Hass im Netz: Ich bin der Troll

Die FAZ hat einen ihrer Kommentar-Trolle besucht und portraitiert: Hass im Netz: Ich bin der Troll. Die Idee ist nicht neu, sondern wurde bereits vor ein oder zwei Jahren von Zeit.de (?) genauso gemacht. Der FAZ ist es aber gelungen, ein besonderes Exemplar zu finden.

Ich hab ja mal die These aufgestellt, dass eher ältere frustrierte Männer mit viel Zeit ein Problem für Kommentarspalten sein könnten. Zumindest das FAZ-Beispiel bestätigt diese These mit ihrem interessanten Psychogram über die Motivation und Leidenschaft von einem Kommentator.

„Ich habe gemerkt, dass ich noch viel weiter gehen kann“, sagt er. „Ich habe nichts zu verlieren, mir kann keiner was.“ Die Provokationen werden schärfer, die Beleidigungen entgleisen: Der Bundespräsident sei ein kriegstreiberisches Arschloch, die katholische Kirche eine „Kinderficksekte“, die Bundesregierung korrupt, Veganer faschistisch. Jeden Tag spuckt Uwe Ostertag seinen Hass ins Netz. Er kämpft gegen alles und nichts. Sein größter Wunsch: „So ein richtiger Shitstorm.“ Ostertag will das, wovor sich andere fürchten. Er will Streit. Er will Prügel.

Wir haben hier leider auch immer wieder Kommentatoren, die damit auffallen, dass sie nur negative Kommentare knapp an der oder hinter der Grenze von Beleidigung und Volksverhetzung bringen. Das sind zum Glück Einzelfälle und nach einer größeren Debatte dazu löschen wir sie einfach. Das hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern vor allem mit einer Dialogkultur. Wir wollen, dass sich mehr Menschen in die Kommentare einbringen und ihre Meinung teilen. Nicht nur diejenigen, die am destruktivsten sind und damit das Klima vergiften.

12 Ergänzungen

  1. Bundespräsident kriegstreiberisch? Bundesregierung korrupt? Sollte ein guter Troll nicht die wahren Begebenheiten verdrehen?

  2. Das was der FAZ gelungen ist, das ist, auf billige Art und Weise Kommentatoren zu diskreditieren, die unbequem in ihrer Meinung sind. Wer garantiert denn, dass der Artikelautor nicht damit medienpolitische Ziele verfolgte? Oder wer garantiert denn, dass der Artikelautor alles objektiv wiedergab und nicht subjektiv absichtlich die Tatsachen verfälschte?
    Oder warum hat denn die FAZ Angst davor, eine Gegendarstellung vom „Troll“ zu veröffentlichen?
    Um die Wahrheit zu finden, müssen beide Seiten gehört werden, oder zählt dieses nicht in der pragmatischen Medienpolitik?
    Selbst Kommentare des „Trolls“ zu diesem Artikel wurden zensiert, weil man sich nicht bloßstellen will.
    Ist das deutscher Qualitätsjournalismus?
    PS: Grüße vom leibhaftigen Troll

  3. Hahaha, „Kinderficksekte“ ist so ziemlich das netteste was mir gerade zur katholischen Kirche (und auch zu jeder anderen Religion) einfällt vor allem in Anbetracht dessen, dass sie gerade wieder versucht, die Schwulen für Pädophilie verantwortlich zu machen, um selber in einem besseren Licht zu erscheinen. Des könnts vergessen ihr scheiß Sektierer. Die meisten Leute können durchaus noch Fakten und Propaganda unterscheiden und haben nicht vergessen, wer die Kinderficker in Wahrheit sind. Ein Begriff, der für die Kirche noch besser passen würde wäre Massenmörder, Frauenverbrenner, Scheinheilige, Abschaum der Menschheit oder die Geißel der Vernunft. Und mit Trollen hat das garnix zu tun. Bei Trollen provoziert man absichtlich Streits und hat absichtlich eine blöde Meinung, die nicht vertretbar ist. Die Meinung, dass Kinderficker in der katholischen Kirche extrem häufig vertreten sind, ist nicht mal eine Meinung sondern ein Fakt. Und dass jede Religion eine Sekte ist, ist auch Fakt. Darüber braucht man noch nicht mal diskutieren, wenn man ehrlich zu sich selbst ist.

  4. Rückradlose Dummschwätzer, wie diese „U.Ostertag Karikatur“( Hatt Mutti Dich nicht lieb gehabt?), die unfähig und unwillens eines sinnvollen Meinungsaustausches im Netz sind und deren hilfloses , herumgetippe unterhalb der „Gürtellinie“ in Foren , sind sehr bedauernswerte Kreaturen , denen es wohlmöglich an “ liebevoller Zuwedung“ im Leben , stark mangelte , weswegen Ihnen „die Boshaftigkeit“ in Ihren „Tippspielerchen“ im Netz ,den letzten Halt zu geben scheint ! Eigendlich läst man so etwas nicht auf die Menschheit los, aber gab es vor 55 Jahren schon die Antibabypille ?

    1. > Rückradlose (sic!) Dummschwätzer

      Hier schreibt ein Phonetiker, mit geschädigtem Hörvermögen, oder aber er meint tatsächlich Dummschwätzer, die auf einem Einrad unterwegs sind, oder per Schubkarre oder Einachser transportiert werden.

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