Bei Heise-Open kommentiert Alexandra Kleijnn die EU-Studie zu den Chancen von Freier Software: Die Woche: Die Zukunft Europas heißt Open Source.
Schön formuliert:
Freie Software ist ein Mittel, die Wachstumslücke zwischen dem alten und dem neuen Kontinent zumindest im Bereich IT schwinden zu lassen: Bis 2010 könnte Open Source vier Prozent des europäischen Bruttoinlandprodukts ausmachen. Und Open Source bietet eine Chance speziell für Europa: Der Studie zufolge kommen 63 Prozent der Open-Source-Entwickler aus der Europäischen Union – viel Potenzial für die Entwicklung von Firmen rund um freie Software.[…]
Nicht unterschätzen darf man zudem die Lobby der Software- und Content-Industrie, die in Kommission und Parlament ihren Kampf für den Schutz des geistigen Eigentums führt. Die Studie ist ein deutliches Signal pro Open Source. Ob ihre Empfehlungen tatsächlich umgesetzt werden, muss die Zukunft zeigen. Wird es Europa gelingen, das Innovationspotential von Open Source für weiteres Wachstum zu nutzen? Wird das Open-Source-Entwicklungsmodell vielleicht sogar mit der Zeit das Closed-Source-Modell, in dem Geld mit dem Lizenzverkauf verdient wird, ablösen? Oder bleibt alles, wie es ist, und erschweren künftig womöglich neue legislative und technische Regulierungen die Umsetzung des Potenzials, das in Open Source steckt? Man wird sehen.
Spätestens bei OpenSource Killerspielen hört der Spaß bestimmt auf und die Regulierung beginnt
Kein Wunder, dass die europäischen Entwickler sich auf Open Source Entwicklung stürzen. Da fast alle kommerziellen Softwarefirmen, die auch Geld mit ihren Produkten verdienen, in USA ihren Sitz haben, bleibt für ehrgeizige junge Leute in den zentralen EU nur die Flucht in die Open Source Entwicklung. Die wenigen etablierten Softwarefirmen z.B. SAP, zeichnen sich ja nicht gerade durch technoogische Führung aus. Allein die Unterstützung der Open Source Bewegung durch die EU läßt Verdacht schöpfen, da ja EU Projekte in der Regel unter der Devise „Außer Spesen nichts gewesen“ abgelegt werden können. Jüngstes Beispiel ist das
Wenn ich nichts übersehen habe liegt doch die einzige Verdienstmöglichkeit für Programmierer bei OSS in Support-/Anpassungsdienstleistungen oder einem Angestelltenverhältnis bei einer Firma die das quersubventioniert.
Macht OSS es einem Programmierer (v.a. wenn er Anwendungen entwickelt) dann nicht unmöglich mit den Früchten seiner Arbeit selbstverantwortlich Geld zu verdienen?
@ Flynn: Da gibt es noch viel mehr Verdienstmöglichkeiten. Für Programmierer ist es eigentlich kaum ein Unterschied, ob man jetzt proprietäre oder freie Software programmiert.
@Jessica: Na ja, wieder so ein Totschlagargument, mit dem man glaubt, etwas regulieren oder verbieten zu müssen. Bei 22 Millionen Kreditkartenüberprüfungen waren es die Kinderpornokonsumenten, bei der Vorratsdatenspeicherung die Terroristen (die ganz andere Kanäle benutzen und sich ins Fäustchen lachen). Scheibchenweise verlieren wir unsere Freiheit, und kaum einer merkt’s!