Eine große Enthüllungsgeschichte der New York Times widmet sich dem Umgang Facebooks mit den Folgen der Cambridge-Analytica-Affäre. Dabei beleuchtet das Blatt die teils äußerst aggressiven Lobby-Taktiken des Unternehmens gegen Kritiker. Ein Teil des Berichts regt besonders zum Kopfschütteln an: Facebook nutzte offenbar die Dienste einer von Republikanern gegründeten Lobby-Gruppe namens Definers Public Affairs, um den Investor und Philanthropen George Soros zu diskreditieren. Damit macht Facebook sich mit einer rechten Kampagne gegen Soros gemein, die u.a. von der ungarischen Regierung Viktor Orbans betrieben wird und teils deutlich antisemitische Untertöne trägt.
Facebook nutzte also Definers, um gegen größere Gegner vorzugehen, etwa Soros, ein langjähriges Schreckgespenst für Mainstream-Konservative und das Ziel harter antisemitischer Attacken von Rechtsaußen. Ein Arbeitspapier, das von Definers diesen Sommer unter Journalisten verbreitet wurde, stellte Soros als uneingestandene Kraft hinter der anscheinend breiten Anti-Facebook-Bewegung dar.
[Soros] ist dafür ein natürliches Ziel. In einer Rede vor dem World Economic Forum im Januar attackierte er Facebook und Google. Er beschrieb sie als monopolistische „Bedrohung“, die „weder den Willen noch die Neigung hat, die Gesellschaft gegen die Konsequenzen ihres Handelns zu schützen“.
Facebook wies zugleich auf die Nutzung antisemitischer Motive seiner Gegner hin. Soros‘ Stiftung unterstützt zwei Gruppen, die sich an Freedom from Facebook beteiligen, einer Kampagne gegen das soziale Netzwerk. Bei einer Protestaktion von Freedom from Facebook im Juli hielten Aktivisten ein Plakat hoch, das Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Top-Managerin Sheryl Sandberg, beide jüdischer Herkunft, als Teil einer weltumfassenden Krake zeigt. Das erinnert an antisemitische Motive der Nazis. Facebook meldete das der Anti-Defamation League. Die jüdische Bürgerrechtsgruppe verurteilte daraufhin die Verwendung des Symbols.
So legitim diese Kritik sein mag, macht das Beispiel die, nunja, ideologisch äußerst flexiblen Taktiken Facebooks im Umgang mit seinen Kritikern deutlich. Dem Vernehmen nach hat Facebook seine Zusammenarbeit mit Definers Public Affairs inzwischen beendet.
Da bekämpfen sich zwei einflussreiche Lager, die keineswegs zimperlich im Gebrauch ihrer Mittel sind. George Soros im Artikel lediglich als Investor und Philanthropen zu bezeichnen ist eine maßlose Untertreibung. Meiner Meinung nach sind sowohl die rechten Kräfte die sich über Facebook organisieren (Brexit, Trump, Brasilien) genauso kritisch zu betrachten, wie Soros mit seiner Regiemchange Foundation.
Soros wird in Medien wie der Wikipedia im besten Neusprech gelobt.
Man darf sich aber nicht täuschen lassen. Sowohl in den manipulativen Mitteln die eingesetzt werden als auch in den Auswirkungen auf die jeweilige Gesellschaft in der diese Mittel zum tragen kommen, stehen sich beide Gruppierungen in nichts nach.
Im Gegensatz zu Rupert Murdoch hofiert Soros keine Islamisten und Nazis. Das ist wohl ein erheblicher Unterschied. Zuckerberg ist aber ein Wolf im Schafspelz, offiziell links liberal aber zufällig und ausversehen unterstützt er ständig Rechtsgruppen wie trump und netanyahu.
und?
Die Kapitalisten streiten sich mit Propaganda über’s Internet. Was interessiert es uns?
aber der letzte Absatz ist extrem unsining:
So legitim diese Kritik sein mag, macht das Beispiel die, nunja, ideologisch äußerst flexiblen Taktiken Facebooks im Umgang mit seinen Kritikern deutlich.
Das „Beispiel“ im Absatz davor war gewesen, dass Gegner von Facebook für die vermeintliche Verwendung antisemtischer Symbolik verurteilt wurden. Und das soll eine flexible Taktik deutlich machen, weil ….?