DigitalzwangWie Online-Pflicht Menschen ausschließt

Ab Sonntag kann man in Berliner Bussen nicht mehr bar bezahlen, für fünf Schwimmbäder gibt es nur noch Digitaltickets. Menschen wie Petra werden so zunehmend von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen. Aber mehrere Initiativen kämpfen für analoge Alternativen.

Digitalzwang bei der Bahn, eine Illustration
Die Bahncard gibt es nur noch mit Online-Account. CC-BY 4.0 Mullana

Samstagvormittag vor dem Freibad am Insulaner in Berlin. Eine dreiköpfige Familie, vollgepackt mit Taschen, Kühlbox und Sonnenschirm, wird am Eingang von einem Sicherheitsdienstleistenden gestoppt. Der Securitytyp tippt auf einen Aufsteller. Darauf steht: „Ticketverkauf an den Kassen täglich nur bis 10 Uhr.“ Darunter findet sich ein QR-Code, Verweis auf eine Website, wo man mit Paypal, Kreditkarte, Google und Apple Pay bezahlen kann. Die Familie verlässt den Eingangsbereich, der Vater zückt sein Smartphone und tippt konzentriert darauf herum.

Dann kommt Petra an die Reihe. „Nur mit Onlineticket“, sagt der Sicherheitsdienstleister. Petra hat aber kein Smartphone, mit dem sie sich ein solches kaufen könnte. Was nun? „Dann müssen Sie wieder nach Hause gehen“, sagt er. Die 66-Jährige dreht wortlos um.

In fünf Berliner Freibädern gilt die Onlineticketregel seit Anfang Juni. Die Initiative „Freibad einfach für alle“ kämpft dagegen mit einer Unterschriftensammlung. Den Aktivist*innen sind angeblich viele Fälle von Menschen begegnet, die nicht ins Freibad durften, weil ihr Handyakku leer war oder das Guthaben für mobile Daten aufgebraucht. Schwierig bis unmöglich werde das Schwimmen für Kinder und Jugendliche. „Sie haben weder Kreditkarte noch PayPal-Konto, die für den Kauf des Online-Tickets erforderlich sind. Oder für ältere Menschen, die keine Erfahrung mit Internet-Bestellungen haben“, so die Kampagnenseite.

Petra wird immer öfter ausgeschlossen

Petra, pensionierte Lehrerin, ist empört. Gar nicht so sehr darüber, dass sie jetzt nicht ins Schwimmbad darf, sondern weil dies ein Beispiel von vielen ist, mit denen sich die Welt nach und nach von ihr entfernt. Im Park neben dem Freibad, mit Blick auf den Sprungturm und Freibadlärm im Hintergrund, erzählt sie, was das für sie bedeutet.

Viele Kulturveranstaltungen muss man übers Internet buchen. Zuletzt hat eine Freundin die Tickets gekauft, jetzt war Petra schon lang nicht mehr aus. Arztbesuche versucht sie zu vermeiden, „weil es oft nur noch digital Termine gibt“. Petra kann keine Bahncard nutzen, die gibt es nur noch mit Kundenkonto mit Mail-Adresse. Und ab Sonntag muss Petra, wenn sie Bus fahren will, vorher in einem Zeitungsladen Tickets kaufen. Beim Fahrer darf sie dann nicht mehr bar bezahlen.

Petra hat nicht nur kein Smartphone, sie hat auch kein Internet an ihrem Heim-PC. Sie nutzt kein Onlinebanking, sondern Überweisungsträger, die Bankkarte nur, um Bargeld zu holen. Sie verweigert ihre Anbindung an die digital vernetzte Welt, wo es geht. Für jemanden, der sich nicht im Internet bewegt, kann Petra erstaunlich informiert erklären warum. „Die Techgiganten wollen Daten und die kriegen sie auch. Und die haben Hintertüren für Geheimdienste. Und diese Türen finden auch Cyberkriminelle“, sagt sie.

Petra ist ein Early Adopter. Sie hat schon Mitte der 80er-Jahre einen Computerkurs an der Volkshochschule gemacht und war beeindruckt. „Wenn man sich verschrieben hat, konnte man das korrigieren!“ Später hat sie dann an ihrem ersten eigenen Computer oft stundenlang Solitär gespielt. „Und dann dachte ich: Das hält mich irgendwie fest. Das will ich nicht.“ Seitdem nutze sie das Gerät nur noch zum Schreiben.

Entfremdung der Menschen voneinander und von der Natur

Petra hält nichts von Social-Media-Freundschaften. Sie findet, das Internet zerstöre gesellschaftliche Strukturen. „Es wird kaum mehr kommuniziert. Die meisten Menschen laufen nur noch mit dem Smartphone in der Hand herum oder sind verstöpselt. Da werden andere Menschen zum Teil umgestoßen aus Unachtsamkeit.“

Für eine demokratische Gesellschaft sei es wichtig, dass Menschen sich gegenseitig wahrnehmen. „Ich bin so aufgewachsen, dass man einander anguckt und das ist kaum noch da. Wenige reden noch miteinander. Das macht was mit den Menschen. Viele sind erschöpft und krank.“ Sie konstatiert eine Entfremdung der Menschen voneinander und auch von Umwelt und Natur.

Petra ist eine von vielen. Allein in der Altersgruppe zwischen 16 und 74 sind in Deutschland drei Millionen Menschen offline, so das Statistische Bundesamt für das Jahr 2023. Einige sind es freiwillig wie Petra. Andere haben keine andere Wahl, etwa weil die nötigen Geräte nicht ausreichend barrierefrei für sie nutzbar sind. Fast zwei Drittel der Menschen über 80 Jahren sind offline, so die Studie „Hohes Alter in Deutschland“ für das Jahr 2022. Laut Paritätischem Gesamtverband hat ein Fünftel der armutsbetroffenen Menschen keinen Internetanschluss.

Demokratie braucht Teilhabe

Diese vielen Menschen ohne Internetzugang stehen einem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem gegenüber, das die digitale Schnittstelle in beinah allen Bereichen gegenüber dem persönlichen Kontakt priorisiert. Digitalisierung im Dienste der Effizienz. Die Berliner Bäderbetriebe schreiben zur Onlineticketpflicht: „Wir möchten, dass ihr möglichst ohne lange Wartezeiten in die Bäder kommt. Deshalb setzen wir zunehmend auf Digitalisierung.“

Doch Demokratie braucht Teilhabe. Sie muss alle mitnehmen. Auch die ohne Internetzugang. Teilhabe beginnt nicht erst in der Wahlkabine, sondern auch im Swimmingpool.

Das Europäische Parlament forderte deshalb 2022 in einer Entschließung zur Digitalen Kluft, „dass viele tägliche Dienste eine nicht digitale Lösung bieten sollten, um den Bedürfnissen derjenigen Bürger gerecht zu werden, die nicht über die für die Nutzung von Online-Diensten erforderlichen Fähigkeiten oder Kenntnisse verfügen, die Dienste offline nutzen möchten oder die keinen Zugang zu digitalen Geräten und Anwendungen haben.“

Eine analoge Option

Aktuell fordert eine Unterschriftenaktion von Digitalcourage ein „Recht auf Leben ohne Digitalzwang“. Mehr als 27.500 Menschen haben bereits signiert. Die Aktion läuft von Mai 2024 bis Mai 2025 und soll das Recht auf Digitalfreiheit ins Grundgesetz bringen. Damit soll eine Ausweitung der Überwachung verhindert werden und Teilhabe und gesellschaftliche Resilienz gestärkt.

Denn wenn mal was schiefgeht mit dem digitalen System, wird es plötzlich dringend, eine analoge Option bereitzuhaben. Außerdem ist, glaubt man zumindest Petra, das analoge Leben an sich schon wertvoll. „Es ist entspannter und verbindlicher. Man kann seine eigenen Empfindungen viel besser wahrnehmen, weil sie dann den Raum und die Zeit haben, bewusst zu werden.“ Sie empfiehlt, dabei auch an die Umwelt zu denken: „Was für eine Serverfarm an Strom, sauberem Wasser und seltenen Erden benötigt, ist enorm.“

Korrekturhinweis: Wir haben die Bildunterschrift angepasst, da das Deutschlandticket über einige Verkehrsverbünde auch als Chipkarte erhältlich ist.

253 Ergänzungen

  1. Ich danke dem Redakteur für diesen wichtigen Beitrag. Ich empfinde es selbst als zunehmend unzumutbar, wie sich z.B. auch Behörden mehr und mehr dem Kontakt mit den Bürgern dadurch entziehen, dass reale Gespräche mit Mitarbeitern zugunsten anonymisiertem Digitalverkehr aufgegeben werden.

    1. h.d.thoreau
      Es ist großartig daß Digitalcourage in Deutschland existiert. In China kann so etwas nicht existieren!Raten Sie mal warum??!
      Leute ,dieser online wahn ist eine PEST für die Natur und Mensch. Man muß nur rechnen können.Wie bei Militär Technik, es tötet .Es bringt menschen auch nicht zusammen, sondern mehr vereinsamt. Es ist in erster Linie ein Machtinstrument und Einnahmequelle für den Hersteller.
      Digitalcourage klärt auf ,das ist Toll, Bravo.

      1. Sehr gut dass hier was unternommen wird. Ich möchte gerne das Bankenwesen noch dazu ergänzen. Hier werden ältere Menschen zunehmend diskriminiert. Filialen geschlossen, nur noch Online-Banking, keine persönliche Unterstützung mehr.

    2. Wie soll denn sonst mit dem Personalmangel umgegangen werden?
      Gibt halt nicht genug Leute um jeden das Händchen zu halten bei allen Behärdenprozessen.

      Digitalisierung und Automatisierung ist der einzige Weg.

      1. Die Leute träumen von einem überschaubaren Leben wie in den 70ern nostalgisch verklärt erinnert.

        Das wäre eine massive degrowth Strategie bei gleichzeitigem enormen Aufwachsen von ÖD und Verwaltung. Das wollen sie dann aber irgendwie nicht.

        Wobei die meisten es wohl einfach nur schön und gemütlich haben wollen bis zum hinreichend nahen Ableben, danach die Sintflut.

      2. > Digitalisierung und Automatisierung ist der einzige Weg.

        Für Verheißungen dieser Art (einziger Weg) braucht es Gläubige – und „Sicherheitsdienstleistende“ als noch nicht automatisierte Wegpfosten.

        1. Einfach mal eine Verwaltung besuchen, dann mitreden.

          Klar geht das alles auch analog, braucht halt ein Vielfaches an Leuten, Ressourcen und Zeit. Wollen Sie alles aufbringen? Wie?

          1. Aber es findet sich natürlich immer irgendein Lappen, der einer älteren Frau (gerne auch -typisch- herablassend) erklärt, dass sie jetzt wieder nach Hause gehen muss! Warum macht sich dieser „Fürst der Faulheit“ nicht ein klein wenig nützlich und verkauft ein paar Tickets?
            Ach – hab’s vergessen: der gehört sicherlich der GenZ an und weint bitterlich, wenn er 38h / Woche arbeiten soll und so gar keine Zeit mehr für seine Freunde findet!

          2. Klar analog? NEIN, nur die Wurst ist analog!

            Es geht um die Schnittstellen, SCHNITTSTELLEN IN GROSSBUCHSTABEN, also die Möglichkeit des Zugangs gegenüber dem Zwang zur Pseudodigitalisierung (zugunsten irgendwelcher spezifischen Marktteilnehmer z.B., auf Kosten der Privatsphäre. wenn Michel und Erna sich ein günstiges Android kaufen „müssen“, wegen „Zwang“.

            Alles dahinter kann man mal digitalisieren. Also nicht Antrag vom Webinterface zu PDF, dann ausdrucken und wieder einscannen o.ä. D.h. hier geht es um Mittel und Wege für Menschen mit verschiedenen Gründen, teilnehmen zu können. Im Zweifel ist das ein Automat oder ein städtischer Ticket-Kiosk. Dort kannst du alle Sorten Karten mit Bargeld kaufen, mit Lupe, oder auch ohne. Dann kriegste einen QR-Code, und wir drehen das Spiel mal um, der Automat soll den scannen und den Gast hineinlassen. Vielleicht geht auch eine Chipkarte für sowas, die dann am Kiosk aufgeladen wird, mit dem Ticket. Vorsicht allerdings bei der Implementierung, da braucht’s Hirn.

      3. Solange es nicht 100% barrierefrei ist, ist es auch schon ziemlich herablassend, das zu fordern.
        Von anderen immer häufiger auftretenden Problemen ganz zu schweigen.
        Mit weniger Bürokratie bräuchte man auch weniger Termine und hätte auch Mitarbeiter frei. Aber davon merkt man eh nirgendwo etwas.

        1. Das fasst die deutsche Vorgehensweise perfekt zusammen: man lebt mit einer schlechter werdenden 70% Lösung und lehnt die mögliche 85% Lösung empört als unzureichend ab. Morgen hat man dann nur noch 68% und beklagt sich empört über die Untätigkeit.

    1. Wie wäre es mit:

      Petra ist jemand, wer noch selbständig denken kann, wer keine Lust hat, sich bedingungslos von allen Datenkraken und Datenhohlern entrechten und entmündigen zu lassen.

    2. Für Petra gibt es möglicherweise Breitbandanschluss. Da wären die Argumente gerechtfertitgt.
      Das ist aber immer noch nicht überall der Fall. Es gibt schließlich Prozentsätze, mit denen definiert wird, wie viel die Anbieter vorsorgen müssen und das sind nie 100% der Fläche oder Bevölkerung. Und der Rest? Ich kenne in meiner Geburtsgemeinde solche „weißen“ Gebiete. Leute, die unseren Landrat ausgepfiffen haben, als er stolz verkündet hat, dass mit dem Anschluß eines 150-Seelen-Dorfes nun sogar gute 99% Versorgung erreicht sind. Das hat sich gefühlt irgendwie wie ein Modempfeifen aus dem 1980ern angehört – viel weiter sind die mit Ihren 56 kbit Festnetz und null Empfang Handynetz auch noch nicht.

  2. Gibt es für Petra irgendeinen Grund, warum sie keinen Computer und Internetanschluss haben kann? Nur weil ich nicht lesen und schreiben will, kann ich nicht darauf bestehen, dass alle ihre schriftbasierten Prozesse umstellen. Wenn ich kein Telefon benutzen möchte kann ich nicht erwarten, dass jeder fußläufig für mich Kundendienstmitarbeiter abstellt.

    Petra kann mal mit der Zeit gehen und 30 Jahre nach Einführung so langsam mal ins Internet eintauchen. Zwingt sie ja keiner, auch all ihre Freundschaften darüber abzuwickeln.

    1. Mit mit der Zeit gehen, hat das nichts zu tun, es gibt Menschen die sich Gedanken machen und die gerade weil sie die Gefahren kennen, darauf verzichten. Jeder der sich mit der Digitalisierung und den möglichen Konsequenzen genauer befasst, will weiter analog bleiben.
      Es darf jeder wie er das für sich entscheidet. Dennoch will ich ein eigenverantwortlicher Mensch bleiben und nicht von einem Smartphone ( keine Sorge ich hab eins .. ) bestimmt werden. Es ist ziemlich interessant wie kurzsichtig diese neue tolle Welt ist, da schau ich lieber in die Ferne :-)
      nix für unguad

      1. No one cares about Petra’s data. Oh no, they will see I bought some carrots at the netto and went to the swimming pool. The whole world cant stop because a few people cant or dont want to keep up. Look at other countries that have gone almost cashless. This is far better and far less easy to avoid taxes with.

        1. Far better, yeah right. Well, but also far more „anfälliger für Cyberangriffe und Störungen des Stromnetzes und der Datenkommunikation“. Denn merke: Kaum steht der Russe dicht vor der Tür, wird die Bargeldversorgung wieder wichtig, und selbst Schweden entdeckt wieder, dass Bargeld Vorteile hat. Siehe etwa: https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-Karten-Pionier-Schweden-entdeckt-die-Bedeutung-von-Bargeld-neu-9708325.html

          (Zum Privacy-Argument lohnt sich offenkundig kein Argumentieren mehr.)

        2. @Rob: rich people have far easier ways to avoid paying taxes. And concerning the rich: there´s much more money at stake. By the way: Most tax evasion or fraud is done cashless.

    2. Spontan habe ich das auch gedacht. Aber aus dem Beitrag wurde ja deutlich, dass Petra sich schon frühzeitig, zu Beginn der PC-Ära, mit IT beschäftigt hat. Sie ist also, salopp formuliert , nicht zu doof dafür und als pensionierte Lehrerin sicher auch nicht zu arm, um sich ein Smartphone zu kaufen. Sie lehnt Anbindung an die digitale Welt für sich (nicht nur, aber schwerpunktmäßig) deshalb ab, weil sie dabei ständig Daten preisgeben muss und damit ein wichtiges Stück Freihiet aufgibt und sich in Abhängigkeit begibt. Das ist eine logische Folge der Digitalisierung, die nicht nur Petra, sondern uns alle betrifft. Diese Freiheitseinschränkung ist, wenn man sich das genauer überlegt, gravierend. Es geht dabei nicht um Peanuts. Aber das Bewusstsein dafür ist noch sehr gering und die Problematik wird in ihrer vollen Tragweite gesellschaftlich noch nicht genügend bewusst gemacht und reflektiert.

      1. Hervorragend überlegtes Kommentar. Ja, Petra scheint eine sehr informierte Person zu sein. Schade, dass sie dieses Engagement nicht noch weiter trägt. Auf technischer Seite stelle ich mir die Frage, warum man in einer U-Bahn in Schweden einfach die EC-Karte gegenhalten kann, um die nächste Fahrt zu buchen, aber in Deutschland eine App benötigt wird. Spannend wäre dann natürlich auch die Frage, ob Petra dies als Kompromiss akzeptieren würde. Ja, man gibt trotzdem zusätzliche Informationen preis, da ja die Karte registriert wird.

        Wie so oft fehlt ausreichender Dialog mit den Menschen. Da muss ich Petra definitiv recht geben. Wir verlernen das Miteinander und viele Menschen nehmen ihre Umwelt nur noch begrenzt wahr. Ist ein Ereignis, halten sie das Handy drauf und sehen nur auf ihren Bildschirm, statt es einfach zu genießen und mit allen Sinnen zu erfahren.

    3. Das offiziell anerkannte Zahlungsmittel ist immer noch das Bargeld dass für jeden leicht bedienbar ist und anonym ist. Anonymität ist der Grund warum man Bahrzahlungen nicht möchte und die Menschen umerziehen möchte.Und das hat nichts mit Fortschritt zu tun. Im Gegenteil.

    4. Meine Mutter ist über 80 Jahre alt und schafft das einfach nicht mehr, weder Handy noch Computer noch sonst irgendetwas digitales weil sie damit einfach geistig überfordert ist.
      Und so geht es vielen alten Menschen (übrigens auch im digitalen Schweden).
      Man kann natürlich sagen dann muss es die Familie oder Verwandtschaft für sie machen – aber das ist auch mit der Aufgabe von Privatsphäre verbunden und gleicht einer Art von Entmündigung.
      Ich finde dass für Grundbedürfnisse wie Behörden, Verkehrsbetriebe und Arzt immer noch eine analoge Alternative vorhanden sein muss

      1. Meinen Eltern geht’s ähnlich.

        War halt eine schlechte Idee, das seit über 20 Jahren zu ignorieren, und das Lernangebot war auch nicht wirklich niederschwellig.

        Jetzt ist’s, wie es ist, und man muss diesen Leuten helfen. Aber das sind Ausnahmen und es werden weniger, das ist nicht die Zukunft.

        1. Übrigens tun sich viele Ü80 auch mit ganz traditionellem Papierkram oder rumtelefonieren zunehmend schwer. Ist ja nicht so, dass die alte Welt im hohen Alter idR beherrschbar bliebe.

      2. I agree its difficult to use an app for everything. But it would be far easier if you could just tap for everything with you card or phone. Germany is far behind in this regard.

    5. Das sehe ich genauso. Und ich bin nicht wirklich viel jünger als sie.
      Natürlich ist nicht alles positiv. Ich sehe manche Entwicklungen auch kritisch. Vor allem den ganzen Social Media Bereich.
      Aber man muss schon herausstellen, dass durch Digitalisierung auch viele Barrieren abgebaut werden und vor allem auch älteren Menschen Teilhabe an vielen Dingen ermöglicht, die sie sonst nicht mehr wahrnehmen könnten.
      Wenn man online etwas beim Amt beantragt, wie z.B. einen neuen Ausweis, ist das viel effizienter und bequemer. Auch seine Steuererklärung online zu erledigen ist weitaus einfacher. Und hier gibt man ja nun definitiv niemandem Daten, der sie nicht sowieso schon zwangsläufig hat.
      Wir haben z.B. einen 84-jährigen Nachbarn, den wir betreuen. Wir haben ihm ein Tablet gekauft (mittlerweile hat er einen PC) und ihm den Umgang damit beigebracht. Er hat sich erst enorm dagegen gewehrt. Aber jetzt ist er völlig begeistert: Er bestellt seine Einkäufe online bei Rewe. Vorher musste jemand für ihn einkaufen. Er tätigt regelmäßig Videocalls mit seinen Kindern, die weiter weg wohnen. Er schaut sich alte Videos an, von denen er gedacht hat, dass sie gar nicht mehr exisitieren. Er ist vor allem weitaus informierter als vorher, da er tgl. online Nachrichten liest und auch viel googelt.
      Es hat seine Lebensqualität, seine Selbstständigkeit und Teilhabe am tgl. Leben auf jeden Fall stark verbessert. Daher sehe ich die Digitalisierung gerade für ältere Menschen als Riesenchance.
      Es gibt einen einzig validen Punkt: Kinder und Jugendliche müssen auch irgendwie bezahlen können. Hier fehlt es, meiner Meinung noch, an einer vernünftigen Lösung. Es müsste hier so eine Art Prepaid Paypal geben.
      Auf jeden Fall können wir den Fortschritt nicht aufhalten, auch wenn wir ihn nicht gutheißen. Wir können uns dagegen wehren. Dann müssen wir aber Nachteile in Kauf nehmen,. So war es schon immer.

  3. Die Unterschriftenpetition von Digitalcourage ist bloß symbolisch. Würden sie es ernst meinen, so gäbe es eine ePetition über den Bundestag.

  4. Traurig aber letztendlich Pech gehabt. Wenn man immer auf den letzten Verweigerer neuer Techniken warten sollte, dann kämen wir nie aus dem Arsch…

    1. > Wenn man immer auf den letzten Verweigerer neuer Techniken warten sollte, dann kämen wir nie aus dem Arsch…

      Pech gehabt. Du bist Opfer deiner eigenen Sprache.
      Wenn Du auf der Schüssel sitzt, dann schau und riech mal, was da raus kommt.

    2. „dann kämen wir nie aus dem Arsch“

      Kann man auch anders sehen.

      Wir, wir die Google, Fecebock, Tiktok, Speipal, Google Pay, etc bedingungslos und blindlings in den A.. gekrochen sind, wollen da gar nicht mehr raus und unser Horizont zur Aussenwelt ist dort so groß geworden, dass wir gar nicht mehr verstehen, wie jemand ausserhalb des genannten Orts überhaupt noch existieren kann

    3. Wir sollten uns überlegen, ob wir Fortschritt nur des Fortschrittes wollen, oder ob damit wirklich eine Erleichterung des Alltages stattfinden kann. Viele heute Erwachsene kennen beide Seiten, nämlich ihre Kindheit, und die heutige Zeit, und können daher eher vergleichen, und dadurch auch die Entwicklung besser hinterfragen. Junge Leute haben diese Routine mit dem Smartphone sich angeeignet, weil man es halt so macht, ohne überhaupt Alternativen zu kennen oder sich einmal Gedanken darüber gemacht zu haben. So kommt es, dass die Jungen den Finger gegen die Älteren richten, und meinen, dass die Älteren zu doof sind, um Technik anwenden zu können. Sie haben nie reflektiert, oder die Grenzen analysiert, ab wann Technik das Leben nicht mehr erleichtert, sondern in eine Abhängigkeit bis zur Kontrolle führt. Es ist immer das Gleiche: Zuerst gibt es ein paar Freiwillige, wie die im Artikel erwähnte Petra, die sich aus Interesse mit Computern bereits in deren Anfangszeit beschäftigt hat. Aber irgendwann greift die breite Masse darauf, und alles wird zur Vorgabe und zum Zwang. Dies führt soweit, dass man nicht mehr aussteigen kann, auch wenn man die damit verbundenen Gefahren sieht.

      1. Everytime I go to a small shop or alm and they say ‚only cash‘ i am reminded how many companies are avoiding tax in Germany. Its much easier where everyone accepts a tap rather then cash.

    4. Elon Musk bzw seine Firma implantiert bereits Computerchips in das menschliche Gehirn, und will diesen in naher Zukunft mit dem Internet verbinden. Das ist bereits einen Schritt weiter, als dass man Menschen chippt, so wie es bei Haustieren bereits Pflicht ist. Es ist immer der gleiche Weg, 20 Prozent Freiwillige, und sobald die Masse kommt, wird es zur Pflicht. Fragt euch selbst: Will ich ein Cyborg werden (Computer-Mensch) ?
      Die heutige Jugend ist aus meiner Sicht nicht fähig, diese Frage tiefengründlich zu reflektieren, aber die nachfolgende Generation wird keinen Ausweg mehr finden, und darin gefangen sein.
      Wie konnte es so weit kommen, dass die heutige Jugend so gutgläubig unterwegs ist, so wenig hinterfragt, und vor allem Vorgaben blindlinks einfach übernimmt? Ich habe Angst, ehrlich.

      1. Eine Reihe meiner Bekannten sind „Cyborgs“: Cochlea-Implantat hier, Herzschrittmacher da, Insulinpumpe beim dritten. Will keiner von denen missen.

        1. Ich bin mir unsicher, ob mancher Leser den Unterschied verstanden hat, zwischen medizin-technischen Hilfsgeräte, und Gehirn-Chips. Oder auch, ob sie sich wirklich mit der Materie auseinander gesetzt haben, bevor sie ihre Reaktionen an äussere Reize anpassen (troll-artige Antworten).
          Musk will in naher Zukunft seine Gehirn-Chips mit dem Internet verbinden, sodass diese Leute über ein allumfängliches Wissen verfügen. Wenn man bedenkt, dass solche Leute dann einen Wettbewerbsvorteil in der Gesellschaft und Arbeitswelt haben, ist der Gedanke nicht mehr weit, dass Leute ohne Chip im Gehirn nicht mehr konkurrenzfähig sind. Die reichen Leute werden dann ihren Babys routinemässig Chips einpflanzen lassen (routine infant operation), und die armen Leute werden vom sozialen Leben ausgeschlossen oder sklavenähnliche Dienste verrichten. Was heute freiwillig passiert, zb weil Chips gegen Depressionen helfen, so wie der Herzschrittmacher zum Überleben hilft, können diese Chips in einiger Zukunft eine Klassen-Gesellschaft hervorrufen, wodurch ein Ausstieg unmöglich wird.

          1. Da habe ich schlechte Nachrichten für Sie: die Oligarchen dieser Welt wollen und werden das ganz ohne Wundertechnologie machen, wenn Sie die lassen. Egal, ob man die Milliardär, Oligarch, Saudi-Prinz oder Familienunternehmer nennt. Das Problem ist hier mal wirklich nicht die Technologie.

            Ansonsten ist die Trennung Illusion, Technologie in der Richtung ist natürlich eine Riesenhoffnung für Blinde oder Behinderte. Und natürlich wird das Militär zuerst die Frage stellen, ob man damit Soldaten ertüchtigen kann.

          2. Hinrchip-dings ist zunächst auch eher so ein Zaungast-Ding. Also Oligarchen gegen andere Oligarchen. Und die Medizin ist wahlweise Zaungast oder Werbeschild. Wenn es dann an den großen Markt herangeht, wird das wie im Krieg… zwischen Fürsten. Sollte man sich als Fussvolk keine Illusionen machen.

            Warum Krieg und Zerstörung als Analogien? Nun, die Ölfritzen manipulieren immer noch in Richtung Aussterben, unverhohlen. Bei KI sehen wir, wie langsam und kaum relevant Regulierung passiert, und die Märkte werden schon aufgerollt (zumeißt mittels Kuhfladen und anderen Streckmitteln). Nun kann man argumentieren, dass vieles sich gar nicht richtig rechnet. Das bleibt Forschungsgebiet, Fakt bleibt die Bespielung der Massen mittels jeglicher Technologie, und mit wenig wirksamem Schutz, da wollen die großen Boliden naturgemäß in Stellung sein und bleiben. Ein Kurznachrichtendienst könnte z.B. Allerlei Hilfsmittel für die Nutzer einbauen, oder Chat oder Social Media allgemein. Tut irgendwer auch nur irgendwas in der Richtung? Nein. Nada. nichts.

    5. Ausgerechnet im durchdigitalisierten Estland gab es mal starke DDOS-Attacken aus Russland, die das öffentliche Leben sehr eingeschränkt haben sollen. Im Rückblick auf die Böhmermann-Affäre bin ich froh darüber, dass Deutschland weniger stark durchdigitalisiert ist und es „nur“ diplomatische Konsequenzen hatte, dass Erdogan zu mimosenhaft ist, um Kritik zu ertragen.

      1. Sie haben die Auswirkungen von ransom ware auf deutsche Verwaltungen mitbekommen?

        Das analoge Interface zum Bürger hilft ihnen nichts, wenn das digitale backend ausfällt oder ausgeschaltet wird.

        Und mit einem analogen backend sind wir dann wieder auf dem Weg in die 70er: massives degrowth bei massiv aufwachsender Verwaltung.

        Und wer jetzt mit Bürokratieabbau kommt: das hiesse massive Deregulierung, und davon profitieren nicht die unteren 90% der Bürger.

        1. Vertständliche Idee, ABER: Bakend … wessen, worfür?

          Konzept: Digitale Schnittstellen von außen sprechen mit einem Backend/Ding. Das ist nicht wurmbar, und extrem gehärtet. Nicht in Standardinfrastruktur eingebunden, wir sind ja nicht bescheuert in DEU. Verwaltungsbürohaufen Nr. 12345 spricht mit Backend Nr. 2, nee, nicht das gleiche, ähnlich gehärtet. Usw. usf. WAS soll da Ransomware machen? Thin clients verschlüsseln? Naja gut, da kommt jetzt bestimmt jemand aus der Praxis um das noch mal zu erklären… (Und ja, theoretisch kann ein fieser gov/idk-hack alles betreffen und irgendwie Ransom machen. I.d.R. darf das was passiert, allerdings nicht passieren. Das ist nicht ein Anspruch, den wir haben sollten, sondern notwendige Voraussetzung für flächigere Digitalisierung.)

  5. Das Problem ist das es zu wenige sind, sonst würde man es anbieten. Aber er wird kein Internet als Behinderung eingestuft und man bekommt ein Digitalen Vormund der einen Ausplündert

    1. Dein Kommentar lässt vermuten, daß du zu wenig weißt über die Kontrollen, denen Vormünder und rechtliche Betreuer unterliegen. Das aktuelle Vormünder- und Betreuungsrecht ist gut für die Seite der Mündel und Betreuten.
      JB

  6. Wie kommt man darauf den Zutritt zum Schwimmbad nur mit Smartphone zu erlauben? Mal unabhängig davon, dass ich auf unser Recht bestehe anonym Badetickets kaufen zu können. Ein Smartphone von dem ich an jeder Ecke abhängig wäre, würde ich kaum im Bad auf der Wiese unterm Handtuch lassen. Einschließen geht nur gegen Bares. Alle Zahlungsmittel sind ja auf dem Telefon. Wie lange, überlege ich grad, bräuchte ich um diesen Spint zu öffnen? 10 Sekunden, mehr werdens kaum sein. Selbst, wenn die Diebin geschnappt würde … das Telefon wäre weg oder kaputt … Ich halte die zentrale Zusammenfassung, vor allem aktiver, Authentisierungsmittel au f teuren Geräten aus sehr vielen Perspektiven für einen enormen Fehler. Das ist eine so extreme Risikoausweitung, Maximierung, …

    1. sehr gut gesprochen,
      viele wissen gar nicht was die „Anbieter“ an Daten abschöpfen und dann verknüpfen um Prfile zu erstellen. Die dann „ausgesuchte“ informationen bekommen.

    2. Der Hintergrund für die Maßnahme, in fünf Berliner „Problem-Schwimmbädern“ nur noch Zutritt mit Digitalticket zu erlauben, sind regelmäßige, massive Übergriffe gewaltbereiter Jugendlicher. Pöbeleien, Schlägereien, Körperverletzungen. Teilweise mussten die Bäder nach solchen Vorfällen tagelang geschlossen bleiben. Die daraufhin eingeführten Personalausweiskontrollen am Eingang haben zu sehr langen Wartezeiten geführt. Die Personalisierung der Ticket via App ist der nächste Schritt, um wieder ein sicheres Baden zu ermöglichen. Ob das sinnvoll ist, muss die Zeit zeigen, aber den Grund für die Maßnahmen sollte man schon dazu sagen.

      1. Hm, mal sehen wie schnell das wieder abgeschafft wird, weil die Handydiebstäle stark zunehmen. Schon in meiner Kindheit nahm man nur ein paar Münzen für ein Eis mit ins Freibad. Und jetzt soll man Smartphones mitnehmen, die hunderte von Euro wert sind? Wie blöd sind eigentlich die Badbesucher, daß sie sowas mitmachen?!

      2. Würde man einen (menschlichen) Sicherheitsdienst einsetzen dann bräuchte man diesen ganzen digitalen Schnickschnack nicht. Die App verhindert ja auch nicht dass auf dem Schwimmbad-Gelände nach Bezahlung des Eintritts u.U. Straftaten begangen werden.

        1. Es ist natürlich hilfreich, sich zu informieren.

          In den Freibädern wird Sicherheitspersonal eingesetzt, aber Hausverbote müssen dann auch durchsetzbar sein.

    3. „Wie kommt man darauf den Zutritt zum Schwimmbad nur mit Smartphone zu erlauben?“

      Corona!
      Damals war es nur möglich den Freibad-Eintritt nur online zu reservieren und rein durfte man nur durch Vorzeigen der App. Bezahlt wurde ja auch schon alles online. Das hat sich einfach von da aus weiterentwickelt.

  7. Bin sehbehindert und kann Smartphones bestenfalls mit der Lupe nutzen. Außerdem finde ich die Bedienung dieser Telefone total tüddelig. Ich kann nicht verstehen, warum man uns Alten sowas zumutet? Das ist doch vollständig asozial! Früher hat man darauf geachtet, dass öffentliche Einrichtungen wie Fahrscheinautomaten möglichst einfach und auch für Behinderte zu bedienen sind. Aber jetzt scheint irgendwie alles egal zu sein. Wir leben wirklich in schlimmen Zeiten.

    1. Mein Vater kann nur noch mit rein optisch nicht machbarer Vergrößerung lesen.

      Mit dem Tablet für Online-Texte kein Problem. Ansonsten Photo und gross ziehen.

    2. „Früher hat man darauf geachtet, dass öffentliche Einrichtungen wie Fahrscheinautomaten möglichst einfach“

      Das ist geschönte Nostalgie, auch früher sind die Leute reihenweise an ihnen unbekannten Automaten gescheitert. Von Papierfahrplänen und offline Routenplanung ganz zu schweigen. Ich hab’s Jahrzehnte in einer Großstadt erlebt.

      Der sinnvollste und zukunftsorientierte Weg ist natürlich eine bundesweit einheitliche Bezahlkarte, und wahlweise App, und einheitliche Abrechnungstechnik. Kann man sich zB in den Niederlanden ansehen. App mit bundesweit einheitlichen Fahrplan und Routenplaner will man ohnehin, kann man dann auch auf Serviceterminals anbieten.

      Mobilität muss einfach und zugänglich sein, und das ist digital für die große Masse so viel einfacher und umfassender machbar. Es scheitert in Deutschland halt am Willen, hier träumt man lieber von Landerechten für Lufttaxis (Helikopter 2.0) für die Reichen.

      1. Wenn ich höre wie es anderswo läuft. Handy ans Lesegerät halten und man ist drin. Nochmal für eine weitere Person. Beim Aussteigen wieder ran halten, dann kann man woanders einsteigen und weiterfahren.
        Wenn ein bestimmter Preis erreicht ist, wandelt sich das Handy (oder andere NFC bezahlkarte) zum Tagesticket/Wochenticket ohne zu tun. Prepaid Karten kann man für Pfand an vielen Shops kaufen und wieder aufladen.

        DAS ist Digitalisierung und dann macht es auch Spaß und nimmt jegliche Kritik weg. Dann braucht es auch keine App.

        1. Und wer genügend oft beim Schwarzfahren erwischt wurde, kriegt ein Deutschlandticket geschenkt. Das wird sonst einfach zu teuer. Oder sogar mehrfach…

  8. Radrennen wird im ZDF nicht mehr weiter übertragen wegen heute-Nachrichten, „bitte in der ZDF Mediathek“ weiter schauen, wo nur noch 5km zu fahren waren
    was bitte?
    Bezahlen nur mit google, Kreditkarte oder paypal?
    Eventim bietet nur noch Tickets über Event.pass-App an…hauptsache auf meinem Volla-Phone läuft die App nicht, wahrscheinlich weil aus gutem Grund ein Vollzugriff nicht gestattet ist? danke dafür…Tickets aus Papier werden wohl so langsam abgeschafft, siehe EM in Deutschland, Ticket nur noch über die App möglich…
    Eintritt in die DB Lounge nur noch über App möglich
    DB hatte Deutschlandticket nur noch als APP angeboten, keine Chipkarte..
    Teilweise gibt es Firmenrabatte auf das Deutschlandticket nur, wenn das Deutschlandticket auf die APP geladen wird..bitte wie?
    das darf nicht sein, Recht auf Analog muss bleiben

  9. Das eigentliche Problem ist die Angst vor Technologie. In Asien haben selbst Obdachlose ein QR Code umgehangen und erhalten spenden per App.

    Im Westen gibt es aber viele Analphabeten, am besten also eine initiative das alle Läden das berücksichtigen. Teilhabe für alle.

    1. „Das eigentliche Problem ist die Angst vor Technologie.“

      Nicht die Angst vor Technologie an sich ist das Problem, sondern die Angst vor deren Missbrauch durch Staat, Behörden und Wirtschaftsmächten zu Kontrollzwecken. Das muss man unterscheiden.

    2. Es ist nicht die Angst vor Technologie sondern die Angst vor der missbräuchlichen Verwendung von bestimmter Technologie.

      Die hier erwähnten Zwänge durch digitale Technologien werden nicht ausgerollt, weil sie der Erleichterung des Lebens aller Menschen dienen sondern

      1.) zur optimierten Kosteneinsparung der Unternehmen/Behörden (outsourcing der Arbeit an Kund*innen, Stellenabbau, größere Distanz zu Kund*innen

      2.) dem Profit durch das Verwenden und Verkaufen von Daten

      3.) daraus entstehende mögliche Weiterverwendungen. zur Überwachung, Scoring, Verhaltenskontrolle.

      Es gibt für die allermeisten Menschen, die nicht davon profitieren, keine guten Gründe, dem nicht misstrauisch und radikal ablehnend gegenüber zu stehen.

  10. Die Folgerung muss sein, akzeptablen Internetzugang für alle soweit möglich zu realisieren und die unvermeidlichen Ausnahmen anderweitig zu versorgen. Wie man das auch in anderen Bereichen für Bürger macht, die einer essenziellen Kulturtechnik nicht mächtig sein können.

    Aber wer nicht will, der will halt nicht. Gibt auch Leute, die leben in einer Hütte im Wald, und da fährt auch keiner jeden Tag hin und bringt frisches Wasser.

    1. Yup.

      Und wegen der Alten: online ermöglicht so viel mehr Teilhabe, gerade wenn man nicht mehr so mobil ist.

      Ich habe einiges an Verwandtschaft Ü70. Die online machen video calls und messages mit Bildern, und bekommen vom Leben der irgendwo verteilten Kinder und Enkel echt was mit. Die haben Zugriff auf Wikipedia, die Mediatheken. Die bleiben auch mit alten Freunden in Kontakt und machen virtuelles Kaffeetrinken.

      Die offline sind vergleichsweise isoliert, nachdem viele der alten Nachbarn tot, dement oder nicht mehr vor Ort sind, und sie selber zunehmend wenig mobil.

    2. Naja, zu „Die Konsequenz“ gehört aber auch der herstellerunabhängige Zugang. Ganz unabdingbar, wenn jemand ein Spezialgerät zur Kommunikation braucht. Da wird es viel verschiedenes geben über die Zeit, aber auch die Freiheit, ein Gerät zuhause aufzusetzen, mit dem bestimmte Sachen exklusiv erledigt werden, z.B. auf Basis günstiger oder alter Hardware, sollte man dem Bürger nicht nehmen.

      1. Offene Protokolle und API sind von der Politik zu setzende Rahmenbedingungen.

        Das macht die Politik nicht, wenn der Bürger sie nicht dazu zwingt. So wie viele andere bürgerfreundliche Dinge auch.

        1. Ja, wobei ich immer noch auf die Mathematik hoffe.

          (Dadurch sollte es sich bald geklärt haben. Zerstörung des Landes z.B. ist nicht erstrebenswert. Sonst wird das Prinzip der Rache sehr wichtig, da sonst alle wegen Torheit der Regierenden sterben werden. Ohne Korrekturprinzip geht es nicht, und wenn die Demokratie versagt, kommen vor dem „H wie Holz“ noch F und G. Klar gibt es schon jetzt welche, die vorauseilend alles mögliche postulieren, um vorzeitig „die Rache“ üben zu dürfen. Die arbeiten aber gewissermaßen eher für die andere Sorte industrielle/Tech-Bros/Investoren (spezielle Sorten, nicht alle). Bei allen Fehlern der Ampel, habe ich noch nicht viel über historisch belastbare Metriken dazu gehört, und das mit dem billigen Gas war eben nur ein mögliches Geschäftsmodell. Tja, und Poker mit einer einzigen Karte… wie nennt man das noch?)

  11. Dem Artikel ist kaum etwas hinzuzufügen.
    Minderheiten werden gerne übersehen bzw. überfahren. Diese ganze Appisierungswut (echte Digitalisierung ist das eben nicht!) ignoriert bewusst Menschen, die dabei nicht mitmachen wollen (aus Gründen von Datenschutz, Umweltschutz, Klimaschutz, Bequemlichkeit …) oder nicht mitmachen können (Menschen, die schlecht oder gar nicht sehen können, mit geistigen Einschränkungen, ohne Hände, aus Unkenntnis, Armut …).
    Rechte und Bedürfnisse von Minderheiten stören nur.

    Und der ganze Tinnef funktioniert noch nicht mal richtig.
    Anwenderfreundliche Software? HAHA!
    Funktionale Schnittstellen? HAHAHA!
    Stabiles Internet? HAHAHAHA!
    Eines Tages wird mal wieder ein Glasfaserkabel kaputtgebaggert, oder ein Hochwasser legt ein paar Mobilfunkmasten flach, oder es fällt der Strom mal etwas länger aus, oder Hacker hacken aus Spaß, Geldgier oder politischen Gründen, und dann geht gar nichts mehr.
    Ich sag ja nur.

    1. Es geht immer den Bürger zu ENTMÜNDIGEN ;
      Früher hat es heheißen – wer zahlt hat Recht und Heute heißt es – Wer zahlt hat das Maul zu halten!!!

  12. Es wäre schön gewesen die Problematik nicht anhand einer doch recht „extremen“ Petra abzuhandeln (allein die Wortwahl ist hier zum Teil von einer sehr belehrenden Art. Stichwort es wird kaum mehr kommuniziert..) sondern aufzuzeigen dass die Problematik auch für Leute mit gemässigten Ansichten zum Problem werden kann.
    Das zum Teil Termine auf Ämtern (Bürgerbüros/ Einwohnermeldeämter) nur noch per Internet gemacht werden können, wäre für mich in diesem Artikel Erwähnenswerter als die Meinungsäusserung jener Petra zum Thema ob Serverfarmen energetisch Sinnvoll sind (die Energiebilanz für Online Bestellungen im Ländlichen Raum contra Fahrt zum nächsten Mittelzentrum zum Einkaufen ist sicher eine andere als in Berlin).
    Auch wäre wünschenswert gewesen zwischen Privaten Anbietern und denen aus öffentlicher Hand zu unterscheiden. Gerade einer Seite die in Anmerkungsbereich auf Ihr Hausrecht in Bezug darauf welche Leserbeiträge veröffentlicht werden, sollte dieses Hausrecht bei Privaten Betreibern auch achten.
    Ausserdem wäre es an einigen Stellen schön gewesen anzumerken dass es nicht um reine Willkür der Anbieter geht sondern dass es zum Teil nachvollziehbare Gründe für den Online zwang gab, und hier eine Abwägung nötig wäre. Hier beziehe ich mich auf das Beispiel mit der Bus Karte die nicht mehr beim Fahrer gelöst werden kann. Aus sowohl sicherheitstechnischen Gründen (weniger/kein Bargeld im Bus weniger Raub) als auch aus Gründen der Belastung des Fahrers spricht einiges für den Ticketverkauf ausserhalb des Buses. So es also noch offline Verkaufstellen (seien es Automaten oder Verkaufstellen an Zeitungsständen etc) gibt ist hier die Teilhabe gegeben. Dies ist jedoch leider nicht überall gegeben paradoxer Weise haben gerade viele Nahverkehrsbetriebe ländlichen Bereich ihren „offline“ Verkauf so weit reduziert dass er de fakto nicht mehr nutzbar ist.

    1. @ Herrn Meier
      „So es also noch offline Verkaufstellen (seien es Automaten oder Verkaufstellen an Zeitungsständen etc) gibt ist hier die Teilhabe gegeben. Dies ist jedoch leider nicht überall gegeben paradoxer Weise haben gerade viele Nahverkehrsbetriebe ländlichen Bereich ihren „offline“ Verkauf so weit reduziert dass er de fakto nicht mehr nutzbar ist.“ Wer nicht mit der Zeit gegangen ist oder nicht will, dass auch da ein Bewegungsprofil der Gewwohnheiten über den Nutzer entsteht, der soll einsteigen und die Fahrt kostenlos geniessen. Es besteht eine Beförderungspflicht im ÖPNV. Die Smartphones müssen üner eine Aurhentifizirung angemeldet werden. Wer daher gar keines besitzt, der kann im Falle einer Kontrolle einer Auseinandersetzung wegen Schwarzfahrens vor dem Kadi in aller Ruhe entgegen sehen. Denn es ist immer noch so, dass neben der Beförderungspflicht Bargeld ein offizielles Zahungsmittel ist. Auch wenn das einige Leute auch hier im Forum wegen ihrer offenbaren sozialen Kurzsíchtigkeit anders haben wollen. Einfach mal damit beschäftigen, was das am Ende für alle sozialen Bereiche bedeuten würde, auch in Bezug auf die Grundrechte.
      Ansonsten ist dieser Artikel mit der Forderung nach digitalfreien Zonen überfällig. Ich war Zeuge folgenden Vorfalles auf dem Bürgeramt einer 90.000 EW – Stadt. Da stand eine ältere Dame ratlos vor der digitaen Schranke der Behörde. Nicht zum ersten Mal, denn sie hatte sich in Fotm Ihrer Tochter Verstärkung aus dem Schwarzwald geholt. Die aber konnte, da ohne Smartphone und und dem online Angebot der Stadt zur Terminbuchung nicht umgehen, das ich dann geprüft und für missverständlich in der Maske gefunden habe. Denn mit der Digitaliserung hat offenbar auch die Sprachkompetenz, hier der Semantik oder des Sprachverständnisses, Schaden gelitten. Ich verweise auf Prof. Spitzer Ulm.

      1. Mit der Kombination aus „Beförderungspflicht“ und „Bargeld ist Zahlungsmittel“ schickt einen der Kadi schlich in den Knast.

        Probieren sie’s aus.

        1. Mir ging es bei dem Bus Beispiel nicht darum irgendwelche halb legalen Lösungsvorschläge zu bekommen. Gerade da der Öffentliche Nahverkehr in den erwähnten Ländlichen Gebieten eh unterfinanziert ist, hilft so eine Aussage zum Schwarzfahren höchstens dem eigegen Gewissen.
          Mir ging es eher darum dass das Thema zwar interessant und wichtig ist das Beispiel dieser Technikfeindin Petra eher wenig förderlich ist.
          Im Gegenteil es wird das Ganze eher unbewusst lächerlich gemacht (Die guten Gründe für einige Massnahmen wie zb das Schwimmbad mit Personalisierten Daten führten ja einige Kommentatoren hier schon an). Es gibt sicher einige Beispiele wo „Zwangs Online“ ein Problem ist -mir allein würden einige aus dem direkten Umfeld einfallen- die hier ausgesuchten Beispiele sind eher der Gruppe „Unangenehm für die Bequemlichkeit der Einzelnen“ zuzuordnen.

          1. > Technikfeindin Petra

            Eine intellektuelle Fehlleistung, sowie Abwertung einer Person. Das brauchen wir hier nicht.

          2. Setzen Sie statt Technikfeindin, gerne Technikverweigerin, ein Ausdruck der hier in den Kommentaren oft genutzt wurde oder sehr gerne auch einen anderen Ausdruck. Ich denke es ist hier nicht Zielführend sich über Wortbedeutungen zu streiten. Ich meine halt eine Person die aus Persönlichen Gründen entschieden hat nicht an dem „Online Prozess“ Teilzunehmen. Eine Wertung ihrer Gründe dafür will ich gar nicht vornehmen. Die Aussage bleibt der Artikel wäre von stärkerer Bedeutung wenn man ein anderes Beispiel gewählt hätte, da hier die Gründe jener Petra schnell (ob zu recht oder unrecht ist dabei einerlei) als Persönnliches Befinden abgehandelt werden können (wie in vielen Kommentaren hier ja auch geschehen)

          3. „Setzen Sie statt Technikfeindin, gerne Technikverweigerin“
            Warum so versessen auf die Abwertung, bzw. den Zwang zur Teilahme?
            Technik wird hier nicht verweigert, auch nicht IT. Das Konzept und die Umsetzung werden abgelehnt. Zudem ist es wirklich drollig, was Menschen hier als gegeben postulieren, während es nicht klar ist, ob das eine sinnvolle Richtung ist, mit historischen Analogien soll begründet werden, dass man den ÜBERGANG einfach von 0 auf 1 machen soll. Das ist eigentlich immer ein Zeichen für Ausnutzung bzw. Nutznießertum. Sich keine Gedanken über den Übergang zu machen, z.B. bei KI, kann flächig tödlich sein (unmaintainable riot state on the verge of collapse of everything). Das ist eigentlich alles…

          4. Um auf den Anonymen Beschwerdeführer unten nochmal zu Antworten und da dort eine direkte Antwort nicht geht.
            Doch jene Petra (ob literarische Person oder real) ist eine Technikverweigerin, wenn Sie den Artikel lesen wird beschrieben, dass Sie nachdem Sie Probleme hatte sich selbst bei Solitär und ähnlichen selbst zu beschränken auf den Einsatz von Technik zu verzichten.
            Und genau das ist das Problem hier werden grundverschiedene Dinge „in einen Sack geworfen“
            1 die Skepsis darüber ob man alles exklusiv von Apps abhängig machen sollte
            2 die generelle Aussage das immer offline möglich sein muss
            3 die mangelnde Umsetzung in Übergangsphasen
            Daher wäre es halt gut gewesen die Probleme anhand einer Person abzuhandeln die Technik nicht generell ablehnt. Den viele der Probleme treffen halt nicht nur jene mit solch extremen Einstellungen.

          5. @Meier

            A) Schön zusammengefasst.
            B) Ich soll den ARTIKEL lesen??

            Ja gut, also Verweigerung kommt nahe, allerdings nicht Technik allgemein. Es ist offengelassen, ob sie nicht doch noch ein Gerät zum Schreiben nutzt, oder technisches Equipment, das ohne Internet u.a. auskommt. Insofern ist das schon mal ein wenig unklar. Dazu kommt, dass ihre Weigerung sich auf die von ihr erkannten negativen Aspekten der Technologie bezieht, die durchgängig real und bestätigbar sind, wenn auch z.T. vielleicht „heilbar“. Die Schädlichkeit kommt durch die Ausnutzung, wie sie im Internet das Normal darstellt. Nun soll sie zum Selbstzweck irgendwie mitmachen? Wenn das in ihrem Leben keine Relevanz hat? Sollen wir es künstlich relevant machen, irgendwie sich tracken zu lassen? Es ist nicht trivial, zu ermitteln, was wir eigentlich lernen müssten, wenn wir es ernst mit Zukunft meinen.

            Schlechtes Beispiel? Manchmal muss man gerade das Beispiel bringen, an dem man ein bischen herumdenken muss, um eine sinnvolle Aussage zu treffen. Denn was ist die Alternative? Wann werden Beispiele beliebig? Wann ist eine allgemeine Abhandlung zum Thema sinnvoller? Gab es solche vielleicht schon X-fach? (Empathiefähigkeitscheck finde ich übrigens auch ok.)

            Digitalisierungsdiskussion am Rande: Im Artikel geht es tatsächlich um Digitalzwang, also Mensch-Dings-Schnittstelle. Real wäre eine Schnittstelle wie ein Automat für Behörden ein Klacks. Bezahlkarte mit Extras kein Problem, muss man aber regulieren, Standards setzen. Vielleicht soll Europa das hinbiegen, so wartet man?

  13. Es werden nicht nur Menschen ausgeschlossen, sondern auch die Banken bereichert, denn die verdienen an jeder Transaktion. Das geht im konkreten Fall zwar ’nur‘ zu Lasten der BVG, aber die Mehrkosten (auch die Gebühren für die Kartenlesegeräte) müssen kompensiert werden, was sich dann in der Preisegestaltung niederschlägt und zur Inflation beiträgt. Es werden also nicht nur Menschen benachteiligt, die kein Smartphone besitzen, sondern auch nicht wohlhabende Menschen und da gibt es gewiss auch eine Schnittmenge.

    1. Gegebenenfalls auch Datenhändler, Schnüffeldienste und Kriminelle. Wenn eine spezifische APP, oder bestimmte Hersteller dabei sein müssen.

      1. zu Sascha, Nr. 14:
        er hat es super erkannt, meine Ergänzung dazu: es verdienen nicht nur die Banken, sondern auf die Einnahmen der Bank kommt noch die Mehrwertsteuer drauf – und der Zahlungsempfänger hat verringerten Gewinn, muss also die Verkaufspreise wieder erhöhen, erhöht die MWSt, der Endverbraucher verursacht bei onlinezahlungen permanente Preiserhöhungen …….und der Staat kassiert fleissig weiter

    2. Zum Nutzen und Problemen beim „Kassiervorgang“ jedweder Art möchte ich mal (ohne Tiefergehende Kenntnis) einen Vergleich wagen. Beispiel Linienbusse. Der „Analoge“ Weg bedeutet hier eine im Bus eingebaute spezielle Kasse mit Scheinfächern, Münzröhren und Wechsler sowie ein Registrierwerk das jeden Zahlvorgang vermerkt. Einfach weil der Fahrer am Ende der Schicht seinem AG gewiß einen Nachweis liefern muß wie viel er eingenommen hat. Wechselfehler fallen hier beim gegenrechnen mit dem Kassenbestand sofort auf. Und da wir in Deutschland sind muß diese Kasse sicherlich regelmäßig auf Funktion und Korrekte Rechnung geprüft werden, so wie Registrierkassen in Märkten oder Läden auch. Es gibt ja auch noch eine Bon-Pflicht u.a. Gesetze die echte Kassen regulieren. Also sollte man sich mal die Frage stellen wie viel so ein Spezialisiertes (Bus) Kassensystem in der Anschaffung kostet und welche Monatlichen, Jährlichen Kosten dessen Einsatz verursacht. Und warum man das abschaffen wollte. Taxameter müssen auch geeicht/Geprüft werden. Will da jemand mit fahren wenn die Frist abgelaufen ist? Und das nun multipliziert mit der Zahl der Busse, Taxen, Läden. Es könnte sich doch raus stellen das die Digitalen „Lösungen“ hier insgesamt Billiger da stünden. Und das gefällt mir übrigens auch nicht – nur falls das jetzt jemand als Pro-App falsch versteht. Aber das ist die Kehrseite der Analogen Lösung, der versteckte Rattenschwanz an Forderungen dahinter – die es schon länger gibt.

      1. Ich dagegen lehne jede Bargeldzahlung ab und empfinde „only cash“ als Zumutung.
        Ich will nicht 5.99€ für Bargeldabhebung zahlen. Ich will nicht irgendwo hinmüssen um Geld abzuheben.
        Ich verlange eh, dass jede Kasse, die in Deutschland aufgestellt wird, digital akzeptiert und analog als Option ggf. anbietet. Gesetzlich!

        Analogzwang ist teuer und woher die Arbeitskräfte für Sinnlos-Jobs wie Automaten leeren, Wechselgeld und Bonrolle auffüllen. Automaten reinigen und für eine reibungslose Funktionen sorgen. Und die Menüs dieser Automaten sind, sobald diese in Deutschland produziert worden sind, meist zugepackt und schwer verständlich. Ein Automat kann dann auch nur eine Person gleichzeitig bedienen.

        Beispiel: Prinzenbad Kreuzberg Berlin
        Seit immer stand man im Sommer mindestens (ich wiederhole: mindestens) eine Stunde vor der Kasse um reinzukommen. Heute steht man keine 5 Minuten wenn man ein Online-Ticket hat, auch wenn es brechend voll ist.

        1. Befindlichkeiten mit falschen Beispielen.
          – Zahl hält 6.
          – Badewanne wegen Anstellen aus kippen.
          – Theater ist schneller wegen verminderter Abendkasse und mehr Vorabverkauf, nicht weil Bargeld abgelehnt würde.

          Not compelling, Theater…

          (Kosten einsparen auf Kosten von was? Wer das nicht fragt, soll nicht entscheiden dürfen.)

          1. „– Zahl hält 6.“
            Hahahaha, falsch gelesen, denn OP war „Ich will nicht 5.99€ für Bargeldabhebung zahlen.“, was sich offensichtlich auf denkbare Gebühren bezieht!

            Man denkt eben nicht Infrastruktur sondern lässt jene unheilige Freiheit walten. Eigentlich soll dann alles besser werden, weil Unternehmen das alles und viel mehr dann von selbst toll machen, in der Realität kommt danb 5,99 Euro raus, oder Infrstruktur trotz „Industrie“ und all der tollen Sachen kaputt, usw. usf. D.h. mit dem tollen Zustand haben wir es nicht geschafft, mit Somalia o.ä. mitzuhalten (Achtung: Beispiel TBD. oops/return).

            Und wo „wir“ Infrastruktur weder richtig erhalten noch denken können, soll es digital werden? Wie stellt man sich das vor? Politik schuldet hier Aufbau von Vertrauen (real).

  14. Das Deutschlandticket an sich ist prinzipiell am Schalter oder in Form einer Chipkarte (leider nicht an allen DB-Achaltern) ergältlich. In Form des JobTickets, also gefördert vom Arbeitgeber funktioniert das definitiv nicht (Stand Juli/2024).
    Nach intensiver Recherche und Anfragen beim Arbeitgeber, der Bahn und vershchiedenen Verkehrsverbünden ist die Nutzung des Job-/Deutschlandtickets nur mit App möglich. Niemanden der Angefragten war eine andere Möglichkeit bekannt.

    Die App der Bahn ist dabei relativ gut beobachtet, leider mit negativen touch( https://netzpolitik.org/2022/datenschutz-digitalcourage-klagt-gegen-tracking-in-deutsche-bahn-app/, https://www.kuketz-blog.de/update-klage-gegen-die-deutsche-bahn/, https://digitalcourage.de/blog/2023/db-tracking-update)

    1. Na dann zeig doch mal was Du kannst.

      Welche Definitionen von Würde kennst Du?
      Wie willst Du die Definitionen zu Messzwecken operationalisieren?
      Wie willst Du den Ausprägungsgrad von Würde(n) in der Realität messen?
      Wie oft und in welchen Situationen willst Du mit welchen Mitteln messen?
      Wer bestimmt (und warum) über einen akzeptablen Soll-Wert?
      Willst Du die Würde von Minderheiten berücksichtigen, und wie, und in welchem Ausmaß?
      Möchtest Du den Ethikrat für Dein Vorhaben konsultieren?
      Soll das Projekt monetarisiert werden? So, dass man sich mangelnde Würde kaufen kann?

      1. Man kann mit zum Teil unsinnigen und unnötig provokanten Fragen die eigene Unfähigkeit überdecken, abstrakte oder ironische Formulierungen zu erfassen, Das nervt, bringen Sie lieber Argumente.

        Die Person meint sicher die Würde des Menschen, wie sie im Grundgesetz verankert ist. Wenn Sie das vor dem Hintergrund des Artikelthemas sehen, müssen sie erkennen, dass für Digitalisierungskonzerne und besstimmte Politiker in erster Linie Profit zählt. Aber nicht der Mensch und dessen Würde. So zumindest würde ich den Text von mister salabata interpretieren.

  15. Schade, dass ihr in diesem Artikel eine Technikverweigerin als Beispiel nehmt. Da kann man dann – wie hier viele Kommentare zeigen – mit einigem Recht sagen, dass sie eben selbst schuld ist. Dabei ist der zunehmende Digitalzwang tatsächlich ein grosses soziales Problem, dass auch viele Leute ausschliesst, die eben nicht einfach Verweigerer sind. Ich denke da zum Beispiel eine meine Mutter oder andere ältere Personen, die solche Sachen einfach nicht mehr verstehen. Die müssen dann vor jedem Schwimmbadbesuch ihre Kinder um Hilfe bitten, was sie verständlicherweise nicht so gerne tun. Man will ja nicht ständig lästig sein. Und das schliesst dann eben Menschen vom sozialen Leben zunehmend aus.

    1. Kann ihrem Kommentar nur vollständig zustimmen.
      Würde nur noch ergänzen, dass es nicht nur die Sozial Schwachen oder die, welche aus irgendwelchen Gründen nicht mit der Technik zurecht kommen, sabotiertwerden. Sondern es z.T. einfach absurde Situationen schaft.
      Nach einen Umzug vor nicht alzu langer Zeit wollte ich mich im Bürgerbüro ummelden. Die Termine werden nur Online vergeben, was dadurch zum Problem wurde, dass der Internteanschluss daheim fast 3 Wochen Wartezeit hatte (Nein es gab keinen schnelleren Anbieter) und der Netzzugang via Mobilgerät in der Gegend eher mässig ist, und die entsprechende Seite natürlich auch nicht auf Mobilgeräte optimiert war.
      Man sollte also Ersatzmöglichkeiten für die Online Variante also meiner Meinung nach zumindest solange vor halten, bis der Problemlose Ablauf gesichert ist, bzw offline Methode als Rückfallmethode in derHinterhand halten (Wir müssen sicher nicht mehr unbedingt überall das Fax als Kommunikationsmethode anbieten aber der ein oder andere analoge Plan B wäre sicher wünschenswert)

      1. Man könnte auch öffentlich zugängliche Terminals/Rechner zur Verfügung stellen, fertig.

        Und ja, das geht hinreichend sicher, da bekommt jeder Benutzer ein frisches Image provisioniert.

        1. Das es für jene Situation Lösungen gäbe, seien es öffentliche Terminals, oder dass die Person die dort am Eingenagsbereich sass, diese Terminierung am Dienst PC hätte aufnehmen können steht ausser Frage. Es ist halt nur eine Beschreibung des „ist“ bzw „war“ Zustandes.

          1. Öffentliche Terminals sollten Teil öffentlich zugänglicher Infrastruktur sein. So wie Stadtbibliotheken, in denen sowas zT auch steht.

          2. Da gerade die öffentlichen Bibliotheken erwähnt wurden, wollte auf das Projekt ‚Digital-Zebra‘ hinzuweisen das sich in Berlin genau diesem Thema annehmen will, um die digitale Inklusion und Teilhabe zu ermöglichen:

            „Zukünftig werden an 17 Bibliotheksstandorten der Stadt mit dem »Digital-Zebra« echte Anlaufstellen zur Verfügung stehen, an denen geschulte Digital-Lots*innen 20 bis 30 Stunden pro Woche Unterstützung anbieten. Ob bei der Nutzung digitaler Zugänge zu Bürgerdiensten, Terminbuchungen bei Verwaltungen oder Ärzten, beim Ticketkauf für Kulturveranstaltungen, beim E-Learning oder bei digitalen Service-Angeboten von öffentlichen Versorgern, Krankenkassen… “
            https://gemeinsamdigital.berlin.de/de/massnahmen-der-strategie/digital-zebra/

            Wir helfen bei fast allen Themen weiter, aber auch wir würden wohl bei den Schwimmbädern an die Grenzen stoßen wenn bei dem Besucher keine Kreditkarte oder Paypal Account vorhanden ist.

      2. > Würde nur noch ergänzen, dass es nicht nur die Sozial Schwachen oder die, welche aus irgendwelchen Gründen nicht mit der Technik zurecht kommen, sabotiertwerden.

        Arme Menschen sind nicht sozial schwach, sondern nur finanziell schwach.

  16. Und da beschweren sich die Freibäder, dass nach und nach Kinder untergehen, da die Eltern auf Ihr Wischkästla schauen. Das ist ja kompletter Widerspruch.
    Normalerweise haben Elektronische Geräte überhaupt nichts im Schwimmbad zu suchen denn Strom und Wasser vertragen sich bekanntlich nicht so gut.
    Ich würde gar nicht auf die Idee kommen mein Wischkästla mit ins Bad zu nehmen allein schon weil es geklaut werden könnte und da meist auch Wichtige Daten drauf sind wie Online Banking usw. Daran denkt wohl keiner.

    Wenn das so weitergeht auweia da kommen schwere Zeiten auf einen zu der kein Wischkästla hat.

  17. Das mit den Bussen ist so ein Witz: Man kann nach wie vor Tickets in Bar kaufen – An Kiosken und am Automaten. Mal davon abgesehen, dass auch Kreditkartenzahlung möglich ist und kein Digitalticket notwendig. Oder man kauft sich eine Bezahlkarte…

    Die Einleitung passt nicht zum Text.

    1. Nicht überall in Deutschland, bitte nicht von sich auf andere schließen.
      Da wo ich wohne, gibt es keine Tickets in bar, keine Automaten, und kein Kiosk (weder mit noch ohne Ticketverkauf). Um in die „Stadt“, also das nächstgrößere Dorf, zu kommen, brauche ich ein Ticket, das ich aber ausschließlich in der „Stadt“ kaufen kann. Und im Voraus gekaufte Tickets (ausschließlich als Mehrfachfahrscheine erhältlich) sind bei Fahrpreiserhöhungen alle paar Monate beim nächsten Bedarf wieder ungültig.
      Und ich würde ja sogar per App löhnen, wenn es dort zuverlässigen Empfang gäbe – gibt es aber nicht – und die Sch***software funktionieren würde.

  18. Ich erlebe die Benachteiligung durch Digitalzwang selbst immer stärker. Die meisten Argumente gegen die Digitalisierung der Welt teile ich mehr oder weniger, doch der Hauptgrund für meine Verweigerungshaltung ist ein anderer : PC & Co. sind fürchterliche Zeitfresser ! Da will man mal kurz was recherchieren, googelt dann mal noch kurz eine Hintergrundinfo, stößt auf ein interessantes Bild und, und, und …. plötzlich sind 2 Stunden vergangen ! Wer kennt das nicht ? Ich bin über 60 Jahre alt, habe also mein ganzes Leben lang mit Computern gearbeitet. Das mal ganz am Rande !
    Es ist ja nicht so, daß wir „Älteren“ zu blöd oder zu bequem wären, uns mit der digitalen Welt auseinander zu setzen ! Unsere Generation hat das schließlich alles aus der Wiege gehoben – LEIDER, denn heute wissen wir, daß das zum Teil ein wahrer Bärendienst war. Hauptgrund der Verweigerung für mich ist, daß meine restliche Lebenszeit mir zu wertvoll ist, um sie damit zu verschwenden,
    am digitalen Ball zu bleiben und mich mit künstlich gemachten, digitalen Problemen herumzuschlagen.

    1. Werte Moni,
      folgendes ist eine ernst gemeinte Frage und soll Sie als ältere Person keinesfalls blosstellen.
      Sind es wirklich PC und Co die Zeitfresser sind oder nur unser aller unbedachter Umgang damit?
      Weil dieses „Man will nur kurz was recherchieren… und schon sind 2 Stunden um“ war doch früher wenn man wirklich Hintergründe recherchieren musste zumindest in meiner Erinnerung deutlich Zeitintensiver, da man sich erst zugang zu Informationsquellen besorgen musste (Bücherrei Fachhändler etc). Ich bin der erste der für sinnvollen Umgang mit der digitalen Welt ist, aber ähnlich wie das Argument dass besagte Petra nicht Stunden mit Solitär verbringen will finde ich das Zeitfresser Argument eher als schwach. Das klingt nach, mir fällt die Kontrolle über meine Zeit schwer wenn ich das Medium nutze, also verweigere ich den Umgang damit. Das will ich Ihnen nun aber nicht unterstellen. Es ist halt überall die Dosis die das Gift macht.

      1. Yup

        Ich habe als Kind und Jugendlicher stundenlang in der Stadtbibliothek gestöbert oder im 26bändigen Brockhaus eines bekannten Lehrerehepaars geschmökert.

        Zumindest letzteres war eine zufällige Möglichkeit, hat mir als Arbeiterkind viel gebracht…

  19. Ich bin jung und technikerfahren und habe keine Probleme, mich in der digitalen Welt zu bewegen.
    Aber ich möchte mich nicht davon abhängig machen.
    Ich habe bewusst kein Smartphone, um mich von jener Abhängigkeit und dem Datenzwang so weit es geht zu lösen.
    Meistens funktioniert das auch ganz gut, es sei denn z.B. seit neuestem mit der Krankenkasse, die eine App verlangt, oder beim Lösen eine Bustickets an abgelegenen Haltestellen. Dabei wird auch nicht mehr mitgedacht, Alternativen anzubieten, z.B. die Möglichkeit, ein Rückfahrticket bereits vorher am Automaten zu lösen.

    Ein Smartphone darf kein Zwang und keine Voraussetzung für grundlegende Teilhabe sein. Niemals!

    Ich sehe den ÖPNV und beispielsweise Schwimmbäder als öffentliche Einrichtungen, die als solche auch nutzbar und zugänglch sein müssen. Meinetwegen mit einem höheren Aufwand für den Nutzer auf analoger Ebene, aber zumindest mit der grundlegenden Möglichkeit, ohne sich selbst angreifbar zu machen.

    1. Ich will nicht alle Beiträge durchgehen, deshalb dieser nur exemplarisch:
      Auch hier die Gleichsetzung Digitalisierung = Smartphone (mit Google oder Apple Betriebssystem) Wieso darf der QR Code einer Fahrkarten ausschließlich von einem dieser Geräte optisch eingescannt werden, obwohl das auch von einem Papier-Ausdruck geht? Wer hat einen Nutzen davon?

  20. In anbetracht desen, mus man sich überlegen, was schlechter wäre, wenn es keine digitalisierung gäbe……ich meine ich hab auch schon in den 70er gelebt….da war das leben auch nicht schlechter. aber gechillter.

    1. Die Welt der 70er existiert nicht mehr und kommt auch nicht zurück.

      Mal Luftqualität, Lebenserwartung, medizinische Versorgung, Bildungszugang, Verkehrstote und Barrierefreiheit angucken. Und natürlich Bevölkerungsdichte.

      Klar, wer Glück hatte, hat auch im Mittelalter gechillt gelebt.

      Allerdings müssen wir auf den Überkonsumlevel der 70er zurück, entweder geplant oder per Klimakrise auf die harte Tour. Ersteres können wir mit vernünftiger Digitalisierung wesentlich besser als ohne.

      1. In spätestens 20 Jahren werden wir knappe Ressourcen massiv rationieren müssen.

        Das geht entweder über „den Markt“, also den Preis und nach den Regeln der Konzerne. Oder über einen dafür hinreichend autoritären und operational fähigen Staat.

        Wer dann willentlich nicht dabei ist, fällt halt hinten runter. Deswegen ist akzeptable Ausgestaltung der Digitalisierung so wichtig, und pauschale Ablehnung fatal.

        1. Was wird denn knapp?
          Öl? -> in 20 jahren Wurst. Landmaschinen und Bindeswehr first. Businessflüge etc.
          Lithium -> Jetzt schon abgelöst (noch nicht am Markt, aber im Prinzip).
          Natrium -> Jetzt schon abgelöst (naja, fast, Forschung…)
          Nahrung -> Ja, nein, vielleicht. Klimaveränderung ist Neckbraker für unvorbereitete Civ.
          Wasser -> eher nicht, vlt. teurer mit Entsalzung, aber neue Verfahren sind am Start.

          Oder Warum?
          -> Resourcenabbau? Nächst teurere Tiefe oder anderen Rohstoff nehmen.
          -> Überbevölkerung? Vielleicht. Hier eher nicht.
          -> Knappheit wegen Weltmarkt und Deglobalisierung, Rückzug der USA? Wegen unvorbereiter „Kein-Plan-B“ „Wir machen das so!“ GROKOs? Vielleicht. Aber es gibt noch Potential. Gas ist auch nicht Sense, und Elektrizität wird nicht magisch weggehen.
          -> Sonnensturm? Problem.
          -> Asteroid? Problem.
          -> Hirn/Desinformation? Problem.

          Es ist unsere fucking Aufgabe, ohne wesentliche Rohstoffe ALLES in High-Tech hinzugkriegen. Deutschland kann sich kein Geschäftsmodell auf Basis von Rohstoffen leisten, die Tausende Kilometer entfernt, am Besten noch von einem einzelnen Akteur, gefördert werden. Das war ein riskantes Spiel, und der Übergang wurde nicht vorbereitet, mittels Geschäftsmodell B/C/D. Epochales Versagen der Konservativen (mit SPD).

          1. > Es ist unsere fucking Aufgabe, ohne wesentliche Rohstoffe ALLES in High-Tech hinzugkriegen.

            Nö. Ist es nicht. Je mehr High-Tech um so fragiler. Was gebraucht wird ist Robustheit und Resilienz.

            Wie nennt man nochmal diese Ideologie? Oder ist das schlichter Irrglaube?

          2. Das ist keine Ideologie, sondern die einzige Chance, die wir haben. Die Welt wird in absehbarer Zeit nicht netter. Natürlich können wir Rohstoffe importieren.

            Bei High-Tech brauchen wir eben substitute, wenn gewisse Länder uns nicht beliefern wollen, oder später vielleicht nicht mehr wollen oder können. Magneten ohne Neodym (gibt’s), Motoren ohne permanentmagnete gibt es zur Not inzwischen auch, Natriumakku gibt’s, weitere Akkus gibt’s, Perowskit-Solar kommt, Windtechnik und Gezeitenkraftwerke werden auch weiter- bzw. neuentwickelt. Da tut sich viel. Wir brauchen da mehr Felder, in denen Sachen ersetzt werden können, ohne Frage. Zudem solche Verfahren, Rohstoffe, und zugehörige Technologie letztlich als Enabler für den Rest der (sonst abhängigen) Welt fungieren können. Potentiell utopisch, allerdings ist die Alternative mehr so Golfstrom-Knick und +10°C, um mal eine Richtung anzudeuten.

            Robustheit und Resilienz ist schon richtig, aber WAS denn? Da gibt es eben auch High-Tech. Parkbänke kriegen wir auch ohne einigermaßen hin. Nein, es wird Hand-inHand gehen. Z.t. werden wir einfachste Rohstoffe und Materialien verwenden, die zu recht einfachen bzw. einfach zu wartenden und langlebigen Ergebnissen führen, aber gegebenenfalls komplizierte Maschinen benötigen, Machine-Learning etc. Mittelaltertechnologie in noch robuster (vor allem Landwirtschaft) wäre ja nett, aber da müsste man noch würfeln, wer bleiben darf. Soviel Platz ist im Wald ja gar nicht!

          3. In einer +4C Welt brechen global großflächig Strukturen zusammen und Lebensgrundlagen weg.

            Wenn es „hier“ erträglich bleiben sollte, werden Sie feststellen, dass Produktivitätseinbrüche Auswirkungen auf die versorgbare Bevölkerungsdichte haben, und dass sich die weniger Glücklichen gezwungenermaßen auf den Weg hierher machen.

          4. “ und dass sich die weniger Glücklichen gezwungenermaßen auf den Weg hierher machen“
            Das kann sehr gut sein. Frage ist, ob es dazu, bzw. wie weit wozu kommt.
            Fakt ist aber so gesehen, dass das Szenario wohl nicht so sehr allgemein Rohstoffe betrifft, sondern Nahrungsmittel und Lebensraum. Allerdings kommen bis dahin noch Entsalzung und Solar (und Wasserstoff und …) ins Spiel. Das ist noch nicht ausgespielt. Welche Länder können sich geostrategischem Geplänkel und Zerfall entziehen?

        2. Das sind gewagte Thesen, die es zu beweisen gilt. Wobei Sie mit dem ersten Satz hoffentlich, mit den anderen ganz sicher Unrecht haben. Digitalisierung kostet sicher eine Menge Strom. Das ist das eine. Vernünftig zu digitalisieren heisst, dass es sozial, ohne Machtkonzentration, möglichst ohne Überwachung, sicher und transparent erfolgt. Davon ist man weit entfernt.
          Zentrale Lösungsansätze für unseren Planeten sehe ich nicht in Digitalisierung und autoritären Staaten, sondern in weltweiter Demokratisierung, internationaler Zusammenarbeit und sozial gerechtem Handeln. Das sind gesellschaftliche Aspekte, die sträflich vernachlässigt werden. Smartphonezwang hilft da nichts.

          1. Was hieße denn „weltweite Demokratisierung“ in greifbar und zeitnah, also so 10 bis 20 Jahre?

            Wir schreiben allen vor, wer worüber abstimmen darf?

            Oder alle stimmen ab und auch wir müssen uns daran halten? „Wir“ sind global gesehen sehr wenige…

          2. Bei „weltweiter Demokratisierung, internationaler Zusammenarbeit und sozial gerechtem Handeln“ werden sie feststellen, dass das ohne Digitalisierung schlecht möglich ist. Denn dafür brauchen sie Informationen, Daten und Kommunikation.

          3. Das klingt gut, allerdings „weltweite Demokratisierung“ wäre zu erläutern, denn Versuche einer forcierten Demokratisierung von außen haben vor allem Chaos, Leid und Zerstörung gebracht.

            Demokratisierung ist ein langwieriger Prozess, der eine gewillte und gebildete Bevölkerung voraussetzt, die Gewalt und Korruption ächtet. Auch der Überdruss an Gewalt und Zerstörung kann motivieren, wenn es kaum mehr schlimmer werden kann. Das ist nichts, was man mal so eben überstülpen kann. Nach 1945 hatte Deutschland das Glück, dass es noch kein Internet gab.

        3. „Lithium -> Jetzt schon abgelöst (noch nicht am Markt, aber im Prinzip).“

          Wir werden es nicht mehr rationieren müssen. Es gibt da so ein Lithiumvorkommen, an einem länglichen Fluss in Deutschland, das würde dann eine Weile reichen. Recykling geht bei Lithium auch einigermaßen. Dazu dann Natrium und wer weiß noch welche Alternativen dann kommen.

          Bei Futter wird es komplizierter. Fleisch würde viel teurer, und Getreide bekommt vielleicht einen Export-Stop, sei es für außerhalb der EU bzw. geostrategisch limitiert. Ist natürlich so eine Sache. Wenn wir Handelswege nicht sichern können, Lieferketten brechen oder langsamer werden, gibt es selbstverständlich massive Auswirkungen, bis hin zu Kollapspotential. Ich hoffe dass unsere Politik derweil mit geostrategischem Hirn angereichert wird, dass wir nicht als Pudel an der Leine hineingezogen werden, sondern Pläne und Struktur bauen können. Was genau da eine Bedrohung wird, ist nicht 100% klar. Vielleicht werden die USA kollektiv verrückt, und sind die einzigen, die Handelsblockaden durchführen usw. – aber realistisch betrachtet, bei einem Rückzug der USA, sehen wir bereits wie Dinge ausgehandelt werden (Milizen machen Wasserstraßen dicht, Nachbarn Schlachtbarn, u.ä.), und wer will nicht alles noch diese eine Insel mehr sein Eigen nennen?

  21. Die Korrektur zum Deutschland-Ticket wäre nicht notwendig gewesen, denn das Deutschland-Ticket gibt es nur theoretisch am Schalter: Wir haben es gerade gestern in einer großen deutschen Stadt probiert – man muss am Schalter das Smartphone MIT BEREITS INSTALLIERTER App dabeihaben, dann kann man das Ticket kaufen; allerdings eben nur als Handy-Ticket, denn alle anderen Verkaufsformen (analoges Ticket/pdf zum Ausdruck etc.) gibt es nicht mehr.

  22. Ich finde Digitalisierung eigentlich hervorragend, mit den Möglichkeiten, die sie bietet. Wir reden hier aber gar nicht über Digitalisierung. Der Begriff wurde gekapert.

    Was hier stattfindet ist keine Digitalisierung sondern eine Googlelisierung (Android) und Appleisierung (IPhone).

    Mein Computer ist plötzlich kein digitales Gerät mehr. Digitale Signaturen die in QR-Codes die Gültigkeit von Fahrkarten sicherstellen und mit digitalen Lesegeräten in einer digitale Infrastruktur der Zugbegleiter einfach überprüft werden können, sind solange analog, bis das Punktemuster von einem Apple oder Google Betriebssystem in einer entsprechenden App optisch angezeigt wird. Finde den Fehler.

    Extrem viele und geniale Möglichkeiten der Umsetzung werden wieder auf zwei zusammen gestutzt.

    Hier wird nur der Digitale Fortschritt durchgelassen, der diese Megakonzerne befeuert und alle scheinen begeistert zu sein. Ich verstehe es nicht mehr.

    Solange die öffentliche Diskussion auf digitale und analoge Bürger hinausläuft, greift der Artikel nicht. Dann ist das Fazit in der Bevölkerung: „Betrifft nur die doofen analogen, nicht mich.“

    Das Problem ist der Begriff „Digital“ und die Deutungshoheit durch Megakonzerne.

    Es ist befremdlich, dass mir ein über siebzig jähriger, der sein Smartphone von den Enkeln einrichten lässt, selbstbewusst erklärt was digital bedeutet und sich nicht davon beirren lässt, dass ich Diplom Informatiker bin.

    Hier kann man gerne nochmal auf das Märchen „des Kaisers neue Kleider“ verweisen, wenn es darum geht eine komplette Bevölkerung zu blenden.

    1. „Googlelisierung (Android) und Appleisierung (IPhone)“ … „Deutungshoheit “
      Soists. Und die „doofen Digitalen“ sozusagen die Wellentäler, die sich größer fühlen, wenn sie mal nicht im Tal sind, also, äh, … egal. Sie bringen das schon richtig auf den Punkt!

  23. War auch in der Internetbranche tätig. Mit der Anfälligkeit, Dyberkriminalität und Manipulation und Haftung bei Kunden läßt sich auf vielen Ebenen Geld verdienen. In D haben wir kein Gesetz, dass seine Bürger zur digitaliasierung verpflichtet oder finanziert, doch viele Dienstleiter nötigen die Bundesbürger. Gleichstellung nach BGB wird ausgehöhlt. Welcher Rentner oder Geringverdiener kann sich ein smartphone erlauben?

    1. „Welcher Rentner oder Geringverdiener kann sich ein smartphone erlauben?“

      Offensichtlich (sic!) sehr viele, einfach mal die Augen aufmachen.

      Ansonsten ist das wie bei Brillen, Zahnersatz, Schwimmunterricht oder Mobilität: einfach weglassen ist nicht die Lösung.

      1. Thema
        A: „Welcher Rentner oder Geringverdiener kann sich ein smartphone erlauben?“
        B: „Offensichtlich (sic!) sehr viele, einfach mal die Augen aufmachen.“

        Aber dann mal gucken auf was für Qualitätsunterschiede vor allem auch bei Software man da trifft, und welche Übertragungstechniken dabei sind.

        Als Tip für Funkstrolche: Bluetoothchips, bzw. deren Firmware haben regelmäßig, wenn auch nicht auf Cisco-Niveau, knallharte fiese Security-Bugs. Natürlich kann man damit umgehen, dass eine vom Funkprotokoll bereitsgestellte Verschlüsselung kaputt ist, dann verschlüsselt die APP and und das Backend, sollten die immer, das ist schon klar. Aber bei welchen Geräten ist die Anbindung zwischen Prozessor/en und dem Chip, der für jew. Funk zuständig ist, sicher genug, um Angriffen standzuhalten? Und SMS-Implementationen und und und.

  24. Eine andere Perspektive: Es gibt Bereiche, die für das Funktionieren und den Fortschritt einer Gesellschaft so zentral sind, dass alles dafür getan werden muss, damit jeder sie beherrscht. Lesen und Schreiben sind dafür ein gutes Beispiel – niemand käme auf die Idee, überall dort, wo Lesen und Schreiben notwendig sind, Alternativen für Analphabeten anzubieten. Die Lösung für dieses Problem ist klar: Analphabeten müssen Lesen und Schreiben lernen. Übertragen auf den Fall der Digitalisierung stellt sich die Frage, ob es wirklich der beste Weg ist, überall analoge Alternativen bereitzustellen, oder ob es sinnvoller wäre, Menschen dabei zu unterstützen, Teil der digitalen Gesellschaft zu werden – ähnlich wie es auch Hilfsangebote für Analphabeten gibt.

    1. Bei digitale Kompetenz bin ich voll dabei. Dann würde sich herausstellen, das das Bahnticket schon digital war, genauso wie der Corona Impfpass. Dann wüssten die Leute auch, dass man diese Dokumente auch einfach kopieren konnte und sie trotzdem Ihre Gültigkeit behalten haben. Erst wenn der Inhalt manipuliert wird schlägt das Gerät an und merkt, dass die Signatur nicht mehr zum Inhalt passt. Ja, das geht alles mit Papier und QR Code, deshalb kann man die Tickets nämlich selber ausdrucken und seiner Oma in die Hand drücken, die keinen Computer hat.

      Wenn der QR Code aber von einer Google oder Apple App angezeigt werden muss, damit die Digitalen Analphabeten denken, das wäre jetzt erst digital, dann wird es langsam krank,

      Mein Verkehrsunternehmen arbeitet an einer analogen Chipkarte, so steht es in den FAQ. Mein Hinweis, das Chipkarten von Natur aus digital sind, wurde ignoriert. Jetzt hat das Verkehrsunternehmen ein Deutschlandticket auf Chipkartenbasis raus gebracht. Das gilt aber nicht als Jobticket, wodurch Ich 240 Euro im Jahr sparen würde. Das Deutschlandticket auf Chipkarte funktioniert also inzwischen, als Jobticket aber nicht, da müssen es Android oder Apple Apps sein. Was hat das bitte mit digital zu tun?

      Es hat also gar nichts mit Bildung zu tun, da habe ich in Sachen Digitalisierung eine hohe Qualifikation, ich bin Diplom Informatiker. Trotzdem belehren mich völlig unwissende Menschen, dass Digitalisierung nur in Form von Google und Apple Smartphones realisiert werden kann.

      Also in digitale Bildung zu investieren ist gut, dann brauchen aber zunächst die Menschen eine Fortbildung, die jetzt glauben zu wissen, das nur Smartphones von Google und Apple digital sind.

      Siehe meinen Beitrag: Der Begriff „Digitalisierung“ wurde gekapert.

      1. „Der Begriff „Digitalisierung“ wurde gekapert.“

        Ja, und die Politik bucht das als Erfolg im Rahmen der „Wirtschaftsförderung“. Ist ja nicht so, dass man ihnen das nicht gesagt hätte, BTDT, aber sie folgen halt idR der Lobby und dem Geld.

    2. > Übertragen auf den Fall der Digitalisierung stellt sich die Frage, ob es wirklich der beste Weg ist, überall analoge Alternativen bereitzustellen, oder ob es sinnvoller wäre, Menschen dabei zu unterstützen, Teil der digitalen Gesellschaft zu werden – ähnlich wie es auch Hilfsangebote für Analphabeten gibt.

      Ich bin von der 60 noch eine ganze Weile entfernt und möchte trotzdem vorsätzlich keine Unterstützung dabei, „Teil der digitalen Gesellschaft zu werden“. Solange wir in einer derart zutiefst asozialen Pervertierung einer digitalen Gesellschaft leben möchte ich nicht von den Borg assimiliert werden.

  25. Ich halte die ausschließliche Akzeptanz von durch „Apps“ erstandenen Eintrittskarten auch stark übertrieben. Aber ebenso übertrieben finde ich auch, dass es in Deutschland noch Händler gibt, die sich erdreisten, nur Bargeld (sic!) zu akzeptieren. Es gibt noch immer einen guten Mittelweg, der offensichtlich auch für Petra offensteht: die Kartenzahlung. Diese setzt zumindest seitens des Konsumenten keine mobile Internetverbindung voraus. Wie jedoch Petra ihr Private Kontaktpflege abwickelt, ist ihr Problem.

    1. Je nach Zahlungsmittel (zB Kreditkarten) fallen aber für den Händler dabei nicht unerhebliche Gebühren an – was übrigens letztendlich wiederum auf alle Kunden umgelegt werden musss

  26. Ich verstehe wenn so ein etwas thematisiert wird wenn ein strukturelles Problem dahinter steckt, aus dem die Menschen digital nicht teilhaben können(Armut, Handicap wie z.b. Erblindung etc.)
    Aber die schlichte Weigerung einer pensionierten Lehrerin, die vermutlich sowohl das Kapital, die Zeit als auch die intelektuellen Ressourcen hat um sich basics in Sachen Digitalisierung anzugeignen, halte ich absolut für ungeeignet als Beispiel. Zumal sie auch nur 66 ist d.h. 1994, als die Digitalisierung so langsam losging, war die Frau gerade mal 36!

    1. Erklärt der Profi kurz mal die Basics?
      Augen zu, und durch?

      Mir kommt der Sicherheitsaspekt zu kurz, denn jeder braucht bald 2-5 Geräte, und die müssen auch noch die Sprache der Junta der Wahl der Wählenden sprechen. Digital und APP ist ein kaputtes Modell für fast alle Anwendungsfälle!

      Sprich er Protokoll und Spezifikation, so nähern wir uns an,vielleicht…

    2. Und seit wann gibt es jenen Digitalisierungszwang?
      Was bisher als Digitalisierung verkauft wurde, grenzt durchaus an Zwang, im Sinne von Einzwängen, aber wo ist dabei die Digitalisierung vom Konzept her?
      Was davon ist bzw. war damals und seit dem nützlich? Was ist im Weg?

      – „Sie hatten 30 Jahre lang Zeit.“
      – „Wofür??“

      Was ist erstrebenswert, und wer macht da mal einen Plan?

  27. Ich habe kein Problem damit Bus, oder Freibad online zu kaufen und zu bezahlen.
    Das Problem (auch für mich) sehe ich allerdings darin, dass jede Stadt, jedes Unternehmen, und jeder Verkehrsverbund ein separate Anmeldung oder App erfordert.
    Wenn ich dann noch ein Fahrrad, oder einen Roller leihen will, dann benötige ich wieder Zugänge.
    Ich kann mir zur Not auch unterwegs noch schnell einen Zugang einrichten, meine Schwiegereltern können das alleine eher nicht mehr und schon gar nicht schnell.

    1. > meine … können das alleine eher nicht mehr und schon gar nicht schnell.

      Ich würde das auch gar nicht schnell wollen, denn das gründliche Lesen und Verstehen(!) von AGB und Datenschutzerklärung braucht seine Zeit.

    2. Ich schon. Es geht niemanden etwas an, wie oft ich ins Freibad gehe. Es geht auch niemanden etwas an, wann ich ins Freibad gehe. Mit Apps wird all das erfaßt und von den entsprechenden Datenkraken ausgewertet.

  28. Nicht nur der Digitalzwang ist ein Problem, auch die Einschränkungen durch Zwang zu Android- oder iphone-Apps nervt und beachteiligt Anwender anderer Betriebssysteme!

  29. Ich selbst habe auch kein Telefon, keinen Zugang mehr zu meinem Postbankkonto, weil die neue Software „best sign“ hahaha, nicht funktioniert. Online kann ich nur sporadisch über Dritte und das nicht, weil ich mich weigere, sondern weil ich es mir einfach nicht leisten kann, ca. 100.- im Monat dafür aufzubringen. Das ist gesellschaftlich ein Todesurteil……es gibt keine Teilhabe am „normalen“ Leben. Meine ursprüngliche e-mail Adresse wurde vom Anbieter auch blockiert, weil ich nicht mit Smartphone authentifizierbar bin…..dabei geht es denen ausschliesslich um die Erpressung einer mobilfunknummer, mit „Sicherheitscheck“ hat das nicht das Geringste zu tun! Sie verkaufen die Verknüpfungen an Werbetreibende……soviel Spam, wie ich auf dem Account ohne eigenes Zutun hatte, unvorstellbar. ja ja web ist halt de

  30. Und wenn der Akku hin ist, ist das Smartphone tot. Und dann steht man ohne Ausweis, Fahrkarte etc. da. Wem in Delhi auf der Metro das Smartphone aussteigt, der ist automatisch ein Schwarzfahrer und bekommt eine Strafverfolgung. Papierausdrucke sollten weiterhin angeboten und akzeptiert werden, gegen Vorlage eine amtlichen Ausweises. Von den Bedenken hinsichtlich krimineller Akteure ganz zu schweigen.

    1. Weswegen wahnsinnig billig herzustellende Karten für jew. Zweck, dazu ein supperdünnes hardwaregerät zum Einstecken der Karten, welches man mit sich führt, und welches die Pineingabe und die Nahfeldkommunikation übernimmt, eine viel bessere Lösung als Apps darstellt. Für den allgemeinen Fall. Ich würde auch ein dickeres Teil mit Platz für eine AAA-Batterie (und Akku!) nehmen, null Problemo!
      Wer seinem Smartphone vertraut (hust), kann ja immer noch Banking, Ausweis, Behörden, Aktiendepot, Messenger, Internetsuche, Pornos und Mendy Thrush Games alles draufspielen.

  31. In Deutschland ist Bargeld ein gesetzliches Zahlungsmittel, dachte ich zumindest bis vor kurzem.
    Aus Wikipedia:
    „Für den Gläubiger ist in allen Staaten mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel ein grundsätzlicher[9] Annahmezwang verbunden (man spricht auch von Annahmepflicht oder schuldbefreiendem Annahmezwang).“
    Offenbar ist dem nicht mehr so, weil es aus vielerlei Gründen finanziell attraktiv ist diverse Zahlungen online abzuwickeln. Da ignoriert man das dann gerne mal.
    Die Abhängigkeit der Menschen vom besitz eines Sartphones, computers oder anderer digitaler Geräte nimmt ständig zu, aber das Finanzamt erkennt die Kosten für diesen erzwungenen Konsum nicht an. Es kann sich nicht jeder das leisten. Wie sollen öffentliche Verkehrsmittel attraktiver werden, wenn Menschen von vorneherein ausgeschlossen werden?

      1. „Das Smartphone ist kein gesetzliches Zahlungsmittel“

        Soists. Ich denke aber schon: digitaler Euro… gesetzliches Zahlungsmittel vielleicht? Es klingt so elegant und schön, fidera-la-la, fidera-la-lön….

  32. Es bringt nun mal nichts wenn Deutschland überall 20 Jahre hinterher hinkt. Irgendwann muss man sich auch mal schier unüberwindbaren Ängsten stellen und eben bargeldlos bezahlen. Die ganze Welt lacht über uns und hier echauffieren sich Redakteure, dass ein Unternehmen im Jahr 2024 auf das neUlAnd setzt.
    Lachhaft.

    1. Das ist herablassend und nicht klug!

      Warum sollen die Bürger, weil Deutschland irgendwo hinterher ist, plötzlich irgendeinen Quatsch machen? So geht digitalisierung nicht, auf der Skala. Das wird „Nuka Cola World“ o.ä…

  33. Die städtischen Bäder und die Bahn sind gesetzlich verpflichtet, Bargeld anzunehmen. Wenn sich aber keiner wehrt, und alle mitmachen, wird sich nichts ändern. Bei Rewe wollte man die Bons auch nur noch per eMail verschicken. Ist aber jetzt vom Tisch…

  34. Echth haarsträubende Kommentare für netzpolitik.org. Ja, ich weiß, Pluralität und so. Aber in vielen Fällen kein Funken Empathie für Petra.

    Ja, der Ticketverkauf in Bussen bedeutet weniger Stress für den Fahrer und höhere Geschwindigkeit. Aber in vielen Teilen der Sowjetunion oder Italien wurden Tickets nur an Kiosken und anderen Verkaufsstellen verkauft. Analog. Und nicht in Abhäbgigkeit von Google.

    Und ich bin mir sicher, Petra würde gerne auch die ein oder andere Online-Aktivität machen. Wie z.B. Chatten.
    Aber wer von ihren Freund/innen würde XMPP statt Whatsapp benutzen?
    Und Eventim-Apps auf F-Droid? Oder die durchaus sinnvollen Airtags ohne Produkte aus dem Applestore? Sicherlich auch für Petra interessant.

    FOSS sollte zentraler Bestandteil auch in Berliner Schwimmbädern sein. Stattdessen Visa, Mastercard, Google, Apple. Und statt Kritik an dieser Abhängigkeit, wird auf Petra rumgehackt, wie wenn sie eine Nomadin im tiefen Wald ist? Super, Richard Stallman wäre stolz auf euch.

    1. „Und ich bin mir sicher, Petra würde gerne auch die ein oder andere Online-Aktivität machen.“

      Aus dem Artikel geht klar hervor, dass Petra das explizit nicht will.

      1. Und aus dem Artikel geht ebenfalls hervor, dass Petra früher computeraffin war.

        Wenn die Alternativen nur Whatsapp, Telegram, Signal oder Threema heißen, in der Familien oder Schulklassen „Whatsappgruppen“ benutzen, alle 5 Minuten Sticker rumspammen müssen, und Petra wertvolle Zeit klauen, dann ist es klar, dass Petra keine Lust darauf hat.

        Dann sind es Abhängigkeiten, die Petra nicht über sich ergehen lassen will. Von dubiosen Firmen gesteuert.

  35. Es gibt einen Unterschied zwischen öffentlichen Leistungen die jedem auch offline zugänglich sein müssen, und privaten Anbietern, mit denen man online auskommen muss, wenn die es halt wollen. Wenn private Anbieter analoge Menschen ausschließen freut sich die Konkurrenz. Ohne Übersicht im Internet über den Markt wird man nur schnell zum Opfer. Sicher kennt man einige im Umfeld die mal etwas Hilfe brauchen…

    KURZ: Wer Steuergelder einsetzt, ob Schwimmbäderzuschüsse oder Behörden, muss auch eine analoge Möglichkeit anbieten. Schließlich zahlen auch alle Steuern, egal ob analog oder digital.

    1. Äh, nein.

      Es muss Aufgabe der Daseinsfürsorge sein, Digitalisierung unter demokratischer und rechtsstaatlicher Kontrolle für alle zu etablieren. Dann gewinnt die Gesellschaft unterm Strich und kann aktiv und bewusst gestalten.

      Ein Großteil der Politik versteht sich explizit als Nichtgestalter, um „der Wirtschaft“ die Gestaltung zu überlassen. Leider werden die von der gestaltungsunwilligen Mehrheit der Bürger weiterhin gewählt.

      Es gibt keinen Stillstand.

  36. Wer heute aus eigener Entscheidung nicht am Internet teilnimmt, wird nicht ausgeschlossen, er (m,w,d) schließt scih selber aus.

    Reite ich noch mit dem Pferd zur Arbeit? Heize ich noch mit Kohle jeden einzelnen Ofen? Kann ich in meiner Küche noch am offenen Feuer kochen? Betanke ich mein Auto noch mit Benzin oder Dieselplörre? Alles Schnee von gestern…

    1. Entschuldigung, aber das ist ein Schmarren. Das Internet ist ein Informationsmedium, das bestimmte Sachen schneller verfügbar macht. Und sonst nix. Sie wollen nicht etwa behaupten, daß jemand, der das Internet nicht nutzt, desinteressiert an der Gesellschaft, am Leben oder an sonstwas ist? Aussserdem kann man das Netz auch anders als über ein Smartphon nutzen.
      Die meisten, die kein Netz nutzen, wollen sich nicht mit unnötigem Zeug zuschütten lassen. Man wird mit Werbung überhäuft, daß es einem schlecht wird. Daher bin ich statt früher noch vielleicht zehn Stunden heute nur noch ca. zwei Stunden in der Woche im Netz. Mir sind echte Kontakte wichtiger als mich zum Sklaven einer Flimmerkiste und von dubiosen Netzkonzernen zu machen.
      Ach und noch was: Benzinautos sind natürlich nicht Schnee von gestern. Schauen sie sich mal um.

      1. Herr Schmidt,
        greifen Sie nicht ebenso zu kurz wie der von ihnen Kritisierte „Schmarn“?
        Denn natürlich ist die Aussage „Wer sich nicht anpasst kommt um“ ihres Vorredners sehr vereinfachend, jedoch ihre Aussage dass das Internet nur ein Informationsmedium ist dies ebenso.
        Sie mögen sich dafür entschieden haben es nur als solches zu nutzen, doch das Internet ist ebenso wie es schon all seine Vorgänger waren(zb das deutsche BTX in den 80ern), auch und vor allen eine 2 Wege Kommunikationsplattform. D.h. Es ist und war schon immer zur Interaktion zwischen Menschen Gedacht und halt nicht nur ein passieves Medium.
        Sie haben auf der anderen Seite natürlich völlig recht dass man zwischen digitalisierung und einen smartphone Zwang deutlich Unterscheiden muss.

  37. Unabhängig vom Datenschutz, gesellschaftliche Teilhabe ist sehr wichtig. Ich bin behindert (Autist) und bin zum Glück ein Technik-Nerd. Aber ich kenne viel Behinderte in meinem Umkreis, die mit dem Smartphone teilweise überfordert sind. Menschen mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche, anderen kognitiven Einschränkungen, … Oder einfach Menschen, denen Neues schwer fällt. Bar bezahlen oder mit Karte geht, kein Problem. Aber für alles eine eigene App, QR-Code oder Online-Seiten, die jedes mal anders aussehen? Das ist zu kompliziert. Und was ist mit Menschen, die haptisch mit einem Smartphone nicht umgehen können und ein herkömmliches Tastenphone brauchen? Sorry, so geht das nicht. So funktioniert Inklusion nie und nimmer. Wir grenzen diese Menschen so bewusst immer mehr aus.

    1. > So funktioniert Inklusion nie und nimmer. Wir grenzen diese Menschen so bewusst immer mehr aus.

      Stimmt. Inklusion ist jedoch kein Selbstläufer, sie musste der Mehrheitsgesellschaft immer abgerungen werden, weil diese ohne Regulation keine Rücksicht auf Minderheiten nimmt.

      Im wirtschaftlichen Bereich ist Inklusion soweit nützlich, solange sie für Marketingzwecke nützlich ist, und solange es sich „rechnet“. In einer Gesellschaft, in der Egoismus immer stärker wird, rechnet sich Rücksicht immer weniger.

      Jene, die Inklusion in den vergangenen Jahren politisch vorangebracht haben, konnten sich bei den Landtagswahlen nicht mehr durchsetzten. Jede Gesellschaft bekommt in der Demokratie die Regierung, die es „verdient“.

    2. Ihrem Beitrag kann ich nur zustimmen. Kleiner Nachsatz dazu: Ich nutze Smartphones nur zu IT-Testzwecken. Privat ist es mir – ausser aus den von mir hier oft beschriebenen Risikogründen – im Dauergebrauch zu anstrengend, weil ich für jeden Handgriff eine Brille aufsetzen müsste und ich auf einem herkömmlichen Handy wesentlich schneller bin, da ich anhand der Tastenposition auch ohne Brille weiss, was ich eingebe. Das geht mit einem Touchscreen nicht.

      Ansonsten kann ich den Beiträgen von Drees, HD.Thoreau, Wegmitdendatenkraken, Blue, Matthias Becker, Kerstin, Postdemocracy, Klaus Neumann, Robert Schmidt, Moni, Pranee, Bernhard G., Sacratti, Lebendes Fossil, Chris, Klaus Kunkel, Horst Neuhoff, Phronopulax und Luise nur beipflichten!

      Dagegen bin ich enttäuscht über das Niveau einiger Kommentare, die kritische Stimmen völlig argumentationslos als “Querschwurbler” und “Nostalgiker” betrachten und tatsächlich glauben, dass Digitalisierumg und Automatisierung in der derzeitigen Form der Rettungsanker für alle Probleme wie Personalmangel usw. sei. Dass Personal durch digitale Prozesse auch abgebaut wird (z. B. kassenloses Rewe-Supermarkt-Projekt etc.), wird leicht vergessen.

      Digitalisierung heisst nicht Googlisierung, Applefikation, Totalüberwachung und Zwang, sondern freie, transparente Hard- und Softwareentwicklung, Dezentralisierung, Sicherheit durch Datenschutz und -sparsamkeit und Einbindung aller (!) Bevölkerungsgruppen in sozialer Weise. Und das bedeutet eben nicht (!), dass jeder Dreijährige schon auf Smartphones konditioniert werden muss, weil das die Konzerne so bestimmen oder jeder Rentner eins besitzen muss, um mit dem Bus zu fahren …

      1. Nachtrag:
        Habe den Beitrag falsch positioniert – ich wollte ihn eigentlich unter den von Daniel E. setzen. Das heisst aber nicht, dass ich „Anonymous“ darunter widerspreche.

        1. Ich meine natürlich nicht die „Begriffs-Urform“ bzw. die technische Umwandlung analoger in digitale Signale, sondern die politische Absicht, analoge Abläufe jeder Art durch digitale Medien oder Mittel zu ersetzen. Vielleicht sollte ich besser „digitale Transformation“ schreiben, wobei genau dieser Begriff von denen geprägt wurde, die diese idealisierend und unkritisch umzusetzen beabsichtigen. Aber im Kern haben Sie recht – die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs „Digitalisierung“ ist nicht immer angemessen.

  38. Ich nenne es den ersten klaren Vorboten des „ZEICHENS DES TIERES“ – 666
    Eine Zeit wo keiner mehr kaufen oder verkaufen kann, der das Zeichen an seiner Hand oder Stirn nicht vorweisen kann. Das ist eine biblische Prophezeihung und sehr ernst zu nehmen!!!

  39. Wenn man hier Komentare der Befürworter des Handywahnsinns in den Komentaren ließt kann einem nur schlecht werden. Schlaue Komentare zu Gorge Orwel helfan da auch nicht weiter… Aber vielleicht hilft es mal, den Befürwortern einfach das Handy über Remote abzuschalten oder wie in China wegen einer Nichtbeachtung einer roten Ampel den Zugang zum Buss zu verwehren. Wie kann man nur so blöd argumentieren das hätte was mit Fortschritt zu tun wenn Techriesen oder sonst-wer das Leben jeder beliebigen Person überwachen und lenken kann und dafür auch noch Geld kassiert… Wer von den Befürwortern kann schon sagen was alles machbar ist und was schon gemacht wird mit den Daten die man zwangsweise preisgeben muss?

  40. Sowas ist das letzte.
    Somit kommen wir wieder in einer 2 Klassen Geselschaft.
    Wollen diese korupten drecks Politiker etwa anfangen wie damals Adolf Hitler?!?

  41. Ich möchte die derzeitige totale Digitalisierungswut einmal so charakterisieren: Würden heute die Aufzüge erfunden, würden morgen die Treppen abgeschafft bzw. ausgebaut. Und zur Bedienung eines Aufzuges muss man einen QR-Code scannen und dann auf dem Smartphone
    eingeben, in welcher Etage man aussteigen möchte.
    Sterben ist nur noch zulässig, wenn man vorher mit dem Smartphone einen Termin beim Standesamt beantragt und bekommen hat. Wer ohne Terminzusage stirbt wird mit dem Tode bestraft.

    1. Ein befreundeter Bestatter hat es mal schön formuliert:

      „Die Pathologie ist die einzige medizinische Fachrichtung, in der Patienten grundsätzlich vorher keinen Termin vereinbart haben müssen.“

    2. Das ist mal ein Super Vergleich. :D (enthält 0% Ironie o.ä.)
      Leider sehen das mittlerweile immer weniger Leute.
      Es geht nur Schwarz oder Weis.

    1. > Rabattierungen im Supermarkt, die man auch nur mit einer APP erhält

      Sogenannte „Apps“ (Anwendungssoftware im Bereich mobiler Betriebssysteme) sind nicht dafür gedacht, die Bedürfnisse von Kunden zu befriedigen.

      Sie sind Lockmittel für Kunden und solche, die es werden sollen, um an deren Daten und Metadaten zu gelangen, und um diese an ein Unternehmen zu binden.

      Da diese Daten wertvoll sind, sind Rabattierungen keine Vorteile für App-Anwender, sondern eine schwache Kompensation für Datenlieferung, die für Unternehmen profitabel ist.

  42. Das mit den Bussen haben die hier in HH leider auch schon durch gedrückt.
    Ich fahre seit dem sehr oft schwarz, weil die Pre-Paid Karte die ich extra dafür erwerben musste oft nicht akzeptiert wird.
    Das sollte an sich verboten werden.
    DER EURO IST DAS STAATLICH ANERKANNTE WÄHRUNGSFORMAT.
    Es hat eine Bargeldzahlungsmöglichkeit zu geben.

  43. Die gute alte Geldkarte würde einen Teil der Probleme lösen.
    Wenn man irgendwo mit Karte oder App bezahlen kann warum nicht auch damit?
    Das Betriebe wie Schwimmbäder, aber auch Verkehrsbetriebe Personalkosten vermeiden und teure Automaten, die Bargeld annehmen, nicht aufstellen wollen, ist durchaus verständlich. Zudem die Automaten nicht nur dem Vadalismus, sondern auch Aufbruchsversuchen ausgesetzt sind. Früher wurden Telefonzellen von Chaoten zerstört, sogar abgefackelt … oder eben der Fernsprecher wegen ein paar Mark fünzig aufgebrochen. Ein halbwegs vandalismussicherer Automat, der Geldkarten akzeptiert und Tickets druckt, wäre in vielen Fällen eine gute Lösung. Der Automat kann dann auch Bankkarten, Kreditkarten oder – per NFC – Apps akzeptieren. Und die Bankkarte, die ja schon einen Chip mit Sicherheitsfunktionen enthält, könnte auch wieder die Gerldkartenfunktion bekommen – die gabs ja schon mal.
    Das wäre doch ein Thema für eine Petition: die Wiedereinführung der Geldkarte.

    1. Naja und die Erweiterung für mein eigenes Pineingabefeld, dann Nahfeldkommunikation.

      D.h. ich habe einen Touchscreen für meine Karte/n, mit verwürfelter Zahlenanordnung, da stecke ich die Karte rein und authorisiere gegebenenfalls. Der Touchscreen zeigt auch an, was Sache ist. Im Grunde wie ChipTAN, nur gedacht kaum dicker als die Karte selbst.

      Hinzu kommt, dass ich ein Limit setzen kann, dass ich ohne Rückfrage bei der Bank, stückweise mittels Pineingabe unterwegs freigeben kann. D.h. ich kann einen höheren Betrag als früher bei der Geldkarte vormerken, und vor dem Geschäft kann ich mittels pineingabe einen Teilbetrag authorisieren, mit Zeitfenster u.ä., damit ich die Pin nicht an der Kasse eingeben muss. Die Kasse ist nämlich viele, potentiell bzw. notorisch unsicher als Ort, usw. usf.

  44. Erschreckend, wie viele Leute einfach Digitalisierung ablehnen, statt ihre Interessen in deren Gestaltung einzubringen.

    Selbstmarginalisierung. Politik wie Wirtschaft lachen sich eins, denn so können die nach Gusto gestalten, die die Mittel dazu haben.

    1. Digitalisierung ist nicht, was i.d.R. vorgeschlagen oder auch umgesetzt wird.

      Ist wie mit dem Briefgeheimnis. Bei aller Wichtigkeit des Umsetzens analoger Anforderungen, schafft man eine Dystopie und das Geheimnis de facto ab.

      Transformationsprofis!

      1. Die verfolgen Interessen.

        Der Bürger wählt seit 30 Jahren diese Interessenvertreter, ohne auf ihr Handeln Einfluss zu nehmen.

        Vielleicht machen die Bürger was falsch?

  45. Es wird wohl bald Länder geben, wo frischgeborenen ein „Sumup“ in die Wiege gelegt bekommen und dazu noch ein Smartphone mit „PayPal Konto“ .
    Steuernummer gibts ja schon .

    Wenn die lieben Oma und Opa den Enkeln für „Tante Emma Laden“ um die Ecke aus Freude was schenken möchten …
    Oder für die Einschulung … Oder bei guten Noten … Die neuen Reifen für das erste gebrauchte Auto … Die Eheschließung … Die Brautschuhe .
    Die Motivationsförderung und den Umgang mit Bares zu lernen heist auch Sparen zu lernen, die Brauchtümer zu wahren … wird bald alles überbewertet sein ?

    Meine Schwiegereltern fühlen sich jetzt schon genötigt und nehmen an vielen Veranstaltungen nicht mehr teil .
    Aus der Gesellschaft ausgegrenzt zu sein, dank der Digitalisierung bzw. den „Online Zwang“ .. vieles wird zum Privileg .

    Und was das alles kostet und wer in dieser Gesellschaft das Nutzen hiervon wirklich hat und sich im Hintergrund bereichert ???
    Schonmal die wahren Hintergründe erforscht ??? Und warum alles in letzter Zeit in ein Abo System sich verwandelt ???

    (**) https://de.wikipedia.org/wiki/Sumup
    (***) https://de.wikipedia.org/wiki/PayPal

    Das Ende vom Sparschwein und vor allem Sparkassen-Spardosen .
    „Das Echte – Echt pur“ (Namensgebung) denn es ist das Basis Konto lt. AGB !

    Automaten für Kaugummi und Bonbons werden dann verschwinden ? Pleite, kann man nichts machen .

  46. Obwohl ich schon in den 70er Jahren bei IBM programmieren gelernt habe (PL1) und ein Smartphone besitze, benutze ich es bewusst sehr wenig. Denjenigen, die fundamentalistisch fortschrittsgläubig sind, empfehle ich die Doku „Was China der Welt nicht zeigt – Total Trust“ in der ARTE-Mediathek – eine augenöffnende und zutiefst beunruhigende Geschichte über Überwachungstechnologie, Machtmissbrauch und (Selbst-)Zensur. Außerdem hat die Digitalisierung einen immer größeren Anteil am Ressourcenverbrauch.
    Ja, der Fortschritt hat Vorteile, aber auch Gefahren und Nachteile.
    Man sollte man sich auch nicht über andere Menschen erheben, die gar nicht die Möglichkeit haben, sich hier zu äußern.

    1. Ob man das mit der Alphabetisierung machen sollte, hat man das ungebildete Volk damals auch nicht gefragt, sondern die Schulpflicht eingeführt.

      Heute bekäme man nicht mal das in Deutschland hin.

      1. Weil schon der Anfangsbuchstabe unklar ist!
        – A-pple
        – F-acebook
        – G-oogle
        – …
        – richtig

        Wahrscheinlichster Grund: Großbuchstabenfetischismus.

        1. Wer einer essentiellen Kulturtechnik nicht mächtig ist, ist ungebildet.

          Das ist keine Abwertung, aber natürlich ein gesellschaftliches wie persönliches Problem, siehe Artikel.

          1. > Wer einer essentiellen Kulturtechnik nicht mächtig ist, ist ungebildet.

            Das mal bitte erläutern:
            Was macht eine Kulturtechnik (bitte konkret benennen) zu einer „essentiellen“?
            Mit welcher Absicht wird die Wertung „ungebildet“ daran geknüpft?

            Ich hoffe nicht, dass Sie zu den Fortschrittlern zählen, die das (wenig) kollaborative Schreiben auf sog. „Sozialen Netzwerken“ zur Kulturtechnik deklarieren wollen? Der stinkende Output dort eignet sich nicht mal zum Unterharken in Kulturen der Landwirtschaft. Gebildet ist, wer seine Teilnahme daran verweigert.

          2. „Wer einer essentiellen Kulturtechnik nicht mächtig ist, ist ungebildet.“

            Quatsch für diesen Kontext. Das trifft grob für Lesen und Schreiben zu. Smartphone und das wie der Digitalisierung sind andere Größenordnungen, bzw. unabhängige Probleme.

        1. Man kann Erwachsene nicht direkt zwingen, aber die nachteiligen Konsequenzen nennt ja der Artikel.

          Wobei „Schulpflicht“ eben auch die Verpflichtung des Staates beinhaltet, Schule für alle umzusetzen. Da hat man auch nicht diskutiert „ob“ sondern nur „wie“.

  47. Alle schreien nach progressivismus. Modern soll alles sein. Internet? Dieses Neuland? „Alle lachen“…
    Aber wenn das Busticket per Handy bezahlt werden muss. Ein Aufschrei. Opfer! Überall Opfer.

    Dann können wir froh sein nicht in Singapur zu leben. Dort ist es bereits seit fast 10 Jahren normal das Handy an ein Terminal zu halten um mit zu fahren.

    1. > Alle schreien nach Progressivismus.

      Gewiss nicht alle. Vor der Abbruchkante ist Fortschritt um des Fortschritts Willen der letzte Schritt.
      Im Übrigen sind jene, die „schreien“ einfach nur laut, selten aber klug.

  48. US Geheimdienst Papiere sagen klar und deutlich aus………man müsse China bei Bevölkerungskontrolle und digitaler Infrastruktur kopieren bzw. gleichziehen…..um nicht technisch ins Hintertreffen zu gelangen. In China bezahlt jede Oma mit dem Smartphone…..auch jeder Gemüsehändler ist digital unterwegs.

    Man macht uns diese bargeldlose Welt sehr schmackhaft…………..auf den ersten Blick sieht es alles praktisch aus………..aber wir werden eines Tages in einer fürchterlich überwachten und kontrollierten Gesellschaft aufwachen.

    Die Freiheit ist längt bedroht….im Westen.

    Bin froh das ich schon 2/3 meines Lebens hinter mir habe………diese neue Welt die da draußen ansteht finde ich fürchterlich…..die jungen Menschen werden nichts anderes kennen und wenig hinterfragen.

  49. Guter Artikel! Auch von mir bestem Dank, dieses Thema aufzugreifen. Nun sind wir in Deutschland gefühlt 50 Jahre, tatsächlich ca. 20 Jahre mit der Digitalisierung „hinten dran“. Plötzlich soll alles nur noch „digital“ gehen? Da habn einige ein Rad ab, zumal die Bevölkerung immer älter wird, und von staatlicher Seite bisher keine digitale Aufklärung stattgefunden hat. Vor 20 Jahren wollte ich digital signierte Post an Behörden versenden. Es war nicht möglich, weil man dort noch mit mechanischen Schreibmaschinen arbeitete. Auch heute geht es bei vielen Kreisverwaltungsbehörden noch nicht. Also mal langsam, und eine analoge Alternative anbieten. Danke!

  50. Ist Petra eine reale Person oder journalistische Fiktion?
    Stammen die Zitate der direkten Rede „Petras“ aus einem dokumentierten Interview, oder sind das episodische Erinnerungen, die ein wenig für einen gefälligen Artikel aufbereitet wurden?

  51. Der zunehmende Zwang zur Installation von Apps um überhaupt noch Teilhabe am öffentlichen Leben (Deutsche Bahn und andere Verkehrsbetriebe, Schwimmbäder u.v.m) zu haben, höhlt immer mehr das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aus.
    Man sollte nicht vergessen dass dieses Recht ein Grundrecht ist dass sich aus den Artikeln 1 und 2 Grundgesetz (GG) ergibt!

    1. Es ist halt nicht die Installation oder Nutzung von Apps das Problem, sondern deren Ausgestaltung.

      Radikale Ablehner sind einfach, die kann man ignorieren.

      1. Tom Gugel hat recht. Es geht nicht darum, wie eine App ausgestaltet ist, da der einzelne (mit Ausnahme technisch Informierter) nie wissen kann, was genau quasi hinter einer App steckt.

        Die meisten Apps sind alles andere als sicher und nehmen sich insbesondere bei der Datenweitergabe Rechte, die sie nicht haben sollen. Zudem werden Smartphones immer komplexer, haben immer mehr Funktionen und fordern deshalb dem Einzelnen in Sachen Sicherheit und deren Einstellungen immer mehr Wissen ab. Den meisten Usern ist z. B. die Datenschutzproblematik und Spionagefunktion der Push-Nachrichten von Google und Apple nicht bewusst, die in sehr vielen Apps automatisch mitlaufen.

        Die Möglichkeit, sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung wahrzunehmen, wird dadurch durchaus weiter eingeschränkt.

        Ihr zweiter Satz ist ebenso überheblich wie nicht zutreffend.

        1. Ohne Vertrauen und vertrauenswürdigen Strukturen können sie in einer komplexen und arbeitsteiligen Welt wie der unseren nicht leben. Get over it.

          Und der ganze Artikel handelt von der Realität des zweiten Satzes.

          1. @Anonymus: Vertrauen setzt vertrauenswürdige Strukturen voraus – ansonsten kann sich kein Vertrauen einstellen. Vertrauenswürdige Strukturen erreicht man nur durch Transparenz.

  52. Neulich bei einem hippen neuen Bäcker in meinem früheren Wohnviertel:
    Die Ware war eingepackt und ich zückte den Geldbeutel.
    Bezahlung sei nur mit Smartphone oder Karte möglich.
    Ich zahle gelegentlich auch mit Karte (mit Smartphone prinzipiell nicht), aber in diesem Laden habe ich nichts gekauft.
    Nicht etwa, weil ich „ungebildet“ bin, wie ein „Anonymous“ hier meint (ich habe schon in den 70er Jahren bei IBM programmieren gelernt), sondern weil ich frei wählen will, wie ich bezahle.

    1. Bilden Sie sich fort, arbeiten Sie an ihrer Lesekompetenz!

      Als ungebildet wurde bezeichnet, wer einer Kulturtechnik nicht mächtig ist. Sie könnten, entscheiden sich aber dagegen.

        1. Zum einen geht es hier um Kulturtechniken, das ist etwas fundamental anderes als Kulturgüter.

          Zum anderen geht es um das Anbieten und Nutzen digitaler Dienste und Möglichkeiten, Smartphone und online sind da halt sehr offensichtliche Beispiele.

          Kulturtechniken ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe und Entwicklung. Man kann ohne eine Kulturtechnik durchaus leben, hat aber idR weniger Möglichkeiten und weiss das uU nicht mal. Es gibt zB durchaus nennenswert Analphabeten in Deutschland, die kommen zT unerkannt irgendwie mehr oder weniger klar, aber vieles ist denen halt nicht möglich.

          Natürlich ist das Nutzen digitaler Dinge mittlerweile eine solche Kulturtechnik. Ohne diese Fähigkeit bekommen Sie nicht mal einen Schulabschluss, aus guten Gründen, und viele formale wie informelle Bildungsmöglichkeiten sind ohne praktisch nicht realisierbar. Eine Menge Tätigkeiten, seien sie beruflich oder privat, sind ohne digitale Mittel nicht oder nur sehr aufwendig, teuer oder eingeschränkt möglich.

          Denken Sie nur mal an Recherche: was heute jeder relativ schnell nachsehen kann, erforderte früher aufwendige und zT komplexe Aktionen. Mal analog in Archiven oder Bibliotheken gesucht? Da musste man hin, die Medien waren teuer und eingeschränkt zeitnah aktuell, und das musste man lernen. Oder jemanden dafür bezahlen. Das habe ich heute großteils in besser auf dem Smartphone, und es ist enorm bereichernd: persönlich, kulturell und auch finanziell, denn ich verdiene mit Wissen und Können mein Geld. Und natürlich ist die komplette akademische wie professionelle Wissensarbeit mittlerweile digital oder digital gestützt.

          Wer das gar nicht beherrscht, ist zumindest potentiell gesellschaftlich isoliert, wissensseitig abgehängt und kulturell eingeengt. Und sich zu entscheiden geht letztlich nur, wenn man weiss, was man da entscheidet. Weswegen der Staat da Verpflichtungen hat.

          Deswegen ist Nutzung digitaler Mittel eine essentielle Kulturtechnik.

          1. Ergänzend: und selbst wer sich entscheidet, selber keine digitalen Mittel einzusetzen, lebt hier natürlich in einem Umfeld, dass signifikant durch diesen Einsatz durch viele andere ermöglicht und gestaltet wird. Unsere derzeitige Gesellschaft und Infrastruktur ist so nicht ohne machbar.

          2. Und: wer die Kulturtechnik beherrscht, kann sie und dahingehend die Gesellschaft gestalten. Das beinhaltet auch durchaus notwendige Entscheidungen zu Begrenzung, Kontrolle oder Verbot.

          3. Ok, jetzt die Praxis: Bitte benennen Sie mal die Kulturtechnik, im technischen Sinne. Dann kann eine Unterhaltung in der Theorie nämlich stattfinden.

          4. Ihren Idealismus in allen Ehren, aber einigen Aussagen kann ich aus Berufserfahrung nicht zustimmen:

            Lesen, Schreiben und andere Grundfertigkeiten kann jeder erlernen, aber es muss nicht auf digitalem Weg erfolgen. Aus diesem Grund ist Ihre Behauptung unzutreffend:

            „Ohne diese Fähigkeit bekommen Sie nicht mal einen Schulabschluss (…) und (…) Bildungsmöglichkeiten sind ohne praktisch nicht realisierbar.“

            Wissenserwerb ist nicht primär von der Informationsquelle bzw. Medium abhängig. Digitale Medien sind zwar in Schule und Universität in vielen Fällen sehr praktische Hilfsmittel, genügen aber nicht. Sie können, da liegen Sie richtig, sich heute schnell Informationen beschaffen und auf Kanälen wie z. B. studyflix, sofatutor o. a. sehr gut gemachte Videos anschauen, um Themen anzureissen und Erklärungen zu finden, und dennoch:

            Kein Schüler oder Student kommt (um auf Ihr Bibliotheksbeispiel einzugehen) bei komplexen Fragestellungen um analoge Lehrbücher herum. Man kann auf einem Smartphone (oder wegen der Screengröße besser auf einem PC) Kleinigkeiten nachschlagen, kleinere Aufgaben lösen oder eine Doktorarbeit als pdf herunterladen, aber um Dinge einzuüben, zu analysieren, schwierige Themen vergleichend zu erarbeiten, Praktika zu absolvieren o. ä., reichen die elektronischen Medien nicht.

            Viel entscheidender sind Lerntechniken: Wie filtere und strukturiere ich Wissen? Wie wende ich es an und erreiche verschiedene Denkebenen über den Transfer bis hin zur Problemlösung? Gerade “in Archiven oder Bibliotheken” zu suchen, zwingt einen zum Quellen- und Informationsvergleich und zum kritischen Reflektieren, man muss und sollte sich Zeit nehmen.

          5. Fortsetzung I:

            Ein oft verkanntes oder ignoriertes Problem sind in diesem Zusammenhang (bes. in der Schule) die Reizüberflutung samt Ablenkung und die mangelnde Fähigkeit, mit Informationsfülle umzugehen. Will sagen: Nur um der Schnelligkeit willen von einem zum anderen Smartphonefenster zu hopsen, den Inhalt aber nicht strukturieren und erfassen zu können, bringt keinen Lerneffekt. Nicht umsonst sind in der Schule Handys nur im Ausnahmefall im Unterricht erwünscht.

            Digitales muss gezielt eingesetzt und darf nicht als Ideal verstanden werden. Insofern ist, wie Sie schreiben, „professionelle Wissensarbeit (…) digital gestützt“, aber nicht digital im absoluten Sinn. Mit Behauptungen wie “gesellschaftlich isoliert, wissenseitig abgehängt und kulturell eingeengt” wäre ich sehr sehr vorsichtig, da (das haben hier andere treffend beschrieben) viele insbesondere das Internet nutzen würden, wären da nicht die massiven Eingriffe in Privatsphäre, die überbordende Kommerzialisierung und eine mittlerweile maßlose Überwachung.
            Was nützt die schnelle Verfügbarkeit von Informationen, wenn man sich für jeden Zeitungsartikel o. a. registrieren und nervige Cookiebanner und Werbung mühevoll eliminieren muss, mit immensen Anstrengungen den Rechner sicher zu halten u. v. m.? Das kostet in der Summe mindestens genausoviel Zeit wie die, die man braucht, um in Bibliotheken zu fahren.

            Insofern wurden und werden die durchaus guten Möglichkeiten des Digitalen wieder zunichte gemacht.

          6. Fortsetzung II:

            Zum (zweiten?) Anonymous vom 6.9.24, 12.42 Uhr:

            Sie schreiben: “Unsere derzeitige Gesellschaft und Infrastruktur ist so nicht ohne machbar.”

            Das muss man genau andersherum sehen: Einige sehr wohlhabende Leute haben ein erhebliches monetäres Interesse an dieser Infrastruktur und postulieren solche Aussagen, um möglichst diesen und für sie günstigen Status Quo aufrechtzuerhalten.

            Zum (dritten?) Anonymous vom 6.9.24, 14.31 Uhr:

            Die Gestaltungsmöglichkeiten mögen vielleicht im technischen Bereich gelten, werden aber durch Kontrollen, Verbote und Begrenzungen der einst vorhandenen Freiheiten im Netz durch die Politik immer weniger.

          7. Danke für die Demonstration, warum das deutsche Schulwesen 20 Jahre zurückhängt und zunehmend zerfällt.

          8. Als jemand, der vor 30 Jahren MINT studiert hat, dabei an Lehrevaluation wie selbstorganisierte Seminaren beteiligt war, nebenbei das Internet und FOSS entdeckte und zT mit baute, was dann meine Haupttätigkeit wurde: Sie sind solide im ausgehenden 20ten Jahrhundert. Die Welt ist weiter.

            Ich habe nie aufgehört, mir neue komplexe Themen zu erarbeiten, und toten Baum habe ich seit über 10 Jahren nur noch antiquarisch in der Hand. EPbub ist trivial zugreifbar, suchbar, annotierbar, referenzierbar, teilbar, von barrierefreier ganz abgesehen. Interaktive Visualisierung ist extrem hilfreich zum erarbeiten von Verständnis, und aktiver Verständniserwerb nachhaltiger.

            Schriftform ist unersetzlich, aber das Medium toter Baum steht neben den Tontafeln im Regal der Geschichte.

          9. „Danke für die Demonstration, warum das deutsche Schulwesen 20 Jahre zurückhängt und zunehmend zerfällt.“

            Naja, bei solchen Pauschalsätzen denke ich eher an eine zerfallene oder sogar nicht vorhandene Argumentation.

            „nebenbei das Internet und FOSS entdeckte und zT mit baute, was dann meine Haupttätigkeit wurde…“

            wow! Dafür dass sie dort angeblich so erfolgreich waren, haperts beim Textverständnis. So wie ich den Kommentar von ‚Lehrer und Dozent‘ wahrnehme, geht es ihm nicht um eine Ablehnung der Digitalisierung, sondern um die überlegte und sinnvolle Integration in die Schule. Er benennt einige Probleme ganz klar und richtig.

            Habe übrigens gerade meine zweite Lehrerprüfung hinter mir und nein, man kann nicht alles digital machen. Manche Unterrichtsgegenstände sind nicht dafür geeignet, andere wiederum besser. Das muss man immer abwägen. Wir haben in unserem Studienseminar gelernt, dass man Hausaufgaben z. B. kaum noch bewerten kann, da wir nicht jedesmal überprüfen können, was aus dem Netz abgekupfert wurde und was nicht. Von ChatGPT möchte ich gar nicht reden. Nur mal so aus der Praxis gesprochen. Könnte noch mehr sagen, aber muss in den Unterricht.

          10. „Medium toter Baum“
            1. Steintafeln und Papyrus sind besser. Digital ist kaum archivierbar. Da geht fast noch Lehm besser und auch Spucke.
            2. Digitalisierte Bücher sind eigentlich auch noch Bücher. Sie nehmen sie nur über ein anderes Medium wahr. Suchbarkeit und Annotierbarkeit ~ kommt drauf an, wann und wo das relevant ist. Es bilden sich auch andere Fähigkeiten und Denkmuster aus, wenn man anders lernt.
            3. Sie machen „Sie sind im 20.Jhd“ fest daran, dass das Buch in Papierform genannt wird? Dann Wissenserwerb gegenüber Fähigkeiten wie Filtern. Sie ignorieren auch die Beschreibung der digitalen Situation jetzt, weil Sie eine Epub-Nische für sich gefunden haben, o.ä.
            4. Smarthponebildschirme sind Mist. Alle, ausnahmslos. Epaper ist ein bischen besser. Jetzt an die Kinder denken!

  53. Zum Argument „bequem“:
    Wer sich in Moskau mit seinen biometrischen Daten und einer Bankverbindung online registriert hat, braucht am Eingang zur Metro-Station nur am entsprechenden Terminal kurz in die Kamera zu schauen – schon öffnet sich die Schranke. Der Betrag für die Fahrt wird automatisch vom Konto abgebucht.
    Festnahmen in der Metro gibt es besonders nach unliebsamen Protesten in Moskau.
    Bequem für wen?

    1. Da sind wir dann wieder beim dem „ob“ gegenüber dem „wie“.

      Zum einen könnte man das problemlos ohne Biometrie machen, oder das Backend datensparsam.

      Zum anderen wäre da in Moskau die entsprechende Überwachungsinfrastruktur auch ganz ohne Zusatznutzen für die Metro.

      Also: Strohmann.

  54. Eine Verpflichtung für ausschließlich elektronische Bezahlung ist ebenso falsch, wie die Verweigerung vieler Geschäfte, elektronische Bezahlung zu akzeptieren. Geschäfte ohne elektronische Bezahlmöglichkeit meide ich, soweit es möglich ist. Alle Geschäfte sollte bei niedrigen Beträgen beide Zahlarten akzeptieren.

  55. Bemerkenswert, wie viele hier den Staat/die Gemeinden als Erfüllungsgehilfen der Konzerne sehen. Grundsätzlich hat das Gemeinwesen in D die Aufgabe, allen Mitmenschen, vom Analphabet über den Behinderten bis hin zu dem, welcher diverse angebotene Dienste nicht nutzen möchte, Zugang zum öffentlichen Leben zu ermöglichen. Dass so viele Menschen hier in D der Melkkuh-Mentalität der Einrichtungen, welche eigentlich zum Wohl der Bürger gedacht waren, akzeptieren ist doch lediglich dem Egoismus des einzelnen geschuldet der sich erhofft, dass eigene „Kosten gespart“ werden oder dass die eigenen Investitionen in privatisierte und ehemals der Öffentlichkeit dienende Unternehmen sich rentieren. Es mag jedem selbst überlassen sein, alle 2-3 Jahre ein neues Smartphone für einige hundert Euro sein Eigen nennen zu wollen und zu nutzen, ein Zwang durch Ausschluss von Öffentlichen Leben ist jedoch nur eines: Unsozial.

    Gruß
    Mark

  56. Meine Meinung:
    Eigentlich finde ich, gäbe es gegen die elektronische Bezahlung bzw die Installation nichts einzuwenden – wären da nicht diese ganzen „Jugendschutz“-Freaks in der Politik die Alterssperren und Ausweiskontrollen für AppStores und viele Internet-Dienste verhängen wollen.
    Offensichtlich ist den selbst ernannten „Kinderschützern“ nicht klar, dass sie mit ihren Maßnahmen Minderjährige bzw allgemein alle, die nicht bereit sind, zig völlig fremden Personen ihren Personalausweis hinterherzuwefen von einem Großteil am öffentlichen Leben ausschließen – oder (was viel eher anzunehmen ist) es ist ihnen schlicht egal.

    Normalerweise müsste man den Minderjährigen Verantwortungsbewusstsein beibringen und ihnen entsprechende Situationen erklären, aber Überwachung und Zensur ist halt der einfachere Weg…

  57. Prinzipiell finde ich es in folgender Hinsicht etwas absurd: Bei Nutzung des heimischen PC´s sind Datensicherungen und Schutz der Daten vollkommen normal. Jedem ist klar dass man so etwas braucht weil man ja mal gehackt werden könnte.
    Aber im Umgang mit dem Smartphone, das man ja immer dabei hat, gilt das alles irgendwie nicht mehr? Ich vertrau doch nicht meine ganze Identität und alle meine privaten Daten von Online-Banking, digitale Patientenakte, Perso u.s.w. einem einzigen Gerät an das verloren gehen, gestohlen werden, kaputtgehen kann oder durch irgendein Update unbrauchbar werden kann?? Selbst Datensicherungen in der Cloud sind dort schon verlorengegangen – mal abgesehen vom Datenschutz.
    Aber letztendlich sollte das jede(r) für sich selbst und ohne Zwang entscheiden können.

    1. „Heimische PCs“ sind aus dem letzten Jahrhundert 8)

      Die können übrigens auch geklaut werden. Laptops noch viel mehr, und Hunderttausende laufen damit herum. Das hat man technologisch durchaus im Griff, auch da wären offene API und Datenformate eine Aufgabe der Regulierer.

      1. Ein Einbruch zuhause ist aber schon eine ganz andere Nummer als ein Handydiebstahl auf der Strasse. Und der vorsichtige User hat meist auch ein Zweit-Laptop für unterwegs.
        Und man mag zwar alles technologisch im Griff haben aber wenn Sie plötzlich im Zug eine Fahrkartenkontrolle haben und das Smartphone leer oder verschwunden ist, haben Sie in diesem Moment überhaupt nichts mehr im Griff.

        1. Zumal Geräte ohne den viel zu kleinen Formfaktor des Smartphones durchaus günstiger, vor allem aber viel viel langlebiger gebaut werden können. Theoretisch könnte man die Anbindung von Bildschirmen sicher gestalten, so dass ein Bildschirm mehrere Geräte als Basis hat, das erfordert aber auch wieder regulatorischen Willen, sowas kann man dem Markt nicht überlassen. Trotzdem sollte man Onlinebanking vielleicht nicht im Wohnzimmer auf dem Großschirm machen.

          Die Menschen zu Sklaven von kommerziellem System 1/2/3 von irgendwoanders zu machen, ist mehrfach wild.

      2. Wenn du eine Playstation oder eine Xbox in physischer Form hast, bist du selber „aus dem letzten Jahrhundert“.

        Und ich kann Tom nur zustimmen. Warum will man sich unbedingt auf eine Geräteart verlassen, die seit dem Siegeszug des iPhones einen beispiellosen Verfall in der Verarbeitungsqualität erlebt hat?

        Bei meinem 6310i hatte Nokia noch Qualität geboten, statt von mir allen Ernstes kackdreist zu erwarten, dass ich mir eine fisselige „Schutzfolie“ kaufe und auf dem Display aufbringe.

          1. Man muss schon stark halluzinieren um den Verfall der Verarbeitungsqualität nicht zu bemerken. Er ist real und offensichtlich wenn Hersteller erwarten, dass man „Schutzfolien“ aufbringt.

          2. Mir ist ja nicht bekannt wie ihre Firma das handhabt aber die meisten Firmen stellen eh alle 2 Jahre (bzw 4 je nachdem wann das Gerät abgeschrieben ist) ein neues Diensttelefon. Da macht sich erstens nicht jeder den Aufwand, wegen eines Kratzers ein neues zu beantragen (dauert ja meist doch etwas) und zweitens ist dort eine langfristige Schadenbertung bzw Nachhaltigkeit nicht testbar. Daher denke ich das Schadensraten in Firmen nicht der beste Index für eine Qualitätsbewertung sind.

          3. Das sind Arbeitsgeräte. Entweder der Schaden beeinträchtigt die Nutzung, dann ersetzen wir das schnell, denn Mitarbeiterzeit ist teuer. Oder der Schaden hat keine Auswirkungen, dann ist es kein relevanter Schaden.

            Übrigens verwenden die meisten Mitarbeiter ihre smartphones mittlerweile wesentlich länger: das alte tut’s, und Umziehen und Umgewöhnen ist Aufwand.

          4. Wobei sowas schon schwierig einzuschätzen ist, denn gerade Smartphones kommen immerhin ziemlich oft mit Gorillaglas o.ä.

            Man könnte vermeintlich geringere Qualität etc. auch auf die Nutzungsweise zurückführen (Nokia 123: Telefon, etwas Daddeln, Smartphone: 24/7 alles, Kommunikation, Internet, Spiele, Unterhaltung, Arbeit… naja zumindest von-bis mit einer gewissen Verteilung).

            Tatsächlich finden die Ausfälle aber nicht nur am Bildschirm statt, sondern auch in allerlei Komponenten der Geräte, auch z.T. nicht 100% kaputt. Hier dürften die Ausrichtung des Kommerz auf stetige Kostenminimierung und die durchaus bestehende Konkurrenz (zumindest Abseits der Platzhirschflaggschiffe) als Kandidaten greifen.

          5. Werter Anonymos, genau diese Ungenauigkeiten in den Statistiken meine ich, vergleichbarkeit heute früher ist nicht gegeben aufgrund veränderter Anforderungen. Früher hat man zb auch schneller bei einem mini defekt gemeldet weil für einen selbst war es ja kein aufwand… schnell das Telefonbuch kopiert, die Woche auf den Austausch gewartet fertig. Heute dauert die Umgewöhnung länger und auch wenn es nicht erlaubt ist haben viele halt auch nicht 100% Dienstliche Dinge auf dem Handy, da wartet man dann gerne bis zum turnusmässigen Austausch. Daher meine ich halt das solche Schadenssammelungen im Dienstbereich nur bedingt Hinweise auf die Qualität liefern, weder in die eine noch in die andere Richtung. Ebenso halt ich die Aussage Handy X von früher war viel Robuster für ein klare Qualitätseinschätzung, da wie hier ja schon gesagt wurde auch ganz andere Anforderungen gestellt wurden.

  58. Digitalzwang auf Britisch: „In the future, everyone wishing to travel to the UK – except British and Irish citizens – will need a digital permission to travel.“ (UK Elektronic Travel Authorisation Scheme)

  59. Die taz wird ab Oktober 2025 nur noch die samstägliche wochentaz drucken und die tägliche Zeitung digital publizieren. Druck und Vertrieb parallel zum ohnehin etablierten Digitalen sind als Kosten nicht mehr tragbar.

    Zumindest früher galt bei Zeitungen übrigens so grob, dass der Verkauf inklusive Abos die Kosten für Druck und Vertrieb deckte, und eben nur das.

  60. Habe diesen Artikel gerade online gelesen, statt auf Papier. Der Autor ist per Email und Mastodon erreichbar. Sieht da noch jemand den Widerspruch zum Inhalt?

  61. Hallo erstmals, ich kenne das Wort Digitalisierung schon seit Beginn der 1970 er Jahre , aber was war damals schon digitalisiert . Vielleicht in Promille. Das mit den Chips im Körper das ist auch nicht mehr neu. Bereits in den 90 er Jahren wurde darüber schon mal ein Filmbericht gemacht. Es ging darum einen Chip sich in die Haut einpflanzen zu lassen, also noch Ewigkeiten vor Elon Musk. Diese Gedanken sind nicht mehr neu. Schon bald nach der Jahrtausendwende wurde das Online Banking eingeführt. Und es wurde damit bereits begonnen die Filialnetze der Banken auszudünnen. Immer weniger Ansprechpartner mehr vor Ort usw. Meine Mutter hatte das schon 2003/4 sie hat es bald verflucht und wieder eingestellt. Sie wollte den direkten Kontakt, das direkte Gespräch, aber das wurde schon zu jener Zeit stark reduziert. Und heute sind wir am Scheideweg. Ich kenne jemanden der ist 58 Jahre alt, hatte noch nie ein Handy, keine Teilhabe an der digitalen Welt , und ist trotzdem zufrieden, und lebt sein Leben. Warum Ist es nicht einfach möglich Analog neben Digital eine Existenz weiterhin zu geben. Ich wäre dafür. Gruß Wolfi!

Wir freuen uns auf Deine Anmerkungen, Fragen, Korrekturen und inhaltlichen Ergänzungen zum Artikel. Bitte keine reinen Meinungsbeiträge! Unsere Regeln zur Veröffentlichung von Ergänzungen findest Du unter netzpolitik.org/kommentare. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.