Frontal21 mit neuen Details zu US-Drohnen in Bayern – Ab 2017 auch „Predator“ in Vilseck und Grafenwöhr?

Schöner Drohnenkrieg: Zukünftige Einsätze sollen sich an Völker- und Menschenrecht orientieren. Über die Praxis gewordenen außergerichtlichen Hinrichtungen durch Militärs und Geheimdienste der USA verliert die Deklaration kein Wort.
Schöner Drohnenkrieg: Zukünftige Einsätze sollen sich an Völker- und Menschenrecht orientieren. Über die Praxis gewordenen außergerichtlichen Hinrichtungen durch Militärs und Geheimdienste der USA verliert die Deklaration kein Wort.

predator-firing-missile4Mehrfach hatten wir hier bereits über Trainingsflüge der US-Armee in der Oberpfalz berichtet: Über US-Gelände wird unter dem Kommando des „Joint Multinational Training Command“ in Vilseck der Drohnenkrieg in Afrika und Asien geübt. Die drei verschiedenen geflogenen Drohnen-Typen sind unbewaffnet, die „Hunter“ kann aber je nach Ausführung mit Raketen behängt werden.

Letztes Jahr haben die Militärs eine erweiterte Zulassung beantragt: Zukünftig sollen die Drohnen in Korridoren zwischen den Basen Grafenwöhr und Hohenfels verkehren. Erst vor einem Jahr wurde die Angelegenheit öffentlich, seitdem hält sich das zuständige deutsche Verteidigungsministerium zurück. Vor der gewünschten Erlaubnis werden von der US-Armee weitere Nachweise zu den „Hunter“ gefordert.

Im Mai hatte das ZDF-Magazin Frontal21 vor Ort recherchiert, der fertige Beitrag wurde aber mehrmals verschoben. Der zuständige Redakteur Ulrich Stoll konnte ein paar AugenzeugInnen auftreiben, die von dubiosen Aktivitäten berichten: So fliegen die mittelgroßen Drohnen auch ohne Genehmigung längst außerhalb des erlaubten Geländes, teilweise sogar mehrmals am Tag. Und so wie es aussieht will die US-Armee ab 2017 noch größere Drohnen in Bayern stationieren: Die „Sky Warrior“.

Die Drohne ist eine aufgepeppte Version der „Gray Eagle“, die hierzulande aber viel besser unter dem Namen „Predator“ („Raubtier“) bekannt ist. Auch die Bundeswehr liebäugelt mit diesen bewaffnungsfähigen Drohnen. Die „Predator“ wurde auch von Italien, Frankreich und Großbritannien beschafft. 80 Prozent aller Einsätze erfolgten laut dem Rüstungsblatt „Newsletter Verteidigung“ in „Kampfmissionen“. Täglich seien “bis zu 58″ der Drohnen in der Luft. Auch die Türkei würde sich laut dem Bericht für das System interessieren. Als weitere „internationale Bedarfsträger“ werden Australien, Spanien, die Niederlande und Polen angeführt.

Sollte sich der Bericht einer Stationierung von „Predator“-Drohnen in Bayern als wahr herausstellen, könnte dies am Ende sogar als Verkaufsförderung dienen: Laut dem „Newsletter Verteidigung“ sei ein weltweit bestehendes „Versorgungsnetz der amerikanischen Streitkräfte“ ein weiterer Pluspunkt für einen Kauf mehrerer „Predator“. Schon jetzt übt auch die Bundeswehr mit ihren kleinen Drohnen auf den US-Basen. Zu Ende gedacht könnten ab 2017 deutsche Drohnen-PilotInnen durch die US-Armee über Bayern ausgebildet werden.

Die Bundesregierung ist über die Stationierung weiterer US-Drohnen in Bayern übrigens nicht informiert.

https://www.youtube.com/watch?v=rrg5U1f7F2I

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7 Ergänzungen

  1. ist doch schön. handydaten etc. zur ortung unliebsamer anti-yankee-kommentaristen etc. kann man ja bei den schnüffeldiensten erfragen. wenns dann halt mal bumm macht, pech.

  2. „Die Bundesregierung ist über die Stationierung weiterer US-Drohnen in Bayern übrigens nicht informiert.“

    muahahahahaha………………….wer will solche vollpfosten in der verblödungskuppel auch schon informieren, ausserdem sind wie besetztes land. wo kämen die yankees denn hin, hierzulande jemanden zu fragen.

  3. Aber das ist doch ganz klar. Man muss das gesamte Portfolio sich anschauen, was die Neoliberalen da aufgestellt haben und dann stellt man sehr schnell fest, dass die den eigenen Bevölkerungen den Krieg erklärt haben. Und Afghanistan und Pakistan, das sind nur Übungsgelände. Wenn das Zeug jetzt fertig wird, und das sieht man auch, wird es im Innland eingesetzt.

  4. In der ZDF Reportage „Frontal 21“ vom 15.07.2014 wird über Drohnenflüge vom US Stützpunkt Grafenwöhr berichtet, die lustig hin und her, kreuz und quer durch die Gegend fliegen.
    Andererseits hat die Bundeswehr eine amerikanische Drohne für 600 Millionen ! Euro gekauft, die aber keine Flugerlaubnis bekommt.
    Kann mir das jemand erklären, ohne die Amis noch unsymphatischer zu machen?

    1. noch unsympathischer? wie soll das gehen. sind doch schon am anschlag des arroganzmessers…huch…ich hab anschlag gesagt…..halt, liebe schnüffler, das war nicht so gemeint, verzeihung…oder auch nicht…..just kiss my ass, fucking NSA

  5. Warum wird denn hier Frontal21 aufgegriffen und verbreitet? Dann könnt ihr ja gleich die Schlagzeilen der Bild übernehmen und sagen „jawoll so ist es gewesen“!

  6. Video bei 6:16 …und Datenschutz?!?
    [zitat] Ausländische „Behörden“ und Streitkräfte in Deutschland unterliegen nicht ihrer Kontrolle.[/zitat]

    auf deutschen boden wird kein deutsches recht gebrochen! die usa kann machen was sie will in deutschland ….
    die „gewählten“ volksverräter in deutschland, haben das deutsche volk bereits verkauft, verarscht und verraten….

    und alle zusammen, die stasi war böse, adolf war böse ….ach ja, adolf ….

    drohnen sind besser zum morden als gasöfen, nicht wahr herr obama! fis court machts möglich …

    andere zeiten, andere mittel und wege….

    oder waffenhändlerin merkeln….waffen für den weltfrieden und e10 gegen welthunger…

    *friedens(nobel)preis und bundesverdienstkreuz* würde ich sagen….
    dumm, dümmer, deutschland …

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.