32. Zeit Forum Wissenschaft zu Datensicherheit

Übernächste Woche kann man unseren Minister für Informationskontrolle in Berlin live erleben. Wolfgang Schäuble spricht dort auf einer Veranstaltung zu einem Thema, wo er besonders kompetent ist: 32. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT: Datensicherheit.

Surfen, Chatten, Mailen, Onlinebanking – das Internet hat unsere Kommunikations- und Informationsgewohnheiten revolutioniert. Doch das weltweite Netz birgt immer mehr Gefahren: Spams, Viren, Trojaner – bereits 86 Prozent aller registrierten Angriffe betreffen Privatcomputer. Und die Attacken werden immer professioneller. Private Firmen, Hacker, Internetkriminelle und auch der Staat versuchen an unsere Daten im Netz zu kommen, ohne dass wir es merken. Aber welches Maß an Sicherheit ist in der Informationsgesellschaft überhaupt möglich? Vertraue niemandem – offensichtlich ist die Sammlung und Kontrolle von Daten Folge der technischen Entwicklung. Ohne Vertrauen jedoch funktioniert weder das Internet noch die Zivilgesellschaft. Welche Maßnahmen zur Abwehr von missbräuchlichen Aktivitäten im Internet müssen ergriffen werden? Wie schützt der Staat seine Bürger und wie können sich die Bürger selbst schützen? Mit welchen neuen Kriminalitätsformen müssen andererseits die Sicherheitsbehörden in Verbindung mit dem Internet kämpfen? 

Diesen Fragen widmen sich Experten aus Wissenschaft und Politik beim 32. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT in Berlin zu der Sie DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herzlich einladen.

Begrüßung
Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Es diskutieren
Univ.-Prof. Dr. Dirk Heckmann, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht an der Universität Passau und Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs
Lars Reppesgaard, Buchautor „Das Google Imperium“
Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern
Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz

Gesprächsleitung:
Andreas Sentker, Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT
Ulrich Blumenthal, Redaktionsleiter „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk

Datum: Montag, 8. Dezember 2008
Zeit: 18.30 Uhr
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Markgrafenstraße 38, Berlin-Mitte

Anmeldung: Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in Berlin, Franco Bonistalli, zeit-forum@vf-holtzbrinck.de

Eine Veranstaltungsreihe von DIE ZEIT und ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

4 Ergänzungen

  1. > Wie schützt der Staat seine Bürger und wie können sich die Bürger selbst schützen?

    Ich denke der Staat als zentrale Institution kann gegen Dinge wie Botnets nichts machen. Allerdings sollte das nicht der Grund sein, zu sagen, dass nichts gemacht werden soll. Denn: Wenn ich mir den Log von meinem Router angucke, so gibt es fast minütlich einen nicht erlaubten Versuch sich mit irgendeinem Port zu verbinden. Das kann zwar eine harmlose Fehlkonifugartion eines Systems sein, ist vermutlich aber ein versuchter Angriff. Der jenige, von dessen Rechner das ausgeführt wird, ist vermutlich garkein Hacker oder Skript-Kiddie (soviele kann es denke ich nämlich garnicht geben), sondern muss folglich ein Angriff aus einem Botnet sein, wo der Besitzer des angreifenden Rechners vermutlich nichts von weis.

    Eigentlich wäre es doch cool, wenn man diesem Besitzer mitteilen könnte, dass er sein System fixen soll, oder nicht?

    Problem: Die IPs sind dynamisch und es ja im Grunde auch ungewollt, dass man direkt jemanden im Netz identifizieren kann.

    Eine mögliche Lösung die mir dazu einfällt ist einen Dienst aufzusetzen, dem man melden kann, von wem man „angegriffen“ wurde und wo man nachfragen kann, ob man selber jemanden vor kurzem angegriffen hat.
    Somit sollte sehr einfach herausfindbar sein, wer von einem Botnet-Trojaner infiziert ist und diese Erkennung sollte für Botnets sehr schwer zu umgehen sein, denn bei einem Portscan, muss man halt versuchen auf Ports zuzugreifen, auf die man eigentlich nicht zugreifen darf.

    Datenschutzmäßig könnte dieser Dienst kritisch sein, denn diese Angriffsdaten können nicht 100% geschützt werden, auch wenn sie nur an den „Angreifer“ herausgerückt werden (der sich durch seine IP identifiziert).

    Allerdings denke ich, dass sowas die Anzahl infizierter System wesentlich reduzieren kann.

    Soa, wollte das nur mal losgeworden sein, weil mir diese Idee schon iwie die ganze Zeit im Kopf rumschwirrt, ich mich aber noch nicht aufgerafft hab nen eigenen Blog oder zu haben um sowas zu posten.

  2. Na hoffentlich gibt es einen schönen Phoenix Beitrag darüber. Oder wird das sogar online gestreamt? … hmmm, Die Zeit? Holtzbrinck Verlag? … wohl kaum.

  3. Heute habe ich auf Phoenix eine Aufzeichnung dieser Debatte mitverfolgt.

    Herr Schäuble sprach immer wieder davon den Schutz des Bürgers und seiner Datenprivatssphäre nach rechtsstatlichen Prinzipien unter Anwendung des GG zu gewährleisten ….“es müssen Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber geschaffen werden“. So weit so gut, doch als der Bundes- Datenschutzbeauftragte auf den Punkt brachte, dass der Gesetzgeber die Wirtschaft noch dazu auffordere, m e h r Daten zu speichern als üblich vorgesehen…

    tja, sehr, sehr merkwürdig, da war es auf einmal kein hoheitlich rechtstaatliches Grundrechte- Problem mehr, sondern ein europäisches…

    Da versucht man doch wirklich, den Käse wieder in Milch zu verwandeln um ihm einen undeffinierbaren Edelschimmel per „Lissaboner Vertrag“ zu verpassen…

    Alle Macht Europa und nicht mehr den Nationalstaaten, Grundrechte werden neu deffiniert, Menschlichkeit neu verhandelt…

    und somit auch der Schutz von Daten und Privatssphäre…

    …sauber eingefädelt!

    Auf diese Diskussion hätte man gerne verzichten können, da wesentliche Kern- Inhalte einfach ausgelassen wurden…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.