76 Seiten Diskussionspapier hat die renommierte Gelehrtenakademie Leopoldina vergangene Woche hingelegt. Es geht darum, wie soziale Medien Minderjährigen schaden und was man dagegen tun kann. Alterskontrollen spielen auch eine Rolle. Während viele andere Nachrichtenmedien ruckzuck ihre Meldungen auf Alterskontrollen gedreht haben, wollte ich erst einmal nachdenken. Argumentiert das Papier schlüssig? Steckt da nicht noch viel mehr drin?
Wohin das mit Alterskontrollen führen kann, können wir in Großbritannien beobachten. Wie ich vor knapp einem Monat gewarnt habe, gerät jetzt VPN-Software ins Visier der Medienwächter – siehe Ticker.
Bis die Tage Sebastian
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Das Bundesverwaltungsgericht in Österreich hat entschieden: Das „Pay or Okay“-Banner der Tageszeitung „Der Standard“ war rechtswidrig. Der Streit kann jedoch in die nächste Instanz gehen.
Kein Social Media unter 13 Jahren, das empfiehlt die Leopoldina. Nachrichtenmedien stürzen sich auf das Diskussionspapier. Aber die Argumente für Alterskontrollen sind unsauber – und der eigentliche Sprengstoff liegt woanders. Eine Analyse.
Die Schweizer Regierung will Internetdienste verpflichten, ihre Nutzer*innen zu identifizieren. Die Anbieter sollen für die Polizei auch Inhalte entschlüsseln. Eine zivilgesellschaftliche Initiative hat nun eine Petition mit über 15.000 Unterschriften dagegen eingereicht.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
Belltower.News
Belltower.News nimmt die Gamescom 2025 zum Anlass für eine Übersicht, wie Rechtsextreme Videospiele und deren Plattformen instrumentalisieren. Beobachter:innen könnten mit digitaler Zivilcourage reagieren, etwa durch Melden toxischer Inhalte.
heise online
Das Bundesinnenministerium will die Gebühr für den Personalausweis erhöhen. Grund dafür sind gestiegene Kosten bei der Bundesdruckerei sowie die Umstellung auf digitale Passfotos. Derzeit kostet ein neuer Perso 37 Euro.
Reuters
Das Weiße Haus verfügt nun über einen offiziellen TikTok-Account. Derweil laufen die Verhandlungen um einen Verkauf der Videoplattform in den USA weiter. Mitte Juni hatte US-Präsident Trump eine entsprechende Frist zum dritten Mal verlängert. Grund für den Verkauf sind Spionage-Bedenken.
The New York Times
Meta hadert offenbar mit seiner KI-Strategie. Erneut will der Konzern seine "Meta Superintelligence Labs" umstrukturieren. Er erwägt dabei mutmaßlich auch, die KI-Abteilung insgesamt deutlich zu verkleinern.
Open Knowledge Foundation Deutschland
Die Bundesregierung will den deutschen Staat vor allem "handlungsfähiger" machen. Der Open Knowledge Foundation Deutschland ist das zu wenig. Sie veröffentlichte heute erste Vorschläge für eine Modernisierungsagenda mit Fokus auf "strategisches Handeln, Daten & KI, Gesetzgebung".
BBC
Die britische Kinderbeauftragte fordert Alterskontrollen für VPNs. Die Downloadzahlen für entsprechende Apps sind zuletzt deutlich angestiegen, nachdem unter anderem PornHub und Reddit damit begonnen hatten, das Alter von Nutzer:innen zu überprüfen.
The New York Times
Die britische Regierung verzichtet offenbar auf ihre Forderung, dass Apple eine Hintertür zu verschlüsselten iCloud-Daten seiner Nutzer:innen einbauen soll. Die Trump-Regierung hatte dies als massiven Eingriff in die Grundrechte von US-Bürger:innen kritisiert.
rbb24
Die Berliner Bildungsverwaltung ist gegen ein pauschales Handyverbot und setzt stattdessen auf Eigenverantwortung. Die Schulkonferenzen entscheiden demnach selbst, ob und wie sie Handys in ihren Schul- und Hausordnungen erlauben.
Der Spiegel
Ein Tochterunternehmen der Allianz, das in den USA Lebensversicherungen anbietet, wurde Ende Juli Ziel eines Hackerangriffs. Dabei wurden offenbar Daten von etwa 1,1 Millionen Kund:innen und Mitarbeitenden gestohlen.
Ars Technica
T-Mobile soll 92 Millionen US-Dollar Strafe zahlen, das hat ein US-Berufungsgericht bestätigt. Der Konzern und seine Tochter Sprint haben demnach ohne Einwilligung Standortdaten von Kund:innen verkauft. Auch AT&T und Verizon wehren sich vor Gericht gegen ähnliche Strafen.
Gizmodo
Der Transkriptionsdienst Otter.ai soll einer Sammelklage aus Kalifornien zufolge Online-Meetings ohne Zustimmung der Teilnehmenden aufzeichnen. Die Mitschnitte würden zum KI-Training genutzt. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.
404 Media
Ein TikTok-Shop bewirbt GPS-Tracker für den Einsatz aus Eifersucht. In Videos wird erklärt, wie man die Geräte heimlich im Auto des geliebten Menschen installiert. Dabei behauptet TikTok, dass die Plattform keine Aufforderung zu heimlicher Überwachung dulde.
Correctiv
Bundeswehroffiziere ziehen durch Deutschland und erklären Landkreisen und Gemeinden, wie sie sich auf Krieg vorbereiten. So sollen sie kritische Infrastruktur identifizieren sowie Konzepte zu deren Schutz und einem möglichen Wiederaufbau erstellen.
Rest of World
Google, Meta und Microsoft finanzieren KI-Projekte, die der Bevölkerung von Afrika zugutekommen sollen. Kritiker*innen befürchten, dass die Tech-Konzerne den Kontinent vor allem als Datenressource und Experimentierfeld nutzen.
404 Media
Elon Musks Chatbot Grok kann verschiedene Personas annehmen. 404 Media stellt die Prompts dahinter vor. So gibt es beispielsweise eine Variante, deren Vorgabe ist: „Du hast wilde Verschwörungstheorien zu allem.“
TechCrunch
Der texanische Generalstaatsanwalt ermittelt gegen Metas KI-Abteilung und Character.AI. Sie würden ihre Produkte irreführenderweise als Hilfsmittel für psychische Gesundheit vermarkten, so der Vorwurf, während die Daten der Hilfesuchenden für Werbung und KI-Entwicklung genutzt würden.
The New York Times
Scott Jacqmein hat sein Aussehen für 750 US-Dollar an TikTok lizenziert. Jetzt schreiben ihm regelmäßig Bekannte. Sie sind irritiert, dass sein Ebenbild in Anzeigen für beispielsweise Versicherungen oder Horoskope auftritt. Jacqmein bereut die Lizenz.
Der Standard
Der KI-Hype ist eine Blase und „jemand wird gewaltig viel Geld verlieren“. Das sagt kein KI-Kritiker, sondern Sam Altman, Geschäftsführer von OpenAI, dem Anbieter von ChatGPT.
Liebe Leser:innen, der Datenschutz steht gerade enorm unter Druck. Nicht nur die schwarz-rote Bundesregierung, sondern auch die EU-Kommission will bestehende Regeln schleifen. Wir haben mit der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider, die seit gut einem Jahr im Amt ist, darüber gesprochen, wie sie auf die aktuelle in Teilen hitzig geführte Debatte blickt. Sie kritisiert Teile der EU-Kommissionspläne, […]
Liebe Leser*innen, wer schon mal Geld an die falsche Person geschickt hat, kennt das Gefühl: Man ärgert sich – und schämt sich obendrein, wenn man dabei auch noch auf Betrüger*innen reingefallen ist. Gut, dass es nun eine Funktion gibt, die solchen Fehlüberweisungen entgegenwirken soll. Mit der sogenannten Empfängerüberprüfung sollen Bankkunden prüfen, ob die eigene Überweisung […]
Liebe Leser*innen. 50.000 Menschen werden am Wochenende in Gießen erwartet, um dort gegen die Neugründung der rechtsextremen AfD-Jugend zu protestieren. Werden sie das in Hör- und Sichtweite von der Messehalle tun können, in der sich die Parteijugend neu formieren will? Darf die Stadt sie aus „Sicherheitsgründen“ gleich auf die andere Flussseite verlegen? Darum liefen mehrere […]
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