StandortdatenTracking-Firma will Milliarden Handys überwachen können

Recherchen von 404 Media zeigen auf, wie sich der weltweite Datenhandel der Werbeindustrie zur Massenüberwachung einsetzen lässt. Ein kommerzielles Werkzeug soll die Wohnadressen und engsten Kontakte von Zielpersonen verraten – und auf Wunsch sogar ihre Handys hacken können. Zur anvisierten Zielgruppe gehören Geheimdienste.

Illustration im Bauhaus-Stil, zu sehen ist die schematische Darstellung einer Person, viele Handys, arbeitende Menschen.
Bitte klicken Sie auf Akzeptieren, um der Datenweitergabe zuzustimmen (Symbolbild) – Public Domain DALL-E-3 („company monitoring billions of smartphones, bauhaus style reduced minimalist geometric shape“), Bearbeitung: netzpolitik.org

Die Technologie hinter personalisierter Werbung lässt sich missbrauchen, um massenhaft Menschen zu überwachen. Das zeigt eine aktuelle Recherche von 404 Media. Das US-amerikanische Online-Magazin berichtet über ein Werkzeug namens Patternz, das offenbar Verbindungen zur israelischen Firma Nuviad hat. Es geht um ein Geschäft, bei dem umfangreiche Datenprofile von Nutzer*innen entstehen – und schließlich unter anderem für Geheimdienste beworben werden.

Zu den erfassten Daten gehören laut 404 Media etwa die Hobbys und Interessen von Zielpersonen, wo sie wohnen und arbeiten, häufig besuchte Orte und enge Kontakte, also mit welchen Menschen sie häufig am selben Ort sind.

Möglich ist diese Form der Überwachung durch Informationen, die fürs Ausspielen von zielgerichteter Online-Werbung erfasst werden, etwa Ortsdaten und Vorlieben. Oft stimmen Nutzer*innen der Weitergabe ihrer Daten selbst zu, wenn sie nach dem ersten Start einer App im passenden Pop-up-Fenster auf „Akzeptieren“ tippen. Mithilfe der sogenannten Mobile Advertising ID, einer einzigartigen Kennziffer, lassen sich Handys eindeutig voneinander unterscheiden.

Online-Werbung als Infrastruktur für Überwachung

Wie 404 Media berichtet, funktioniert das Geschäft mit der Überwachung so: Zunächst ist die Firma Nuviad selbst in der Online-Werbebranche tätig. Hier helfen Unternehmen Werbetreibenden beim Ausspielen gezielter Anzeigen für ihre gewünschte Zielgruppe zu einem festgelegten Budget. Das nennt man Real-Time-Bidding, kurz RTB. Um Profilbildung zur Überwachung geht es wiederum bei einem Produkt namens Patternz. Für beides – Nuviad und Patternz – trat laut 404 Media derselbe Geschäftsmann in Werbevideos auf.

Der Wiener Tracking-Forscher Wolfie Christl vermutet, dass beides eng miteinander verzahnt ist; auch die Werbematerialien seien sich sehr ähnlich. Auf einer Werbefolie zu Patternz heißt es, hinter dem Tool stehe eine funktionierende Werbesparte, die auch tatsächlich Handel treibt.

Die US-Journalist*innen geben allerdings zu bedenken, ihnen sei „nicht bekannt, ob Nuviad Daten aus dem RTB-Ökosystem an Patternz weitergibt.“ Nuviad selbst schrieb gegenüber 404 Media: Patternz beschäftige sich mit Algorithmen und habe nichts mit Daten zu tun. Es gibt also ungeklärte Fragen zur genauen Verbindung zwischen Nuviad und Patternz.

Es ist zunächst nicht ungewöhnlich, wenn sich Akteure der Datenindustrie spezialisieren und ihre Tätigkeiten getrennt halten. Es gibt zum Beispiel Unternehmen, die Daten aus verschiedenen Quellen sammeln, aufbereiten und weiterverkaufen. Analyse-Unternehmen wiederum können solche Daten auf offenen Marktplätzen erwerben.

Im Angebot: Handys von Zielpersonen hacken

Die US-Journalist*innen haben das Werbe-Material von Patternz untersucht. Daraus geht hervor: Das Werkzeug soll einzelne Personen mithilfe gesammelter Daten gezielt tracken und überwachen können. Betroffen sind laut 404 Media potentiell Abermillionen Handy-Nutzer*innen. Die Daten sollen unter anderem von millionenfach heruntergeladenen Apps wie 9gag und Kik stammen.

Patternz habe laut 404 Media damit geworben, die Profile von mehr als fünf Milliarden verschiedenen Geräte erfasst zu haben. Entsprechendes Werbematerial ist nach Anfragen der US-Journalist*innen offline genommen worden, teils aber noch auf Archivseiten zu finden. Patternz soll außerdem damit geworben haben, gezielt Malware an Einzelpersonen oder Unternehmen verschicken zu können. Auf Englisch lautete das Werbeversprechen: „Senden Sie gezielt Nachrichten, Werbeanzeigen oder Trojaner direkt über den AdTech-Stack, um optimale Ergebnisse zu erzielen.“

Die Enthüllungen knüpfen an die Erkenntnisse einer Untersuchung aus dem November vergangenen Jahres an. Die Bürgerrechtsorganisation Irish Council for Civil Liberties (ICCL) warnte darin vor den Gefahren des unkontrollierten Datenhandels und auch vor dem Werkzeug Patternz.

Dass umfassende Nutzer*innenprofile der Datenindustrie auch für Geheimdienste interessant sind, zeigen journalistische Recherchen bereits seit Jahren, nicht nur in den USA, sondern auch in der EU. Jüngst enthüllte eine Recherche des niederländischen BNR Nieuwsradio, dass Standortdaten von potentiell Millionen Niederländer*innen zum Verkauf standen, darunter Angehörige des Militärs.

Über die Abgründe des Datenhandels auch mit den Daten deutscher Nutzer*innen haben wir vergangenes Jahr berichtet. Unsere Xandr-Recherche zeigte, wie invasiv und kleinteilig Werbefirmen und Datenhändler uns kategorisieren. Auch zahlreiche deutsche Firmen sind an den Datengeschäften beteiligt.

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24 Ergänzungen

  1. Da sich solches Handeln nicht verbieten und selbst wenn es verboten wäre, nicht kontrollieren lässt, was wäre denn da die Lehre draus? Mal angenommen das „normale“ Ausspielen von targetted Advertising wäre akzeptabel vermittelbar. Ist ja kaum anzunehmen, dass die üblichen Nutzer_innen digitaler Handheld Computer da sensibler werden würden. Auf den Parentalismus meinethalben Apples zu vertrauen hilft da nur weiter, wenn Apple eine Genossenschaft mit kritischem Vorstand würde und bliebe. Was wohl kaum zu erwarten ist.
    Schmeißen wir also jetzt die Mobiles endlich wieder weg und holen uns wieder Feature Phones? Wäre ja zu begrüßen. Aber … der Markt, der Markt. Und was machen unsere Laptops? Das soll keine Kapitalismuskritik werden. Ist aber wohl eine. as ist doch wirklich alles, alles auf dem falschen Gleis. Das Licht am Ende des Tunnels ist da wohl eher der Zug der entgegenkommt.

    1. „Da sich solches Handeln nicht verbieten und selbst wenn es verboten wäre, nicht kontrollieren lässt, was wäre denn da die Lehre draus?“

      Ähm. Z.B. den Teil, den man kontrollieren kann, kontrollieren? Die Ursachen finden und gegebenenfalls Korrekturen einleiten.

      Beispiele:
      – Werbewirtschaft bzw. Datenwirtschaft totmachen. Good riddance.
      – Kommerzielle Datenplayer kontrollieren und gegebenenfalls abwürgen. Good riddance.
      – (Implizit natürlich Verbot personalisierter Werbungs und von Tracking. Datenhandel massiv einschränken.)
      – (Implizit Förderung anonymen Internetgebrauchs inklusive Altersverifikation, Bezahlmethoden und Shopping insgesamt, also auch Paketlieferdienste.)
      – Digitale Bildung und Selbstverteidigung fördern.

      Das ist nicht „geht nicht“, allenfalls haben wir keine Lust, oder nicht die Macht dazu. Wir fördern das Falsche, fordern das Falsche, und verhindern das Falsche. Da gibt es keinen guten Ausblick, das stimmt schon. Prinzipiell ist es aber nicht aus technsichen Gründen derart unmöglich, sondern wegen Korrumption und Korruption, bzw. aus wirtschaftlichen, sowie aus machtpolitischen und damit eben auch geopolitischen Gründen.

      Und warum zurück zu Featurephones? Also ja gerne, und mit 4G etc. gleich mal Made in EU fördern. ABER, es spricht nichts gegen eine Förderung allgemeiner Computer in Handformt – das ist sowieso überfällig. Android und IOS…. nicht nachhaltiger, beschränkter Datenschleuderschrott by Design.

      1. > Werbewirtschaft bzw. Datenwirtschaft totmachen.

        Bitte auf das Wording achten. Mit Totmachern will niemand etwas zu tun haben. Ernsthaft, das schadet der Sache.

        Wer dafür sorgt, dass die Werbewirtschaft ihre Profite verliert, erreicht sein Ziel mit einer wirkmächtigen Methode.

        1. Der/die hilflose, ungebildete und bequeme Konsument/in ist ein propagiertes Konstrukt, das für Führung, Manipulation und Service empfänglich ist.

          Werbung vermittelt so ein Menschenbild, doch niemand muss sich das gefallen lassen. Was kann man tun?

          Sorge dafür, dass Dich Werbung nicht erreicht. Das gilt für das analoge Leben und vor allem im Digitalen.
          Werbung ist keine Information, sondern Manipulation. Manipulation deshalb, weil Du etwas tun sollst: Kaufen!
          Halte deinen Briefkasten frei von Werbung. Kaufe nichts, was auch Werbeträger ist. Reagiere nicht auf Werbung.
          Lass Dir von anderen keine Bedürfnisse einreden. Bestimme selbst, was gut für Dich ist.
          Was Du nicht (unnötig) kaufst, musst Du nicht mühsam erarbeiten oder Schulden dafür machen.

          Überlege dreimal, bevor Du „kostenlose“ Dienste benutzt. Sie kosten kein Geld, aber damit verkaufst Du Dich selbst. Du bist die Ware, das Objekt, mit dem Konzerne mächtig und andere superreich werden.

          Apps und Gadgets identifizieren Dich. Mit deinen Daten werden andere reich, und Du bleibst arm.

          Entscheide selbst über Dein Leben.

        2. Das Normal ist die Verharmlosung: „nur für Werbung“.
          Denn „Werbeindustrie bzw. Datenwirtschaft totmachen“ ist ziemlich unpersönlich, und offensichtlich nicht auf das Töten aller oder auch nur irgendwelcher Beteiligter abzielend.

          Es ist eine moderat disruptive Formulierung, deren Sinn gerade in der Unterschiedsbildung liegt. Wer sich dann abwendet ist sehr sensibel, guckt nicht richtig hin, oder gehört sogar – absichtlich oder nicht – zur gefährlichen Menge der „Appeasement first“ Faktion, die uns gerade alle töten hilft. Denn solche und ähnliche Akteure erweisen uns nicht die Höflichkeit, uns am Leben zu lassen – das ist dort keine Kategorie, außer bei „Statistik und Geldfluss“, also bezogen auf die Menge, nicht aber als Individuum. Die Datenindustrie ist strategisch, bis hin zur Liquidierung von Individuen. Damit haben Sie es zu tun. Im Grunde sind wir bereits im Krieg, merken es aber nur so halb. Die Maßnahmen der späten Stunde werden kaum schön klingen, egal ob weise und wirksam, oder irgendwie vom Pferd.

          1. Einem guten Text muss man keine Erklärungen nachreichen. Und mit der Verwendung von Wörtern wie „totmachen“ muss man sich Kritik gefallen lassen. Wir erleben zur Zeit ganz real ziemlich viel „totmachen“, da kommt einem das Kotzen wenn man so was hier liest. Verrohung im Denken ist das.

          2. Nein, was für ein Quatsch. Gut = keine Antwort? Lustiger datengetriebener Versuch. Anschnallen. Wir leben nicht auf dem Ponyhof, sondern im Tal der Menschenfresser.

          3. „Einem guten Text muss man keine Erklärungen nachreichen.“

            Das ist unterkomplex. Es gibt fast immer jede Menge Klärungsbedarf. Wenn sie intern eine weichere Sprache brauchen, dann übersetzen Sie es sich selbst noch mal, oder lesen einfach nicht alles, was im Internet steht. Für Verrohung der Sprache wäre übrigens Vorbedingung, dass die Sprache zuvor weniger Roh hätte sein müssen. Töten ist eben ein Analogon für „den bösen Kotz nicht bestehen lassen“ Kotzen darf ich schreiben, stimmts? Denn „Appeasement“ wird bei dem Datenkram nicht helfen, Kompromisse auch nicht. Dafür ist es zu spät, wir sind bei „Absägen“ und ähnlichen Euphemismen, wenn wir wirksam werden wollen. Und ja, es gibt sicherlich mögliche Transformationen, die im Einzelnen weicher ablaufen als „Absägen“, aber solche stehen kaum glaubhaft im Raum, zudem die Frage, wo wir hinwollen, und welche Schritte wir bis dahin für adäquat halten. Wegmachen mit Null Änderung bleibt ein fragwürdiger Ansatz.

            Erkennen Se, dass die „Erklärung“ kaum die Kritik anrührt, sondern einfach erklärt. Sie dürfen alles „zum Kotzen“ finden, und das zum Ausdruck bringen. Weitergehende Erwartungen werden Ihnen aber möglicherweise nicht erfüllt. Muss man Ihnen das noch weicher erklären, oder versuchen sie einen Diskurs abzuwenden?

          4. „Verrohung im Denken“
            Das ist das Normal. Die (hier) friedliche Phase war die Ausnahme.
            „Den müsste man im Sack in Teich [usw. usf.]“ gibt’s öfter zu hören, als einem lieb ist. Bzw. gabes, in der entsprechenden Generation vor einigen Jahren.

            Sollte man im Denken nicht frei sein, inklusive Verrohung und der Beobachtung der eigenen Reaktion darauf, gegebenenfalls zzgl. zukünftiger Anpassungen. Oder meinten Sie „Verrohung der Sprache“?

            Schreiben Sie Denken, weil töten nur im Kontext des Krieges und des realen hausgebräuchlichen Tötens zu stehen hat? Nur bei Lebewesen? Wäre das nicht eine sehr strenge gedankliche Festlegung?

            Sie Sehen vielleicht, das Ihr Post schon auch der Nachfrage bedarf, obwohl es vielleicht ziemlich gut ist. Oder wäre, wenn man entsprechend wohlwollend für sich korrigiert oder interpretiert?

          5. >>> Das ist das Normal. Die (hier) friedliche Phase war die Ausnahme.

            Das soll sicherlich nicht das Denknormal aller Menschen beschreiben. Um ein Beispiel zu nennen, um die Positionen zusammenzubringen: Peter Sellers in ‚Der Marder von London“.

    2. Da wäre noch die persönliche digitale Selbstbestimmung in Eigenverantwortung. Würde diese konsequent umgesetzt, so käme digitale Selbstverteidigung zur Anwendung, zumindest bei jenen, die es können, und die nicht mit einem bequemen Konsumenten-Mindset unterwegs sind. Konsumverzicht ist immer eine gute Entscheidung, weil das Ärger und Mühe vermeidet.

      1. Prinzipiell ist das gut. Man kann sich aber (+-bald) nicht mehr wirksam entziehen, wenn man nicht die Mehrheit ist. Wir brauchen das in der Fläche.

  2. So eine Entwicklung war doch wieder mal nur eine Frage der Zeit – und nichts anderes.

    Der Rest ist einfache Logik.

    1. Du stehst im Wald.
    2. Du riechst Feuer.
    3. Du siehst Qualm.

    Finde den Fehler! Statt in Panik weg zu rennen sollte man eigentlich den Brandstifter finden und zur Verantwortung ziehen. Aber die meisten Internet-User ignorieren das Feuer einfach oder installieren „Schutzsoftware“ dagegen. Das ist als würde man sich Scheuklappen aufsetzen und einfach weiter ins Feuer rennen – weil man den Weg raus nicht sieht. Und dann kommt ein neuer Brandstifter mit seinem „Premium-Feuer“ (TM) :-/

    Kurz: Die Gesamte Datenhandelsindustrie muss dringend eingedampft/vaporisiert werden. Verbot von Scripten, Adservern&Netzwerken dazu. Back to the Roots. Wer Unbedingt Werbung ausspielen will soll sie unter seiner Domain selbst hosten und einbinden – und auch verwalten. Heutzutage ist weder Speicherplatz noch Bandbreite wirklich Limitiert (so wie in den Anfängen des Internet) und ich möchte Wetten das sich mit obigem auch noch viele Andere Heutige Probleme ganz von selbst in Luft auflösen würden. So wie es sich für die ganzen Datenhändler gehörte – die m.E. nie hätten existieren dürfen. Sucht euch bitte einen Ehrlichen Job. Danke.

  3. Also werden Daten Zweckentfremdet, Massenüberwachung findet systematisch statt.
    Logisch war es das mit Werbenetzwerken und digitalen Datensammlern allgemein.

    1. „Könnte es sein, dass es einen weit verbreiteten Irrtum über den Zweck gibt?“

      Das war anders gedacht. Der Zweck ist ja explizit dem Nutzer anzuzeigen. Steht in irgendwelchen AGB usw. usf. Dabei wird durch sprachliche und visuelle Tricks suggeriert, es wäre alles zu unserem Nutzen, und überaus harmlos, wenigstens „ganz normal“. Das konstituiert schon eine Zweckbehauptung, hier mit zwei angesprochenen Ebenen.

      Es ist also die suggerierte Intention, wobei suggeriert durchaus die Suggestion von durchaus gutgemeinten Gesetzestexten betreffen soll. „Anonymisierung“ und „Pseudonymisierung“ einzelner Datensätze steht hier offensichtlich der Zusammenführung von vielen solcher Datensätze, allerdings durchaus inklusive Identifikationsdaten, gegenüber.

      Eine Systemsicht mag dann einen Zweck offenbaren, aber das nützt im Zweifel „nur“, um Korrekturen einzuleiten. Unser Zweck ist ja auch nicht, bei einem Warpantriebsexperiment anderer Leute draufzugehen, von dem wir nur jetzt noch nichts wissen, denn weil wir zu langsam fortschreiten, weil wir uns antidemokratische Ziegelsteine an den Pimmel reiben, werden wir technologisch nicht weit genug sein, um die Katastrophe zu verhindern.

      1. Wobei „möglichst schnell in der richtigen Richtung weglaufen, und aus sicherer Position heraus die Feuerwehr informieren“ ins Bild für das Individuum passen würden. Wie weit man diese Vergleiche dehnen kann oder will, ist dann noch eine Überlegung wert, z.B. wenn es im Analogen gar keine Feuerwehr gibt.

  4. Dazu fällt mir ein eigenes Erlebnis ein: Vor zwei Jahren war ich am späten Nachmittag kurz bei Rewe in Schwarzenbek, um mir vor dem nächsten Arbeitseinsatz ein paar Snacks zu kaufen. Dabei stand ich längere Zeit vor einem Displayständer mit Basecaps. Sie waren in mehreren Reihen angeordnet, verschiedene Farben und alle ohne Werbeauftrag. Ich hab damals überlegt, ob ich mir eine mitnehmen soll. Hab´s aber gelassen. Am nächsten Tag bekomme ich im Internet eine genau solche Formation von Basecaps – alle ohne Werbeaufdruck – als Werbung eingeblendet. Das hat mich tatsächlich etwas erschreckt. Und ich habe mich gefragt – wie funktioniert das? Der Artikel hier hat vielleicht die Lösung – keine Ahnung. Jedenfalls keine gute Entwicklung, die das ganze Smartphone-Ding mit seinen Apps und Ortungsfunktionen nimmt. Wünsche euch natürlich dennoch einen schönen und entspannten Samstag – geht shoppen 🙂

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