Was vom Tage übrig bliebTausend Hacker, martialische Polizisten und ein Social-Media-Soldat

Ein Vorfall wie der Bitcoin-Scam war bei Twitter wohl nur eine Frage der Zeit, die Kontakte des selbsternannten Social-Media-Leiters der Bundeswehr zu Rechten womöglich kein Einzelfall und die Selbstoptimierung fällt wegen einer Ransomware-Attacke vorerst aus. Die besten Reste des Tages.

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More than 1,000 people at Twitter had ability to aid hack of accounts (Reuters)
Mehr als 1.000 Menschen konnten bei Twitter das machen, was die Hacker zuletzt beim Bitcoin-Scam gemacht haben. Sogar Subunternehmen hatten Zugriff auf das Admin-Panel. Der Hack, bei dem die Angreifer:innen Zugriff auf prominente und verifizierte Accounts hatten, hatte aufgezeigt, welche Gefahren entstehen hätten können, wenn jemand mit der Absicht gezielter Desinformation den gleichen Zugriff gehabt hätte. Das waren jetzt viele Konjunktive, aber angesichts des von Reuters beschriebenen breiten Zugriffs eine durchaus reale Gefahr.

Trumps martialische Bundespolizisten (Tagesspiegel)
In den USA werden militärisch aufgerüstete Bundespolizist:innen als Wahlkampfspektakel für Trump in liberale Städte geschickt, um eine Art Bürgerkrieg für die Medien zu inszenieren. Was wie eine Kino-Dystopie klingt, ist in Städten wie Portland aktuell Realität. Der Tagesspiegel erklärt die Hintergründe, die auch damit zu tun haben, dass die US-Regierung ihr altes Militär-Equipment an Polizeien verkauft und das viele negative Konsequenzen mit sich bringt.

Bundeswehr: Oberstleutnant sprach vor rechtsextremen Burschenschaftlern (DER SPIEGEL)
Zum offenbar selbsternannten Leiter der Social-Media-Abteilung der Bundeswehr und seinem Kontakt zur rechten Szene sind neue Informationen aufgetaucht, über die DER SPIEGEL und das ARD-Magazin Panorama berichten. Demnach referierte Marcel B. 2015 auch bei der rechtsextremen Burschenschaft „Cimbria“ in München. Zudem soll er bei einer Tagung des mindestens rechtskonservativen „Studienzentrums Weikersheim“ aufgetreten sein, das unter anderem auch dem Holocaust-Leugner Horst Mahler eine Bühne bot.

Das Ende der Anonymität? Wie Gesichtserkennung uns alle identifizierbar macht (hr info)
Im Netzwelt-Podcast berichtet der Hessische Rundfunk über unsere Recherchen zur Gesichtersuchmaschine PimEyes und geht der Frage nach, welche Gefahren der Einsatz dieser Technologie für die Gesellschaft birgt. Zu Wort kommt auch Alexander Roßnagel vom Forum Privatheit, der den Dienst für rechtswidrig hält.

Garmin services and production go down after ransomware attack (ZDNet)
Die Firma Garmin, die unter anderem Smartwatches und Fitnesstracker herstellt, wurde durch eine Ransomware mit der Bezeichnung „WastedLocker“ lahmgelegt. Betroffen sind davon offenbar nicht nur Menschen, die sehr schnell laufen, ohne irgendwo ankommen zu müssen, sondern auch Pilot:innen. Wie ZDNet berichtet, kam es auch bei der App flyGarmin zu Ausfällen.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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