone

Stalking per Smartphone: Wie Sicherheitsforscher:innen Spionageapps enttarnen wollen

NSO Group: Mitarbeiter soll Spyware für private Zwecke missbraucht haben

Digitales Stalking: Kaspersky findet mehr als 2.000 Fälle von Stalkerware in Deutschland

Aufsicht über Cyberstalking: US-Behörde geht gegen Stalkerware-Hersteller Retina-X vor

NPP 186 Off The Record: Unser Hackback gegen Stalkerware