Heute Abend gibt es in der tollen ORF-Radiosendung „Matrix“ um 22:30 eine halbe Stunde über den „iCommons summit“ in Dubrovnik: „Für eine offene Informationsgesellschaft“:
Das Internet begann als ein offenes, neutrales Netzwerk, das neue Formen der Innovation und Kreativität für Individuen und Gemeinschaften weltweit ermöglichte. Kommerzialisierung, Überwachung und Urheberrechtsklagen haben in den vergangenen Jahren jedoch an den Hoffnungen genagt, die an das neue Medium geknüpft wurden. Dagegen regt sich Widerstand. Das alternative Lizenzmodell „Creative Commons“ und viele andere Bewegungen zum Schutz und zur Förderung des digitalen Gemeinguts sind auf der Suche nach Alternativen, nach einer Kultur, die das Teilen in den Mittelpunkt stellt. Sie haben sich unter dem Namen „iCommons“ zusammengetan, um Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Projekte zu starten und ihren Anliegen eine stärkere Stimme zu verleihen. Der iSummit ist ein Treffen von Leuten aus aller Welt, die sich mit den Ideen von freier Kultur, freier Software und Innovation beschäftigen. Sie kommen jedes Jahr an einem anderen Ort der Welt zusammen, um zu diskutieren, gemeinsame Projekte zu entwickeln und aktiv zu werden für freie Kultur, freie Software und alles, was mit Demokratisierung und freiem Zugang zu Wissen und Bildung zu tun hat.
Auf der ORF-Seite findet man auch einen Stream. Die Futurezone hat heute auch nochmal einen kurzen Artikel über den Kongress: Gemeinsam für alle.
community happenings, global-party und trendy events „für die freie Freiheit“ sind schon überholt vom realen Leben.
Nach dem Kapitalmark-Crash ist nun wohl das Geschäft mit dem Informations-Crash entdeckt worden und bereits in Sichtweite. Die Kapital- und Informations-Diktatoren bedrohen mit Ihrer agressiven Habgier die gesunde Evolution, das kultivierte Miteinander. Sie träumen nicht mehr vom Monopol der Information, sondern bereiten die Umsetzung vor.
Anmerkung: Hier geht es nicht um schnelles oder langsames Internet-Daddeln.
Wenn sich die sogenannte Bildungsgesellschaft nicht aufrafft, auch den Polit-Deppen und den TV-Schwätzern deutlichst zu erklären, warum ein „neutrales Netzwerk“ existenzielle Bedeutung für intelligente Entwicklung hat, dann wird es so kommen, wie es immer kommt. Das dümmliche Trivialisieren und Theoretisieren dieser Thematik wird sich ohne Gegenwehr ganz praktisch auswirken.
Nach der erfolgreichen und bewährten Katastrophen-Devise: „Wer zu spät wach wird, der kann auch weiter schlafen“ folgt dann konsequent die Wirkung im realen Leben. Naive Ignoranz und Dummheit machen auch hier den Bürger zum evigen aber nicht unverschuldeten Opfer.
Leider ist die Kontrolle über Information und Transportgeschwindigkeit ein strategisches und äußerst gefährliches Werkzeug. Die harmloseren Varianten wären beispielsweise die lästige Konkurenten zu benachteiligen oder den Fluß von entscheidende Informationen beabsichtigt zu verzögern oder technsiche Einrichtungen mit wohldosierter Informnationsstörung zu belegen oder auch intelligente Individualisten ganzlich auszuschalten. Wer ein wenig historisches Verständnis hat, der findet auch andere Szenarien. Tatsächlich gilt „Kontrolle ist Macht“ und auf diese Weise kann man Kapital erpressen, nach dem Vorbild der Engerie-Konzerne, der Medien-Mogule oder dem Investment-Imperium und im Sinne der Feudalherrschaft.
Da hilft auch keine schöne Friedenstaube – das Hirn muß eingeschaltet werden, denn das Mittelalter ist, wenn auch technisierter, scheinbar noch nicht vorbei. Und die Zeit der Aufklärung steht gerade erst vor der entscheidenden Entwicklungsphase.