Apple spioniert Netzwerkdaten aus

Keine große Überraschung ist die Erkenntnis, dass Apple bei seinen verkauften iPhones weltweit als W-Lan- und Mobilfunkmasten-Scanner benutzt. Das ist jetzt aber offiziell geworden, nachdem ein Apple-Justiziar einen 13-seitigen Brief an zwei Abgeordnete des US-Abgeordnetenhauses verschickt hat mit detaillierten Informationen. Spiegel-Online berichtet darüber: Apple nutzt iPhone-Besitzer als Umgebungsscanner.

Die tatsächliche Überraschung ist aber die Information, dass bei MacOS-X – Snow Leopard ähnliches gemacht wird. Das finde ich dreist. In der Voreinstellung, die bei Systemeinstellungen / Sicherheit versteckt ist, sollte man die „Ortungsfunktion“ deaktivieren.

Konkret werden Sewell zufolge im laufenden Betrieb folgende Informationen erhoben:

* Informationen über W-Lan-Hotspots in Reichweite des Geräts samt der MAC-Adresse – einer für jedes W-Lan-Gerät einmaligen Kennzeichnung -, der Verbindungsgeschwindigkeit und der Signalstärke. Apple speichert den Angaben zufolge weder den Netzwerknamen (SSID) noch die übertragenen Daten.
* Informationen über Mobilfunkmasten in der Nähe eines iPhones samt ID der Funkzelle, Signalstärke und dem Standort des Geräts.
* Die gesammelten Daten überträgt das Gerät alle zwölf Stunden an Apple, wenn eine verschlüsselte W-Lan-Verbindung aktiv ist. Sie werden laut Apple mit einer per Zufallsgenerator alle 24 Stunden neu erstellten Identifizierungsnummer versehen, so dass sie nicht zu einem bestimmten Gerät oder Nutzer zurückverfolgt werden können. Gespeichert würden sie dann in einer sicheren Datenbank, auf die nur Apple zurückgreifen könne.

Update:

Da in den Kommentaren oftmals der Einwand kam, das sei ja alles kein Problem und keine Aufregung wert: Ich würde gerne als Verbraucher gefragt und transparent darüber informiert werden, wenn die von mir gekauften Produkte irgendwas im Hintergrund nach Hause telefonieren. Das ist das Problem.

54 Ergänzungen

  1. Diese Datenbank in Verbindung mit den Standort-Daten aller Psychotherapeuten in Berlin könnten für Apples Lobby-Arbeit doch bestimmt Gold wert sein.

    Bitte weiter gehen, ist bestimmt alles ganz harmlos.

    btw: reCaptcha will social syllogism – passt wie Faust aufs Auge

  2. google wird also nochmal bischen gas geben müssen bei dem eigenen betriebssystem

    (wenn microsoft so etwas machen würde: es würde aufstände geben…)

  3. Im Text kommt es so rüber als könne man unter Snow Leopard eine Ortungsfunktion ein- bzw. ausschalten. Das ist nicht der Fall, vermute, dass hier das iPhone gemeint ist?

    1. Das ist nicht korrekt. Snow Leopard enthält eine Ortungsfunktion die man ein und ausschalten kann. Sie einfach mal unter Sicherheit in den Systemeinstellungen nach.

      Und das diese Ortungsfunktion tatsächlich aktiv ist und funktioniert kannst du einfach mit Safari (oder Chrome) unter Google Maps überprüfen. Wenn dort zwischen dem Zoom Balken und dem Bewegen-Tool ein zusätzlicher Punkt erscheint funktioniert die Ortungsfunktion.

      Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich das ganze für keine Neuigkeit halte. Das war schon länger bekannt.

    2. Man kann unter Systemeinstellungen > Sicherheit die Ortungsdienste von Snow Leopard deaktivieren.

  4. Google hat außer der MAC auch die SSID und sogar die Nutzdaten der WLANs zusammen mit der GPS-Position gespeichert. Darüber gab’s ’nen mittelgroßen Aufschrei, obwohl die Daten einfach nur auf den Festplatten vergammelten. Löschen und gut ist. Stattdessen wollten ein paar Länder die Daten haben. Darüber hätte es mMn einen riesengroßen Aufschrei geben sollen.

    Apple spart sich die Autos, verknüpft über die iPhone-User WLAN-MACs mit Zelleninfos. Genial. Wenn das ein paar Monate gelaufen ist, könnte man GPS sogar wieder abschalten – zumindest in Ballungsräumen wäre die Positionierung immer noch auf ein paar Meter genau.

    Solange die schon bei der Übertragung keine persönlichen Daten von mir (IMEI, Tel.Nr., SerienNr. …) mitschicken dürfen die das gerne tun – vor allem weil diese Daten noch komprimiert werden und dann blockweise via WLAN versandt werden (was mich noch nichtmal UMTS-Daten kostet).

    Warum ich Apple mehr traue als Google?

    Bei Apple bin *ich* Kunde. Apple will mir was verkaufen.
    Bei Google bin ich nicht Kunde, sondern die Ware, die den Anzeigekunden verkauft wird. Genau, Google verkauft mich bzw. meine Daten.

    1. @Bege: Welche Daten wären das jetzt genau?

      Lies Dir das verlinkte Dokument mal durch, in dem genau drin steht woher die Daten in der Vergangenheit bezogen wurden, für was diese ausschließlich genutzt werden und wer Zugriff darauf hat.

      Der launische und stark verkürzte Blogeintrag ist hier wirklich nicht hilfreich. Auch die gespielte Empörung, das man in SL die Ortungsdienstefunktion \versteckt\ hat, trotzdem dies jedem halbwegs begabten User bekannt ist, wird wohl der akuten \Hau den Apple\ Kampagne und dem Sommerloch geschuldet sein.

      Wie dreist wird es nur werden wenn mann auch in den Einstellungen von Safari und der Zeitzone die Ortungsdienste findet.

      Was macht eigentlich Nessi?

  5. @Marc S, pandora:
    google sammelte selber und offenbar unabsichtlich öffentliche Daten und hat inzwischen umgeschwenkt.
    Apple lässt seine Benutzer offenbar ohne deren Einwilligung (Opt-Out, kein Opt-In) wahrscheinlich personalisierbare Standort-Daten sammeln und hat nicht umgeschwenkt. Dürfte auch nicht absehbar sein.

    Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass sich aus dem Bewegungsprofil eines iPhones nicht auf den Besitzer zurückschliessen lässt.

    „Herr Jacob Maria Mierscheid, Sie halten sich jede Woche nach dem Besuch des Taubenzüchter-Vereins für eine Stunde in der Praxis eines Psychotherapeuten auf. Sind Sie sicher, dass Sie ihrer Fraktion empfehlen werden, gegen Software-Patente zu stimmen?“

    Wenn heute 1984 wäre, wer würde dann den Hammer werfen?

    1. @Mithos Auch an Dich die Bitte das verlinkte Dokument durchzulesen.

      Die von Google verarbeiteten Daten hatten eine andere Qualität und sind direkt realtime mit Ereignissen verknüpft gewesen (Streetview).

      Apple sammelt Standortdaten um diesen in einem bestimmten Intervall mit Serviceinformationen zu übermitteln. Dies erfolgt nicht in realtime und wird auch nicht mit der ID des Kunden verknüpft. Diese Informationen sind elementar um diverse Dienste anzubieten die auf Standortdaten zurückgreifen. Das daraus ein Bewegungsprofil erstellt werden kann ist natürlich theoretisch möglich.

      Ich gebe aber zu bedenken, das dein Mobilfunkprovider weitaus bessere und genauere Bewegungsdaten zur Verfügung hat ohne direkt aktiv GPS Daten abzugreifen. Diese Daten sind in Echtzeit und sehr viel genauer und schneller verfügbar um Bewegungsprofile abzugleichen. Nicht zu vergessen noch die passenden Telefonnummern wann, wo mit wem, wie lange telefoniert wurde.

      Ohne diese Daten könntest du im Umkehrschluß auch kein Gespräch führen, wenn der Mobilfunkbetreiber nicht weiß in welcher Funkzelle du dich gerade befindest.

      Übrigens muß du beim iPhone explizit zustimmen, wenn eine Applikation auf die Standortdaten zugreifen will und kannst diese im Nachgang immer wieder ändern.

      Das Thema ist einfach nur was fürs Sommerloch und bedient den Beissreflex beim Thema Apple!

  6. Ganz ehrlich, was soll die Aufregung?

    Erst finden alle die Standortbestimmung anhand von Umgebungs-WLANs ganz toll und tun dann ganz überrascht und entsetzt, wenn sie erfahren, wo die Daten dafür herkommen? Überraschung!

    Und eine WLAN BSSID zählt ja wohl kaum zu „persönlichen Daten“. Erst recht nicht, wenn man sie fröhlich in die Gegend hinaus strahlt.
    Und eine Verbindung zwischen BSSID (die ja auch meist frei änderbar ist) und dem Eigentümer gibt es ebenfalls nicht.

    Man kann’s mit dem Privacy-Wahn auch echt übertreiben …

    1. @alle, die meinen, dass das doch kein Problem sei: Ich würde gerne als Verbraucher gefragt und transparent darüber informiert werden, wenn die von mir gekauften Produkte irgendwas im Hintergrund nach Hause telefonieren. Das ist das Problem.

      1. @markus:
        Das ist doch bekannt und von Apple sogar bei den Produktvorstellungen wiederholt gesagt worden, dass sie ihre Geräte zum Aufbau der Ortungsdatenbank nutzen.

        Ist ja nicht so, dass da jetzt große Geheimniskrämerei betrieben würde.

        1. @techpriester: Es ist ein kleiner Unterschied, ob dies Apple auf einer seiner Produktrelease-Messen erzählt und/oder ein Verbraucher darüber aufgeklärt wird und dann als mündiger Konsument selbst entscheiden kann, ob man da jetzt mitmacht oder nicht.

  7. Der Unterschied ist nur, dass der Mobilfunkbetreiber diese Daten braucht um dich zu erreichen.

    Ich verstehe aber diesen Apple Hype nicht. Das ist ein technisches Produkt, wie viele andere. Man sollte es anhand von Preis, Leistung und anderen Faktoren bewerten. Und nicht sagen „Apple => automatisch gut/schlecht“. Das erinnert mich an Leute, die Musik gut/schlecht finden, nur weil es von einem bestimmten Sänger kommt.

    Cool wärs doch, wenn das IPhone demnächst alle Bilder, die keine Personen zeigen auch gleich zu Apple sendet. Dann hat man gleich ein Streetview :D

    1. @KinNeko:
      Natürlich habe ich die ganze Diskussion mitbekommen. Das heißt aber noch nicht, dass ich die allgemeine Panik mitmache.

      Ich weiß, dass meine Ansicht leider nicht von vielen geteilt wird, aber ich bin der Meinung, dass die Verbraucher auch selbst nachdenken und sich informieren müssen, statt immer nur über die ach so bösen Unternehmen zu schimpfen.
      Kritische Betrachtung von Produkten und Diensten ist eben aufwändig und kostet ihre Zeit. Aber wer sich diese Zeit nicht nimmt, kauft eben „blind“.

      Ich sage nicht, dass man Firmen wie Apple/Google/etc. alles durchgehen lässt. Aber wegen allem gleich so ein Theater zu machen, ist auch nicht der richtige Weg. Der gesunde Kompromiss ist, wie immer, anstelle der beiden Extreme die richtige Lösung.

  8. @ pandora:
    Für welche Dienste von Apple sind diese Daten bitte elementar? Der einzige harmlosere Einsatzzweck wäre die Erstellung einer GPS-unabhängigen Ortungs-Landkarte. Dafür gebraucht Apple dann ihre Kunden, ohne vorher um deren Einverständnis zu fragen. Obwohl daraus potentiell ein personalisiertes Bewegungsprofil erstellt werden kann, es sich also um personenbezogene Daten handelt.

    Das Argument mit dem Mobilfunk-Betreiber ist irrelevant, da dieser solche Daten zwingend für den Betrieb und die Dienstleistung in dem Moment braucht und sie darüber hinaus nur zu Abrechnungszwecken speichert. Es wäre mir neu, wenn ein Mobilfunk-Provider standort-bezogene Benutzerprofile erstellen und speichern dürfte. (Die VDS wurde gerade wegen Ähnlichem gekippt, schon vergessen?)
    Laut deiner Argumentation wäre es auch ok, wenn jetzt VW in jedes Auto eine solche Datensammel- und nach-Hause-telefonier-Funktion einbaut.

    Es geht hier nicht um Apps, welche auf dem iPhone mal eben Standort-Daten auswerten.

    Nach deutschem Recht dürfte eine solche Funktion bzw. Vertragsklausel für den Käufer wohl überraschend und unerwartet sein.

    1. @Mithos: Du hast dir immer noch nicht die verlinkten Dokumente durchgelesen, anders ist die Aneinanderreihung von Halbwissen nicht zu erklären.

      Deine Naivität gegenüber, was Mobilfunkbetreiber speichern und auswerten dürfen ist schon herzig. Bei einer aktuellen Standortbestimmung eines Verdächtigen kann heute problemlos auf die Daten durch die Behörden zugegriffen werden, was noch nicht mal eine richterlicher Verfügung bedarf. Da sind die europäischen Provider schnell bei Fuß. Das hat mit der VDS aber überhaupt nichts zu tun und ist ein ganz anderes Thema.

      Hier wäre mal ein Ansatzpunkt zur Sensibilisierung der Massen gegeben, als dämliche Nebenschauplätze von angeblicher Datensammelwut amerikanischer Unternehmen zu eröffnen, die nur einen Bruchteil der Bevölkerung betreffen.

      Ich bleibe dabei, Sommerlochthema als Muster ohne Wert, um von den wirklichen Problemen abzulenken.
      Legt Euch alle wieder brav hin und Stillhalten nicht vergessen!

  9. Den Ausführungen im Absatz „Update“ kann ich mich voll anschließen.

    Der Titel trifft es m.E. nicht. Denn er erweckt den Eindruck, dass Apple den Inhalt des Netzwerkverkehrs (=Nutzdaten) speichert und weiterleitet. Und das ist ja definitiv nicht der Fall.

  10. finde auch vor allem das Update wichtig!

    Kurzum fühle ich mich bestätigt und freue mich, dass es auf meinem „Handy“ ein funktionierendes „netstat -a“ gibt ;-)

  11. Leute, früher war Microsoft das Feindbild Nummer 1 und Appple waren irgendwie die Guten. Merkt ihr langsam, dass sich einiges geändert hat. Es ist einfach nicht ok, wenn ein Programm oder ein OS heimlich nach Hause telefoniert und Daten sammelt, die dann wie auch immer kommerziell verwertet werden, egal ob Microsoft, Google, Apple oder sonstwer.
    Übrigens, ich empfehle Ubuntu…

  12. Lool… Man stelle sich nur vor, Microsoft hätte sowas abgezogen. Das gäbe einen Riesen-Aufstand.

    Auf der anderen Seite: Wenn Apple das macht, ist alles nicht so schlimm… Mannomann, was muss eigentlich passieren, dass Apple-Fanbois mal aufwachen und realisieren, dass Apple *nicht* das tollste und beste und hippste Unternehmen der Welt ist, sondern ein Wettbewerb-Verzerrendes, diktatorisch geführtes und paranoides Unternehmen ist.

    Naja mir egal, Apple-Fanbois werden auch weiterhin den Boden zu Steve Jobs‘ Füßen küssen.

  13. Apple halt. Normalerweise würde ich ja nur sagen: nicht kaufen und die Verbrauchermacht nutzen. Haber das Problem liegt ja woanders. Diese System spionieren jetzt noch relative harmlos unsere Umgebung und uns aus. Das natürlich ohne uns davon zu unterrichten. Leider hindert NICHTS Apple, Google, Facebook und co. dieses Ausspionieren auszuweiten und dann auch persönlich Daten dritter (also nicht Kunden) zu erlangen.

  14. @Tom:

    Wie heißt es jetzt seit 10.4 bei Ubuntu? Social from the Start!

    Man darf mich jetzt gerne als paranoid bezeichnen, aber meine Alarmglocken läuten schon.

  15. Nach dem Motto: Die machen das auch, dann darf das auch Apple :D Wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, hat das vorallem den Zweck, dass man von sich ablenken will :)

  16. Bzgl. update:
    Das sehe ich genauso.
    Zudem sollte es Pflicht sein, dass Hersteller von Soft- und Hardware Ihre Kunden leicht verständlich über solche „Features“ aufklären müssen und die Möglichkeit geben, diese zu deaktivieren.
    Fehlt eigentlich nur noch, dass Kamerahandys einen Livestream an den Hersteller senden, damit dieser die rechtmäßige Verwendung des Produkts überprüfen kann.(übertrieben.. ich weiß)

  17. @pandora: Ein Quick Freeze oder auch eine Standortbestimmung eines Mobilfunkteilnehmers (durch eine Stille SMS etc.) bedarf sehr wohl einer richterlichen Genehmigung. Alles andere ist illegal.

    Und präventiv gespeichert werden darf so etwas ebenfalls nicht, somit sind erstmal auch keine Daten da, auf die eine Behörde nachträglich zugreifen könnte. Genau das war es doch, was vom BVerfG mit dem Urteil zur VDS als verfassungswidrig kassiert wurde. Das solltest du dir vielleicht nochmal durchlesen.

    1. Da stimme ich Ihnen natürlich zu.
      Anmerkung:
      Was mich, vor allem in Bezug auf die Diskussion auf SPON, stört ist, dass bei bekannt werden solcher Praktiken die verschiedenen Hersteller/Anbieter miteinander verglichen werden.
      Es ensteht eine rege Diskussion, wer der größere Bösewicht ist.
      Nutzer personifizieren sich mit Herstellern und meinen diese gegenüber anderen verteidigen zu müssen.
      Was ausbleibt ist ein allgemeiner Aufschrei der tatsächlich zu etwas führt.

  18. das ganze ist doch mindestens schon seit 26c3 bekannt! gab es doch extra einen vortrag dazu

    1. @SebSemmi: Meinst Du das mit dem iPhone oder auch dass Snow Leopard nach Hause telefoniert? Ersteres war mir schon länger bekannt, letzteres nicht.

  19. Tja, als „mündiger“ Verbraucher muss man sich eben informieren. Zu erwarten, dass jeder noch so kleine Haken an einem Produkt auf dem Silbertablett präsentiert wird, ist doch schlicht naiv. Wer wissen will, was mit seinen Daten passiert, muss sich eben mal durch die AGBs (oder ähnliches) wühlen.

    Sicher wäre es schöner und besser, wenn alles total transparent wäre, wird es aber in absehbarer Zeit nicht.

    Weiterhin gilt natürlich immer noch:
    „If you don’t like it, don’t buy it.“

  20. @Jack

    „Diese Funktion ist in einigen Ländern nicht aktiviert.“

    Zählt Deutschland dazu oder nicht? Weißt du das?

    @Techpriester
    Markus hat schon mal deutlich gemacht, dass er das Verfahren kritisiert. Hier darauf zu verweisen, dass man die AGB lesen und es dann nicht kaufen kann, ist so als hättest du die ganze Datenschutzdiskussion (nicht nur um Apple) verpasst. Es sei denn ich übersehe Ironie.

  21. Man liesst bei den Empörten und Überraschten häufig, das sie gefragt werden wollen, bevor sie ausspioniert werden. Offensichtlich geht es bei Einigen nicht um die Datenerfassung, sondern nur um die höfliche Bitte darum. Sehr konsequent.

  22. Hoppla!
    Über Apple schimpfen, aber Google Adsense nutzen?
    Wo bitte bleibt hier der geforderte Datenschutz? Wo der Hinweis?
    Was ist mit der Auswertung der Besucherstatistiken? Wo ist der Hinweis im Impressum?
    Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein – vulgo: Bitte ZUERST vor der eigenen Tür kehren.
    Dankeschön.

  23. @Martin: Dass Netzpolitik.org hier nicht auf die Google-AdServices hinweist, ist nicht gut. Darin sind wir uns einig.

    Aber was hat das mit Apple zu tun? Genau – gar nichts. Dass Netzpolitik.org das nicht macht ist kein Freibrief oder eine Entschuldigung für Apple.

    Das muss auch ein Apple-Fanboi einsehen. :)

  24. Wenn ich mir hier so einige Kommentare Revue passieren lasse, dann würde ich unserem Bundesinnenminister raten, bei Apple den Bundestrojaner in Auftrag zu geben. Als „iBt“ würde diese App vermutlich in den ersten Tagen die Download-Server in ihrer Kapazität sprengen.

    Nach einem Monat wäre es ein Makel, diesen nicht auf seinem digitalen Rechenknecht zu haben.

  25. Ich finde eure Definition von „das ist doch seit langer Zeit allgemein Bekannt“ sehr merkwürdig. Erinnert an den Straßenbau aus Hitchhiker’s Guide.

    Der Fingerzeig auf die Anderen, die das aber auch so machen, ist ebenfalls eine tolle Ausrede.

  26. Wenn ein Produkt A Daten erhebt und an einen Anbieter B schickt, dann erwarte ich als Benutzer, dass mit das Produkt A beim ersten Start explizit darauf hinweist und ich Einstellung zu den erhobenen und versendeten Daten (möglichst atomar) vornehmen kann.

    Ich erwarte dort folgende Optionen:
    a) Erhebe und sende keine Daten
    b) Erhebe Daten und schicke sie nach manueller Bestätigung
    c) Erhebe Daten und sende sie automatisch

    Die Defaulteinstellung sollte sein, dass keine Daten erhoben werden, falls mal der Dialog weggeklickt oder ignoriert wird.

    Klar ist es rechtens, diese Zustimmung versteckt durch einen Klick auf die Datenschutzbestimmung einzuholen. Allerdings bleibt auch niemanden was anderes übrig, wenn er das Produkt nutzen will. Das ist explizit auf den Kunden ausgeübter Druck, den ein Unternehmen sich nur leisten kann, wenn es eine gewisse Markstellung hat.

    Darüber hinaus erwarte ich als Benutzer, dass ich sehen kann, welche Daten an den Anbieter B gesendet werden. Und damit meine ich nicht solche Begriff wie „Daten“ und ihre Varianten. Ich meine damit die konkreten Ausprägungen, die rübergeschickt werden.

    Ich weiß, dass es Marketinggründe gibt, die gegen so ein Verfahren sprechen. Aber es gibt einige Programme, die das genauso machen. Ich habe ehrlich gesagt aber auch noch nie Appleprodukte gekauft und zwar aus dem Grund, weil ich mich nie fest an einen Konzern binden will. Ich akzeptiere einfach nicht, dass ich für sowas simple wie einen MP3 Player gleich noch ein Programm der Firma installieren soll, dass es mir exklusiv erlaub Dateien auszutauschen. Das IPhone habe ich bisher ausschliesslich aufgrund des Preises und der festen Bindung an einen Anbieter abgelehnt. Diese feste Bidung des Kunden an den Konzern ist ein zentrales Konzept bei Apple und führt zu einer Art Heldenverehrung. Was natürlich gut für die Aktionäre (Apple ist doch an der Börse oder?) von Apple ist :D

  27. Hehehe! Man kann nur zynisch lachen. Ich habe schon vor Jahren geschrieben, daß im Apfel der Wurm steckt, aber nein, Firma MS wurde ja stets beschimpft. DIE allerdings sind mir lieber, als dieser komische Vogel mit seinen vollständig neuen Erfindungen, die nun wirklich kein Schwein braucht.

    Da lobe ich mir doch mein Win, da weiß ich, was abgeht. Saure Äpfel gehören auf den Kompost.

    Aber wie immer: Muß man alles haben?
    Ich nicht.

  28. @Marc S: „Warum ich Apple mehr traue als Google?
    Bei Apple bin *ich* Kunde. Apple will mir was verkaufen.
    Bei Google bin ich nicht Kunde, sondern die Ware, die den Anzeigekunden verkauft wird. Genau, Google verkauft mich bzw. meine Daten.“

    Wobei das in diesem Fall egal war, denn Apple hat die Daten auch an Google weitergegeben. In der Erklärung von Apple heisst es über die Partner, die die Daten bekamen:

    „Partners“ refers to two external partners who maintain databases of known locations for cell towers and Wi-Fi access points. Earlier versions of the iPhone software rely on these databases for Wi-Fi access point and cell tower locations. For devices running that earlier software, Apple shares anonymous, non-device identifying location information with these external partners to obtain better location results for our users.“

    Die beiden externen Partner sind Google und Skyhook.

  29. mal ganz abgesehen von der diskussion hier, im spiegel artikel steht, dass die verbindungsgeschwindigkeit auch übertragen wird. heisst das, dass nur offene oder wlan-netze in denen man eingeloggt ist gespeichert werden und nicht alle w-lans in der nähe? soweit ich weiss lässt sich die verbindungsgeschwindigkeit nur ermitteln wenn man auch mit besagtem netz verbunden ist. dann ginge die speicherung bei weitem nicht so weit wie z.b. die google wlan scan oder scans anderer kommerzieller kartografierer.desweiteren sollen keine „wlan-daten“ (ich denke mal payload) an apple übertragen werden. heisst das dann dass die daten zwar irgendwie „verarbeitet/analysiert“ aber nicht übertragen werden?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.