Lobbyismus, Medien und die CSU

Lobbyisten-Netzwerke arbeiten meist verdeckt und unauffällig. In der Süddeutschen Zeitung wird in einem Beitrag ein Firmen-Netzwerk aus ehemaligen Junge Unions Funktionären beschrieben: „Lobbyismus, Medien und CSU – Das schwarze Netzwerk des Klemens J.“. Das Firmennetzwerk besteht u.a. aus der Lobby-Agentur Eutop International GmbH, dem Politik-Internetportal Polixea (ehemals Politikerscreen genannt) und einer Redner-Vermittlung, wo Guido Westerwelle und früher Michael Glos für öffentliche und nicht-öffentliche Vorträge vermittelt werden.

Spannende Lektüre!

Eutop-Eigentümer Joos kennt die Spielregeln und Usancen des politischen Betriebs. Er weiß auch, wie gefährlich das Thema Lobbyismus werden kann. [Satz nachträglich gelöscht wegen Unterlassungserklärung!] Ein vierter, der damalige starke Mann bei politikerscreen, war der JU-Vizechef von Schwaben. Jürgen Baumgärtner, damals JU-Chef von Oberfranken, ging die Joos-Truppe im Mai 2003 frontal an: „Ich will die Lobbyisten nicht in der JU. Wenn jemand für Geld die wechselnden Interessen von Firmen in der Politik vertritt, dann ist das nichts Anständiges. Ich halte dieses politische Söldnertum für moralisch verwerflich“, zitierte ihn die Augsburger Allgemeine.

[Danke an Ralf]

Lobbycontrol berichtet auch über den Artikel und stellt eine wichtige Frage:

Nicht angesprochen wird leider die Frage, inwieweit EUTOP die Daten der Suchanfragen an die Polixea-Suchmaschine nutzt, z.B. um die Entwicklung politischer Themen im Auftrag ihrer Kunden zu beobachten (als Teil des sogenannten Issues Management).

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2 Ergänzungen

  1. Hallo,

    meine Ansichten zum Lobbyismus in Deutschland habe ich
    in Form eines „alternativen Stimmzettels“ illustriert.

    Viel Spass bei der Lektüre.

    Gruss,
    Frank Heimes

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.