Was vom Tage übrig bliebAnonymisierung, Bundestag und Crypto

Der BND hat zusammen mit der CIA über viele Jahre Hintertüren in eine populäre Dechiffrierungstechnolgien eingebaut, über eine Scheinfirma vertrieben und konnte mithören, was viele Staaten kommunizierten. Die Enquete-Kommission zu Künstlicher Intelligenz veranstaltete eine Anhörung im Bundestag. Und der Bundesdatenschutzbeauftragte bittet zu einer ersten Konsultation. Die besten Reste des Tages

Viele gehen, aber der Fernsehturm bleibt.
Viele gehen, aber der Fernsehturm bleibt. – netzpolitik.org

#Cryptoleaks: Wie BND und CIA alle täuschten (ZDF)
In den 60ern haben CIA und BND die Schweizer Crypto AG über eine Scheinfirma aufgekauft, um deren Produkte mit Hintertüren zu versehen und diese in alle Welt zu exportieren. Das lief viele Jahre so und jetzt sind dem ZDF, der Washington Post und dem SRF Berichte der Aktion zugespielt worden, die diese dokumentieren. Die Erkenntnis aus dieser Geschichte ist einfach: Vertraut keiner Krypto, die nicht offen liegt und nachvollziehbar ist. Vertraut keinen Unternehmen, die sagen, „Vertraut uns und unserer Krypto“, wenn es keine unabhängige Prüfung gibt. Den Rest kann man neben Huawei einordnen.

Wie algorithmi­sche Entscheidungs­systeme reguliert werden können (Bundestag)
Die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ im Deutschen Bundestag hat sich gestern in einer seltenen öffentlichen Sitzung mit Feinheiten einer möglichen Regulierung algorithmischer Entscheidungssysteme (ADM-Systeme) befasst. Von der Anhörung gibt es ein Video.

BfDI nutzt erstmals Konsultationsverfahren (BfDI)
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hat ein Arbeitspapier zum Thema „Anonymisierung unter der DSGVO unter besonderer Berücksichtigung der TK-Branche“ online gestellt und bittet im Rahmen eines Konsultationsverfahrens um Feedback. Einreichungen werden per Mail angenommen – das ist so modern wie in den 90ern, aber wenigstens können die Mails auch verschlüsselt werden.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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Eine Ergänzung

  1. GDPR GDPR … immer mehr Software kann Daten intern anonymisieren … GDPR GDPR

    Also statt Festplatte löschen jetzt „anonymisieren“?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.