Nun ist es also raus: Die Onlinekosten GmbH / BasicThinking.de unterhält eine merkwürdige Agentur für Links ohne Werbehinweis. Die persönlichen Bewertungen dieser Praxis reichen von „SEO-Optimierung“ bis „Schleichwerbung“. Nun gut. Die Jungs (bzw. serverloft) waren immerhin auch bereit, für BasicThinking.de 46.902€ zu bezahlen, insofern ist nun kaum jemand moralisch von der Onlinekosten GmbH enttäuscht.
Die ersten Reaktionen auf Sascha Pallenbergs Enthüllung, die er bereits vor einigen Tagen angekündigt hatte, blieben hinter seinen Erwartungen („Tsunami“) weit zurück. Woran liegt das? Ich denke, dass seine Entscheidung, nur die Machenschaften der Firma, nicht aber die kooperierenden Blogger auffliegen zu lassen, genau diesen Tsunami verhindert hat. Er begründet sie:
Ihr seid letztendlich die armen Schweine in diesem Spiel. Onlinekosten hat euch benutzt um richtig abzusahnen und ihr wolltet ein paar Euros nebenher machen.
Was heißt das aber im Ergebnis? Das Schleichwerbenetzwerk kann so weiter machen wie bisher. Vielleicht erhält die Onlinekosten GmbH nun auch eine Reihe an Initiativbewerbungen von Bloggern? Auch die bisher geschalteten Links bleiben der Google-Welt erhalten. Die Enthüllung hat das Geschäftsmodell in keiner Form angegriffen oder geschädigt. Nein, sie hat es sogar gestärkt: Die Schweigepflicht, der sich Pallenberg unterwirft, ist ein positives Signal an Leute, die mit solchen Methoden Geld verdienen wollen: Mit den Bloggern kann man es machen, die halten dicht.
Zahnloser Papiertiger bleiben, oder aufräumen und die Integrität der Blogosphäre stärken?
Überleg es dir, Sascha.
Er folgt vermutlich der gleichen kruden Logik, die Robert Basic an Stefan Niggemeier kritisiert, die da wäre: Wer Scheiße gebaut hat, kann nicht nur, sondern sollte nicht genannt werden.
Ob nun der „Tsunami“ stattdessen über Sascha P. einbricht?
Also über diese Geschichte kann ich mich nicht mehr aufregen, als über die peinliche Eigenwerbung, die Pallenberg mit dieser „Story“ über zwei Wochen betrieben hat!
@Peter: Tsunami sacht man nicht, Tsunami macht man, da hast du recht. Ich fand den Umgang mit der Story vor Veröffentlichung wirklich unglücklich.
@Oliver: Das wäre, bei aller unglücklichen Vermarktung der Geschichte, echt schade. Ich hoffe wirklich, dass er umdenkt. Tusnami ist, wenn alles überflutet wird.
Übrigens gibt es hier noch ein Einordnung in das alltägliche Geschehen.
@Oliver Huizinga Die Frage habe ich mir auch gerade gestellt. Viele Menschen im Netz könnten jetzt zu der Meinung kommen das sich Herr P. nur an der Sensationsgeilheit der Masse bereichern wollte.
So waaaahnsinnig überraschend ist die Geschichte zwar nicht, aber ich fand es schon interessant, wie die Dinge zusammenhängen und wieviel Geld da plötzlich locker gemacht werden kann.
Möglicherweise ist das, was Sascha Pallenberg da ausgegraben hat, auch nur die Spitze des Eisbergs. Für mich reicht es immerhin schon mal dazu, Basic Thinking aus meiner Blog-Liste zu schmeissen.
Warum aber so hart auf Sascha eingedroschen wird, kann ich nicht nachvollziehen. Das lenkt doch nur unnötig vom eigentlichen Thema ab…
„Gate“? Wirklich? Etwas inflationärer in der letzten Zeit, nicht wahr?
Wie dem auch sei, eine ziemlich unschöne Geschichte, bei der ich auch finde, dass die Blogger genannt werden sollten. Auch wenn es heißt, dass diese an Reputation und Leserschaft verlieren. Das wäre ein Service am Leser ;)
Naja was solls… das sind am Ende alles Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Verfassungsgerichte.
Irgendwann wird man diese Politik-Despoten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen wenn solche Gesetze in Grund und Boden gestampft werden oder zumindest so zurechtgestutzt daß ihnen entscheidende Giftzähne gezogen werden.
Traurig nur, daß es immer erst so weit kommen muß.
…also wer unbedingt die Namen der Blogs haben will, kann bei google ja mal nach „Link:URL“ suchen, wobei man sich die URLs ja aus der Keywords-XLS ziehen kann.
Da werden dann ein, zwei Kandidaten aber ganz schnell ersichtlich :-)
Die Namen der Blogs wären wichtig, die Veröffentlichung ist prinzipiell richtig. Diese Art des Handaufhaltens und Schmierens ist in unserer Gesellschaft schon viel zu weit verbreitet als sie als Bagatelle abtun zu können.
By the way: die Zahl der Trackingseiten und ungefragten Drittseiten auf netbooknews.de fällt mir sehr unangenehm auf…
sorry mein Kommentar unter #8 sollte eigentlich zu dem Posting sein zum Thema Totalüberwachung in Rheinland-Pfalz…
@9 (tobi)
„wobei man sich die URLs ja aus der Keywords-XLS ziehen kann.“
Versteh ich nicht – bin ich zu doof, hab ich was überlesen/verpasst oder so?
Kann mich bitte einer aufklären woher ich die Keywords/Keywordlinks bekommen soll?!
@12
Folg mal dem ersten Link in diesem Beitrag zu netbooknews. Dort findest du die genannten Dokumente.
Auf trendlupe.de und whudat.de finden sich viele Links zu den in der Keyword-XLS gespeicherten URLs.
Auf itsnothing.de, boersenweblog.de, topmodel-news.de, eliterator.blog.de, whoopster.de, meerundmehr.de, event-trips.de finden sich vereinzelt Links zu den in der Keyword-XLS gespeicherten URLs.
Muss natürlich überhaupt nichts zu bedeuten haben und kann/wird purer Zufall sein, dass die Links sich exakt hinter den vorgeschlagenen Keywords verstecken.
Kandidat Nr. 1:
http://www.kiss-trading.de/2010/12/15/tagesgeld-als-investition-biallo-de/comment-page-1/#comment-189
Massig PR und Backlinks dürften in der Tat jetzt wohl beide Lager bekommen haben. Vielleicht gab es da ja auch eine Absprache ;)
Das genannte Kiss-trading bsp. von #15 finde ich persönlioch nicht anders wie es in Printmedien geschieht.
Ihr müst nur einmal die Zeitschrift „webselling“ lesen. Das ganze Heft ist im prinzip reine werbung.
Moral gibt es in der heutigen Presse (egal ob print oder online) nicht mehr!
Regt euch nicht darüber auf, macht es besser.
In zwei Wochen spricht kein Mensch mehr darüber. Die ganze Sache erinnert mich an einem Skandal mit der Süddeutschen und dem iPhone App. Darüber spricht heute auch keiner mehr. Ganz im Gegenteil! Süddeutsche hat Backlinks ohne Ende bekommen. :-D
Geld regiert die Welt! ;-)
Ob sich die sogenannten „armen Schweine“ unter den deutschen Bloggern „benutzt“ fühlen, wage ich zu bezweifeln. Dieses Windbeutel-Gate beinhaltet für mich nicht mehr oder weniger als eine Überdosis heisse Luft.
Linus,
glaube mir, ich habe da lange drueber nachgedacht und mich entschlossen nicht das gute Dutzend Namen zu nennen, welches mir vorliegt.
Mir liegen Emails von Onlinekosten vor, in denen von mehr als 100 Blogs gesprochen wird, ohne dieses explizit zu nennen.
Auch hier in den Kommentaren ist bereits erklaert worden, wie einfach man an die Namen der Blogs kommt. Ich empfehle besonders die Variante mit den Links zu Elektronik oder Handys.
Ist irgendwie jetzt totaler Kindergarten. Hab mehr erwartet. Ist mir doch total Wurst, ob der Blogger sich da jetzt ’n kleinen Obulus verdient (sein gutes Recht).
„sein gutes Recht“ – für die Rechtsauffassung vieler Mitbürger fehlt mir wiederum das Verständnis:
Entschuldige, aber dümmer kann man das Ganze kaum kommentieren. Deinem Kommentar fehlt jegliche Substanz und entweder Du weißt gar nicht um was es geht, oder hast schlicht keine Ahnung von unseren Gesetzen. Sowohl so oder so hätte ich mir an Deiner Stelle den Kommentar verkniffen.
man kann akzeptieren, wenn Menschen der Meinung sind unsere Gesetze seien im Bereich der Schleichwerbung falsch, aber hier rumzulügen und was von Recht zu faseln geht dann doch etwas zu weit.
@Pierre (#22) Unfug. Wenn ein Blogger gekauft ist, dann will ich das wissen, damit ich ihn aus meinem RSS-Reader schmeißen und andere warnen kann.
Wenn man hier 2 Kommentare addiert, könnte man herauslesen, dass z.B. MC Winkel alias Mathias Winks Schleichwerbung auf seinem Blog macht.
Ist das richtig oder ist das eine falsche Schlussfolgerung?
23: ich wollte damit lediglich ausdrücken, das ich diese Schaumschlägerei um vermeintliche Skandale langsam etwas … abgedroschen finde.
Soll der gemeine Blogger sich doch 500€/Monat dazuverdienen, soll der abgeneigte Leser seinen RSS-Feed entfernen, soll intergenia Geld ausgeben, um Keywords zu verteilen.
Das ist zwar nicht wirklich keusch. Aber ich finde, wir haben dringlichere Probleme als das!
Könnte auch daran liegen, dass diese Meldung ganz objektiv keinen „Tsunami“ wert ist. Ganz ehrlich: Wenn man ein bißchen objektiv an die Sache herangeht, hätte man bei der Meldung von vornherein sagen können, dass das keinen großen Aufstand oder besondere Resonanz auslöst. Irgendein ohnehin etwas merkwürdiger Verein macht Schleichwerbung in irgendwelchen ohnehin nicht ganz so bekannten Blogs? Nicht wirklich umwerfend oder faszinierend. Darüber kann man mal reden, wenn vier oder fünf wirklich große Blogs beteiligt sind (selbst dann würde die Empörung wohl schnell abflauen). Selbst wenn er die Namen genannt hätte, wäre das eher glimpflich abgelaufen. Vielleicht hätten die entsprechenden Blogs dann mal für ein paar Tage ordentlich Traffic und ein paar neue Leser (Muss man sich ja mal anschauen), aber sonst hätte sich der „Skandal“ wohl in Grenzen gehalten.
„Bloggergate“ ist jedenfalls ein Ausdruck, den diese Enthüllung nicht wirklich verdient hat.
Ach, Pierre. Heute kaufen Wirtschaftsunternehmen sich zwar nur ein paar Links in den Blogs – aber wie lange wird es wohl dauern, bis große Lobbygruppen und die Politik Geld für meinungsmachende Gesinnungstexte bezahlen, wenn die Leute jetzt nur mit den Achseln zucken und ständig sagen, daß das doch alles halb so schlimm sei?
Ein bißchen über den Tellerrand schauen sollte man in diesem Zusammenhang schon…
@Linus: ganz genau: entweder ganz oder gar nicht. Aber das zeigt eben, dass er die ganze Sache nur für sich nutzen wollte, und sich jetzt nicht die Finger verbrennen will.
@Sascha: dann auch noch „Tipps“ geben, wie man die Blogs ermitteln kann, und auf der anderen Seite sich mit großem Gehabe vor die „kleinen“ Blogs zu stellen, um sie zu schützen, ist erbärmlich. Entweder oder!
Also nenn schon die Namen, damit die Sache klar ist.
Nun ja, jeder darf sich ein paar Groschen dazuverdienen. Aber es gibt eben Gesetze, die Schleichwerbung verbieten – auch in Blogs und
nicht nur in dieser Sache. Adsense, kontextuelle Werbung… hier bewegen sich Blogger aus sehr dünnem Eis. Denn Nicht immer ist das als Werbung gekennzeichnet.
Und was das „Kaufen“ von Bloggern angeht: klar, das kann zu Gefälligkeitsberichten führen – genau wie in den klassischen Medien. Muss aber nicht. Der Vorteil von Werbung ist, dass man sie bemerkt. Blogger-Relations arbeiten meist verdeckt. Und noch viel effektiver für ein Unternehmen.
Ich betreibe selbst einen Blog. Besucherzahlen sind sehr überschaubar, jedoch ist mein Blog seit Jahren online und es haben sich über die Zeit sehr viele Artikel angesammelt. Aufgrund meiner (wissenschaftlichen) Artikel bin ich von zahlreichen Websites deutscher Universitäten und Einrichtungen verlinkt. Meine Domain ist viele viele Jahre alt und eben so lange bei Google und anderen Suchmaschinen gelistet.
Das Links gekauft werden, ist seit Jahren gängige Praxis und als solches sicherlich kein Skandal. Das Vorgehen der Onlinekosten GmbH könnte man jedoch als solchen bezeichnen. Anfragen, einen Link zu kaufen, bekomme ich im Monat mehr als genug. Nichts ungewöhnliches. Das man allerdings in feinster „Vorwerk-Vertreten“-Mentalität mehrfach angerufen und unter Druck gesetzt wird, ist mir so noch nie passiert. Ich habe nie auf diese Mail geantwortet! Meine Telefonnummer steht im Telefonbuch, mein Name im Impressum! Mehrfach anzurufen, auch wenn ich bereits beim ersten mal ablehne, ist dreist! Sehr dreist!
Das wichtigste: Ich kenne den Wert einer entsprechenden Verlinkung aus meinem Blog heraus! Was mir angeboten wurde ist eine absolute Frechheit. Das ist für mich der Skandal! Ich gehe auch nicht in ein Autohaus und biete dem Verkäufer für einen 30.000 Euro Neuwagen, 3.000 Euro. Und ich komme auch nicht fünf mal wieder und erhöhe mein Angebot letztendlich auf 6.000 Euro.
Das Vorgehen der Onlinekosten GmbH ist in diese Fall mehr als dreist. Ganz schlechter Stil!
Da hier, in beiden thematischen Artikeln, ja anscheinend immer nur angedeutet und dann wieder zurückgezogen wird und Tsunami gesagt wird und dann doch nur Um-den-heißen-Brei-Gerede (das Ganze: um mit Machtwissen zu spielen?) herauskommt, verweise ich auf
Tsunami oder nicht
http://t3n.de/news/bloggergate-keyword-spam-blogs-basic-thinking-zentrum-294758/
Konkret zum Thema Schleichwerbung
http://spreerecht.de/abmahnung/2011-01/verschleiert-viral-und-illegal-zur-rechtswidrigkeit-von-schleichwerbung
@Sascha Pallenberg:
So sehr ich auch die Variante \die armen Blogger\ als amüsant erachte: niemand wird gezwungen, solche Tricks mitzumachen und die Ausrede \ich bin arm und brauche das Geld\ zieht nicht, denn andere Blogger schaffen es auch, ohne diese Maschen auszukommen.
Da wird gerade von Seiten der Bloggerszene oft zum Thema Korruption oder Schleichwerbung und Co. die große Empörungsschraube festgedreht und andererseits ist es dann plötzlich ja ach so verständlich, dass \die armen Schweine\ da mitmachen?
Für mich ist dies nicht verständlich – man kann für jede Täuschung und jeden Betrug Gründe finden, aber ich bin mir sicher, dass eine Vielzahl der Blogger sich auch nicht dafür interessieren würde, dass Politiker X nur deshalb Geld annahm weil seine Frau krank ist oder Firmenangestellter Y die diversen Praktiken seiner Firma deckt weil er um seinen Job fürchtet – hier wäre der Ruf nach Informationsfreiheit und Aufklärung groß und wohl kaum einer fände eine Träne für die armen Angestellten, die sicher auch ihre Gründe haben für das, was sie tun.
Und dann das süffisante \ich empfehle mal Taktik XYZ\, welches Du hier von Dir gibst. Das ist dann doppelt scheinheilig. Wenn Du dann wenigstens noch geschrieben hättest: Also, sorry, man mag ja auf die ‚Blogger schließen können, aber ich finde weiterhin, sie sind arme Schweine und deshalb sollten wir sie in Ruhe lassen.
Aber nein – du lässt sie zwar hochoffiziell in Ruhe und wäscht deine Hände in Unschuld, aber dein Kommentar macht deutlich, dass du letztendlich nichts dagegen hast, dass man sie \aufdeckt\. Das erscheint mir sehr bigott – einerseits als der \Schutzpatron\ und Verteidiger der Witwen und Waisen rüberkommen, andererseits aber süffisant sagen \Hey, der gute Mann da drüben hat euch doch schon gesagt, wie ihr zu den Witwen und Waisen kommt, ich selbst beschütze sie, aber…\
Nö, tut mir leid:
Null Verständnis.
Nun die Blogger „auffliegen“ zu lassen, diese ggf. zu verlinken, das wäre allerdings der perfekte Linkbait.
Hier gibt es die Liste der Blogs:
http://bloggergate.tumblr.com
@Frank:
> Nun die Blogger “auffliegen” zu lassen, diese
> ggf. zu verlinken, das wäre allerdings der
> perfekte Linkbait.
Die Blogger sind doch längst aufgeflogen. Jeder kann mit ein paar Abfragen herausfinden, wer die genannten gekauften Links gesetzt hat…
@Olaf: Ist klar. Wenn aber jetzt durch zusätzliche Verlinkungen eine noch kpomplexere Vernetzung entsteht, dann … ja dann … hat sich die Geschichte doch noch so richtig gelohnt.
Ein anonymer Blogger scheint sich nun der Aufgabe angenommen zu haben einige Blogs zu recherchieren, die Schleichwerbung eingebaut haben (unter anderem auch der Whudat-Typ):
http://bloggergate.tumblr.com/
Ich habe mir die Excel-Datei auch schon runtergeladen und mit dem „Link:url“-Befehl in Google rumgespielt. Man findet eigentlich zu jedem von Onlinekosten.de/Basicthinking vorgeschlagenen Werbe-Link mehrere Blogs, die mitgemacht und ihre Werbelinks nicht als Werbung gekennzeichnet haben. Ich hoffe jedes einzelne dieser Blogs wird herausgefunden. Ich finde diese Sache ungeheuerlich.
Das jüngste Gerücht: Christoph Berger wird Geschäftsführer von Euroweb.
http://euronepp.de/
@Pierre:
Die Tatsache, dass diese Alltagskorruption inzwischen in großen Bevölkerungskreisen als Kavaliersdelikt angesehen wird macht die Sache nicht einfacher:
In Deutschland ist Korruption in weiten Teilen bereits legalisiert. Die meisten Geschäftsessen, Weihnachtsgeschenke und andere Kleinigkeiten sind nichts anderes als Bestechung. Auch wenn ein Unternehmen offizielle Preise ausschreibt und jedem Geschäftskunden einen individuellen Rabatt anbietet so ist das die gefährliche Gratwanderung zwischen „Apartheid Marketing“ ( http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34066/1.html ) und ordinärer Korruption.
Wenn wir wieder zu einer weniger menschenverachtenden Gesellschaft wollen, dann müssen wir auch jedem Mitglied den Feinsinn für Recht und Unrecht weiter schärfen. Das was diese Blogger gemacht haben war korrupt – dieses Kind sollte man beim Namen nennen und das auch allen Beteiligten klar machen. Um eine Änderung der Verhaltensweise hervorzurufen ist in meinen Augen aber auch die konkrete Nennung der schwarzen Schafe wichtig – nur durch direktes Feedback und Konsequenzen werden die meisten der Schmierfinken ins Grübeln kommen.
Warum haben die Blogs nicht den Hinweis der Werbung ergänzt?
http://spreerecht.de/abmahnung/2011-01/verschleiert-viral-und-illegal-zur-rechtswidrigkeit-von-schleichwerbung