Ticker vom 19.12.2024

Deutscher Bundestag
Der Bundestag hat das Finanzmarkt-Digitalisierungsgesetz angenommen, dafür gestimmt haben die Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Umgesetzt wird damit etwa die EU-Verordnung über Märkte für Kryptowerte.
MIT Technology Review
Die Nutzung von sogenannter Künstlicher Intelligenz erhöht den Energieverbrauch und die Kohlenstoffemissionen massiv. Rechen- und Datenzentren sind in den USA oft in Regionen mit schmutziger Energieversorgung angesiedelt, so das Ergebnis einer Studie.
The Verge
Der Oberste Gerichtshof der USA wird am 10. Januar über ein Gesetz beraten, das TikTok in den Vereinigten Staaten verbieten könnte. TikTok kämpft gegen dieses Gesetz, das auch den Verkauf an ein anderes Unternehmen vorsieht.
IWF
El Salvador hat einen Kreditvertrag über 1,4 Milliarden US-Dollar mit dem IWF unterzeichnet, das Land wird seine Bitcoin-Strategie zurückfahren. Der Einsatz von Bitcoin im Privatsektor ist dann freiwillig. Zudem wird der öffentliche Sektor seine Krypto-Aktivitäten einschränken.
MIT Technology Review
Repräsentation ist Macht: Forschende der "Data Provenance Initiative" haben untersucht, welche Daten in große KI-Modelle wie Text- und Bildgeneratoren fließen. Demnach stammen 90 Prozent aus Europa und Nordamerika, weniger als 4 Prozent aus Afrika.
F5
Das zivilgesellschaftliche Bündnis F5 hat eine "Blaupause für ein Ministerium für digitale Transformation" vorgelegt. Die 22 PDF-Seiten beschreiben bis zur Organigramm-Ebene, wie ein Digitalministerium aufgebaut sein könnte.
noyb
Wer einen Flug bei Ryanair buchen möchte, muss ein Konto anlegen und mittels biometrischer Gesichtserkennung verifizieren. Einzige Alternative: Das Versenden einer Ausweiskopie mit Originalunterschrift. Die NGO noyb hat deshalb eine DSGVO-Beschwerde eingebracht.
ZEIT ONLINE
Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) verlangt, dass einige große Dienste über Konzerngrenzen hinweg interoperabel sind. Nun beschwert sich Apple über entsprechende Bemühungen von Meta und warnt vor Abstrichen beim Datenschutz.
tagesschau
Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wurde wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme verurteilt. Ein Jahr Freiheitsstrafe soll er absolvieren, indem er eine elektronische Fußfessel trägt. Gegen die Entscheidung will er vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof ziehen.
EFF
Der australische Social-Media-Bann für Menschen unter 16 Jahren richtet mehr Schaden an als Gutes zu bewirken, kommentiert die US-amerikanische EFF: "Systeme zur Alterskontrolle sind Überwachungstechnologien, die Privatsphäre und Anonymität von allen bedrohen".

Ticker vom 18.12.2024

Verbraucherzentrale Bundesverband
Wer umzieht oder die Bankverbindung wechselt, muss das in der Regel dem Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio mitteilen. Das kann man kostenlos auf dessen Website tun, ein Online-Anbieter hat dafür jedoch Geld von ahnungslosen Kund:innen genommen. Jetzt startet der VZBV eine Sammelklage.
Reuters
Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hat Apple verklagt. Sie wirft dem Tech-Konzern vor, Rohstoffe wie Zinn, Tantal und Wolfram von Kriminellen zu beziehen, die in den Krieg im Osten des Landes verwickelt sind. Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe.
tagesschau
Die Schufa löscht ab 2025 unter bestimmten Voraussetzungen negative Bonitätseinträge schneller. Davon könnten zehntausende Menschen profitieren, die wegen vor Jahren versäumter Zahlungen bisher keinen Kredit erhalten. Intransparent bleibt das Geschäftsmodell der Schufa trotzdem.
Data Protection Commission
Facebook-Mutterkonzern Meta soll wegen eines Datenlecks eine Strafe von 251 Millionen Euro zahlen, wie die irische Datenschutzaufsicht mitteilt. Grund ist der im Jahr 2018 bekannt gewordene Vorfall mit weltweit 29 Millionen Betroffenen.
taz
Kai Trump, die 17-jährige Enkelin von Donald Trump, ist Influencerin und wirbt auf unter anderem YouTube, Instagram und TikTok für ihren Großvater.
BfDI
Die neue Bundesdatenschutzbeauftragte hat ihre Agenda auf 19 PDF-Seiten vorgelegt. Unter anderem geht es darin um Kontrolle von Geheimdiensten und Polizei, den Schutz von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und das nach wie vor fehlende Transparenzgesetz.
Autoriteit Persoonsgegevens
Netflix soll 4,75 Millionen Euro zahlen, wie die niederländische Datenschutzaufsicht mitteilt. Von 2018 bis 2020 habe die Plattform nicht ausreichend darüber informiert, was sie mit den Daten der Nutzer:innen anstellt.
ZDF
Die querschnittsgelähmte Jule bloggt 15 Jahre mit großer Reichweite über ihr Leben. Dann taucht plötzlich der Vorwurf auf, dass sie nicht existiert. Hinter Jule stecke ein älterer Mann. Eine vierteilige ZDF-Doku arbeitet den Fall „Jule Stinkesocke“ und seine Folgen auf.
The Guardian
Die spanische Regierung hat ein Gesetz angekündigt, um gegen Falschinformationen im Internet vorzugehen. Digitale Plattformen sollen entsprechende Postings mit Korrekturhinweisen versehen, insbesondere bei Nutzer:innen mit vielen Followern.
tagesschau
Auf Telegram gibt es Gruppen, in denen Nutzer diskutieren, wie sie Frauen betäuben und vergewaltigen können. Die Chats enthalten Anleitungen und Aufnahmen von sexuellen Übergriffen. Die betroffenen Frauen scheinen vielfach aus dem direkten Umfeld der Nutzer zu stammen.
rbb24
In Berlin werden ab Februar 2025 drei dauerhafte Waffen- und Messerverbotszonen eingerichtet. Die Zonen befinden sich im Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und am Leopoldplatz. Die Polizei kann dort Passant:innen durchsuchen - unabhängig von konkreten Verdachtsmomenten.

Ticker vom 17.12.2024

ars technica
Profit vor Sicherheit: Wer bei Amazon arbeitet, riskiert Verletzungen und Behinderungen. Der Kommerz-Riese beharrt auf „zermürbenden Produktivitätsquoten“ und weigert sich, verletzte Arbeitnehmer angemessen zu versorgen, so ein Bericht des US-Senators Bernie Sanders.
Reuters
Sieben Jahre später: Für rund 30 Millionen Euro einigt sich Meta-Tochter Facebook mit der australischen Datenschutzaufsicht im Cambridge-Analytica-Streit. Bekannt wurde der Skandal 2018, die Aufsicht schaltete sich 2020 ein.
CASCHYS BLOG
Angriff aufs Suchmaschinen-Geschäft: OpenAI schaltet ChatGPT Search für Gratis-Nutzende frei. Das heißt, das Sprachmodell verwurstet direkt die Inhalte von Websites und ergänzt Links in seinen Antworten.