Verschiedene Artikel zu Film und Urheberrecht

Heute ist Filmtag.

Die New York Times beschreibt in „Keeping Moviegoers Away From the Dark Side“ die Lobbyingstrategien der MPAA, dem US-amerikanischen Lobbyverband der Filmindustrie. Der Artikel ist sehr umfassend und thematisiert Trusted Computing ebenso wie Bittorrent. Könnte aber auch kritischer sein.

Zum Thema Trusted Computing bietet das Verbraucherportal iRights einen umfassenden Artikel: „Endlich sicher?“

In den USA ist die Broadcast-Flag auch weiterhin im Mittelpunkt der Lobbyisten. Nachdem der Supreme Court die Broadcast-Flag für ungültig erklärte, weil die Federal Communications Commission (FCC) nicht berechtigt war, diese legislativ einzuführen, wird jetzt Lobbying für eine Gesetzesänderung gemacht. Verschiedene Bürger- und Verbraucherschutzorganisationen haben dazu jetzt einen offenen Brief an die Mitglieder des Kongresses veröffentlicht, um diese auf die Auswirkungen auf Verbraucherrechte hinzuweisen.

Mehr zum Broadcast-Flag-Verfahren habe ich hier noch zusammen gefasst.

Das Wired-Magazin hat den demokratischen Kongressabgeordneten Rick Boucher interviewed. Dieser ist einer der seltenen Abgeordneten, der für Verbraucherrechte und einer fairen Balance im Urheberrecht eintritt: Lawmaker Revs Up Fair-Use Crusade

Die Taz vom 20. Juni beschäftigt sich mit der Strategie der hiesigen Filmbranche, an Multiplexkinos Nachtsichtgeräte auszuliefern, um „Raubkopierer“ zu fassen: „Das Kino schaut gnadenlos zurück“. Kollateralschaden ist die Privatsphäre der Besucher. Diese finden es gar nicht lustig, bei steigenden Preisen in Form von „Raubkopierer sind Verbrecher“-Clips und Postern beschimpft, verdächtigt und dann beim Konsum des Filmes auch noch überwacht zu werden. Bei 20 Millionen Kinogängern in Deutschland habe man bisher 2 Versuche entdeckt, einen Film mitzuschneiden…

Ausnahmsweise noch die Berliner Morgenpost: Ein Fall von Gleichtaktung – Hollywood leidet unter Kontrollverlust. Und will deshalb steuern, wann Filmkritiken erscheinen dürfen. Diese beschwert sich zu Recht über die Strategie der Paramount Studios, weltweit Medien vorschreiben zu wollen, dass Filmkritiken zu „Krieg der Welten“ erst zum Kinostart am 29. Juni. veröffentlicht werden dürfen:

Aber ein derart rigoroser Versuch der Gleichtaktung ist bislang noch nicht unternommen worden. Denn Pressefreiheit bedeutet nicht bloß, schreiben zu können, was man will, sondern auch wann und in welcher Form.

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