In der Auseinandersetzung um ein neues Gesetz zur Altersverifikation hat sich die Pornoplattform Pornhub aus dem US-Bundesstaat Texas zurückgezogen. Nutzer:innen mit texanischen IP-Adressen, die die Website besuchen, zeigt die Plattform nun eine Nachricht, in der sie das texanische Gesetz als das am „wenigsten wirksame und gleichzeitig restriktivste Mittel zur Erreichung des erklärten Ziels des Jugendschutzes“ darstellt.
Als Reaktion auf diesen Schritt von Pornhub steigen nun offenbar die Suchanfragen nach VPN-Anbietern bei der Suchmaschine Google. Mit einem Virtual Private Network (VPN) lässt sich nicht nur die Verbindung im Netz verschlüsseln, sondern der Standort verschleiern oder ein anderer Standort angeben. VPNs sind deswegen ein beliebtes Instrument, um Websperren zu umgehen.
Seit sich Pornhub am 14. März aus Texas zurückgezogen hat, hätten sich die Suchanfragen nach VPNs im Bundesstaat vervierfacht, berichtet Variety. Texas ist mit knapp 30 Millionen Einwohner:innen einer der bevölkerungsreichsten Staaten der USA.
Das texanische Gesetz ist nicht nur wegen der Altersverifikation umstritten, sondern auch, weil es von Porno-Anbietern verlangt, dass diese wissenschaftlich unbelegte Warnungen auf ihren Seiten zeigen müssen, unter anderem dass Porno-Konsum die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen würde.
Das Problem mit der Altersverifikation
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) sagt gegenüber CNN, dass Texas nicht der einzige Staat sei, in dem derartige Suchanfragen als Reaktion auf Gesetze zur Altersüberprüfung zunehmen würden. „Ähnliche Suchspitzen wurden gemeldet, nachdem andere Staaten Gesetze zur Altersüberprüfung verabschiedet hatten, die die EFF ablehnt“, so Hudson Hongo, ein EFF-Sprecher gegenüber CNN. Pornhub hatte sich in der Vergangenheit unter anderem aus den Bundesstaaten Arkansas, Utah, Mississippi und Virginia zurückgezogen. Die EFF lehnt diese Form der Altersverifikation ab: „Niemand sollte seinen Führerschein abgeben müssen, nur um auf kostenlose Websites zuzugreifen.“
Die Porno-Plattform hingegen fordert eine andere Form der Altersverifikation und möchte dafür Gesichtserkennung oder eine andere Technologie auf dem Gerät selbst nutzen, berichtet The Verge. Altersüberprüfungen bergen generell große Risiken für Grundrechte und können dazu führen, dass die Anonymität im Internet immer weiter schwindet.
Solche Gesetze sind in Deutschland doch schon seit Jahrzehnten existent.
Gibt es einen Aufstand dagegen? Nicht wirklich, die ganzen Webseiten sind sogar indiziert und verstoßen gegen andere, striktere, Gesetze.
Das wird überall der neue Standard.
Was für ein Zirkus. Wenn die Zahlungsdatenkraken wie Paypal und VISA mitspielen – was sie werden – könnte man – wie es so schön heißt – der Platform die „Monetarisierung“ zumindest teilweise entziehen. VPN und Paypal sind ja beispielsweise nicht die besten Freunde. Am Ende wird eine anonyme Kryptowährung es richten müssen. Spannende Zeiten stehen uns bevor…
Letztlich geht es (mit größter Wahrscheinlichkeit) nur um die Identifizierung der Nutzer für andere (vorgelagerte) Zwecke, gefühlt wieder für irgendwelches Strafverfolgungs-Zeugs.
Wer Pornos über VPN sieht, schändet der kriminalistischen Erfahrung nach auch Kinder. Das dürfen im Religiösen Amerika nur die Geistlichen, deshalb muss da entschieden verfolgt werden.
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