Was vom Tage übrig bliebGesundmeldung, Gesundheitsamt und Google-Klatsche

Wiedergesunden ist der Corona-Warn-App offenbar schwerer zu erklären als eine Erkrankung und auf QR-Codes müssen wir wohl noch eine ganze Weile warten. Außerdem lässt Google finally keine Werbung mehr für Stalkerware zu. Die besten Reste des Tages.

Sonne hinter Baum
#nofilter

Wo ist nur der „Ich bin wieder gesund“-Knopf? (Zeit Online)
Wie man sich in der Corona-Warn-App infiziert meldet, das hat man jetzt oft genug gelesen. Aber was passiert eigentlich, wenn man nach einer Meldung wieder gesund ist und diesen freudigen Umstand ebenfalls melden will? Zeit-Online-Redakteurin Lisa Hegemann hat mit einer Physiotherapeutin gesprochen, die vor diesem Problem stand und berichtet von der kafkaesken Reise durch die verschiedenen Hotlines, die darauf folgte. Lustig.

Corona-App nicht mit Gesundheitsämtern und Laboren verbunden (RBB24/dpa)
Und noch eine Meldung aus dem Appiversum, wenn auch keine mit schockierendem Neuigkeitswert: Die Berliner Gesundheitsämter sind immer noch nicht an das System angebunden, mit dem die QR-Codes für die Corona-Warn-App gestanzt werden. „Die technischen Möglichkeiten werden erst in den nächsten Wochen entstehen“, antwortet die Senatsgesundheitsverwaltung auf die Anfrage eines FDP-Abgeordneten. Das tut sich vermutlich nicht viel, denn die Labore sind auch nach wie vor ohne Anbindung. Damit ist das Bestehen der Telekom-Hotline, mit deren Hilfe App-Nutzer:innen derzeit Infektionen melden sollen, wohl noch eine Weile gesichert.

Update to Enabling Dishonest Behavior policy (Google)
Wie edel: Google kündigt an, ab dem 11. August kein Geld mehr mit Anzeigen für sogenannte Stalkerware verdienen zu wollen. Die entsprechende Regel wird erweitert, so dass Anzeigen für Spionagesoftware künftig weltweit verboten sind. Das Timing ist interessant, wenn man bedenkt, dass Menschenrechtsaktivist:innen wie das Citizen Lab bereits seit geraumer Zeit auf die kritische Rolle von Google in dieser miesen Branche hingewiesen haben, aber besser spät… Und wenn wir schon dabei sind: Welche Antivirenprogramme Stalkerware auf Android-Smartphones am besten erkennen, hat AV Comparatives hier in Zusammenarbeit mit der Electronic Frontier Foundation untersucht.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. Zitat: „Welche Antivirenprogramme Stalkerware auf Android-Smartphones am besten erkennen, hat AV Comparatives hier in Zusammenarbeit mit der Electronic Frontier Foundation untersucht.“

    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Staatstrojaner mit denen aus fernen Ländern zuerst in einer Vergleichsliste und dann in der Schrottkiste landen. Erste Artefakte sind ins Netz gegangen …

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.