Wie die Meeresbucht zwischen der US-Südküste, Mexiko und Kuba seit 500 Jahren heißt, war anscheinend eines der drängendsten Probleme der USA. Zumindest könnte man das meinen. Denn es umzubenennen war eine der ersten Handlungen von Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit. Per Dekret änderte er die Bezeichnung nach offizieller Lesart der US-Regierung von „Golf von Mexiko“ nach „Golf von Amerika“.
Google und Apple benennen Golf von Mexiko um
Zunächst ist die „Umbenennung“ ein hochgradig symbolischer Akt, der nationalistische Reflexe bedient. Er ist dabei Teil der „Flood the zone with shit“-Strategie der neuen Rechten rund um Trump & Co. Aber es ist mehr als nur ein dummer Streich – mehr als reine Symbolik. Die Umbenennung zwingt Dritte dazu, sich zu Trump zu verhalten.
Für Hersteller von Weltkarten wirft das ein Problem auf. Soll die Meeresbucht nun so heißen, wie Trump sich das spontan einbildet, oder wie sie der Rest der Welt und die Mehrheit der Menschen seit Jahrhunderten kennt?
Die US-Technikriesen Google und Apple haben sich entschieden: Sie richten sich nach den jeweiligen Regierungen im Land – also hier auch nach Trump. In den USA heißt die Meeresbucht auf ihren Kartendiensten nun Golf von Amerika. Aber auch in der deutschsprachigen Version von Google Maps wird der „Golf von Mexiko“ seit kurzem zusätzlich als „Golf von Amerika“ ausgewiesen.
Autokratische Propaganda ist nicht normal
Je absurder die Aktionen von Autokrat:innen wie Trump sind, umso wirkmächtiger ist es, wenn andere mächtige Akteure so tun, als wären diese normal, als wären sie ein alltägliches Geschäft. Genau das haben Google und Apple getan. Lutz Mache, verantwortlich für Government Affairs and Public Policy bei Google, hat auf Kritik an der sofortigen Umbenennung in Google Maps geantwortet: „Geltendes Recht wird hier beachtet. Mehr nicht, weniger nicht.“ (sic!)
Zusätzlich verwies Mache auf eine offizielle Stellungnahme – natürlich auf eX-Twitter, wo sonst –, in der Google auf die „lange bestehende Praxis“ hinweist, Namensänderungen zu übernehmen, sofern sie in offiziellen Regierungsquellen (in den USA ist dies das „Geographic Names Information System“, GNIS) geändert wurden.
Das mag schon sein, aber solch eine Gewohnheit ist kein Gesetz. Und solange das GNIS nicht für nationalistische Regierungspropaganda missbraucht wurde, war diese Praxis auch kein Problem.
Wenn aber autoritäre Politiker:innen staatliche Institutionen zu Propagandazwecken missbrauchen, dann muss auch die Gewohnheit hinterfragt werden, ebendiesen Institutionen weiterhin blind zu vertrauen.
Ohne Widerstand gehen Autokrat:innen immer weiter
Das ist wichtig, weil alles, was ohne Widerstand funktioniert, von Autokrat:innen als Einladung verstanden wird, einen Gang höher zu schalten. So auch in diesem Fall: Inzwischen hat ein republikanischer Abgeordneter den Antrag eingebracht, Grönland in „Red, White and Blueland“ umzubenennen.
Dabei gäbe es für Googles Reaktion durchaus Alternativen. So zeigt sich beispielsweise die Wikipedia nicht nur widerstandsfähiger gegen Desinformation als gewinnorientierte Plattformen, sondern auch gegen propagandistische Eingriffe durch autoritäre Kräfte.
Die Wikipedia ist widerstandsfähiger
In der englischsprachigen Wikipedia firmiert der „Gulf of Mexico“ immer noch unter diesem Namen. Der Grund dafür sind die Namenskonventionen von Wikipedia: Entscheidend ist, wie ein Ort überwiegend bezeichnet wird, nicht wie wer auch immer findet, dass er genannt werden soll.
Es ist also höchste Zeit, dass Google seine „longstanding practice“ überdenkt. Warum nicht einfach überhaupt die geografischen Bezeichnungen der Wikipedia übernehmen? Jedenfalls aber gilt: Die Zeit von Business as usual ist vorbei. Das ist keine Übung.
Hinweis: Dieser Text erschien in leicht adaptiert Form zuerst im österreichischen Moment Magazin.
Die URL hat einen Typo. Muss lauten: https://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Naming_conventions_(geographic_names)
Danke für den Hinweis, ist korrigiert!
Die Trumpisten benutzen Sprache als Waffe. Wer ihre Sprache verweigert wird als Journalist kaltgestellt.
Mit welcher Arroganz dies auch noch in einer Pressekonferenz andern Journalisten vor die Füße gekotzt wird kann man hier sehen:
White House defends blocking AP reporter from Oval Office because of AP policy on ‘Gulf of America’
White House press secretary Karoline Leavitt defended the administration’s move Tuesday to block an AP reporter from attending events in the Oval Office and the Diplomatic Reception Room because of AP’s style policy on the “Gulf of America.”
Published 9:37 PM GMT+1, February 12, 2025
https://apnews.com/video/white-house-defends-blocking-ap-reporter-from-oval-office-because-of-ap-policy-on-gulf-of-america-b851b03121e8410eab33062ee401399c
„Die Trumpisten benutzen Sprache als Waffe.“
Das gilt ebenso für die „Progressiven“, inklusive zumindest versuchter Cancel bei „Verstößen“. Das sagen sie auch explizit selber.
Mit dem Unterschied, dass Trump dafür gewählt wurde. Was natürlich totaler Wahnsinn und völlig kontraproduktiv ist. Und trotzdem haben eine Menge Leute das eher gewollt als „Progressive“. Das könnte einem zu denken geben…
Also das ist jetzt wirklich ernsthaft das vorgebrachte Argument? Diese „beide Seiten“-Rhetorik soll konkret inwiefern jetzt Bezug zum eigentlichen im Artikel geschilderten und deutlich beschriebenen Problem nehmen? Es gibt insofern einen Unterschied zwischen der Hegemonie eines Donald Trump (und den ihm Folgenden) und so mancher Debatte rund um derweil zu einschneidener Maßnahmen auf einer progressiven Seite: Mit der Letztgenannten kann eine Debatte erfolgen.
Und genau das beschreibt der Artikel auch: Reiche den geneigten AutokratInnen die Hand und diese werden immer mehr einfordern, immer weiter Grenzen überschreiten solange Niemand sie dann stoppt.
Das gibt insofern einen Denkanstoß als das damit auch reichlich Menschen offenkundig kein Interesse an Diskursen haben – vielleicht auch niemals hatten. Allerdings bringt die Rhetorik von wegen „die Progressiven wollen das ja auch“ keinerlei Mehrwert. Oder ist es sinnvoll jetzt dahingehend den demokratischen Diskurs mit dem Absolutismus faschistoider Anordnungen gleichzusetzen? Demokratie ist nicht immer perfekt, aber es gibt Grenzen der Toleranz. Denn wer Intoleranz fortwährend akzeptiert und damit toleriert, wird sehr schnell feststellen wie schnell Toleranz entschwindet, Grenzen verschoben und Worte wie Güte, Empathie und Solidarität ganz plötzlich als „Verrat“ klassifiziert werden.
Faszinierende kognitive Dissonanz.
Der Vorwurf an sich, Sprache als Waffe zu nutzen, ist sinnfrei. Natürlich wird Sprache als Waffe auch im demokratischen Kampf um Macht eingesetzt, von allen, heißt ja auch Wahlkampf. Natürlich wird Sprache auch als Waffe im Kampf gegen Diskriminierung eingesetzt, ganz explizit von den Progressiven.
Das Problem hier ist die gewaltsame Durchsetzung der eigenen Sprachregelungen: Gleichschaltung. Die Waffen dazu sind Anordnungen und deren Durchsetzung, nicht Sprache.
> Die Waffen dazu sind Anordnungen und deren Durchsetzung, nicht Sprache.
Das ist falsch. Völlig unabhängig von „Verordnungen“ wirkt Sprache auf kognitive Prozesse des Gehirns. Die Wirkung wird durch Wiederholungen verfestigt.
„Brave new world“, 50000 Wiederholungen machen es eine Wahrheit. Allerdings wird da mit pränatalem Alkohol passend verdummt und es gibt keine Gegenstimmen.
Ja, die Progressiven glauben auch, mit der Sprache das Denken der Menschen beherrschen zu können. Hat historisch nicht funktioniert, funktioniert in der Gegenwart nicht.
Propaganda und Gleichschaltung funktionieren durchaus, aber die Linken streiten lieber 8)
Korrekte Analyse, nur die Gleichsetzung von „beide Seiten“ bleibt und war zuvor auch falsch in genau dem Kontext. Beim Kontext des Artikels bleibend ist die Schlussfolgerung korrekt. Und ich habe nicht behauptet, dass Sprache nicht als „Waffe“ genutzt werden kann. Überraschung: Wird dann Propaganda genannt und jetzt stellen wir uns doch einfach einmal die Frage wer hier gerade gegen genau die beschriebenen Wertvorstellungen und das demokratische Miteinander aufbegehrt. Die Antwort wurde bereits im Artikel gegeben. Mir dann eine kognitive Dissonanz unterzuschieben ist kein guter Ton.
Dieser „akademischen“ Diskussion wäre hinzuzufügen: siehe USA?
Stand: 15.02.2025 08:38 Uhr
Seit Tagen streiten die große US-Nachrichtenagentur AP und das Weiße Haus über die Bezeichnung des Golfs von Mexiko. Jetzt schließt Trumps Regierung die Journalisten aus dem Oval Office und der Regierungsmaschine aus.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-ap-ausschluss-100.html
Wehret den Anfängen. Noch mögen Google und Apple nur Mitläufer sein, doch ganz schnell werden sie zu Mittätern. Ich persönlich versuche Dinge US amerkanischen Ursprungs aus meinem Leben und meiner Arbeit zu verbannen. Wie schwierig das ist, zeigt daß GNU/linux inzwischen nicht mehr frei ist, weil sie Linux Foundation und auch Torvalds brav Ausscheideungen von Trump und seinen Kumpanen befolgen. Die linux Foundation täte gut daran von den USA nach Europa oder die Schweiz umzuziehen.
> Ich persönlich versuche Dinge US amerikanischen Ursprungs aus meinem Leben und meiner Arbeit zu verbannen.
Schau da mal genauer hin. Du könntest unbeabsichtigt die demokratische Opposition schädigen.
Prinzipiell ist Boykott (=Privat-Sanktionen) eine gute Sache. Ich schau mir Firmen, Händler und Serviceprovider genau an, bevor ich denen mein hart verdientes Geld gebe.
kannst du da mehr infos geben zu linux und trump oder torvalds und trump? seine Aussage vor der wahl war recht deutlich:
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In seiner Einschätzung der Person von Donald Trump wird er sehr deutlich, wenn er sagt, Trump sei ein »narzisstisches, rassistisches, der Vetternwirtschaft verhaftetes Desaster, und völlig unfähig, nicht ständig zu lügen. Er ist ein Schandfleck auf dem Angesicht der Menschheit und hat sich mit anderen Menschen umgeben, die genauso schlecht sind.« Abschließend hat einen Rat für seine Landsleute, die noch nicht gewählt haben: »Gehen Sie hinaus und stimmen Sie gegen dieses korrupte und ekelhafte Stück menschlichen Abfalls und gegen all die Menschen, die ihn umarmt und ermächtigt haben.«
AP Reporter wurden bereits von Briefings u.o.ä. ausgeschlossen, weil AP für den internationalen Teil immer noch Gulf of Mexico nimmt, da kein Staat bisher den Gulf of America anerkannt hat, und die USA somit keine Legitimität besitzen, Gewässer anderer Leute umzubenennen. Zzgl. 400 Jahre lang Gulf of Mexico.
Aber die sind schon im kompletten Clepto-Lunaticracy-Modus, benennen irgendeine Militärbasis nach einem Südstaatengeneral ihm sein Nachnahme, aber nein nein, nicht nach dem General, sondern nach einem Allerweltsveteran mit ein paar Auszeichnungen, für dessen Dienst versteht sich, zufällig mit demselben Nachnahmen. Wird es noch bescheuerter? Wahrscheinlich.
Was die ohne Not jetzt schnell so auf diese Weise einreißen, schadet ja konkret jetzt vielen Menschen. Ich weiß nicht wie das Konzept der Mitmacher für später mal ist, falls die sich nicht dauerhaft im System einnisten. Und selbst dann ist es mir nicht ganz klar.
Trump ist weniger dafür gewählt worden, was er direkt für seine Wähler tut, sondern dafür, was er gegen deren (zT nur vermeintliche) Gegner tut.
Und natürlich wirkt es mächtig(sic!) potent, einfach mal Dinge zu tun. Gerade gegenüber den Erklärungen der Dems, warum man was alles leider nicht machen kann. Aus ähnlichen Gründen verlieren CDU und AfD gerade auch nicht in den Umfragen.
Auch die linken Theoretiker hierzulande, die sich idR nicht mit realen Problemen der Massen herumschlagen müssen, können das nicht (mehr) nachvollziehen und verstehen nicht, warum sie ihrer vermeintlichen Zielgruppe als impotent und daher unwählbar erscheinen. Da wird der wieder möglich erscheinende Einzug in den Bundestag gefeiert, als ob man dadurch mehr als eine stärkere CDU-Regierung bekäme.
Naja, sich zusammensetzen und gemeinsam Reformen anzugehen, will kaum jemand. Aber die GOP-Küken werden nicht müde, den Demokraten vorzuwerfen, es nicht getan zu haben, als hätte man die Hand in den letzten 10-20 Jahren mal richtig ausgestreckt. Natürlich kommt auch keine Begründung, warum das jetzt so notwendig sein sollte. Es gibt keine.
„Trump ist weniger dafür gewählt worden, was er direkt für seine Wähler tut, sondern dafür, was er gegen deren (zT nur vermeintliche) Gegner tut.“
Den Eindruck muss man haben. Es entstehen allerdings eklatante Konflikte zwischen Wählergruppen und Bundesstaaten, aufgrund der Aktionen der Exekutive. Letztere scheint sich demgemäß in der Kommunikation auf den (rassistischen und gewaltbereiten) Kern zu stützen. Kann man sich ja denken, was die „mit Demokratie“ noch so vorhaben.
Ich weiß nicht warum ihr damit ein Problem habt. Macht ihr doch auch, ihr wolltet mal der Ukraine den Artikel entziehen, obwohl das jedem deutschen Muttersprachler sofort auffallen muss, dass das ein heftiger Grammatikfehler ist.
Bei Weißrussland folgt ihr den Wünschen des weißrussischen Diktators Lukaschenko und verwendet das B-Wort. Die deutsche Wikipedia hat inzwischen Weißrussland umbenannt, weil sie sich da an eine Liste vom Außwärtigen Amt hält. Eine Liste, die von Leuten benutzt wird um Hern Lukaschenko in den @r$ch zu kriechen. Ja, Diplomaten werden auch dafür bezahlt. Aber das ist etwas, was Journalisten auf keinen Fall tun dürfen, selbst wenn Herr Lukaschenko tatsächlich noch so toll wäre.
Ist das Argument „Aber die Anderen“ nun wirklich relevant? Hier geht es doch nicht um Weißrussland sondern um einen ganz anderen Sachverhalt. Außerdem bietet Wikipedia insofern weiterführende Informationen zu der Umbenennung während der Sachverhalt hier tatsächlich sogar umgekehrt ist: Diese „Umbenennung“ hat nur den einen Sinn und zwar die Eigenständigkeit der Region vollkommen zu unterminieren und zu homogenisieren unter dem Blickwinkel rein nationalistischer Bestrebungen einer faschistoiden Regierung. Das Belarus von einem Diktator dmoniert wird? Keine Frage. Aber hier gilt es ebenso zu trennen, denn die USA sind bis zum Amtsantritt seitens Donald Trump ebenso anders organisiert gewesen. Genau das beschreibt der Artikel aber ebenso.
Das Argument „Aber die Anderen“ ist insofern vollkommen falsch orientiert.
Ich weiß nicht worauf du hinaus willst. Selbstverständlich kommt man den Wünschen eines Diktators wie Lukaschenko nicht nach. Selbstverständlich auch nicht eines Möchtegerndiktators wie Trump. Jedenfalls solange man in einem freien Land wohnt.
Das Beispiel Weißrussland zeigt, dass es hier Leute, gibt die mit solchen Umbenennungen keine Probleme haben, dazu gehört auch leider Netzpolitik. Und es zeigt, dass man da (der deutschen) Wikipedia nicht vertrauen kann. Wikipedia gibt auch keine überzeugenden Begründung für die Umbenennung in der Sache an. Eine Verwechslungsgefahr mit Russland ist nicht belegt. Und es gibt weder bei Nordmazedonien noch beim Südsudan ein Problem.
Da bleibt nur der deutsche Untertannengeist, der sich nicht nur der deutschen Obrigkeit unterwirft, sondern auch der weißrussischen und sicher auch der amerikanischen.
Regel Nr 1: wir sind die guten, was wir machen ist richtig.
Regel Nr 2: die anderen sind die bösen, was die machen ist falsch.
Regel Nr 3: entscheidend ist „wer“ und nicht „was“.
Deswegen sind weite Teile der Progressiven auch konservativ und nicht links.
Interessante Taktik hier von anonym markierten TeilnehmerInnen: Einfach weiter die „linkspolitische Seite“ mit markieren während im eigentlichen Artikel faktisch sehr deutlich eine vollkommen andere Agitation beschrieben und auch nachgewiesen wird. Klar, es gibt in jedweder politischen Ausrichtung Probleme und es gibt nicht wenige Teilnehmerkreise, die mehr als nur fragwürdige Haltungen verorten – linkspolitisch in ihrer Ausrichtung. Und? Das ändert jetzt konkret was genau? Ist das die Masse? Oder handelt es sich um eine rein persönlich Wahrnehmung? Wohl genau Letzteres worauf hier die Spitzfindigkeiten erfolgen, die übrigens immer noch nichts mit dem Artikel zu tun haben. Ich dachte Meinungsbeiträge sind nicht zugelassen hier bei Netzpolitik?
Aber das hat mit dem vorgebrachten Argument zum Themenbereich „Weissrussland“ nichts zu tun: Ja, Wikipedia liefert keine Begründung. Die habe ich auch nicht gefunden sondern mich auf die Zitate und Quellen in dem Artikel bezogen. Faktisch sollte das aber grundlegend immer auf den jeweiligen Fall bezogen werden: War / ist eine „Umbenennung“ für „Weißrussland“ erforderlich (weil „Identitätsstiftend“ als Aussage)? Sofern hier das „Präsidialamt“ verantwortlich ist: Nein, klar Antwort und da gebe ich Recht. Vorschlag seitens anderer Stellen vorort? Teil einer Debatte der Menschen dort. Nicht meine, oder wessen Debatte auch immer. Ist das ebenso geschehen wie der Vorgang seitens Trump? Via Dekret? Nun dann ist es ebenso falsch.
Zum Abschluss: Meinungsbeiträge mit „aber die Linken“ helfen hier Niemandem. Aber schön zu wissen, dass offensichtlich hier Teilnehmende aktiv sind mit dem Willen zur Provokation während seitens Rechter Seite demokratische Grundprinzipien ausgehebelt und abgeschafft werden. Entschuldigt das falsche Entscheidungen? Nö. Aber hier ist ein hervorragendes Mittel zur Verwässerung von Argumentation und Diskursen.
Das ist witzig, denn „Deswegen sind weite Teile der Progressiven auch konservativ und nicht links“ markiert eben offensichtlich eben keine „linkspolitische Seite“.
So als Arbeiterkind der 70er, sozialdemokratisch sozialisiert, im MINT-Studium politisch links aktiv, mittlerweile Führungskraft, und mit sehr heterogenen Umfeld: „progressiv“ ist in Deutschland primär ein Ansatz privilegierter Akademiker, moralisch korrekt für „Gerechtigkeit“ sein zu können ohne die eigenen Privilegien zu riskieren. Mit dem netten Nebeneffekt der Exklusivität durch Komplexität. Das ist strukturell konservativ, die haben die in-group nur um für sie ungefährliche Minderheiten erweitert. Das ist ubrigens kein Vorwurf bewussten Handelns, jedenfalls bei den meisten, das entspricht nach meiner Beobachtung dem gelernten und geübten Verständnis von „Normalität“.
Und der Graben zwischen „progressiven“ Akademikerkindern und sich selbst als „normale Leute“ Bezeichnenden ist seit damals gewachsen, schon krass.
Wer Wörter benutzt, ohne zu wissen von wem sie zu was benutzt werden, kann höchst peinlich enden.
Alte Begriffe werden durch Re-Framing zu politischen Kampfbegriffen, zu Signal-Wörtern für die eigene Blase (zur Vermeidung von „friendly fire“), zur Provokation, etc. und zur Angeberei (schau mal, welch neues Wort ich kann).
Wie das Spiel mit den Worten geht, haben sämtliche Lager mittlerweile begriffen. Aber mit jedem neuen Jahrgang betreten Neulinge das sprachliche Schlachtfeld (z.B. „offene Feldschlacht“), die noch nicht wirklich wissen, welche Konsequenzen ihre Sprechakte haben.
Wie gut, dass der Ruf zum gesunden Mittagsmahl mich jetzt am Weiterschreiben hindert. Einen schönen Tag, noch.
https://www.youtube.com/watch?v=XFG4IE6XsYQ
In der Tat „witzig“, aber durchaus eben interessant zu markieren: Eine Auseinandersetzung wie auch Disput ohne das Risiko die eigenen Privilegien auf den Prüfstand zu stellen ist reichlich bequem. Besonders wenn wie gesagt Leute hervorragend noch sich selbst hervorheben wollen durch „mittlerweile Führungskraft“. Dann gibt es ja eben nicht mehr viel mehr zu sagen außer eben, dass wir hier einen Kreisschluss haben.
Initial solange für „Gerechtigkeit“ solange die eigenen Privilegien außer Gefahr scheinen. Dann auf einmal nicht mehr für „Gerechtigkeit“, wenn die eigenen Belange doch unter Kritik geraten oder geraten könnten. Das ist eben nicht der Punkt, den ich konkret meinte. Andernfalls bräuchten wir auch netzpolitik.org dann nicht mehr: Wir wissen dann ja faktisch wo die Probleme sind, nur sind wir weder bereit diese zu lösen noch gar genauer unter Kritik zu nehmen. Denn es könnte ja sonst sein, dass wir nicht „mehr Privilegien“ bekommen und diese dann auch teilen müssten. Oh je, dann ist aber wunderbar offenkundig hier im Kommentarbereich geworden wo die eigentlichen Problemstellungen liegen.
„Mittlerweile Führungskraft“ ist keine Hervorhebung sondern schlicht eine Darstellung meiner Perspektiven. Als Arbeiterkind, einziger meiner Generation mit Abi in der Familie, lebe ich damit in zwei Welten.
Das ist auch sowas, was bürgerliche Akademikerkinder überhaupt nicht nachvollziehen können, da hat man den Habitus und die eine Perspektive geerbt.
Google Maps blocks Gulf of America reviews after rename criticism: https://www.bbc.com/news/articles/crlky380wd7o
Bei all den Diskussionen die mit rein emotionalen Argumenten geführt werden, kann man zu 100% davon ausgehen, dass es darum geht das die Seite, die sich beklagt genau das gleiche schon immer tut und meistens noch ideologischer.
Ich habe mir gerade die Rede vom Vizepräsident Vance angehört. Für jemand der Freiheitsrechte und Diversität auch bei Meinungen begrüßt, eine erstaunliche Entwicklung. im gensatz zu den Vorgänger wo Geheimdienste und mehr Überwachung das wichtigste war. Ein positiver Paradigmenwechsel.
Da finde ich eine kosmetische geographische Umbenennung nicht sonderlich erwähnenswert. Wenn es die Mexikaner anders sehen, sind ja auch zwei Bezeichnungen möglich (wie es aktuell bei mir auch angezeigt wird). Da Amerika der ganze Kontinent ist, klingt das für mich generischer.