Was vom Tage übrig bliebRapper, Reis und Raubkopierer

Gesichtsmasken und Face ID vertragen sich nicht gut, aber für jedes Problem wartet schon eine technische Lösung. Ansonsten gab es heute eine Pleite, die wohl nichts mit der Krise zu tun hat, und einen Rapper, der beim Fake-Hamlet-Rezitat ganz ungehalten wurde. Die besten Reste des Tages.

Berlin Skyline
Heute wieder sehr viel Himmel über Berlin

Hasta la vista, GVU! (Telepolis)
Es gibt diese seltenen Anlässe, bei denen Nachrufe Spaß machen. Beim Lesen vermutlich genauso wie beim Schreiben. Dieser gilt der GVU, kurz für Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen, besser bekannt als der Verein mit der Raubkopierer-sind-Verbrecher-Werbung oder wie Markus Kompa schreibt: „die überflüssigste und kontraproduktivste Pressure-Group seit Menschengedenken“. Denn der Laden, dessen Spots wir uns früher immer im Kino reinziehen durften, ist pleite.

Why Am I Paying $60 for That Bag of Rice on Amazon.com? (The Markup)
Die Preise auf Amazon schwanken, aber das hat nicht immer was mit Angebot und Nachfrage zu tun. Der Artikel beleuchtet das sogenannte Dynamic Pricing, klärt über die Folgen auf und gibt Tipps, wie man vermeiden kann, dann wirklich 60 Dollar für einen Sack Reis blechen zu müssen.

iOS 13.5 erhält Gesichtsmaskenerkennung (Golem.de)
In Zeiten von Corona passieren Dinge, die hätte man sich vor Zeiten von Corona kaum vorstellen können. Weil ein Gerät sich in Zeiten von Gesichtsmasken schwer mit Face ID entsperren lässt, arbeitet Apple an einer Maskenerkennung, die dann direkt zur Code-Eingabe springt, so sie erkennt, dass die Gerätebesitzerin gerade fazial unpässlich ist. Was für Zeiten in Zeiten moderner Technik!

Jay-Z Claims Copyright On Audio Deepfake Of Him Reciting Hamlet (TechDirt)
Der Barde, der einst von 99 Problemen rappte, hat das hundertste gelöst: Wie man lästige Deepfakes von sich auf YouToube loswird. Dort tauchte zuletzt eine Tondatei auf, in die computergenerierte Stimme von Jay-Z die berühmte Textzeile „Sein oder Nichtsein“ aus Shakespeares Hamlet vorträgt. Die Anwälte des Rappers beschwerten sich, die von ihm nie gesprochenen Textzeilen verletzten sein Urheberrecht. YouTube nahm die Aufnahme daraufhin runter. Nachdem es nun offenbar nicht mehr erlaubt ist, das Vorsprechen von Hamlet durch Jay-Z zu imitieren, wollen wir wenigstens ein fotorealistisches Deepfake nachliefern, wie seine Mitwirkung an dem Stück aussehen könnte:

Jay-Z als Hamlet

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

2 Ergänzungen

  1. Faaaake nüüüüws! Ein Barde kommt par Definiton aus dem – und ich zitiere eine renomierte Online-Enzyklopädie – aus dem keltischen Kulturkreis. Diese Aussage, nämlich Jay-Z als Barde zu bezeichnen, ist diesem Liedermacher unwürdig.

    Ich bitte um Korrektur.

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