Zeit.de-Kundendaten „gestohlen“

Online-Premiumkunden der ZEIT wurden am Wochenende darüber informiert dass Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und „unter Umständen“ die Kontoverbindungen aus der Kundendatenbank gestohlen wurden. Aber keine Sorge, das betrifft „nur wenige tausend Kunden.

Natürlich wurde die Sicherheitslücke sofort geschlossen und Anzeige erstattet – angeblich sei der Täter sogar schon festgenommen worden. Gerüchteweise gibt es die Daten aber schon irgendwo dort draußen auf Filesharing-Plattformen.

Die ZEIT hat seit einiger Zeit immer wieder Schwierigkeiten mit ihrem Online-Angebot. So konnte jedermann vor einigen Wochen 2 Ausgaben in Folge gratis als .pdf und auch die dazugehörigen .mp3s herunterladen, weil das die Betreiber die Zugangskontrolle nicht im Griff hatten und daher abschalten mussten.

7 Ergänzungen

  1. …nur wenige Tausend…
    Soll man sich jetzt da noch freuen oder?
    Falls man bei diesen wenigen Tausend dabei ist ganz sicherlich nicht.

  2. Schön, dass der verantwortliche Zeit-Mitarbeiter, der die Daten fahrlässig unzureichend gesichert hat, bereits festgenommen wurde. Welche Strafe erwartet ihn denn?

  3. Dem rypischen „Welt“-Leser kann’s ziemlich egal sein. Für Direktmarketingspammer ist hauptsächlich die Zielgruppe unter 50 interessant und wer schon bei der „Welt“ angekommen ist, der hat’s eh bald hinter sich.
    Abgesehen davon, halte ich die Angabe von „höchstens einigen Tausend“ für beschönigt: So viele Leser hat die Welt doch niemals – und von denen lesen die meisten das Gemeinschaftsexemplar im Altenheim.

    Vielleicht war’s ja die Rheumadecken-Mafia….

  4. Wer redet denn von der „Welt“?

    Es kommt ja jetzt ständig dergleichen vor. Und jedesmal sagt man sich: meine Daten bekommen sie nicht. Und warum nicht? Weil ich alles in bar bezahle, wirklich überall. Auch die „Zeit“ lese ich auf Papier und kaufe sie jede Woche am Kiosk.

    Weiterführende Frage: Was hätten irgendwelche Typen davon, wenn sie meine Daten als „Zeit“-Leser hätten?? Praktisch nicht viel. Das wäre dann der Trost.

  5. Kommt ein wenig spät der Artikel. Wenigstens hat die Zeit die Kunden informiert. ich habe am 19.8.10 folgende Mail erhalten:

    —–>8 Schnipp —–
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wir möchten Sie darüber informieren, dass vor wenigen Tagen ein unerlaubter Zugriff auf einen Server des Zeitverlags stattgefunden hat. Dabei wurden illegal Daten kopiert, die aus einem Online-Kontaktformular der Website von http://www.zeitabo.de stammen. Über dieses Kontaktformular konnten sich Leserinnen und Leser mit dem Abo-Service der ZEIT in Verbindung setzen. Im Zuge des unerlaubten Zugriffs wurden die Daten der Kontaktaufnahme, also die Postadresse, die E-Mail-Adresse sowie der Text der Nachricht (z. B. „Die aktuelle Ausgabe wurde nicht geliefert“) kopiert.

    Leider können wir nicht ausschließen, dass diese Daten weiter und von Dritten unbefugt verwendet werden, z.B. durch Versand von unerwünschten SPAM-Mails. Falls Sie möchten, können Sie sich gegen diese SPAM-Mails schützen, indem Sie den SPAM-Filter Ihres E-Mail-Programms aktivieren und bestimmte Adressen blockieren. Sie würden uns zusätzlich helfen, wenn Sie uns über eventuelle Belästigungen dieser Art unter der E-Mail-Adresse service@zeit.de informieren würden, damit wir entsprechende rechtliche Schritte gegen die Anbieter ergreifen können.

    Natürlich haben wir unmittelbar nach Feststellung des illegalen Zugriffs die betroffene Datenbank vom Netz getrennt und somit vor weiteren Zugriffen gesichert. Zudem haben wir Anzeige gegen den Täter erstattet und unterstützen aktuell die zuständigen Behörden bei den Ermittlungen. Auch der zuständige Beauftragte für Datenschutz wurde von uns bereits über den Vorfall informiert.

    Wir bedauern sehr, falls Sie z.B. durch SPAM-Mails belästigt werden. Seien Sie versichert, dass wir alles in unserer Macht Stehende unternehmen werden, um Ihnen Unannehmlichkeiten zu ersparen. Ein vertrauensvoller Austausch mit unseren Kunden ist uns wichtig. Daher wollten wir Sie so bald wie möglich über den Zwischenfall informieren. Wir hoffen, dass Sie uns weiterhin als Leserin oder Leser der ZEIT gewogen bleiben.

    Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns gerne an. Unser Kundenservice steht Ihnen montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 040 / 60 59 00008 oder unter der E-Mail-Adresse service@zeit.de zur Verfügung.
    —– Schnapp 8<—–

    Ärgerlich finde ich, daß der Verlag ganz offensichtlich auch bewusst und absichtlich Adressen weiter gibt, weil ich noch vor dieser Aktion (erstes Halbjahr 2010) Werbung einer unbekannten Firma erhalten habe. Auf meinen Protest hin und nach diversen Beteuerungen war die Quelle der Daten ausgemacht: der Zeit-Verlag!

  6. So sorgen sie für ihre eigenen Nachrichten. Wahrscheinlich rechnen sich auch negative Schlagzeilen in eigener Sache für eine Zeitung.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.