Bilder kleben heute nicht mehr in Fotoalben, Nachrichten stehen nicht mehr in Briefen und Treffen sind inzwischen Hangouts. Neue Möglichkeiten bergen aber immer Risiken: Das zeigt sich im Fall von Internetkommunikation anhand der Relevanz des Themas Datensicherheit. Gerade im Laufe des vergangenen Jahres wurde deutlich, wie aktiv – und kontrovers – die Diskussion um den verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Daten geführt wird.
Wie aktuell das Thema ist, zeigt jüngst die Debatte um die Spionageaffäre und die Ausweisung des höchsten CIA-Repräsentanten der USA. Die Medien sprechen an vielen Stellen von einer “Erschütterung der transatlantischen Freundschaft”. Und dabei zeigt sich: Geheimdienstmaßnahmen betreffen nicht “nur” mehr Internetnutzer, deren Daten ausspioniert werden. Vielmehr sind die Aktivitäten von NSA und Co. ein Politikum geworden.
Eine Gruppe von Forschern der Universität Passau untersucht dazu in einer Studie Einstellungen zur Internetnutzung und Datensicherheit im Kontext des NSA-Skandals. Das Projekt wird kulturübergreifend in Deutschland, dem Vereinigten Königreich (UK) und den USA durchgeführt. Heimatinsitutionen sind dabei das DFG-Graduiertenkolleg ‘Privatheit’ und der Lehrstuhl für Computervermittelte Kommunikation (CvK) der Universität Passau.
Ziel der Studie ist es, Einblicke in den länderspezifischen Umgang mit diesen Themen zu gewinnen und ein tiefergreifendes Verständnis spezifischer Einstellungen und Argumente zu skizzieren. Die Umfrage ist unter folgendem Link zu erreichen: http://ww2.unipark.de/uc/NSA/
Die beteiligten Forscher:
- Michael Johann, michael.johann@uni-passau.de, Twitter: @caleidosblog)
- Matthias Herz, matthias.herz@uni-passau.de, Twitter: @MatthiasHerz)
Wenn es meine Studie wäre, hätte ich den Link ja überall veröffentlicht, aber NICHT hier.
Das beeinflusst doch total die Ergebnisse!
Naja muss die Person selber wissen!
v.a. sollte man einen ssl-verschlüsselten link verbreiten.. unipark unterstützt das:
https://ww2.unipark.de/uc/NSA
Ich frage mich, was man aus einer solchen Umfrage an nutzbaren Erkenntnissen gewinnen kann.
* Welche Grundgesamtheit der Internet-Nutzer repräsentiert die Stichprobe „Alle die unseren Fragebogen ausgefüllt haben“?
* Wie oft kann man den Fragebogen ausfüllen? Anscheinend so oft man will …
* Was ist mit „sicher“ in der Frage „Wie sicher schätzen Sie Ihre persönlichen Daten bei Facebook ein?“ gemeint? Datensicherheit im Klassischen Sinn wie Sicher gegen Verlust? Falls es un die nichtöffentlichen Daten geht – sicher gegen Einsicht von wem? BND, NSA, Polizei, Facebook, Google, andere Dritte? Die Antwort ist sicherlich in jeder Auslegung der Frage ziemlich gegensätzlich.
* Lustig ist die Frage „Halten Sie folgende geheimdienstliche Maßnahmen für gerechtfertigt?“ die dann eine Liste von Maßnahmen wie „Das Installieren von Überwachungstechnik“ oder „Das gezielte Ausnutzen von Sicherheitslücken (z.B. Heartbleed-Sicherheitslücke)“ enthält. Selbstverständlich kann eine Grundrechtseinscränkende Maßnahme immer nur im besonderen Einzelfall eine Rechtfertigung
haben – Eine solche Antwort ist aber nicht vorgesehen – entweder nie oder immer…
Was der Zweck der Umfrage? Ein repräsentatives Meinungsbild eher nicht. Hoffentlich hat der Prof da vorher drübergeschaut, der war den Publikationen nach in dem Bereich ziemlich fit.
Full ack. Dass ich jeweils einzelne Maßnahmen entweder gut oder doof finden muss erschließt sich micht nicht – die wirkliche Bedrohung ensteht gerade aus der flächendeckende Anwendung. Während ich einige Maßnahmen komplett ablehne, halte ich andere in klar geregelten Einzelfällen, bei konkretem und sauber begründbaren Verdacht und nach Anordnung durch einen Richter, der tatsächlich Zeit und Lust für eine sachliche abwägung hatte für zu mindest akzeptabel. Das lässt sich aber leider absolut gar nicht abbilden, das Design der Studie ist mindestens fragwürdig. Schade irgendwie.
Ich muss dem leider ebenfalls zustimmen.
Klar würde ich solchen Grundrechtseingriffen nur nach richterlichem Beschluss in begründeten Einzelfällen zustimmen, aber eben nicht nach Beschlüssen, wie sie z.B. beim FISAcourt erwirkt werden.
Der „Richterliche Beschluss“ beruhigt mich also gar nicht. Es kommt immer darauf an, wie das Gericht zusammengesetzt ist und auf welcher Informationsbasis die ihre Beschlüsse fassen.
Das ist ja, nach allem, was man weiß, eher eine Beschlussmaschine, die alles gestempelt unten auswirft, was oben rein gestopft wird. – Was soll man also auf die ganzen Fragen mit dem Argument „richterlicher Beschluss“ antworten?
Klar sollen auch technische Abhörmaßnahmen möglich sein, wenn es den Verdacht auf schwerste Kriminalität und Terrorismus gibt und ein ordentliches Gericht begrenzte Maßnahmen beschließt.
Klar halte ich nichts davon, hochrangige Politiker komplett auszuspähen. Aber was ist mit einem korrupten „hochrangigen“ Politiker [Diktator] in irgendeiner Bananenrepublik.
Vielleicht wäre es ganz hilfreich, wenn hochrangige Politikerauch hierzulande davon ausgehen müssten, abgeschnorchelt zu werden. Sie müssten dann davon ausgehen, dass ihre „Hinterzimmerschweinereien“ über einen Geheimdienst-Leaker bei WikiLeaks landen.^^
Sollte man auf so eine Frage dann doch lieber mit „JA! Abschnorcheln!“ antworten?
Ist halt ähnlich, wie bei den Wahlomat-Fragen. Wenn man sich mit den Themen mal intensiver beschäftigt, gibt’s auch keine einfachen Antworten mehr. – Und auf solche unpräzisen Fragen gibt’s dann eher tendenziell neutrale Antworten. – Keine Ahnung, ob das für so eine Studie oder Erhebung hilfreich ist.
@purpleRain
Du bist lustig. Das ist doch „nur“ eine Bachelor oder Masterarbeit. Da repräsentativität zu verlangen ist ein bischen viel verlangt.
Es hier zu posten jedoch ist als ob man im VW Forum fragt wie man VW findet. Die Daten kann man (eigentlich) wegschmeißen.
Hallo,
ich bin dafür das nicht alles mit einmal veröffentlicht. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1.) Es wird sich dann 5 Tage in den Medien über die Sachen unterhalten und dann verschwindet es aus den Medien.
2.) Was für ein Druckmittel hat Herr Snowden den noch?
3.) Es wird von den da „OBEN“ alles getan dafür es zu vertuschen.
4.) So wird die Frau Merkel immer daran erinnert, dass Sie dreck am stecken hat.