Digitale Migrationskontrolle: Auf dem Weg zum gläsernen Flüchtling

– Alle Rechte vorbehalten Cilip

Durch neue technische Mittel von Polizei und Grenzbehörden in Europa wird zunehmend nicht nur am gläsernen Bürger, sondern auch am gläsernen Migranten gearbeitet. Diesem Thema widmet sich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP:

Sprachanalyse-Software, Überwachung von Finanztransaktionen, Satellitenaufklärung – das sind nur einige der digitalen Maßnahmen, mit denen Behörden MigrantInnen auf die Pelle rücken. Hinzu kommen die massenhafte Handydatenauswertung und die Nutzung von Geodaten in Asylverfahren. In Europa angekommen, landen Asylsuchende in riesigen Fingerabdruckdatenbanken, die jetzt mit Gesichtserkennung aufgerüstet werden. Längst wird die Migrationskontrolle auch auf das Internet ausgeweitet. Facebook, WhatsApp und Google Maps spielen auf der Flucht eine besondere Rolle, was die Ausforschung der Sozialen Netzwerke auch für Polizei und Geheimdienste interessant macht.

Die Autorinnen des Magazins, darunter auch Netzpolitik.org-Journalistin Anna Biselli, diskutieren am Freitag um 19:30 in der c-base in Berlin-Mitte (Rungestraße 20) zu dem Thema.

3 Ergänzungen

  1. Einerseits finde ich es gut, dass Flüchtlinge kontrolliert werden, auf der anderen Seite erkennt man Bestrebungen die Kontrolle auf die gesamte Bevölkerung auszuweiten.

    1. Sie gehen mit dem Gros der Bevölkerung und den Urhebern der Überwachungsarien einher, welche die Sauereien an Ausländern als Bürger 2.ter Klasse gutheißen,der nächste Überwachungsupgrade dürfte Sie aber weniger begeistern,weil sie hiernach auf dem Index stehen und sie sich in puncto persönliche Daten nackig machen müssen.
      Sehr blindes,kurzsichtiges Denken,aber trösten Sie sich,Sie spiegeln mit Ihrer Entsolidarisierung die Mehrheit der biodeutschen Bevölkerung wider, wenn Sie demnächst gläsern werden.

  2. Kontrolliert werden und gläsern sein ist aber ein Unterschied. Und ehrlich gesagt, finde ich die Vorstellung, dass sich die Flüchtlinge, die ich kenne und mit denen ich zum Teil auch befreundet bin, sich „nackig“ machen müssen, nur weil einige von uns nur noch das Schlechte im Menschen sehen, auch nicht wirklich schön.

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