Ticker vom 10.09.2024

EuGH
Der EuGH bestätigt eine im Jahr 2017 verhängte Strafe von rund 2,4 Milliarden Euro gegen Google. Der Konzern hatte damals seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen gegenüber anderen bevorzugt, lautete die Begründung der EU-Kommission.
beck-aktuell
Menschenrechte sind bei der geplanten UN-Cybercrime-Konvention nur ein Feigenblatt, analyisert IT- und Strafrechtler Jens Ferner. Der Vertrag kriminalisiere IT-Sicherheitsforschung, schwäche Verschlüsselung und Pressefreiheit, gefährde Whistleblower:innen, Journalist:innen und Oppositionelle.
golem.de
Was Konzerne patentieren, muss noch lange nicht Realität werden, gibt aber Einblick in bestimmte Fantasien: So beschreibt ein Ford-Patent Werbung im Auto, die sich während der Fahrt thematisch passend ins Gespräch einklinkt.
The Guardian
Damit Chatbots wie ChatGPT weniger Käse erzählen, verfassen Menschen hinter den Kulissen Antworten auf häufige Fragen. Einer von ihnen reflektiert im Guardian seine Tätigkeit – ohne den Arbeitgeber zu nennen.
heise online
Wenn es um die Abfrage von Bestandsdaten bei Meta, Apple, Google und Microsoft geht, sind deutsche Behörden Europameister und Vize-Weltmeister hinter den USA. Grundlage ist die Anzahl der Abfragen laut Transparenzberichten der Konzerne seit 2013 im Verhältnis zur Bevölkerung.
taz
Ende 2024 soll eine staatliche Förderung für Forschung über sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige auslaufen. "Die Forschung darf nicht wegbrechen", warnen zwei Wissenschaftlerinnen in einem taz-Gastkommentar. Zugleich drängt die EU weiter auf eine Chatkontrolle.
tagesschau
Mario Draghi hat gestern seine Empfehlungen vorgestellt, wie die EU ihre "Wettbewerbsfähigkeit" verbessern kann. Der Ex-EZB-Präsident fordert „nie dagewesene“ Investitionen um weitere 750 bis 800 Milliarden Euro pro Jahr, von denen auch der digitale Binnenmarkt profitieren soll.
EuGH
Der US-Konzern Apple muss 13 Milliarden Euro Steuern in Irland nachzahlen. Das hat der Europäische Gerichtshof heute entschieden. Er hob damit ein vorheriges Urteil zugunsten von Apple auf.
tagesschau
Bestimmte Arbeitsprozesse und Routinen im Polizeialltag begünstigen rassistische Diskriminierungen, wie eine Studie der Polizeiakademie Niedersachsen zeigt. Problematisch sind demnach vor allem Kontrollen und anlasslose Observationen.

Ticker vom 09.09.2024

Euractiv
Googles Werbepraktiken sind wettbewerbsschädigend, sagt die britische Aufsichtsbehörde Competition and Markets Authority. Bei Werbeflächen-Auktionen zum Beispiel dürften die eigenen Dienste zuerst bieten.
nd
"Die Zeitenwende ist schon eingetreten", sagt Dennis-Kenji Kipker, Professor für IT-Sicherheitsrecht, in einem Interview. Die EU würde von einer Freiheits- zu einer Sicherheitsunion.
The Guardian
Starlink hat in Brasilien mehr als 250.000 Kunden. Die Satellitenantennen werden sowohl von Arbeiter:innen in illegalen Minen als auch von isolierten indigenen Gemeinschaften genutzt. Entsprechend groß ist die Sorge vor Elon Musks Einfluss auf die brasilianische Regierung.
heise online
Der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber warnt in einem Interview vor den Gefahren des Überwachungskapitalismus und der Vorratsdatenspeicherung. Außerdem kritisiert er den Druck von Lobbyist:innen auf die Politik.

Ticker vom 06.09.2024

CCC
Der Chaos Computer Club fordert offene und transparente Wahl- und Auswertungssoftware. Nachdem in der vergangenen Woche bei der sächsischen Landtagswahl die eingesetzte Software versagte, musste die vorläufige Sitzverteilung nachträglich korrigiert werden.
sprind.org
Der Innovationswettbewerb zur Entwicklung eines Prototypen für die EUDI-Wallet geht in die zweite Runde. Vier geförderte Teams haben sich dafür qualifiziert. Vier weitere Teams, die nicht gefördert werden, sind ebenfalls weiter dabei, darunter die von Samsung und Google.
dw.com
Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, um den Kauf des Trojaners Pegasus zu untersuchen. Präsident Gustavo Petro hatte zuvor mitgeteilt, der Nachrichtendienst sei 2021 mit einem Koffer voll Bargeld nach Israel geflogen, um den Trojaner zu bezahlen.
EFF
Rund 140 Organisationen fordern von der US-Regierung, den Einsatz von KI-Systemen an der Grenze zu Mexiko zu stoppen. Maschinen sollten demnach nicht entscheiden, ob ein Mensch verhaftet wird oder Schutz verdient.
CNN
Angetrieben von Millionen-Beträgen aus Russland sollen rechte US-Influencer:innen Desinformation verbreitet haben, das geht aus einer Anklage gegen Mitarbeitende des russischen Propaganda-Senders RT hervor. Demnach floss das Geld über eine US-Firma.
Der Standard
Das ukrainische Militär setzt nun auch flammenwerfende Drohnen ein, die nicht löschbares Thermit ausstoßen. Das berichtet der Standard unter Berufung auf das ukrainische Verteidigungsministerium. Auch Angreifer Russland würde Thermit einsetzen.
The Verge
Knapp zwei Wochen nach der Festnahme von Telegram-Chef Pavel Durov in Frankreich werden erste Änderungen beim Messenger sichtbar. So sollen nun auch private Gruppe erstmals Melde-Buttons für verdächtige Inhalte erhalten, um das Moderationsteam einzuschalten.
Rolling Stone
Mit KI-generierter Musik und einer Schar an Fake-Accounts, die diese Musik fleißig streamen, soll ein US-Amerikaner Millionen US-Dollar verdient haben. Nun wurde er angeklagt.

Ticker vom 05.09.2024

Europarat
Unter anderem die EU, die USA und Großbritannien haben die windelweiche KI-Konvention des Europarats unterzeichnet. Zum Europarat gehören 46 Mitgliedstaaten, er ist kein Organ der EU.
heise online
Was genau will die Bundesregierung mit ihrem "Sicherheitspaket" am EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) ändern? heise online hat sich bei EU-Organen und -Abgeordneten umgehört. Aus der Recherche geht hervor: Der Vorstoß ist vor allem heiße Luft.
WIRED
WIRED liefert einen Überblick über US-Regulierungen zu nicht-einvernehmlichen sexuellen Deepfakes. Entsprechende Bestrebungen gebe es in 39 Staaten; in 23 Staaten seien Gesetze verabschiedet worden; neun Staaten hätten ihre Vorschläge wieder verworfen.