Popkomm

Ich war heute auf der Popkomm, aber von dort gibt es nicht viel zu berichten. Ich hab mir die Keynote von Gilberto Gil angeschaut, aber er musste wohl als Kulturminister von Brasilien eine Arbeits-Rede vom Blatt ablesen, wo er die Musikwirtschaft nach Brasilien zu einer Musikmesse einlud und die eigene Musikwirtschaft lobte.

Wer mehr über brasilianische Musik erfahren will, kann dies u.a. bei Wikipedia tun. Und hier ist nochmal ein kurzes Video, wo Gilberto Gil mit Stallman jammt. Die anderen Videos finden sich hier.

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6 Ergänzungen

  1. Wikipedia definiert eine Keynote so:

    „Eine Keynote (auch „keynote speech“; engl. für „Grundgedanke“) bezeichnet einen herausragend präsentierten Vortrag eines prominenten Redners. Häufig handelt es sich dabei um die Eröffnungsrede eines Kongresses oder einer Messe.“

  2. vielen dank. ich hatte schon angenommen, mit „keynote“ würde eine besonders wertvolle rede, eine grundsatzrede bezeichnet.

  3. Nur kurz zur Info: In dem auch hier kürzlich erwähnten, gerade auf deutsch erschienen Buch „Freie Kultur“ schreibt Lawrence Lessig, dass sich Gilberto Gil Creative Commons angeschlossen hat.

  4. Oh wirklich, ausser Gilberto Gil nichts gewesen?

    Komisch, tagszuvor war Feargal Sharkey da. Ex-Popstar und heuer Berater der britischen Regierung in Sachen „Creative Industries“. Ebenfalls da, Hubertus Heil (SPD), Gitta Connemann (CDU) sowie der Berater für „Creative Industries“ des französischen Kulturministers und so weiter und sofort.

    Der Tagespiegel berichtete am 23. September u. a. über die Popkomm 2006 wie folgt: ‚Das meist gebrauchte Wort bei dieser Popkomm war „Creative Industries“ (C.I.). C.I. erfinden sich ständig neu und schaffen dabei ganz viele Arbeitsplätze. Mit dem schwerfälligen Begriff „Kreativitätswirtschaft“ lässt sich dieses Phantom nicht fassen.‘

    Wer mit dem Begriff noch nicht vertraut ist, dem sei eine Bildungsmaßnahme mit Hilfe von Google empfohlen. Eine entsprechende Suche nach diesem Schlagwort offenbart ultimativen Nachholbedarf, da dieser Begriff nicht nur bei unseren europäischen Nachbarn sondern auch anderorts bereits zur Modernisierung und Umgestaltung einer kombinierten Kultur-, Arbeits und Wirtschaftspolitik gereicht hat.

    Angesichts der deutschen Gemütlichkeit in der hiesigen Politik und Verwaltung ist allerdings kaum damit zu rechnen, dass die Fachkräfte beim BKM, im Arbeitsministerium oder den Wirtschaftsministerien auf Landes- bzw. Bundesebene, zeitnah aus ihrem an dem Bundesangestelltentarif (BAT) angelehnten Dornröschenschlaf erwachen und realiseren was in England, Österreich, den Benelux-Ländern oder Skandinavien in dieser Hinsicht bereits an Förderinstrumenten besteht.

    Ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang besteht erschwerenderweise in der ressortübergreifenden Zusammenarbeit der angeführten Ministerien bzw. entsprechender Verwaltungseinrichtungen.

    Wer aber jemals Kontakt mit Referenten in den einschlägigen Abteilungen der genannten Verwaltungseinrichtungen zu tun hatte, wird ein Lied davon singen können, dass jene Klientel äußerst resistent gegen jede Art von Fortschritt ist. Es könnte herauskommen, dass sie weder über die Kompetenz noch die Erfahrung verfügen, geschweigen denn Willens sind, politische Maßnahmen á la Creative Industries umzusetzen, da sie dann unmittelbar an Ergebnissen gemessen werden könnten.

    Und wer jetzt noch die Google-Suchergebnisse zu Creative Industries berücksichtigt, wird bemerken, dass die besserverdienenden Fachkräfte in diesen Einrichtungen, in den vergangenen Jahren in eklatanter Weise eine Entwicklung verschlafen haben, die den Vergleich zuläßt, ob es es sich bei ihren Beschäftigungsverhältnissen um so eine Art Sofortrente handelt, die den diesbezüglichen Dornröschenschlaf nachhaltig erklären würde.

    Da allerdings in der Politik auch kaum jemand was von Creative Industries mitbekommen hat, steht zuerwarten, dass Politik und Verwaltung konsenshaft zu dem Entschluß kommen könnten, vielleicht mal eine Image-Kampagne zum Thema zu lancieren und huch… vieleicht sogar eine Webseite.
    Die kann man dann auch bei Google finden……!

    Die den Partein nahestehende Werbeagenturen wie z. B. Scholz & Friends sind bestimmt für so einen Spass zu haben.

    Naja, Creative Industries ist eine komplexe Angelegenheit. Wir sollten unsere heimischen Sleeper nicht wachküssen, nur um nochmal eine Handvoll Anzeigen in entsprechenden Gazetten und Litfasssäulen präsentiert zu bekommen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.