NPP120: Ron Deibert über die Arbeit des Citizenlab

rondeibert

Vergangene Woche war ich auf Einladung des Citizenlab in Toronto in Kanada, um an ihrem Cyberdialogue zum Thema „Governance without Government in Cyberspace?“ teilzunehmen. Über Aktivitäten des Citizenlab haben wir hier bereits oft berichtet. Sehr interessant sind die vielen Reports über Zensur- und Überwachungsinfrastrukturen in repressiven Regimen und in letzter Zeit vermehrt die investigativen Recherchen zur Nutzung von (Staats-)Trojanern in verschiedenen Kontexten. Das spannende am Citizenlab ist, dass dort nicht wie in vielen anderen Netzpolitik-Forschungszentren überwiegend Juristen beschäftigt sind, sondern Politikwissenschaftler und Hacker. Ich hätte übrigens auch gerne was vergleichbares wie das Citizenlab in Deutschland. Gibts leider nicht.

Im Anschluss der Konferenz hab ich mit Ron Deibert einen rund 30 Minuten langen Netzpolitik-Podcast aufgezeichnet. Ron ist Professor für Politikwissenschaften und Direktor des Canada Centre for Global Security Studies und des Citizen Lab at the Munk School of Global Affairs an der Universität Toronto. Hier ist die MP3. Das Interview ist auf englisch.

Zur groben Orientierung sind hier die Themen aufgelistet:

0:00 Einleitung, Vorstellung des Citizenlab
3:27 Wieso arbeiten dort Politikwissenschaftler mit Hackern zusammen?
6:48 Fokus: Überwachungstechnologien
8:58 Fokus und Projekt: Netzsperren, Filter und Zensur
11:43 „Post 9/11“ – Auswirkungen des 11. Sept 2001 auf das Internet
15:00 Gibt es einen Weg zurück? Verhältnis Freiheit/ Sicherheit
17:30 Entwicklungen bzgl des Internets in westlichen Demokratien
20:29 Entwicklungen bzgl des Internets in repressiven Staaten
22:54 „Digitale Waffen“ – Export von Überwachungstechnologien
26:38 Zukunft – Welche policy ist nötig, was können Bürger tun?

Auf der TEDxToronto hat Ron Deibert im vergangenen Jahr einen Vortrag über das Citizenlab, und wie man ein Hacker wird, gehalten:

Hier klicken, um den Inhalt von Maps Marker anzuzeigen.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.