Südkorea plante schon 2005 Vorschriften, nach denen sich User online mit Realnamen ausweisen müssen. Die Argumente waren die üblichen, die man hierzulande hört, genau wie die Kritik. Alternativ sollten die Netiquette gestärkt und die gemeinen User erzogen werden, wenn die Technik unzulänglich funktioniert und Mißbrauch möglich bleibt.
Jetzt soll, wie AsiaMedia berichtet, das passende Gesetz veranschiedet werden:
The internet real-name system, designed to prevent cyber crimes such as libel and privacy infringement, will be applied to Web portals and websites of public organizations with over 100,000 visitors per day.
The system will require Web users to identify themselves with their real names when posting entries and commenting on others‘ articles, the government said yesterday.
A revision bill of „the law on promotion of information and communications network and protection of information,“ was passed by the National Assembly on Dec. 22. The bill will be promulgated this month, the Ministry of Information and Communication said.
Es soll im Februar bereits Anhörungen geben, und das Gesetz könnte womöglich noch im Juli 2007 in Kraft treten. Widerstand von den Usern könnte schwach ausfallen: Online-Umfragen von 2005 liefern beunruhigend geringe Skepsis.
Klingt ganz danach, als könnte sowas leider auch in Deutschland Schule machen, wahrscheinlich mit ähnlich schwachem Widerstand bei der Mehrheit der Bevölkerung.
Betrachtet man dazu noch Urteile, die unerfahrene Nutzer mindestens zu Störern machen, wenn jemand mit ihrer „Identität“ eine Straftat begeht (siehe http://netzpolitik.org/2006/klagewellen-machen-freie-infrastrukturen-kaputt/), dann kommen mal wieder neue rechtliche Unsicherheiten auf Internetnutzer zu.