Für Android und iOSTelegram blockiert Inhalte der Verschwörungsszene

Äußerst selten greift Telegram in Inhalte von Nutzer:innen ein. Jetzt blockiert Telegram in Einzelfällen Gruppen und Kommentare, in denen gegen Corona-Maßnahmen gehetzt wird. Betroffen ist, wer die App direkt von Google und Apple bezieht.

Logo und Screenshots von Telegram. In einem Screenshot steht auf englisch: "Diese Meldung kann bei Telegram-Apps, die aus dem Google Play Store heruntergeladen wurden, nicht angezeigt werden"
Eingeschränkte Inhalte auf Telegram. – Logo und Screenshots: Telegram, Bearbeitung: netzpolitik.org

Telegram ist derzeit eine der wichtigsten Plattformen für Verschwörungsgläubige. In den Gruppen und Kanälen der Chat-App vermischen sich unter anderem Querdenker:innen und Rechtsextreme. Einige teilen irreführende und falsche Informationen über die Pandemie und organisieren Proteste. Andere verbreiten auch Hass, Hetze und Todesdrohungen. Das kann dazu beitragen, Menschen zu radikalisieren, die sich auf Telegram einfach nur umschauen möchten.

Telegram lässt das in der Regel zu. Im Vergleich zu anderen Plattformen wie Facebook oder Twitter löscht Telegram Inhalte extrem selten. Telegram ist dafür bekannt, Meinungsfreiheit äußerst weit auszulegen und Behörden abblitzen zu lassen. Das hat die Plattform in autoritären Ländern wie Belarus und Iran zu einem wichtigen Werkzeug für demokratische Protestbewegungen gemacht, führt aber hierzulande auch zur Situation, dass Mordaufrufe einfach stehen bleiben.

Jetzt zeigen Recherchen von netzpolitik.org, dass Telegram derzeit gegen manche Inhalte aus der deutschen Verschwörungsszene vorgeht. Gruppen lassen sich nicht öffnen, Kommentare in Kanälen werden nicht angezeigt.

Punktuelle Maßnahmen

Es handelt sich bisher offenbar um Einzelfälle. Betroffen sind mindestens sechs Kanäle und Gruppen aus der Verschwörungsszene. Die Einschränkungen gelten nur für Nutzer:innen, die Telegram aus dem Google Play Store oder dem App Store von Apple heruntergeladen haben. Wer Telegram aus anderen Quellen bezieht oder etwa auf dem Laptop nutzt, kann die eingeschränkten Inhalte weiterhin sehen.

Die Namen der betroffenen Kanäle und Gruppen nennen wir nicht, um uns möglichst wenig an der Verbreitung von deren Falschinformationen zu beteiligen. Einen der Kanäle betreibt ein ehemaliger Russland-Korrespondent des Focus, er hat rund 300.000 Abonnent:innen, ein anderer Kanal wird von einem Anwalt aus der Querdenken-Szene betrieben. In den Kommentaren bezeichnen Nutzer:innen die Corona-Impfung als „Giftspritze“ und die Regierung als „Satanisten“. Sie verbreiten die falsche Erzählung, dass die Impfung Menschen töten solle.

Kanäle auf Telegram können unbegrenzt viele Abonnent:innen haben. Die Kanalbetreiber:innen posten etwa Texte, Links oder Bilder an ihr Publikum. Eine Kommentarfunktion lässt sich optional einschalten. Noch mehr Austausch gibt es in Telegram-Gruppen. Dort können bis zu 200.000 Mitglieder direkt miteinander chatten.

Offenbar Druck von Google und Apple

Screenshot von Telegram. Ein Popup-Fenster sagt, dass die Gruppe in Telegram-Apps aus dem Google Play Store nicht angezeigt werden kann.
Gesperrte Gruppe für Nutzer:innen von Telegram aus dem Google Play Store. - Screenshot: Telegram, Bearbeitung: netzpolitik.org

Anscheinend reagiert Telegram mit den Einschränkungen auf Druck von Google und Apple. Apple kontrolliert über den App Store, welche Apps für sein mobiles Betriebssystem iOS verfügbar sind. Ähnlich ist es beim Konzern Google, der den Google Play Store für Android kontrolliert. Beide Konzerne verlangen von App-Anbietern, dass sie sich an die Regeln der jeweiligen App-Stores halten, sonst könnten sie rausfliegen. Zuletzt hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Apple und Google aufgefordert, gegen Telegram aktiv zu werden.

Zu den Regeln von Apple gehört etwa, dass Anbieter von Apps mit nutzergenerierten Inhalten „einen Mechanismus zur Meldung unzulässiger Inhalte und zeitnahe Reaktionen auf Beschwerden“ bereithalten müssen. Ebenso muss es die Möglichkeit geben, dass solche unzulässigen Inhalte entfernt werden. Für Entwickler:innen von Apps, die im Play Store erscheinen, gelten ähnliche Richtlinien.

Ein Rauswurf aus dem Google Play Store oder dem App Store könnte die Reichweite von Telegram deutlich beschneiden. Offenbar um das zu verhindern, hat Telegram schon in der Vergangenheit Inhalte eingeschränkt, wie Kanäle des Islamischen Staates oder pornografische Inhalte für iOS-Nutzer:innen. Wir haben die Pressestellen von Google und Apple zu den Sperrungen von Verschwörungsinhalten kontaktiert, beide wollen sich nicht öffentlich zur Sache äußern.

Weiterer Druck auf Telegram kommt von der deutschen Regierung. Unter anderem das Justizministerium ist wohl der Ansicht, dass Telegram unter das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) falle. Entsprechend müsste die Plattform unter anderem für Behörden erreichbar sein. Telegram müsste auch in Deutschland strafbare Inhalte löschen, wenn sie von Nutzer:innen gemeldet werden. Weil das nicht passiert, gibt es Bußgeldverfahren. Aber offenbar hat Telegram bislang nicht auf Anfragen deutscher Behörden reagiert. Eine aktuelle Presseanfrage von netzpolitik.org bei Telegram blieb auch unbeantwortet.

Telegram hat schon öfter gelöscht – aber sporadisch

Es ist unklar, ob die neuen Sperrungen ein Auftakt sind, um in Deutschland künftig vermehrt Inhalte zu moderieren. Möglich ist auch, dass Telegram seine Eingriffe auf ein Minimum beschränkt, um Kritiker:innen sowie Google und Apple zu besänftigen. Das würde zumindest zu der Strategie passen, die sich bislang von Telegram beobachten ließ.

Aufrufe zu Gewalt sind schon länger auf Telegram verboten. Das steht in den Nutzungsbedingungen. Demnach dürfen Nutzer:innen Gewalt nicht öffentlich „fördern“. Telegram setzt das offenbar nur in manchen Fällen durch. Die Plattform löscht beispielsweise bereits seit Jahren islamistische Terrorpropaganda. Nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021 habe Telegram „hunderte öffentliche Aufrufe zu Gewalt“ gelöscht, wie Telegram-Chef Pavel Durov auf seinem eigenen Telegram-Kanal erklärte.

Löschungen in Deutschland sind selten. Josef Holnburger vom Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) warf Telegram im Dezember vor, die Sperrungen seien „wenige und willkürlich“. Im September löschte Telegram etwa einen deutschen Kanal mit 40.000 Abonnnent:innen, der aktiv zu Gewalt gegen Ärzt:innen angestiftet haben soll. Durov schrieb: „Es ist OK, für die eigenen Rechte zu kämpfen. Es ist nicht OK, anderen Menschen zu schaden.“

In deutschsprachigen Telegramgruppen und -kanälen gibt es derzeit viele Gewaltaufrufe: Recherchen des öffentlich-rechtlichen Angebots Funk haben jüngst gezeigt, dass Morddrohungen gegen Personen des öffentlichen Lebens in Deutschland seit Mitte November täglich auf Telegram erscheinen. Beobachter:innen schätzen, dass solche Hetze Menschen zu physischer Gewalt bewegen kann.

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34 Ergänzungen

  1. Das ganze ist auch nix wirklich neues.

    Attila Hildmanns Gruppen waren davon vor langer Zeit irgendwo in 2021 schon betroffen. Inzwischen hat sich dann auch gut herumgesprochen, das man das umgehen könne (Telegram bietet APK direkt auf der Seite zum Download an, dort gibt’s es diese Art von Sperre dann nicht, web.telegram.org blockt das auch nicht).

  2. „Anscheinend reagiert Telegram mit den Einschränkungen auf Druck von Google und Apple.“

    Glückwunsch, dass wir mal wieder Google und Apple brauchen, um Morddrohungen zu entfernen. Mir wäre ein rechtsstaatliches Vorgehen lieber. Wenn Telegram nicht auf Anfragen deutscher Behörden reagiert, sollte man den Dienst blockieren.

    1. Werden Morddrohungen denn jetzt überhaupt entfernt?

      Und, äh, Apple und Google sorgen dafür, dass irgendwas von Apple+Google entfernt wird. Was sagt das jetzt über Apple und Google aus?

    2. Andererseits und das sollte man nicht vergessen, bleibt Telegram damit auch weitestgehend einschränkungsfrei – gerade deshalb ist es wichtig für demokratische Oppositionen. Es ist eine Diskussion wie um TOR. Klar, es werden auch eine Menge schlechte Dinge aus unserer Sicht geteilt, aber dafür wird eine Freiheit gewährleistet, die an anderen Stellen sehr gut ist. Ein Spiel mit dem Feuer, aber ohne würde man auch auf eine Menge Probleme treffen.
      Da ist es vielleicht teilweise gut, wenn man weiß, dass man noch etwas in der Hinterhand hat, auch für schlechtere Zeiten. In dem Fall, wie gesagt, sind die Inhalte natürlich etwas, was man zu Recht sehr hinterfragen darf und wo ich mich persönlich auch frage, was in den Köpfen so mancher Nutzer vorgeht. Aber naja.

    3. Und verhängte Bußgelder.

      Ich verstehe ja, wenn eine „Rechtsgrundlage“ geschaffen wird, nicht aber unbedingt immer den (beworbenen) Sinn. Die Pegasusgeschichte bedeutet dann, dass die Firma samt Firmengebäude in den Knast gehört, oder nicht? Oder bei Palantir? Vielleicht noch ein paar Beispiele von Seiten auf denen man sich registrieren kann aus USA/Russland/China/Israel?

      Google und Apple sind einfach nur Gatekeeper, ohne die kann man nichts machen. Immerhin gehört „aus den Appstores verbannen“ zu den diskutierten Maßnahmen, auch ohne Google und Apple. Die beiden kommen dem also (vielleicht) zuvor, und sichern einen Teil ihres eigenen Umsatzes, sonst nichts. Heroisch!

    4. Na das könnte dir so gefallen, dem Staat die Ermächtigung geben uns am besten über alle verfügbaren Plattformen zu bespitzeln, wer würde sich so eine Situation denn bewusst herbeiwünschen?! Telegram ist lediglich ein Messenger Dienst (gut, etwas mehr als das ist es schon, aber im Kern ist es ein ganz normales Kommunikationsmittel). Wenn da Dritte die Möglichkeit zur Regulation bekommen, was wird wohl passieren? Ja, man wechselt auf andere Kanäle, die technischen Möglichkeiten für (abhör-)sichere Kommunikation sind nahezu endlos. Und für maximale Privatsphäre kann man sich immer noch privat treffen, oder meinst du, das sollte dann auch irgendwie reguliert werden können? Sei vorsichtig was du dir da wünschst mein lieber, womöglich gefällt dir nicht was da am Ende bei rauskommen würde ;)

      1. @Marius: Von dem was du sagst habe ich (OP) überhaupt nicht geredet.

        „dem Staat die Ermächtigung geben uns am besten über alle verfügbaren Plattformen zu bespitzeln“
        Wo findest du das in meiner Aussage? Niemand soll bespitzelt werden. Meine private Kommunikation bleibt e2e-verschlüsselt. Aber wenn bekannt ist, dass in einem Kanal illegale Inhalte sind, muss Telegram die löschen.

    5. Wer auf gewisse Seiten möchte, der kommt darauf. Egal ob Telegram oder nicht.
      Ich bin seit 3 Jahren auf Telegram und hatte zeitweise über 200 Kanäle, verschiedenster Art. Die einzigen, in denen tatsächliche Morddrohungen und Hass reden stattgefunden haben, waren die Tier – Schutz Kanäle.

      In allen anderen, wurde und wird peinlichst auf ein Miteinander geachtet.
      Es liegt also IMMER am Nutzer, welchen Kanälen er folgt. Und wie weit, dessen Horizont ist um Kanäle mit Hass einfach zu löschen.

      ZB ein Atilla Hildmann ist mMn niemand, dem man folgen sollte.
      Aber auch da, muss jeder selbst entscheiden.

      1. @Schütti

        Ja, es gibt technische Möglichkeiten, eine Sperre zu umgehen. Aber mit solchen Nischenlösungen erreicht man keine große Reichweite. Die meisten laden sich die App einfach aus den großen Stores, und nicht jeder ist so souverän darin, sich illegalen Inhalten zu entziehen.

        Mit deinen Argumenten könnte man Heroin ins Snack-Regal vom Supermarkt legen. Wird sich schon niemand falsch entscheiden.

  3. Telegram hat gestern 594 Kanäle gelöscht, vorgestern 713… im Dezember 2021 wurden 23.082 Kanäle gelöscht – die täglich gelöschten Kanäle mit monatlicher Zusammenfassung kann man im Telegram Kanal „ISIS Watch“ verfolgen. Als „sporadische Löschungen“ würde ich das nicht bezeichnen.

    Wenn die zusätzliche Zensur von Google geforderte Zensur auf seinem Android Smartphone nicht möchte, dann kann die Telegram App als APK von der Telegram Webseite installieren statt aus dem Play Store, Download hier: https://telegram.org/android

    (Diese Version hat weniger Einschränkungen und erhält automatische Updates direkt von telegram.org.)

  4. Meines Wissens gibt es den Druck von Apple und Google schon laenger seit Monaten, oder verwechsele ich da was?

  5. Nicht Telegram zensiert, sondern Google und Apple. Die Telegram app im Playstore ist 240 MB gross und wurde modifiziert. Die orginal Telegram app auf telegram.org oder F-Droid ist 77 MB gross. Ausserdem, wenn man die App aus dem Playstor nutzt und ein VPN oder über Tor ein anderes Land nutzt, ist diese App auch nicht zensiert. Nur die Playstore app in Verbindung mit Deutschland ist zensiert. Für Iphone sieht es schlechter aus, da ohne Jailbreak die Orginalapp nicht geladen werden kann. Aber auf der Webseite von telegram.org kann man webk oder webz nutzen, um in Safarie wieder Zugriff auf zensierte Kanäle zu bekommen. Ich habe webk genutzt und alles war unzensiert.
    Es liegt also nicht an Telegram, sondern an Google und Apple und es liegt an Deutschland, denn andere Länder werden nicht zensiert.

  6. Mich würde ja interessieren, warum die Medien sowenig über die Hinterleute von Telegram, Palantir, etc wissen. Der Typ, dem angeblich Telegram gehört, hält sich unerkannt in Dubai auf, was ich zumindest zuletzt im Netz gelesen habe.

    Aber wer sind diese Leute hinter all diesen neuen Diensten, die mit Ihren Produkten Demokratien gefährden? Und warum trauen sich die Politiker weltweit nicht entschiedener dagegen vorzugehen?

    Wenn ein Produkt zu Schaden führt, dann wird es vom Markt genommen oder zurück genommen (Beispiel Autoindustrie). Warum werden Online-Plattformen nicht ganz banal als Produkte angesehen? Und jeder, der ein Produkt herstellt, hat eine gesetzliche Fürsorgepflicht. Warum funktioniert das bei diese Art von Unternehmen nicht?

    Mir ist die Naivität meiner Fragen bewusst. Also fallt nicht gleich über mich her. Es will einfach nicht in meinem Kopf, dass solche Unternehmen ganze Staaten stürzen könnten und alle schauen zu.
    Dass Zuckerberg noch nicht im Gefängnis ist, kann ich bis heute nicht verstehen. Er hat bewiesen gelogen, aber alle haben Angst vor diesem kleinen, reichen Dieb.
    Diese Strafzahlungen bezahlen die doch aus der Portokasse und lachen die Demokratien aus.

    1. Es hat Tradition, gerade im Bereich der „Netzaktivisten“, dass sie das Internet mehr oder weniger als rechtsfreien Raum sehen, und staatliche Maßnahmen gegen Beleidigungen, Mordaufrufe, etc. als „Zensur“. Kann man ja auch hier in den Kommentaren lesen. Diese Netzaktivisten betreiben auf politischer Ebene Lobbyarbeit, und versuchen so, politische Entscheidungen entsprechend zu beeinflussen. Und die Politiker sehen in den Netzaktivisten leider viel zu oft Experten, auf deren Rat man vertrauen sollte.

      Ich bin im Internet aktiv seit 1996, und damals gab es das Wort „Netiquette“, also das Bestreben, im Internet höflich und respektvoll miteinander umzugehen. Und es war klar, dass Administratoren auch darauf achteten. So entstand das Internet innerhalb Deutschland, und nicht als rechtsfreier Raum für durchgeknallte Verrückte. Aber um das zu verstehen, sind die „Netzaktivisten“ wohl zu jung.

      1. Ich gebe Ihnen zwar recht, aber die Sachen, die geblockt wurden (die ich kenne), haben weder mit Hate-Speech, noch mit Aufruf zum Mord oder Ähnliches zu tun. Wenn man mal ein paar Schritte weiter denkt, erkennt man, dass das der falsche Weg ist. Plattformen gibts wie Sand am Meer oder man erstellt sich selbst ne Plattform. Ist auch nicht die Welt. Und dann? Dann gibts wieder jahrelanges hin und her um die nächste Plattform.

      2. Netzaktivisten? Sie meinen „social media“, die Lobby in Brüssel und Berlin haben, und deren „Expertise“ so gern gehört wird (s. Urheberrechtsreform: „Kleine sollen mit sterben“). Lustiger Text.

        Telegram hat server irgendwo und hält sich an die Gesetze DORT. Das ist das Internet, so ist es gebaut. Die Freiheit, sich mit dem Internet zu verbinden, und nicht mit dem Zensurnetz, war bisher Konsens. Die Nettikette ist auch Blödsinn, es gab damals bereits illegale und böse Seiten, man musste sie nur finden.

        Der eigentliche Unterschied ist, dass einfach mehr Menschen im Internet sind, und diese Massendienste florieren, und der entscheidende Punkt ist, dass Telegram in Appstores HIER verfügbar ist, und Umsatz generiert. Das (+-Werbung) dürfte auch der Hebel sein. Appstoreverfügbarkeit hat mit Netzaktivismus nicht so viel zu tun, es sei denn es ginge um Ausschluss alternativer Appstores, oder um Monopole.

    2. Im Falle von Telegram kuckst Du u.a. hier und hier und hier.

      Erst lacht man sich tot, weil es RUS nicht gelingt, Telegram wg. dortigen Rechtsverstößen zu sperren und schwadroniert sogar über die Freiheit im Internet. Dann versucht man es hier aus den gleichen Gründen und droht sogar mit Abschaltung und echauffiert sich auch noch, dass Telegram und seine Programmiererer aus RUS kommen. Damit geriert man sich als Erfüllungsgehilfe für nicht so ganz liberale Gesellschaften.

      Als autoritärer Staat muss man also nur auf das deutsche NetzDG warten und kann sich dann darauf berufen. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

      1. Nur weil andere Länder willkürlich aus den falschen Gründen sperren, heißt das nicht, dass wir etwas Falsches tun, wenn wir Dienste, die gegen unsere Gesetze verstoßen, sperren. Bei uns kann das dann immerhin gerichtlich angefochten werden.

        Die technische Umsetzbarkeit ist wohl tatsächlich schwierig. Aber bereits die Einstellung der Haupt-Vertriebswege einer App würde einen Dienst schon empfindlich treffen.

        1. Die technische Umsetzbarkeit ist wohl weniger schwierig als gedacht, denn Google und Apple
          betreiben ja die technischen Systeme zur Verteilung der Nachrichten.

          User –> Telegram -> Push Notification Gateway ( APNS and GCM/FCM ) — > User (1…200.000)

          Der rechtliche Eingriff würde dann am PNG erfolgen und wäre bei dieser Konstellation nicht
          auf die Mitwirkung eines Herrn Durov angewiesen.

          Der ehemalige Russland-Korrespondent des Focus (RKFCS) könnte auch weiterhin frei seine Meinung zum Besten geben ( ähm ins Keyboard hacken :) , allerdings würde die Reichweite dann mit der Zahl ( 1 ) in der Statistik auftauchen.

          Sollte Telegram nun gezwungen seine eigenen PNGs zu betreiben, wäre das Geschäftsmodell dieser Org. neu zu überdenken und die Investoren könnten dem Herrn D aus St. P. einmal einen Blick auf die dunkle Seite des Kapitalimus gewähren. (Chapter 11 you know)

  7. service tweet

    Der ehemalige Russland-Korrespondent des Focus informiert:

    Unglaublich! Die Propaganda jubelt jetzt über die Zensur auf Telegram durch Apple und Google. Diese massive Einschränkung der Meinungsfreiheit und Behinderung von Regierungskritik ist für sie ein „Schlag gegen die Verschwörungszene“. Da sehen wir, wer die echten Schwurbler sind. Nochmals die dringende Empfehlung, auf zensurfreie Varianten von Telegram auszuweichen durch Herunterladen der Original-App von der Telegram-Seite t.me (Anleitung unten), und nicht von den Zensur-Konzernen Apple und Google. Ich empfehle auch sehr, direkt bei APPLE zu protestieren: Und als „Ersatzlandebahn“ auch zu GETTR zu gehen. https://web.archive.org/web/20220113041143/https://netzpolitik.org/2022/fuer-android-und-ios-telegram-blockiert-inhalte-der-verschwoerungsszene

    netzpolitik.org wirkt!!!!

  8. Interessante und äußerst tendentiöse Form der Berichterstattung.
    Auf der einen Seite gegen die ‚Schwurbler‘ und ‚Verschwörungtheoretiker‘ hetzen – auf der anderen Seite hemmungslos Fake-News streuen:

    Nicht Telegram löscht oder zensiert irgend etwas – die Apps aus den Stores von Google und Apple sind es, die Inhalte blockieren, die dem Narrativ widersprechen!

    Es ist also wieder einmal Big-Tech, das um seine Deutungshoheit besorgt ist und misliebige Meinungen unterdrückt!

    Mit der App direkt von Telegram wird gar nichts gelöscht!

    Und dann regen sich die Mainstream-Medien darüber auf, als ‚Lügenpresse‘ tituliert zu werden…

    1. So, jetzt mal Butter bei die Fische, Lügenpresse-Rufer! Nur weil Dir Deine Buddies erzählen, dass Telegram der Held ist und dass Apple und Google direkt eingreifen, ist es halt noch lange nicht richtig. Telegram kann erkennen, wo eine App heruntergeladen wurde und dementsprechend seine Moderationsmechanismen einsetzen. So kann Telegram die Nutzungsbedingungen von Apple und Google umsetzen. Zum Beispiel gibt es auf der Telegram-Version auf iOS schon lange keine pornographischen Gruppen, weil Apple offenbar sonst Telegram aus seinem Store schmeißen würde. Der Moderationsdruck auf die Inhalte bei Telegram ist also ein indirekter, aber Telegram moderiert das schon selbst.

      1. Das was Sie da schreiben ist völliger Unfug – und Sie wissen es ganz genau.
        Telegram zu verunglimpfen ist halt einfach ‚en vogue‘ bei den Hofberichterstattern, die um ihre absolute Deutungshoheit fürchten.

        Auf der einen Seite erzählen Sie, Telegram sei sooo böse, weil es nicht moderiert und jeden frei seine Meinung äußern lässt (das war mal ein unveräußerliches Grundrecht und nannte sich ‚Meinungsfreiheit‘!), auf der anderen fabulieren sie von Telegrams „Moderationsmechanismen“. Finde den Widerspruch!

        Telegram ist es völlig Wurst, ob Google oder Apple es aus ihrem Store schmeißen – die bieten ihre völlig unzensierte App via Sideload für Android auf ihrer Webseite an und die Nutzer von Apple können das Web-Frontend nutzen.

        Warum sollte Telegram diese Möglichkeiten schaffen, wenn es ‚Angst‘ davor hätte, aus den App-Stores der Big-Tech Anbieter zu fliegen?!

        Sie erzählen einfach nur unsubstantiierten Unfug, weil sie genau dafür bezahlt werden!

        Oder geben Sie ihre Quellen preis, aus denen tatsächlich nachweislich hervorgeht, dass es tatsächlich Telegram ist, dass diese ‚Moderation‘ betreibt und dass die Apps aus den Stores NICHT von Google oder Apple verändert wurden, um unliebsame Inhalte zu zensieren.

        Alles Andere ist und bleibt Fake-News!

        Immerhin Respekt dafür, dass Sie meinen Beitrag nicht einfach gelöscht haben.

        1. Lieber Herr Fiederer,

          ich frage mache, ob es sinnlos ist, Ihnen zu antworten – und das ist doch irgendwie schade.

          Mein Berufsbild ist: Die Fakten abzubilden und nichts zu erzählen, was nicht stimmt. Dass ich eine Meinung habe: klar. Denn es gibt keine Neutralität oder Objektivität. Aber ich habe Prinzipien und ich schreibe das, was ich herausgefunden habe. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Thema „Commercial Content Moderation“ (https://netzpolitik.org/tag/commercial-content-moderation/) und habe mit Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema über TikTok und bei Facebook aufwändig recherchiert.

          Mich selbst stört die einseitige Telegram-Debatte auch und auch andere in der Redaktion, deswegen zeigen wir hier immer wieder auch andere Stimmen:
          https://netzpolitik.org/2021/edit-policy-telegram-sperren-warum-es-keine-technische-loesung-gegen-hass-gibt/
          https://netzpolitik.org/2021/interview-zu-telegram-netzsperren-und-rausschmiss-aus-den-app-stores-das-ist-mir-zu-platt/
          https://netzpolitik.org/2021/telegram-der-messenger-ist-nicht-das-problem/

          Mich also von Ihnen als „Hofberichterstatter“ verunglimpfen zu lassen, muss ich mir nicht bieten lassen. Lesen Sie doch mal, was ich so schreibe. Mal ganz abgesehen davon, wurde gegen die „Hofberichterstatter“ bei netzpolitik.org im Jahr 2015 wegen „Landesverrat“ ermittelt. Lesen Sie das mal, bevor Sie mit so Begriffen um sich schmeißen.

          Natürlich ist es aus rechtsstaatlicher Sicht ein Problem, wenn es Plattformen gibt, auf denen Mordaufrufe oder andere Dinge, die strafrechtlich relevant sind, einfach umkommentiert stehen bleiben und verbreitet werden können. Die Meinungsfreiheit endet bei strafrechtlichen Äußerungen und das ist meiner Meinung auch in den allermeisten Fällen gut so. Dass große private dominante Plattformen ihre eigenen Regeln machen, mag schwierig sein, ist aber die geltende Rechtslage. Dass Staaten versuchen ihre Regeln bei diesen Plattformen versuchen durchzusetzen, ist aus der Logik von Staaten sinnvoll.

          Grundsätzlich müssen wir deswegen zwischen zwei Dingen unterscheiden: staatlicher Zensur und privater Moderation und Informationskontrolle. Bei Zensur handelt es sich um einen direkten staatlichen Eingriff, Moderation meint die „private Zensur“. Dazwischen gibt es sicherlich auch eine ganze Palette von Mischformen, bei denen Staaten Druck ausüben und private Anbieter dann schärfer moderieren.

          Meinungsfreiheit heißt übrigens auch nicht, dass man überall das Recht hat seine Meinung hinzuschreiben, sondern dass man seine Meinung öffentlich sagen kann, ohne verfolgt zu werden. Außer: Strafrechtliche Relevanz. Natürlich muss man dabei immer die strafrechtlichen Normen der einzelnen Länder anschauen, denn wenn die Gesetze so sind, dass ich zwar Meinungsfreiheit auf dem Papier habe, aber wegen strenger Gesetze faktisch nichts sagen kann, dann ist es natürlich keine Meinungsfreiheit. In Deutschland kann man ziemlich viel sagen, ohne dafür bestraft zu werden. Morddrohungen gehören aber selbstverständlich nicht dazu.

          Zu Telegram zurück: Für Telegram ist es natürlich nicht Wurst, wenn Apple und Google sie aus dem App-Store schmeißt, denn das führt dazu, dass Telegram deutlich weniger Nutzer haben wird und es deutlich schwieriger wird neue Nutzer zu bekommen. Man muss ja auch davon ausgehen, dass Telegram seine vielen Nutzer irgendwann monetarisieren will, denn bislang verbrennt die Firma Millionen an Serverkosten – und da ist es auch nicht gut, wenn man auf den marktdominierenden Plattformen nicht verfügbar ist. Das ist die Marktmacht von Apple und Google an dieser Stelle.

          Und diese Marktmacht nutzen Apple und Google zusammen mit ihren Nutzungsbedingungen (der Link dazu ist im Artikel), um Druck auf Telegram auszuüben. Und Telegram reagiert nun offenbar auf diesen Druck. Das hat uns Telegram allerdings nicht selbst bestätigt, weil Telegram nie auf Presseanfragen antwortet. Wir haben eine gestellt.

          Wir haben auch Presseanfragen an Apple und Google gestellt und dabei keine öffentliche Antwort bekommen. Über diese Art von Pressearbeit kann man sich aufregen und Klartext von den Unternehmen wäre uns auch lieber, aber das ist das Recht von privaten Unternehmen ihre Pressearbeit so zu gestalten, wie sie wollen.

          Zu ihren weiteren Vorwürfen: Ich erhalte hier als Redakteur übrigens einen Lohn nach TVÖD13, der aus den Spenden stammt, die uns tausende Leser:innen geben. Ich bin diesen Leser:innen, den Grund- und Freiheitsrechten sowie einer faktengetreuen Berichterstattung verpflichtet und nichts sonst. Dafür werde ich bezahlt.

          Herr Fiederer, ich finde es traurig, mit was für Unterstellungen Sie hier arbeiten. Es lässt mich ratlos zurück, weil ich das Gefühl habe, dass man Menschen wie Sie gar nicht mehr erreichen kann. Oder vielleicht doch?

  9. Ist natürlich, zumindest für Android User, keine wirkliche Hürde, wenn Telegram direkt selbst mit einem Popup (wie auf dem Bild zu sehen) meldet das nur die Google-Store Version betroffen ist und damit quasi direkt verraten wird wie es zu umgehen ist.

  10. Ist mir egal wer dafür verantwortlich ist und es ist mir egal ob man per Messenger überwacht wird so lange es keine Drohungen in der Form gibt.

    Jeder der jetzt wieder Überwachung schreit hat noch nie solche Postings in telegram gelesen oder gesehen was dort abgeht, also sollte man in erster Linie seine Klappe halten weil man keine Ahnung hat, Punkt.

    Da werden Adressen von impfärzten geteilt und zum Morde. Aufgerufen, freut euch das öde wie ? Finde ihr das gut ?
    Nee sorry dann soll der scheiß lieber überwacht werden.

    Suche komme täte können nur von Säulen Usern können die keine Familie haben, Drogen konsumieren und Angst haben erwischt zu werden.

    Anders kann ich mir das nicht erklären.

    Normalerweise müssten die Accounts freigegeben werden und gegen diejenigen Ermittlungen aufgenommen werden die Morddrohungen verteilen.

    Ihr die „Überwachung“ oder „Zensur“ schreibt seit mit verantwortlich wenn etwas passiert.

    1. Egal ob überwacht? Total wichtig sich IRGENDWOMIT zu verbinden, und dort auf keinen Fall etwas zu finden, was irgendwie bösartig sein könnte?

      Ernsthaft: das mit der Demokratie üben wir aber bitte noch mal eine Sklavenhalterperiode lang.

    2. „Da werden Adressen von impfärzten geteilt und zum Morde. Aufgerufen, freut euch
      das öde wie ? Finde ihr das gut ?“

      Na und? Das ist böse, soweit so gut.
      – SMS (kommt man eher nicht ran)
      – Stammtisch (man kommt langsamer hin, aber theoretisch möglich).
      – Alle Möglichen Privatserver überall auf der Welt mit Messengern für eingeweihte (sogenannte Software macht’s möglich).
      – (…)

      (Morddrohungen und Adressveröffentlichungen haben nichts mit free speech zu tun.)

      Bitte denken Sie darüber nach, was genau das Problem daran ist (z.B. dass böse Sachen verteilt werden, dass die Verteiler nicht gefangen werden, dass daran zu kommen einfach ist, …).

      Sie drohen sonst zur tragischen Erfüllungsfigur zu werden. Sind Sie z.B. für unvoreingenommene Handelsfreiheit? Sollen Technologien weltweit geteilt werden, oder schließt man einen Teil der Welt lieber aus? Sollen wir ein race to the top of technology haben oder gibt es eine Alternative? Darf die Gasversorgung in Deutschland von Spekulantentum abhängen? Ist es in Ordnung Bevölkerungsschichten in die Armut zu treiben, und wenn jein dann im Inland oder nur im Ausland? Bedarf es akkurater Informationen und Kommunikationskanälen für alle Menschen, oder reicht es wenn bestimmte Themen nur von den „Fachleuten“ in Regierung und Industrie „gekannt“ werden? Meinen Sie, diese Fragen hängen zusammen oder nicht?

      Dieser Messenger ist nichts gegen den Alltag des Bösen.

    3. Das tragische an der Forderung „sollen die doch überwacht werden, damit das nirgendswo steht“:

      1. Leute (, vielleicht andere), die pathologisch Böses tun, aber mächtig sind, wollen diese Überwachung, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Z.B. auch Regierungen anderer Länder (das soll nicht alle in einen Topf werfen). D.h. Dienste anderer Länder überwachen zu wollen, kann in dieser Welt nur zu sehr schlechten Lösungen führen, da schon unser nächster Nachbar andere Vorstellungen von „Freiheit“ oder „Leben anderer Leute“ hat.
      2. Nicht wenige sind abgehängt, wurden schweren Nachteilen ausgesetzt, und sehen in den Personen, deren Daten sie geholfen haben zu veröffentlichen, die Übeltäter. Das ist keine Entschuldigung o.ä., allerdings überlegen Sie mal, wozu sie werden, wenn das mit der Überwachung durchgesetzt wird. Überwachung trifft ja nicht die Bösen exklusiv, sondern alle. Also auch Whistleblower, investigative Journalisten und die SPD. Zudem alle die irgendwelche Dienste nutzen. Wem arbeitet das dann wohl zu?
      3. Investigative Journalisten können Spezialdienste nutzen? Wer Böses tun will aber nicht? Wir sind schnell bei einem Widerspruch dazu, dass die Presse zur Balance in der Welt beitragen kann, abseits von Propaganda. Wollen sie so ein System dann auch reglementieren, z.B. ein registrierter Journalist darf mit einem bösen Mann sprechen o.ä.?

      Ich bin auch dafür internationale Regeln zu finden, dass Doxxing, Adressveröffentlichung und Aufruf zum Mord auf jeden Fall zumindest gelöscht gehören, wenn es ein öffentlich zugänglicher Messenger oder Social Network ist. Als nächstes kommen dann abgeschwächte Formulierungen, wie „der sollte mal an eine Wand fahren und zu Staub zerfallen“ oder noch Indirekteres. Geht man dagegen automatisiert vor, ist bald Berichterstattung und Diskussion historischer oder auch tagesaktueller Vorfälle vielleicht nicht mehr möglich. Im Digitalen geht das alles schnell an die Wand, daher ist dort viel mehr Umsicht nötig, als z.B. die Groko im Umgang mit der deutschen Verfassung an den Tag zu legen imstande gewesen zu sein scheint.

  11. „Und Telegram reagiert nun offenbar auf diesen Druck.“

    und wie genau? ist das ein Geheimnis? also ihr dürft auch nicht mal sagen ob ihr es wisst oder nicht? also wenn das die zentrale Frage ist dann wurde diese nicht beantwortet. wenn man sagt wir haben diese und jene Indizien und schließen daraus das es so oder so ist dann muss man das auch so schreiben, meiner Meinung nach. lg

  12. na, dann erklärt mir mal bitte, wieso die ZENSUR nur auf den store versionen greift und wozu telegram ihren eigenen download der app anbietet, um diese ZENSUR umgehen zu können und diese installation auch noch empfiehlt?

    wer löscht jetzt genau?

    1. Ganz einfach: Die Apps haben, je nachdem, wo sie heruntergeladen wurden, bestimmte Kennungen. Darüber kann Telegram seine Moderation auf die jeweiligen Kennungen vornehmen. Dieses Prinzip wurde schon früher angewendet: Nutzer mit iOS bekommen seit längerem keine Gruppen mit Pornografie angezeigt, während Android-Nutzer diese sehen können. Das hat mit den Nutzungsbedingungen der App-Stores zu tun, die das im Fall von iOS nicht und im Fall von Android erlauben. Auf der App, die Telegram selbst zum Download anbietet, muss Telegram nicht die Bedingungen der Stores einhalten.

      Der Schritt von Innenministerin Faeser, öffentlichen Druck auf Apple und Google auszuüben, ist deswegen nicht ganz aussichtslos. Das könnte dazu führen, dass Telegram dann dort härter moderiert, damit es nicht aus dem App-Store fliegt. Ein Rausfliegen aus den Stores würde die Verbreitung der App zwar nicht verhindern, aber doch sehr einschränken.

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