Liebe Leser*innen,

wer schon mal Geld an die falsche Person geschickt hat, kennt das Gefühl: Man ärgert sich – und schämt sich obendrein, wenn man dabei auch noch auf Betrüger*innen reingefallen ist.

Gut, dass es nun eine Funktion gibt, die solchen Fehlüberweisungen entgegenwirken soll. Mit der sogenannten Empfängerüberprüfung sollen Bankkunden prüfen, ob die eigene Überweisung tatsächlich an die gewünschte Person geht.

Allerdings möchte ich, wenn ich Geld sende, nicht unbedingt erfahren, wie die Person noch so heißt oder gar, wer dieses Konto außerdem noch nutzt. Umgekehrt möchte auch ich nicht, dass meine Daten auf diesem Weg Dritten sichtbar gemacht werden, nur weil diese mir Geld schicken. Und gerade hier hakt die praktische Umsetzung derzeit noch.

Ich finde, Überweisungen sollten ausschließlich dem Zahlungsverkehr dienen – und nicht zu einem Instrument der Datenoffenbarung werden.

Einen guten Start in die Woche wünscht

Timur

Uns fehlen dieses Jahr noch 107.028 Euro.

Unsere Artikel des Tages

Tickermeldungen

Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.

Der Standard
Der norwegische Staatsfonds will sich bei der nächsten Hauptversammlung gegen Microsoft-Chef Satya Nadella stellen und bei dem US-Tech-Konzern auf eine stärkere Beachtung von Menschenrechten pochen. Der Fonds ist der achtgrößte Aktionär von Microsoft.
Golem
Die Telekom und die Schwarz-Gruppe nehmen offenbar einen neuen Anlauf für den Bau einer KI-Gigafactory. Eine Einigung, sich für die von der EU geförderten Projekte zu bewerben, stehe kurz bevor. Im Juni scheiterten die beiden Unternehmen noch daran.
Jugend hackt
Junge Menschen, die mit Tech die Welt verbessern wollen, bekommen von "Jugend hackt" jetzt längerfristigen Support. Die Initiative hat ein Projektstipendium ausgeschrieben. Anmeldefrist ist der 11. Januar, am 10. Dezember gibt's eine Online-Veranstaltung.
Futurezone
Selbstfahrende Autos von Tesla legen regelmäßig Vollbremsungen hin, wenn Laub über die Fahrbahn geweht wird. Zahlreiche Nutzer*innen haben das dokumentiert.
The New York Times
Der Berliner Cowboy-Club Old Texas Town muss nach 50 Jahren schließen, weil der Vermieter auf dem Grundstück ein Datenzentrum bauen lassen will. Die New York Times war für einen letzten Besuch dort.
heise online
Die russische Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor droht, WhatsApp in Russland komplett zu sperren. Kriminelle nutzten den Messenger-Dienst angeblich für Erpressung, Betrug und die Vorbereitung von Sabotageakten.
The Guardian
Die irische Politikerin Cara Hunter ist Opfer eines sexualisierten Deepfake-Videos. Wie sich das anfühlt, wenn einen plötzlich Fremde nach Blowjobs fragen, erklärt sie im Guardian.
tarnkappe.info
GrapheneOS ist ein sehr sicheres Betriebssystem für Mobiltelefone. Allerdings nur, wenn man es richtig einrichtet. Tarnkappe hat eine Anleitung dafür.
Futurezone
Apple sagt, seine VR-Brille könne alle Screens ersetzen. Eine YouTuberin hat das getestet und fand Probleme: Die Brille zerstöre die Frisur und mache Kaffeekonsum fast unmöglich.
Politico
Der enorme Energiehunger von Sprachmodellen und Bildgeneratoren hält die Stromerzeugung mittels Kohleverbrennung am Laufen. Dabei gilt die eigentlich als längst überholt.
ORF.at
Drei betagte Nonnen haben ihr Kloster besetzt, weil sie nicht im Altersheim bleiben wollten. Nun gibt es ein Angebot: Sie dürfen bleiben, wenn sie aufhören, auf Social Media zu posten. Die widerständigen Schwestern lehnen das ab.
CNN
Drohnen verändern die moderne Kriegsführung grundlegend, was sich derzeit besonders in der Ukraine zeigt. CNN schaut auf die Anfänge kriegerischer Drohneneinsätze, die bis zum Ersten Weltkrieg zurückreichen, und auf das, was nun droht.
heise group
Einige Firmen sind aus dem sogenannten Familienunternehmer-Verband nach dem Kuschelkurs mit der AfD ausgetreten. Nicht so die Heise-Verlagsgruppe. Deren CEO sagt nun, man wolle sich nicht öffentlich zu politischen Themen äußern.
Noch 107.028 Euro für digitale Freiheitsrechte.

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