Ich war gestern auf den Jugendmedientagen BaWü in der Karlshochschule in Karlsruhe. Dort hat mich Parick Breitenbach eine Stunde lang für den Karlsdialoge Podcast über die Drosselpläne der Deutschen Telekom, die Netzneutralität-Debatte, Netzzensur und wie Lobbying funktioniert interviewt: Karlsdialoge #19 mit Markus Beckedahl über Netzneutralität und Telekomdrosselung.
In dem Gespräch erklärt er was es mit dieser Netzneutralität eigentlich auf sich hat, warum sie so wichtig ist und wieso nun jeder Verbraucher von den Plänen der deutschen Telekom betroffen sein wird. Er gibt außerdem Tipps wie man sich an der Debatte beteiligen kann und welche Lösungsszenarien es nun gibt. Außerdem gibt er einen interessanten Einblick in die Aktivitäten von Lobbyisten.
Ich hoffe, das hier ist Satire … http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/27/internet-kontrolle-jeder-haushalt-muss-modem-der-deutschen-telekom-kaufen/ (Der Link würde übrigens gegen das LSR verstoßen und wäre damit strafbewehrt, wenn es schon in Kraft wäre ) Hier scheint irgendwas größeres zu laufen, und irgendwie ist immer die FDP mit dabei (Justizministerium), ob beim LSR aktiv oder wie bei der Netzneutralität auffallen zurückhaltend, dass Frau Schnarrenberger gegen die VDS ist ist wohl auch nur eine Folge dessen, dass sie selber zu den Klägern gehört hat.
och, manche Provider machen das schon, siehe Chaosradio über Plasterouter.
Die Netzneutralität muss gewahrt bleiben, heißt, alle werden gleichbehandelt, damit ist auch DPI überflüssig und dies muss ebenfalls gesetzlich verboten werden, am besten so wie beim LSR mit einer Strafandrohung von 3 Jahren Gefängnis, natürlich nur, wenn es gewerblich gemacht wurde …
Das „Argument“ der Telekom, die Kunden hätten ja für Entertain schon bezahlt ist Schwachsinn. Wenn ich ein Programm online kaufe und runterlade habe ich für das Produkt auch schon bezahlt und soll für den Download trotzdem mit meinem Volumen nochmal zahlen, gleiches gilt für Filme und Musik, für die ich schon GEZ bzw. beim Kauf GEMA bezahlt habe. Also, keine Ausnahmen!
Verluste durch Breitbandausbau? Für mich gelogen. Wer es nicht mal schafft, wenn er schon fast ein Jahr eine ganze Stadt umgräbt (wie bei mir, direkt an der Grenze zu Stuttgart), nicht nur die dichtst besiedelten Wohngebiete ans Glasfaser anzuschließen, und dem 100m Schlitzsägen in den Gehweg zuviel sind, der kann damit keine Verluste machen.
Über die Volumenbegrenzungen kann man sich streiten, wobei ich mich frage, ob ich von der Telekom Schadenersatz bekomme, wenn die mir nur 2k liefert anstatt der versprochenen 16k?
Was die Bestandskunden betrifft ist das, was von der Telekom kommt nur die halbe Wahrheit, und damit die Unwahrheit, denn die meisten Verträge laufen 24 Monate, bis 2016 werden also alle einen neuen Vertrag haben, wegen voip sowieso.
Im übrigen würde mich mal die Statistik, die die Telekom immer so lautstark darbietet, interessieren. Sind da nur die drin, die das Internet überhaupt nutzen oder alle, also auch die, die nur Telefon haben aber bei denen im Tarif auch Internet enthalten ist. Diese „Kunden“ mit 0% verfälschen eine Statistik natürlich enorm, womit auch die „3% Heavyuser, die 50% des Traffics ausmachen“ erklärbar wären.
Ein großes Problem bleibt die Speicherung der Daten, die mit der Volumenbegrenzung notwendig wird, könnte sogar sein, dass diese Daten aus fiskaltechnischen Gründen 10 Jahre aufgehoben werden müssen, was bekanntlich mehr als die von der VDS geforderten 6 Monate wäre. Friede weint vor Glück.
Tja, da ist nun gerade von der Politik (Gott möge uns vor einer großen Koalition mit 2/3 Mehrheit bewahren) nichts gutes zu erwarten. Also, unbedingt eine der kleinen Parteien wählen.