Ticker vom 05.11.2024

FragDenStaat
Darf der BND darüber schweigen, ob und wie er den Staatstrojaner "Pegasus" einsetzt? Am Donnerstag verhandelt das Bundesverwaltungsgericht hierzu eine Grundsatzklage von FragDenStaat-Projektleiter Arne Semsrott.
Handelsblatt
Die Zustimmung zur elektronischen Patientenakte in Deutschland sinkt, besonders unter jungen Menschen. Nur gut ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen unterstützen das Projekt, während 85 Prozent der über 65-Jährigen ihm gegenüber positiv eingestellt sind.
taz
Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen reformiert werden und die Ministerpräsident:innen der Länder planen Einsparungen. Das könnte die Vielfalt der Programme bedrohen, so die Befürchtung vieler. Ann-Kathrin Leclere beantwortet zentrale Fragen zur Rundfunkreform.
LTO
Das Oberlandesgericht Zweibrücken hat entschieden, dass Beleidigungen gegen Politiker:innen in sozialen Medien auch ohne große Reichweite strafbar sind. Ein Mann hatte Ex-Kanzlerin Angela Merkel auf Facebook beleidigt, was zunächst nicht bestraft wurde. Das OLG hob das vorherige Urteil nun auf.
Gizmodo
Elon Musks Anwälte haben eingeräumt, dass dessen 1-Million-Dollar-Geschenke an Wähler:innen nicht zufällig waren. Die Gewinner:innen seien zuvor auf Grundlage ihrer „Eignung für den Dienst“ und ihrer persönlichen Geschichte ausgewählt worden.

Ticker vom 04.11.2024

Das Altpapier
Klaus Raab hat sich für die Altpapier-Kolumne angeschaut, wie häufig Donald Trump und Kamala Harris auf den Startseiten größerer deutscher Online-Medien vorkommen. Trump kam dabei am Sonntagabend auf 269 Erwähnungen, Harris nur auf 107.
Channels
Vor der Parlamentswahl am 10. November hatte der Inselstaat Mauritius am Freitag Facebook, Instagram, TikTok und X blockiert, weil dort Telefonmitschnitte von Politiker:innen, Journalist:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft auftauchten. Nach Protesten zog das Land am Samstag die Sperre zurück.
LTO
Kann ein Emoji eine rechtlich bindende Willenserklärung sein? Oder gar eine Schuldanerkennung ausdrücken? Gut, dass es Jurist:innen gibt, die sich damit beschäftigen, wann es bei der Bildchen-Kommunikation ernst werden könnte.
Emily Bender/BlueSky
Chatbots eignen sich denkbar schlecht als Ersatz für herkömmliche Suchmaschinen, erklärt die Linguistin Emily Bender. Zum einen sind sie nur statistische Sprach- und keine Wissensmodelle, zum anderen untergraben sie Medienkompetenz.
EU-Kommission
Um sich gegen Bedrohungen von außen besser wehren zu können, fordert der finnische Ex-Präsident Sauli Niinistö mehr EU-Integration – bis etwa ein "vollwertiger EU-Dienst für nachrichtendienstliche Zusammenarbeit" entsteht, so sein Bericht an Kommissionspräsidentin von der Leyen.
t-online.
Eine Liste der 50 bestbezahlten Influencer:innen zeigt, dass diese jährlich im zweistelligen Millionenbereich verdienen. Beeinflusser:innen aus Deutschland sind nicht im Top-Ranking dabei.
WIRED
In Dublin kamen Tausende zu einer Halloween-Parade, die es gar nicht gab. Grund dafür war eine KI-generierte Ankündigung. Nun sprach Wired mit dem Inhaber der SEO-Firma, die für die entsprechende Website verantwortlich ist.
Anke Domscheit-Berg
Die Linken-Abgeordnete Anke Domscheit-Berg hat die Bundesregierung nach Förderung für Blockchain-Projekte gefragt. Das Ergebnis: 2024 gab es 230 Förderprojekte und damit 85 mehr als Anfang 2022. Domscheit-Berg kritisiert, es gebe keine richtige Evaluation.
Gesellschaft für Freiheitsrechte
Google zeigt weiterhin bezahlte Werbung für Cyberstalking-Apps, mit denen man etwa Partner*innen überwachen kann. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat deswegen heute eine Beschwerde gegen die Suchmaschine bei der EU-Kommission eingereicht.
ISD
Meta, Google & Co. verdienen jährlich hunderte Millionen US-Dollar mit zielgerichtet ausgespielten politischen Anzeigen. Viele davon lügen jedoch und verstoßen damit gegen die eigenen Richtlinien und Gesetze. Nur auf Snap ließen sich keine Verstöße finden.
nd
Kommt mit den Trusted Flaggern aus dem Digital Services Act wirklich eine neue Zensur auf das Netz zu? Unsere Co-Chefredakteurin Anna Biselli ordnet die Aufregung, die derzeit die rechte Blase umtreibt, im Interview mit Matthias Monroy ein.
The New York Times
Zuletzt war Musks X in aller Munde, wenn es um wildgewordene soziale Netzwerke ging. Doch Lügen über die US-Demokratie florieren auch auf YouTube, teils auch monetarisiert.
Gizmodo
Ein gleichnamiges Tool der israelischen Firma Coresight AI überwacht mit Hilfe von sogenannter KI und Gesichtserkennung Interaktionen zwischen Mitarbeitenden und Kund:innen im Einzelhandel. Im Fokus steht "Sweethearting", eine besondere Form von Ladendiebstahl.
nd
Die elektronische Patientenakte (ePA) kommt, und zwar von ganz alleine, wenn man nichts macht. Anne Roth beschreibt die zahlreichen Haken der ePA. Und sie fordert Mut zum Widerspruch. Denn niemand müsse eine elektronische Patientenakte haben.

Ticker vom 01.11.2024

t3n
Der Volksverpetzer greift im Kampf gegen Desinformation und Verschwörungsideologien gerne auch zu Polemik, Satire und Emotionen. Damit lässt sich gut Werbung für die Wahrheit machen, sagt Philip Kreißel von dem „Anti-Fake-News-Blog“ im Interview.
DerStandard
Gabriele Mazzini gilt als "Architekt der KI-Verordnung" der Europäischen Union. Im Interview geht er auf Kritik ein, die Start-ups und Big Tech formulieren. Und er fordert, schon jetzt die für 2028 angesetzte Evaluierung des Gesetzes vorzubereiten.
heise online
Ist es obsolet, IPv4 komplett durch IPv6 abzulösen, wie derzeit manche behaupten? Wer Content Delivery Networks als Alternative vorschlägt, legt zwar den Finger in die Wunde, meint Martin Loschwitz, gibt das Netz aber den Hyperscalern preis.
Propublica
Betrügerische Werbenetzwerke haben mehr als 160.000 irreführende politische Anzeigen auf Facebook und Instagram geschaltet. Einige, die auf diese Anzeigen klickten, verzeichneten daraufhin Kreditkartenabbuchungen oder verloren ihren Krankenversicherungsschutz.
DER SPIEGEL
Laut einer Studie wird der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen und andere Digitalisierungsprojekte bis 2030 europaweit ansteigen, von 2 auf 5 Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs. Erneuerbare Quellen könnten den Anstieg allein nicht decken.