Dem Schriftsteller Ilija Trojanow wurde gestern die Einreise in die USA ohne Begründung verweigert. Trojanow hat 2009 zusammen mit Juli Zeh das Buch „Angriff auf die Freiheit – Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“ geschrieben (Podcast-Gespräch dazu) und war Erstunterzeichner eines von Juli Zeh initiierten offenen Briefes aus Schriftstellerkreisen gegen die ausufernde Überwachung, den bisher 70.000 Menschen als Petition mitgezeichnet haben.
Juli Zeh schrieb gestern Abend auf Facebook:
Gerade erreicht mich eine Nachricht von meinem Freund und Mitstreiter Ilija Trojanow. Ihm wurde heute die Einreise in die USA verweigert. Ohne Begründung. Er sitzt am Flughafen in Brasilien fest, kann an dem Germanistenkongress in USA, zu dem er eingeladen war, nicht teilnehmen, und muss sehen, wie er nach Hause kommt, ohne US-Staatsgebiet zu betreten.
Formulieren wir es mal positiv: Unser aller Engagement zeigt Wirkung. Es wird zur Kenntnis genommen.
Formulieren wir es negativ: Es ist eine Farce. Die reine Paranoia. Menschen, die sich für Bürgerrechte stark machen, werden als Staatsfeinde behandelt.
da ist einfach jemand vorsichtig wegen des Namens: „TROJANow“ – klare GEFAHR!!!1!!!elf!eins!
So kann es gehen, und genau dafür, sind solche bilateralen Abkommen wie das mit den Fluggastdaten da, um unliebsamme personen auszuschließen.
http://aktion-fsa.org/archiv/articles/3316-20121219-eu-flugreisedaten-richtlinie-ablehnen.htm
Es war einmal Amerika.
Menschen mit unangenehmen Meinungen werden bei Einreisekontrollen in den USA schikaniert — das zählt noch als Nachricht?
Zwei Links für diejenigen die unter irgendeinem Stein gelebt haben, die Sache mit Greenwalds Partner brauche ich wohl nicht noch einmal zu verlinken…
http://www.salon.com/2012/04/08/u_s_filmmaker_repeatedly_detained_at_border/
http://www.theguardian.com/world/2012/oct/27/imran-khan-detained-flight
Das Reisen in die USA sollte man halt tunlichst unterlassen. In Brasilien wäre ein solcher Kongress erheblich besser (und sicherer) aufgehoben.