es gibt so Recherchen, da ahnt man am Anfang nicht, wo man am Ende landen wird. So wie bei meiner Kollegin Chris, die vergangenes Jahr über Passdaten berichtete, die als Kostprobe auf einem Datenmarktplatz offen im Netz standen.
Ein halbes Jahr später hat Chris jetzt nachgeschaut, was in der Zwischenzeit passiert ist. Der Marktplatz ist weiter offline, eine Blockchain-Firma dahinter präsentiert sich mit EU-Förderung in Las Vegas und Investor:innen in einer Telegramgruppe sind ziemlich angefressen. Wie passt das zusammen?
Serbische Behörden dürfen die Software von Cellebrite nicht weiter einsetzen. Amnesty International hatte in einem Bericht aufgedeckt, dass sie damit rechtswidrig gegen Journalisten und Aktivisten vorgegangen sind. Die Menschenrechtsorganisation fordert bessere Prüfprozesse bei dem Unternehmen und eine Aufarbeitung des Missbrauchs.
The Belgian data marketplace “Databroker” openly displayed the names, dates of birth, and passport numbers of thousands of people on the internet. The start-up behind it continues to receive EU funding.
Das Regierungsprogramm der neuen Koalition in Österreich bringt mehr Überwachung und birgt Gefahren für den Datenschutz. Das kritisieren mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen. Eine netzpolitische Kurzanalyse.
Auf dem belgischen Datenmarktplatz „Databroker“ standen Namen, Geburtsdaten und Passnummern von Tausenden offen im Netz. Nach wie vor wird das Start-up hinter dem Marktplatz von der EU gefördert.
Profilierte Fach-Politiker:innen scheiden aus dem Digitalausschuss des Bundestages. Für viele endet ihre Zeit im Parlament. Wir haben gefragt, worauf sie mit lachenden und weinenden Augen zurückblicken – und was sie ihren Nachfolger:innen mit auf den Weg geben wollen.
Telekom, Vodafone, 1&1 und Telefónica wollen ihre Kund*innen vor betrügerischen Kurznachrichten schützen. Doch sie dürfen die Inhalte von SMS eigentlich nicht analysieren. Wie funktionieren die SMS-Firewalls dann?
Die Union stellt eine Anfrage nach der Neutralität von Greenpeace, Correctiv und Co. und macht damit klar, für welche Vereine und Organisationen es unter ihrer Führung ungemütlich wird. Bedroht sind nicht nur die aufgelisteten NGOs, sondern die gesamte Zivilgesellschaft. Ein Kommentar.
Gerade vor Wahlen wird immer wieder vor den Folgen von Desinformationskampagnen gewarnt. Eine umfangreiche Studie kommt nun zu dem Schluss, dass sich die Auswirkung von Desinformation auf den Ausgang von Wahlen nicht eindeutig nachweisen lässt. Fest stehe aber, dass die Warnungen selbst negative Effekte haben.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
Gerichtshof der Europäischen Union
Der Gerichtshof der Europäischen Union hat entschieden: Betroffene einer automatisierten Bonitätsbeurteilung haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie und aufgrund welcher Daten die Entscheidung zustande kam.
Otto Brenner Stiftung
In den Rundfunkräten mangelt es einer Studie zufolge an Transparenz und Austausch mit dem Publikum. Außerdem gebe es einen starken parteipolitischen Einfluss, was die Unabhängigkeit der Gremien gefährde. Es brauche daher Reformen und mehr öffentliche Diskussionen.
Spektrum.de
Influencer verbreiten auf Social Media oft irreführende Gesundheitsinformationen. Eine Studie zeigt, dass viele Beiträge keine wissenschaftlichen Belege haben und finanzielle Interessen im Vordergrund stehen. Das kann zu unnötigen Behandlungen führen.
Der Spiegel
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg klagt gegen Rewe, weil der Konzern Rewe-App-Nutzer*innen Spezialrabatte anbietet, aber nicht dazuschreibt, wie teuer die Produkte ohne Nutzung der Software sind.
Bundesministerium des Innern
Am Donnerstag startete die Anlaufstelle „Beratungskompass Verschwörungsdenken“. Online und telefonisch sollen Ratsuchende hier Hilfe rund um Verschwörungserzählungen sowie Kontakt zu lokalen Beratungsstellen vermittelt bekommen.
JAMA Network Open
Sind Bildschirme schlecht für die Augen? Eine Meta-Analyse von 45 Studien sagt: Ein Zusammenhang besteht. Schon bei 1 bis 4 Stunden täglicher Bildschirmzeit steige das Risiko, kurzsichtig zu werden.
Verfassungsblog
Die Union will wissen, wie es um Neutralität und Finanzierung einiger zivilgesellschaftlicher Organisationen bestellt ist. Sophie Schönberger analysiert, warum die Bundestagspräsidentin die viel kritisierte Anfrage hätte zurückweisen sollen, da sie in die Grundrechte eingreift.
Forbes
Mit "SecureCore" spült Google eine App auf Android-Handys, die automatisch und geräteseitig unerwünschte Inhalte erkennen soll, darunter auch Fotos. Daran gibt es Kritik.
TechCrunch
Das US-Magazin TechCrunch hat aufwendig rekonstruiert, welche Menschen unter Musks Anleitung in der DOGE-Abteilung die Machtübernahme der US-Verwaltung durchboxen.
The Intercept
Anleitung zum Widerstand: Das US-Magazin The Intercept erklärt potenziellen Whistleblower:innen, wie sie Missstände der rechtsradikalen Trump-Regierung durchstechen können, ohne sich zu gefährden.
Konrad-Adenauer-Stiftung
Auf neun PDF-Seiten führt die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung aus, warum ein "eigenständiges Digitalministerium unverzichtbar" sei. Zu dessen Aufgaben solle etwa die Effizienz der Verwaltung gehören.
Heise Online
Mit einem Nettogewinn von knapp 18 Milliarden Euro im Jahr 2024 bejubelt die Deutsche Telekom ein “Rekordjahr”. Im Inland wächst vor allem der Mobilfunkbereich, während sich im Festnetz der starke Glasfaser-Wettbewerb bemerkbar macht.
TechCrunch
Unter der rechtsradikalen Trump-Regierung fahren Tech-Konzerne im vorauseilenden Gehorsam ihre Diversity-Programme zurück. TechCrunch gibt eine Übersicht, wer bereits mitgezogen ist - und wer nicht.
Reuters
Google soll in Kanada eine Gebühr zahlen, damit das dortige Mediengesetz durchgesetzt werden kann. Vom Leistungsschutzgesetz wäre auch Meta erfasst, wenn das Unternehmen dort nicht Nachrichten auf Facebook und Instagram blockieren würde.
Wired
Digitale Gewalt geschieht auch systematisch und organisiert, wie eine Wired-Recherche zeigt. Demnach verabreden sich Täter auf Telegram für gezielte Angriffe auf Frauen.
Zeit Online
Jeff Bezos hat Richtlinien für das Meinungsressort seiner „Washington Post“ erlassen. Dort seien ab jetzt nur noch Beiträge erlaubt, die "freie Märkte und persönliche Freiheiten" verteidigen. Für gegensätzliche Meinungen sei im Internet ausreichend Platz, so der Zeitungseigentümer.
FragDenStaat
Im Auftrag des Staats kassieren Berater*innen viele Millionen Euro. Die dazu gehörigen "Transparenz"-Berichte waren lange unter Verschluss. Nun veröffentlicht FragDenStaat eine Datenbank – und bemerkt zahlreiche Ungereimtheiten.
Zeit Online
Das geplante Handy-Verbot an dänischen Schulen "ist zum Scheitern verurteilt", heißt in einem Kommentar auf Zeit Online. Schulen "müssten die Möglichkeit haben, individuelle, alters- und bedarfsgerechte Wege gehen zu können".
Presserat
Der Deutsche Presserat hat im vergangenen Jahr so viele schwere Verstöße gegen den Pressekodex festgestellt wie nie zuvor, meist wegen der Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht.
Variety
YouTube hat sich zum bedeutendsten Podcast-Medium in den Vereinigten Staaten entwickelt. Wie das Unternehmen bekannt gab, konsumieren monatlich mehr als eine Milliarde Nutzende Podcast-Inhalte über die Video-Plattform.
Wired
Viele Unternehmen setzen Überwachungstechnologie ein, um Anwesenheit, Bewegungen und Produktivität ihrer Angestellten zu erfassen. Viele Arbeitnehmer sind gegen die Verwendung solcher Überwachungstechnologien, die ihre Privatsphäre einschränkt.
404 Media
Die Überwachungskamera-Firma Flock hat dem Open-Source-Projekt DeFlock eine Unterlassungsaufforderung geschickt. DeFlock kartiert die Standorte von automatisierten Kennzeichenerkennungskameras und wird von der Electronic Frontier Foundation verteidigt.
Heise Online
Viele Social-Media-Plattformen durchleuchten ihre Nutzer*innen – können Behörden dort überhaupt rechtskonform vertreten sein? heise online fasst zusammen, wie sich EU-Datenschützer daran die Zähne ausbeißen.
Liebe Leser:innen, in den vergangenen 24 Stunden gab es in der Zivilgesellschaft vor allem ein Thema: die 551 Fragen der Unionsfraktion zur politischen Neutralität von Nichtregierungsorganisationen. Die Empörung ist gewaltig, weil CDU/CSU hier unter anderem die „Omas gegen Rechts“ statt rechtsradikale Demokratiefeinde ins Visier nehmen. Es ist auf den Tag vier Wochen her, dass die […]
Liebe Leser:innen, der Rechtsruck im Land ist jetzt auch ganz offiziell im Parlament angekommen. Fast 21 Prozent für die rechtsradikale AfD. Was für eine Schande. Und Friedrich Merz wird Bundeskanzler. Ein Politiker von gestern, dem oft nichts Besseres einfällt, als arme oder migrantisierte Menschen zum Sündenbock zu machen. Ein Ergebnis von 28,5 Prozent sind für […]
Liebe Leser:innen, verfolgt ihr am Sonntagabend im Fernsehen, im Netz oder im Radio die Auszählung der Bundestagswahl? Oder seid ihr eher Typ „Ergebnis gibts nach dem Aufstehen“? Ich gehöre zur ersten Gruppe, ich kann einfach nicht anders. Und gern in guter Gesellschaft, manchmal mit Bullshitbingo-Kärtchen für die Talkrunden. Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass mich […]
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