Vor nicht einmal 2 Wochen hat sich Linus schon einmal mit subventionierten Microsoft-Lizenzen und einen mutmaßlichen Fall von Astroturfing an deutschen Universitäten beschäftigt. Bereits damals wurde klar: Wer in deutschen Landen studiert, muss zumindest an Software aus Redmond keinen Mangel leiden.
Damit nicht genug, in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn setzt Microsoft nun noch einen drauf:
Ab heute steht allen Studierenden der Universität Paderborn das Angebot Live@edu zur Verfügung. Die Universität Paderborn führt als erste große deutsche Universität Live@edu ein und bietet ihren Studierenden somit die Möglichkeit, kostenlos auf alle Leistungen des Paketes von Microsoft in der Cloud zuzugreifen. Zur Verfügung stehen zum Beispiel ein freier Exchange-Server zur vollständigen Synchronisation Ihres PIMs, Skydrive als Online-Speicherplatz, Office Web Apps zum gemeinsamen Arbeiten mit Excel, Word, PowerPoint und OneNote und einiges mehr.
PS: Unter den ersten 1000 (Paderborner!) Studenten, die sich anmelden, verlost Microsoft 3 Xbox 360 4 GB Konsolen mit Kinect und 50 ARC Touch Mouses. Großartig, oder? ,)
Ich finde das wirklich großartig.
Zu meiner zeit, an meiner Schule gab es nicht mal einen PC.
Ich fände es auch gut wenn es solches Engagement auch an Hauptschulen gäbe.
@Troll: Zumindest für Kindergärten gibt es ja schonmal Microsoft Schlaumäuse.
Na, ist doch alles gut ;)
„Live@edu is offered at no cost to the institution. If schools want to automate account management, they can purchase server software from Microsoft, discounted especially for the Live@edu program, but there’s no requirement to purchase a server. “
„So, a student could create a term-paper on her Windows PC in her dorm room and quickly edit it on a Linux machine in the school lab even though the Linux machine does not have Office installed.“
Ist doch bekannt, dass die Amerikaner Wirtschaftsspionage betreiben. Speziell präparierte Software für Universitäten und Studenten ist da natürlich ideal um sich Zugang zu diesem sensitiven Bereich zu verschaffen.
Dden Leute die Lizenzen zu Schenken ist gegen das wirtschaftliche Potential der Möglichkeit von Wirtschaftsspionage und Kontrolle von Bildungseliten eines Landes weiss Gott der totale Peanuts.
Es gibt sogar eine MSDN Propaganda Tour
http://www.msdn-on-tour.de/
Am 8.2 sind sie in Berlin.
So ungeschickt das mit dem Astroturfing (ein furchtbares Wort nebenbei bemerkt) auch war/ist, als Informatikstudent habe auch ich Zugriff auf diverse Software und finde das persönlich ziemlich gut.
Daher sehe ich das Problem bei Live@edu nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin da eher neidisch, weil wir das (noch?) nicht haben. :D
Das Gewinnspiel ist da doch eher ne Werbung für den eigenen kostenlosen Service, da MS sich gegen viel, oft auch kostenlose, Konkurrenz durchsetzen muss.
Zumal MS den Löwenanteil an eingesetzen (Desktop-) OS Systemen stellt ist es doch gut, dass sie ihre eigene Software bzw -lösungen zur Verfügung stellen. (und nein, ich werd nicht von MS bezahlt^^)
Das es letztlich auf pozentielle Kundenbindung rausläuft ist klar.
Aber die entsprechenden Programme werden nun mal häufig eingesetzt (ich kann hier jetzt nur von Visio und Visual Studio berichten). Sowohl im Studium als auch in der Industrie.
Wenn ein Institut für die Lehre ein Programm einsetzt, dass nicht frei, sondern nur auf den entsprechenden Instituts-Rechnern verfügbar ist, läuft es in der Praxis einfach drauf raus das unter den Studenten eben entsprechende Kopien kursieren.
Von dem her ist es das Schlaueste was Microsoft da tun kann, den Leuten das kostenlos und legal zur Verfügung zu stellen und sich nebenher noch die Kundschaft von morgen zu ziehen.
An Microsoft führt nunmal vielerorts kein Weg vorbei. Word, PowerPoint, Excel und der ganze Kram, ist das, was man in Schule, Studium und am Ende auch im Beruf einsetzt, weil die Programme ja so toll sind.
Das Problem ist doch unter anderem die Kundenbindung:
Ich habe auch erst an der Uni die Vorteile von Linux so richtig erkannt. An unserer Fakultät ist Linux sehr weit verbreitet. Wann, wenn nicht an der Uni, sollte man vielleicht auch mal andere Dinge ausprobieren als der „Mainstrean“?
Je mehr Universitäten dieses Microsoft-Zeug anbieten, desto eher werden die Studenten nie auch nur auf die Idee kommen OpenSource einzusetzen. Wenn man dann mal fertig mit studieren ist, kann man sich dann die Microsoft-Lizenzen leisten. Man muss es sich dann ja leisten können, man kennt ja nix anderes und kann mit nichts anderem arbeiten.
@Rainer:
Genau den Kram gabs bei uns interessanterweise nicht kostenlos.
Allein, dass eine ausländische Firma Informationen über Studenten einer Universität erhält, wer was wo studiert, ist sicherheitskritisch. Das mag vielleicht in Zeiten von Facebook und co altmodisch erscheinen, ist aber so.
Das ist wie mit Novell damals, die so dumm waren über die Microsoft-Patentlizenzen ihre ganzen Kundendaten an eine andere Firma zu geben.
Es werden speziell angepasste Versionen Euch überreicht, mit anderen Worten was ihr tut, das ist der Spionage fremder Mächte zugänglich, die sich bei Euch unerkannt einwählen könnten und ggf. Informationen abgreifen. Registrierung von Software ist eine nationale Sicherheitsbedrohung. Niemanden geht es etwas an, wem welcher Rechner, welche Wordversion usw. gehört.
Kann man z.B. aus einer Worddatei erkennen, von welchem Nutzer mit welchem Lizenzschlüssel sie erstellt wurde? Ich zeige nur mal die Angriffspunkte auf. Gerade wenn man in der Forschung tätig ist, muss man gegen Wirtschaftsspionage gewappnet sein.
@Sephirajida: Da greifen inzwischen die (für die Unis kostenpflichtigen!) „Campus Agreements“, bzw. “Microsoft Campus Lizenzen” – oder nun eben ein Cloudservice wie Live@edu.
@Rainer: Ach, ich komme eigentlich recht gut ohne Software von Microsoft aus. Und das, obwohl ich in einem Umfeld arbeite, wo MS Office „Standard“ ist. Das geht durchaus, man muss nur wollen ,)
Ich kann allerdings nachvollziehen, dass kaum jemand will, wenn man von Microsoft nicht nur angefixt wird, sondern auch seinen Stoff umsonst bekommt.
Ob solche Abhängigkeiten erstrebenswert sind, ist nochmal eine ganz andere Sache. Persönlich finde ich sie eher fatal.
So und was ist da dran denn verwerflich?
Und was ist neu daran? MSDNAA ist schließlich sehr ähnlich.
Eine Firma unterstützt Studenten mit ihrer Software. Natürlich ist das auch eine Form der Kundenbindung und -werbung. Wer was anderes will, der kann auch andere Software verwenden.
Das Astroturfing find ich ja auch daneben, aber das find ich echt gut.
Es meckert ja auch keiner, wenn MathWorks ihr Matlab, Wolfram sein Mathematica oder Intel seine Programmiersachen Studenten kostenlos zur Verfügung stellt.
Also wo ist das Problem?
Wir bekommen je alle Betriebssysteme von denen jeweils einmal in Englisch und deutsch, 32-& 64-Bit, manchmal auch verschiedene Versionen.
Dadurch kann man dan sein Notebook BS an Bekannte verkaufen und eine bessere Version von denen ganz legal runterladen. Bisher hat das nicht dazu geführt das Windows zu meinem Hauptbetriebssystem wird.
@kleiner:
Genau das diskutieren wir gerade. You’re welcome!
@Max: In den meisten Fällen dürfte es dazu führen, dass ohnehin vorhandenen Installationen „legalisiert“ werden, ja.
Zumindest in Fällen, wo mit dem Kauf des Rechners keine Windows-Lizenz oder eine Version mit geringerem Funktionsumfang („Starter“, „Home Basic“, usw.) erworben wurde.
@Jörg-Olaf Schäfers:
Die gabs bei uns nicht. Zumindest bei den ganzen Office-Programmen. Da bin ich ohnehin auch ein großer Freund von Open-Office.
Allerdings bei den von mir genannten Programmen hab ich die Erfahrung gemacht, dass es nur Probleme gibt wenn man das nicht damit gemacht hat.
Ich muss auch sagen, dass im professionellen Umfeld oftmals kein Weg an propriäteren Lösungen vorbei führt. Stichwort CAD-Software z.B.
@Jörg-Olaf:
Ich sehe Euer Problem nicht und wenn ich mir das hier durchlese, ein guter Teil der anderen auch nicht.
Wo ist denn bitte das Problem? Studiere an der RWTH und benutze das Exchange Angebot von Microsoft. Bin sehr froh, dass es so etwas kostenlos gibt! Eine wirkliche Alternative, ob kostenlos oder nicht, fällt mir jetzt spontan auch nicht ein!
An alle Miesmacher:
Schaut doch mal auf ftp://ftp.uni-paderborn.de/pub/linux/
Da fördern die doch auch noch, dass Leute Knoppix und SuSE nutzen.
Ich gehöre zu den „Glücklichen“, die das Angebot nutzen dürfen.
Was aus der verlinkten Ankündigung leider nicht ersichtlich ist, sondern erst bei näherer Betrachtung deutlich wird, ist die Tatsache, dass die Nutzung des Live@edu-Angebots praktisch mit der Verpflichtung einhergeht, einen Teil seiner Uni-internen Kommunikation zukünftig über Microsoft-Server abzuwickeln.
Konkret wird bei Buchung von Live@edu eine nicht deaktivierbare Weiterleitung der bislang von der Uni bereitgestellten E-Mail-Adresse auf das Exchange-Postfach eingerichtet, die sich ausschließlich durch Kündigung des Live@edu-Angebots wieder entfernen lässt.
Nachlesen lässt sich das Ganze auch auf http://imt.uni-paderborn.de/liveedu im Abschnitt „Wie bekomme ich Live@edu?“.
Ohne diesen Aspekt hätte ich das Angebot soweit begrüßt. Aber ich bin nicht sicher, was ich von dieser „Gängelung“ halten soll…
@kleiner/mactron: Wer sagt denn, dass es ein Problem geben muss?
Wie ich oben bereits schrieb: Ich kann durchaus nachvollziehen, dass solche Angebote von den Studierenden begeistert aufgenommen werden.
Auf der anderen Seite sollte man – gerade als Student – vielleicht auch mal über den Tellerrand schauen. Man muss Microsoft ja nicht gleich unter Spionageverdacht stellen, wie es z.B. André tut.
Dass es nicht unproblematisch ist, wenn sich eine ganze Volkswirtschaft in die de facto Abhängigkeit eines Softwareherstellers begibt, sollte jemanden, der die Befähigung zu einem Hochschulstudium erworben hat, aber doch bitte auch klar sein, oder?
Ebenso, dass ein Linux-FTP, den ausser in Ehren ergrauter RZ-Admins und den üblichen Verdächtigen der örtlichen LUG (ui, die gibt es sogar noch!) kaum jemand kennt, da nicht mithalten kannn, oder?
Genau das ist unser Problem ,)
@kleiner:
Also die Version des nVidia-Treibers auf der Uni-Website ist wirklich seeehr alt *g*
Und ja, von der Uni Paderborn kommt durchaus die eine oder andere gute Software unter Linux daher.
Aber der Hauptpunkt ist, wie schon von anderen geschrieben, die Bindung an MS Software und MS nutzt natürlich auch, daß die meisten dann keine Zeit/Lust mehr haben, sich auch mal z.B. Linux genauer anzusehen.
@kleiner Was heisst da Miesmacher? Es ist normal, dass Uni RZs Mirrors von freier Software bereitstellen, in diesem Fall peinlicherweise hoffnungslos veraltete.
Die Wirtschaftsspionage ist nicht zu unterschätzen, das Verhalten der meisten Institutionen ist grob leichtsinnig. Seit der Hamburger Student Muhammed Atta für einige Umgestaltung im New Yorker Stadtbild gesorgt hat, sind ohnehin deutsche Universitäten im besonderen Radar unserer Bündnispartner. Hinzu kommen Chinesen, Franzosen und was sonst noch so alles know how abgreift.
Zur Einführung:
http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/wirtschaftsspionage.pdf
@Dominik: Danke für den Hinweis. Den Punkt wollte ich mir nachher noch einmal genauer ansehen, heute Nachmittag hatte ich das Kleingedruckte nur überflogen:
In der Infomail des IMT wurde diese Feinheit ja leider nicht so deutlich.
Ich finde die Angebote von MS an der Uni PB soweit vollkommen OK. Bevor ich anfange MS Dokumente mehr schlecht als recht per Google Docs auf einem Rechner (Netbook) ohne installierte Office-Suite zu sichten (und rudimentär zu bearbeiten), kann ich besser Windows Live verwenden. Wenns allerdings um den Austausch mit Kommilitonen geht, hat Dropbox allerdings die Nase vorn.
Meine sonstigen MS-Erfahrungen: Ich nutze per MSDNAA u.a. Windows 7 auf meinen 3 Rechnern (Desktop/Notebook/Netbook). Vor 2 Jahren hab ich mir dann noch eine Studi-Lizenz von Office 2007 gekauft (60€), die ich auch regelmäßig \vollumfänglich\ nutze, sprich da kann qualitätsmäßig keine Alternativsoftware (OO.org, Softmaker) mithalten. Des Weiteren ist in den Bereichen Technik und Wirtschaft jede nennenswerte Software für Windows verfügbar bzw. ausschließlich für Windows erhältlich. Gleiches gilt bekanntermaßen für Games. Allerdings ist ein MS OS nicht für alle Anwendungen erste Wahl: Als ’schlanke Startrampe‘ für Webbrowsing und Internetdienste ist m.M.n. Ubuntu eine super Alternative jenseits der EDU-Welt (wenn man für sein OS harte €uros bezahlen muss), insbesondere auf dem Netbook (ich nutze es da per Parallelinstallation).
Was den Quatsch mit der Wirtschaftsspionage betrifft: die Zeiten, dass man mit einem einzelnen Geistesblitz eine Firma über Jahrzehnte am laufen hielt, sind vorbei. Zu einem erfolgreichen Unternehmen gehört um Größenordnungen mehr, als man jemals durch Spionage Dritter irgendwo zur Tür heraustragen könnte.
@Christoph: Ich bin ja durchaus neugierig.
Hast du ein paar Beispiele, wo OpenOffice nicht mithalten kann? Jetzt mal abseits von abenteuerlichen Excel-Stunts und PowerPoint?
Ja nü, die Bereiche, in denen Software, die privat von Studenten eingesetzt wird, ausschließlich für Windows verfügbar ist, sind doch ziemlich überschaubar.
Und das ist nun sicher keine Kritik an so interessanten Disziplinen wie game studies (Würde ich nie wagen, da ist die Uni Paderborn inzwischen zudem ganz gut aufgestellt ,).*
Und was das Thema Wirtschaftspionage betrifft: Das ist dann doch ein wenig komplexer als „Geistesblitze“ vs. „jahrzehntelanger Erfolg“. Um Größenordnungen ,)
*Disclosure: Die Professur „Medienorganisation und Mediensysteme“ von Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow gehört zum Institut für Medienwissenschaften der Uni Paderborn. Ich arbeite im gleichen Institut, knapp 15m weiter, vertrete ich hier aber ausschließlich meine persönliche Meinung.
@Jörg-Olaf:
Ich wäre spätestens an der Uni mit viel nicht MS-Software konfrontiert worden.
So haben wir z.B. an den Instituten an denen ich studiere kaum Windows-PCs im Einsatz, dafür verschiedene Linux-Distributionen und Solaris.
Unsere Bibliothek und das Rechenzentrum haben z.B. fast nur SunRays mit Solaris oder Linux als öffentliche Arbeitsplätze.
Bei uns wurden die Leute auch gezwungen, mal emacs oder vim zu lernen, weil man sich auch das Erlernen anderer Software erlernen soll.
Gut ich muss zugeben, dass ich Mathe und Informatik studiere.
Aber auch bei den Theologen an unserer Uni, werden alternative Softwarprodukte, wie LaTeX, OpenOffice.org und NotaBene empfohlen.
Und das Rechenzentrum bietet Kurse nicht nur für MS-Produkte, sondern auch für OOo, LaTeX und GIMP an.
Allerdings fragt Dich wohl kaum einer nach solchen Kentnissen, wenn Du ins Berufsleben einsteigst. Aus dem Grund habe ich z.B. Kurse für Word und Power Point gemacht, weil ich davon keine Ahnung mehr habe, aber diese wahrscheinlich von mir verlangt wird.
ICh glaube also, dass auch so noch einige Kontaktpunkte an der Uni bestehen bleiben.
Und man sollte die vielen Macs an Unis nicht vergessen und dass viele einfach keine Lust haben sich um so etwas zu kümmern, egal obs ihnen gezeigt wurde oder nicht.
Oha Leute, jetzt regt euch mal nicht gleich so auf!!
Natürlich tut MS das nicht aus Nächstenliebe, sondern aus Merketinggründen, Kundenbindung blablabla …
Das weiss jeder hier, und als Student weiss man das normalerweise auch.
Solange der Student (und die Uni) dafür nichts bezahlen müssen, ist das einfach nur eine gute Möglichkeit kostenlos recht gute Software zu benutzen. Das kann man dann auch ruhig mal stehen lassen!
Und sls Student ist es ja auch nicht so, dass die einzige Alternative teuer kaufen wäre … oder halt Open Source.
Ich hab noch von niemanden gehört, dass er aus „idealistischen“ Gründen auf Raubkopien von MS Software verzichtet hätte, weil er damit MS ja einen Gefallen tut …
Warum wurde LibreOffice wohl von den Franzosen geforkt…?
Warum hat Novell die deutsche Firma SuSE übernommen?
Im Forschungsbereich wird eigentlich nur LaTex zum Schreiben verwendet. Verschlüsselung von Kommunikation ist Standard.
Schon ein bisschen älter, aber immer noch gut:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2922/1.html
@kleiner:
Solaris-/bzw. Sun-Poolräume haben wir hier afaik gar nicht mehr. Da dürften die letzten Maschinen so vor 5 Jahren ausgemustert geworden sein.
Linux-Pools gibt es hier noch in der Informatik und einen in der Mathematik.
Naja, aber jetzt mal ernsthaft: Man besucht doch keine Uni, weil es dort einen kostenlosen Word-Kurs gibt oder man die Eigenheiten von Excel studieren möchte.
Von einem Hochschulabsolventen erwarte ich auch keine Spezialkenntnisse in MS Office, sondern die grundsätzliche Fähigkeit (die passende Software zu finden und) Probleme zu lösen. Und was das betrifft, sollte es eigentlich egal sein, ob man seine Arbeiten mit MS Office, OpenOffice oder was auch immer verfasst hat.
Falls nicht, dürften entsprechende Kandidaten bereits bei der Umstellungen von einer MS Office-Version auf die nächste Generation überfordert sein (tatsächlich war das bei der Einführung von Office 2007 bzw. aktuell bei 2010 (Win)/2011 (Mac) ja auch der Fall.).
Macs sind nochmal eine andere Geschichte. Die findest du fast ausschließlich in hinreichend vorbelasteten Fachbereichen (Medien, Grafik, Musik), allerdings eher selten als allgemein genutzt Office-PCs (Ausser in den USA …).
PS: Sich mal grundsätzlich mit LaTeX zu beschäftigen, ist gar keine schlechte Idee. Nicht, weil man damit produktiver ist, sondern weil es methodisches Denken fördert. Ich befürchte nur, dass für solche Ansätze in BA-Studiengängen einfach keine Zeit bleibt. Und das ist vielleicht eine Sache, die wir noch einmal teuer bezahlen werden.
@Joph:
Nur mal als Randbemerkung: Die entsprechenden Rahmenverträge werden von Microsoft zwar subventioniert, sind für die Universitäten aber _nicht_ kostenlos. Die kosten immer noch richtig gutes Geld. Deines. Und meines.
Siehe u.a.:
http://de.wikipedia.org/wiki/MSDN_Academic_Alliance
http://msdn.microsoft.com/de-de/academic/dd547439.aspx
„MSDN Academic Aliance (MSDN AA) ist also eine erheblich subventionierte Lizenzform für Hochschulen und Schulen.“
http://download.microsoft.com/%5B…]/Bildung_CampusAgreement.pdf
…
Nun, wenn man das Thema wirklich ernsthaft und grundsätzlich diskutieren will, bleiben nur die legalen Alternativen. Die Frage ist dann einfach, ob eine Universität die Lehre (bzw. man (Fort-)Bildung allgemein) so gestalten kann, dass ein Zugang „diskriminierungsfrei“ auch mit freier Software möglich ist.
Ich glaube, dass das nicht zuletzt eine Frage der Bequemlichkeit ist. Subventionierte Lizenzen, geduldete Raubkopien und „Haben wir schon immer so gemacht“ sind da dann natürlich Teil des Problems.
Auf der anderen Seite gibt es ja durchaus Länder, in denen es anders läuft. Es gibt also offenbar recht gute Gründe, es auch einmal anders zu versuchen und sich von Abhängigkeiten zu lösen.
@Jörg-Olaf:
Also wennn, trotz und zusätzlich zu dem offensichtlichen Werbeeffekt noch gutes Geld fliesst, dann finde ich das auch ziemlich daneben! Hast du dazu vll. irgendeine Quelle? Link?
Wenn man das Thema ernsthaft diskutieren will, dann hat die Option „Raubkopie“ tatsächlich keine Bedeutung. Ich wollte damit aber sagen, dass es aus studentischer Sicht „nur“ einfach eine weitere Option darstellt an Software zu kommen. Man kann sich die Software durchaus „nur“ nutze machen, ohne gleich eine „feste Kundenbindung“ zu denselben Produkten aufzubauen, oder ohne gleich auf irgendeine Werbemasche reingefallen zu sein.
Das grundsätzliche Problem, dass proprietäre Software in großem Rahmen von offiziellen eingesetzt und gefördert wird bleibt natürlich. Das ist aber keine neue Entdeckung oder Entwicklung! Das wissen wir ja eigentlich schon ewig …
Im wissenschaftlichen Bereich sind doch quelloffene Alternativen längst Standard. Gut, hängt vom Bereich ab, aber für den Naturwissenschaftlichen Zweig kommt doch heute kein Student mehr an Linux, LaTeX etc. vorbei.
Diese Werbeaktion seitens MS ist demnach (aus Ihrer Sicht) verständlich, und ich würde das keineswegs als kritisch einstufen. Wie auch hier schon gesagt, da gibt es andere Bsp.
Sorry! Die Links hab ich eben wohl gerade übersehen ;)
@joph:
Habe ich gerade oben nachgetragen. Konkrete Summen findest du da aber leider nicht.
Auf der andere Seite dürfte klar sein, dass es sich auch nicht um Peanuts handelt. Gerade die Campuslizenz-Verträge (da gibt es dann auch Office …) bestehen hier in NRW zum Teil auch erst seit kurzer Zeit.
Klar. Nur ändert das Wissen um einen Zustand allein halt nichts. Und etwas verbessern zu wollen, ist doch ein tolles Ziel, oder?
Ich habe eher den Eindruck, dass die Alternativen langsam wieder zurückgedrängt werden.
Wäre ich Microsoft, würde ich es nicht anders machen, klar ,) Deutlich interessanter ist die Frage, warum sich Universitäten auf solche Deals einlassen. Oder besser: einlassen müssen?
@Joph:
Ich rege mich (mittlerweile) nicht mehr auf und finde es aber spannend, wo Jörg-Olaf die Probleme sieht und wie das wo anders ist. Ich sehe das grade quasi als gegenseitige Info-Veranstaltung.
@Jörg-Olaf:
Naja, in vielen Stellenausschreibungen die ich gelesen habe werden MS Office Kenntnisse gefordert oder stehen wenigstens bei den wünschenswerten Qualifikationen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Arbeitgeber eine Personalentscheidung nicht daran fest machen, aber es ist vielleicht einer von ein paar kleinen Punkten, die einen dann zum Neuangestellten machen.
Bei den Macs meinte ich aber eher die Studenten und nicht die Rechnerräume. Also bei uns sieht man sowohl an der Technischen Fakultät als auch bei den Geisteswissenschaftlern viele mit Macs. An den anderen Fakultäten komme ich nicht so oft vorbei.
Und nochmal zu TeX: Bei uns wirst Du schräg angeschaut, wenn Deine Arbeit nicht getext ist. Allerdings ergibt sich das in der Mathematik halt von selbst, da die meisten Alternativen sehr unhandlich werden.
Kennt Ihr eigentlich Apple on Campus? SChaut mal hier: http://www.apple.com/de/aoc/
Also immerhin meiner Uni kann man nicht nachsagen sie würden nur eine Firma unterstützen.
P.S.: Leider machen mir die Captchas Probleme und obwohl mein neuer Post nicht zu sehen ist, muss ich ihn abändern, weil ich ihn angeblich schon mal gepostet habe.
@ Jörg-Olaf
Ich glaube du unterschätzt die Studenten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie praktisch es ist Zugriff auf Microsoftprodukte an der Uni zu haben. Andererseits wird einem die Unzulänglichkeit dieser immer wieder vor Augen geführt. Das heißt wenn ich mit Word mathematische Formeln nur im Schneckentempo und mit hohem Klickaufwand eingeben kann, sehe ich mich nach einer Alternative um.
Gerade an der Uni komme ich mit einer großen Bandbreite an Software in Kontakt und weiß als Student durchaus kritisch auszuwählen.
Bei uns in der Physik ist übrigens Latex Standard, nicht nur weil es schneller und praktischer geht, sondern auch weil die Ergebnisse besser aussehen.
Ich sehe das Problem ehrlich gesagt auch nicht. Das Firmen durch Geschenke bei Studenten für sich werben ist ja wohl wirklich nichts ungewöhnliches.
Darüber hinaus glaube ich nicht, dass das kostenlose verteilen von Windows Lizenzen zu einem drastischen Abfall an OpenSource Benutzern unter Studenten führt. Wer Windowsprodukte wollte, der hatte sie auch vorher schon (besorgt).
@Schäfers: Du hast doch selber geschrieben, dass die Lizenen meist nur zum legalisieren vorher schon installierter Programme benutzen werden. Jetzt hat der Student eben die freie, kostenlose Wahl und das qualitativste Produkt überzeugt. Und die Leute hier an der Uni sind keineswegs auf Windows geeicht…
Wenns euch so wichtig ist, dann startet doch eine „Warum sollte ich Linux benutzen“ Kampagne und lasst diese nervige Hetz Kampagnen sein, die schrecken nur ab…
@Jörg-Olaf Schäfers
/ Hast du ein paar Beispiele, wo OpenOffice
/ nicht mithalten kann? Jetzt mal abseits von
/ abenteuerlichen Excel-Stunts und PowerPoint?
Du hast es grad selbst beantwortet ;-) Die 64k-Zeilen-Grenze war früher in Excel tw. echt ein Problem bei der Messdatenauswertungen. Dazu kommen die Nutzung von VBA-Makros in Excel und viele fortgeschrittene Features von Word, inklusive Serienbriefe, personalisierte Serienmails (nach meinem Kenntnisstand bisher alternativlos) und natürlich komplexer Formatierungen, Indizes, etc. für Studien- und Abschlussarbeiten zur Einhaltung der Formatvorgaben. Hier können die (von Leuten ohne die nötigen Grundlagenkenntnisse) oft verschrienen Automatismen von Word ihre Stärken ausspielen. Natürlich ist MS Office überdimensioniert für jemanden, der lediglich Briefe schreibt oder seine Haushaltskasse führt. Aber es gibt eben auch durchaus viele User, die die fortgeschrittenen Features brauchen und denen sie die Anschaffung wesentlich teurerer Spezialsoftware ersparen.
@Lars:
Nein, leider nicht. Die Hoffnung, dass man Grundwissen bei der Nutzung der neuen Medien bzw. mitunter auch nur bei der Nutzung eines Computers voraussetzen kann, habe ich aufgegeben. Die Niveauunterschiede – wenn man das so sagen darf – sind tlw. echt erschreckend.
Manchmal glaube ich, dass da eine/zwei ganze Generation(en) fehlen oder etwas vollkommen schiefgelaufen sein muss. Nur was? Naja, vielleicht ist unsere Erwartungshaltung auch zu hoch.
Das dürfte von Fachbereich zu Fachbereich und von Uni zu Uni unterschiedlich sein. Wobei der Siegeszug der Wintel-PCs vor 10 Jahren ja auch nicht weiter verwunderlich war. Sun/Solaris war praktisch tot, spätestens 2002 gab es mit XP eine günstige und hinreichend stabile Alternative für einen breiten Einsatzbereich. Linux war damals noch keine.
Typische Nische, würde ich sagen.
@Student:
Nein, natürlich nicht. Aber das ist ja auch gar nicht der Frage. Die Frage ist, welche Folgen das Anfixen/solche „Geschenke“ (bei denen es sich um vergünstigte Rahmenverträge handelt, wie es sie in ähnlicher Form auch in der Wirtschaft gibt -> Microsoft Select) haben.
Sie führt jedenfalls nicht zu einer Steigerung. Und genau die wäre – schon aus rein prinzipiellen Gründen – wünschenswert.
Ich überlege noch, was mich mehr irritiert. Das, was du in meine Zeilen hineinlesen willst, oder die Motivation/der Grund, warum dich du in eine Verteidigungsposition begibst.
Auch wenn ich glaube, dass es – gerade für Studenten – in vielen Bereichen mindestens gleichwertige Alternativen gibt, mit denen man sich schon aus Neugierde beschäftigen sollte, habe ich nicht gegen Microsoft „gehetzt“.
Allerdings halte ich Monokulturen (Hardware, Betriebssysteme, Software …) bzw. Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter schon rein grundsätzlich für eine schlechte Idee. Insbesondere dann, wenn sie mit staatlichen Mitteln gefördert wird.
Und ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass quelloffene Software ein ebenso sinnvoller und förderungswürdiger Ansatz ist, eben solche Abhängigkeiten zu vermeiden.
Pauschale Empfehlungen für „Linux“ wirst du von mir trotzdem nicht hören. KDE ist sicherlich auf einem guten Weg, für Mutterns Desktop reichen aber selbst Ubuntu und Co noch nicht.
@Christoph: Ja, nü, ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber in meinem studentischen Alltag komme ich doch eher selten mit fortgeschrittenen Features wie personalisierten Serienmails oder Serienbriefen in Kontakt ,)
Ohne „Grundlagenkenntnisse“ eine Abschlussarbeit in Word angehen zu wollen, ist auch so eine Sache, die ich nur Kommilitonen mit extrem hoher Leidensfähigkeit empfehlen würde. Tatsächlich ist die Chance, sich final ins Chaos zu klicken einfach massiv (Das ist bei den Alternativen aber auch nicht anders).
Du meinst, dass diese User den Abschluss von Rahmenverträgen auf Landesebene rechtfertigen? ,)
Was hier meiner Meinung nach völlig außer Acht gelassen wird, das in den meisten Industrie-unternehmen MS Office eingesetzt wird und die Kenntnis dieser Programme bei Absolventen durchaus vorausgesetzt wird.
@Christoph: Die Excel „Stunts“ sind z.B. im Controlling relativ normal und sicher auch mit Open Office umzusetzen, nur das du als Student später im Beruf mit MS Office arbeiten wirst.
Seine eigene Software darf man da selten mitbringen.
Das die E-Mails in Paderborn dann auf Microsoft Server laufen mag daran liegen, dass es ein Cloud Dienst ist….
Ich bin Informatik-Lehramtsstudent an der Uni Paderborn. Gerade durch den Austausch mit Studenten anderer Fachrichtungen weiß ich, dass schon das MSDNAA-Angebot vielfach gar nicht wahrgenommen wird – die schauen immer ganz verdutzt, wenn ich ihnen sage dass sie Windows gar nicht kaufen müssen sondern kostenlos von der Uni bekommen.
Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass dieses neue Angebot nun auch viele schlicht nicht erreichen wird und die Userzahl entsprechend gering bleibt.
@42 full ack
Und als jemand der nichts technisches studiert: Da sieht es noch viel schlimmer aus. Hier rennen Leute mit Win98 und Word95 auf Laptops rum. No joke!
Und hinsichtlich der hier so viel beschworenen Anforderungen bezüglich MS-Office im Arbeitsleben: Es gibt kaum einen in meinem Studiengang, der weiß was eine Formatvorlage ist und wozu man die wohl verwendet. „Automatisches Inhaltsverzeichnis“ -> whut? Zeilenumbruch/Absatzumbruch ist doch das gleiche. Leerzeichen sind bei uns Top #1 der Mittel zur Textformatierung. Massiv anders war das Bild in meinen Praktikas ehrlich gesagt auch nicht.
Also bin ich doch sehr bestimmt der Meinung, dass die meisten Studenten nicht mal kWord ausreitzen. Daher ist das bißchen was MS-O mehr kann als OOorg/libreoffice völlig unbeachtlich für die Diskussion.
Insoweit hat man im Ergebnis kein Argument, das für MS-O fruchtbar gemacht werden kann.
just my 2 cents
@Patrick:
Nein, auf den Punkt bin ich bereits eingegangen. Wir reden hier über eine Universität und nicht über eine Volkshochschule, wo man ein Office-Diplom erwerben kann.
Wenn man meint, dass das nötig ist, kann von mir aus gerne entsprechende Angebote wahrnehmen. Mit den grundlegenden Aufgaben einer Uni hat das aber eher wenig zu tun (Berufsausbildung vs. Wissenschaft).
Ist ja auch gar nicht nötig.
Von einem Absolventen erwarte ich die Fähigkeit zur strukturierten Problemlösung, nicht das Wissen, wie die Untermenüs von Software XY aufgebaut sind. Wenn du Controller in Excel ausbilden willst, ist eine Berufsausbildung oder eine Fachhochschule wohl geeigneter.
Sach‘ bloß?
Nur, dass das gar nicht kritisiert wurde. Kritisiert wurde, dass bei Nutzung des Angebotes alle Mails, die an die eigene Uni-Adresse gehen, zukünftig über den Exchange-Server „in der Cloud“ laufen. Ein Weiterleitung an einen externen Account, wie bisher gerne und oft genutzt, ist bei Nutzung des Angebots nicht mehr möglich (siehe oben).
Da die Nutzung der universitären Mailadresse inzwischen für jeden Studenten verpflichtend ist, um studienrelevante Informationen zu empfangen, kann man das unwitzig finden, ohne gleich paranoid zu wirken.
@Christian: Stimmt, von den Angeboten weiß kaum jemand. Aber das ist ja bei den Angeboten z.B. der Bibliothek (eZeitschriften im Uninetz, uvm), der Praktikumsbörse oder dem Job-Verteiler der EIM wohl auch nicht anders.
Die Infomail bzgl. Live@edu ging allerdings pauschal an alle Inhaber eines IMT-Accounts (also alle@upb, da der Account und das Lesen der Mails inzwischen ja verpflichtend ist). Das dürften also ein paar Kommilitonen mehr mitbekommen haben ,)
Studenten sind schon längerer ein Werbekanal.
Am RZ der Uni Hannover, bekannt durch ihre Computer-Skripte Serie treibt man es besonders bunt. Die finden es ganz normal, wenn Microsoft selbst dort Veranstaltungen durchführt.
Aus Sicht des Datenschutzes ist es sicherlich unannehmbar \unsolicitated emails\ zu Werbezwecken an Studenten zu akzeptieren.
Ich sehe das so. Deutschland hat die wirtschaftliche Macht die Dominanz von Microsoft-Software zu brechen, statt dessen hat man diese in den letzten 15-20 Jahren zugelassen und sogar vertieft, mit der Folge, dass unser Land in der absurden Lizenzknechtschaft ist. Produkte entwickelt in unserem Lande wie StarOffice und SuSE wurden erst ernst genommen, als sie aus dem Ausland aufgekauft wurden, und in den Behörden hat man ihnen alle möglichen Steine in den Weg gelegt.
Hätte der politische Wille bestanden, den Zugang zu den digitalen Ressourcen offen zu halten, statt in eine ähnlich absurde Situation wie beim Öl zu kommen, sähe die Landschaft heute viel besser für unser Land aus. Mit dem politischen Willen kann man Wege finden, und seien es Vertrage im Bereich der Landesverteidigung.
Wie viel würde es kosten eine vernünftige Alternativimplementierung von W32 zu bekommen? Corel hat es vor zehn Jahren versucht. Ich schätze man müsste 200 Mio erst mal einsetzen, und vorrangig in Entwickler investieren. Und für eine Alternative zu Microsoft Office wie LibreOffice braucht man vielleicht 30 Mio im Jahr. Das ist alles Peanuts im Bereich staatlicher Budgets. Unter eine halben Milliarde lohnt sich nicht mal, dass die Kanzlerin da einen Blick drauf wirft.
Dann kommt die Kraft des Wettbewerbs, die unsichtbare Hand des Marktes, um die Ecke und dann unterstützt Microsoft Office plötzlich richtig gut ODF, wird richtig freundlich zu Regierung, versteuert nicht mehr in Irland zum Schaden der deutschen Steuerzahler, investiert mehr Geld in Deutschland, senkt seine Fantasiepreise usw.
Wir haben es doch bei den Browsern gesehen, als Firefox plötzlich nicht mehr zweite Wahl war, wie da die Existenz von echtem Wettbewerb plötzlich zu Standardkonformität, Browserinnovation und Abbau dieses strategischen Flaschenhalses führte. Bei Microsoft Office dagegen herrscht immer noch der alte Absolutismus. Da braucht die Regierung nur Geld auf LibreOffice zu dumpen und dann wollen wir mal die Kräfte des Wettbewerbs ihrer Preispolitik den Rest geben lassen.
mehr als 2 € pro Einwohner an jährlichen MS-Lizenzkosten.
Vielleicht ganz interesssant zum Thema Budget & Haushalt: als Leiter der IT einer 70.000,- Einwohner Stadt bezahlen wir jährliche Lizenzkosten an Microsoft, die sich umgerechnet auf die Einwohnerzahl auf mehr als 2 € pro Einwohner belaufen.
Ich gehe davon aus, dass die meisten Kommunen dies so handhaben (es gibt entsprechende Rahmenverträgeg mit Microsoft), so dass sich der jährliche Geldfluss (gerechnet auf ca 80 Mil Einwohner) schnell errechnen läßt. Und das nur im kommunalen Bereich!
Dafür könnte man sicher sehr gute Betriebssysteme und Office Programme anbieten….
Völlig legitim. Sorry, aber einige (nicht alle) Produkte von MS sind schlicht und ergreifend besser als offene Alternativen. Außerdem ist es ein legitimes Anliegen eines großen Unternehmens, Kundenbindung zu betreiben. Für 300 € Software zu verschenken ist eine ganze Ecke ansehnlicher, als was andere Unternehmen stattdessen betreiben.
Wäre natürlich schöner, wenn D Projekte wie Linux und LibreOffice tatkräftig unterstützen und vorantreiben würde, so dass wir auf proprietäre Software verzichten können (siehe Außenministerium, bah…). Aber im Moment bin ich gezwungen, meine DA in LaTeX zu meißeln, da sehne ich mich nach einem gut gemachten WYSIWYG-Editor wie Word.
@Chris 46
fyi: es gibt auch verdammt gute WYSIWYG für LaTeX :D
Wer suchet der findet. Wer nicht sucht, sehnt sich nach Word.
kwT
@mayleen 47
Klar, BaKoMa TeX oder Scientific Word. Sind übrigens beide wieder proprietär, und über die Güte des UI kann man auch streiten ;)
So cool 25GB Mailspeicher auch sind: Ich behalte lieber mein 2GB IMAP-Postfach das mir von der Uni gestellt und gehostet wird. Wofür brauche ich Exchange für Mails? Und warum soll ich meine ganzen Mails in Microsofts „Cloud“ stecken?
Gerade Excel ist ja der OpenOffice-Alternative deutlich unterlegen. Datumsfehler, undurchschaubares Dokumentenformat … hier http://www.robweir.com/blog/2007/01/how-to-hire-guillaume-portes.html findet man dazu so manches.
Serienbriefe kann man nur mit Word? In welchen Erdlöchern lebt Ihr?
Und dann das Argument, man müsse MS-Produkte lernen, weil diese später in der Firma benutzt werden – das ist eben ein Henne-Ei-Problem. Wer nur Excel kennt, der wird auch in der Firma nicht R vorschlagen. Von Studenten erwarte ich doch, dass diese auch eigene Vorschläge machen, und junge Ideen in die Firma einbringen!
Und da ist der 60jährige Ballmer offenbar der jüngste unter Euch Zombies, der die junge Idee des Anfixens mitbringt.
Man kann mit OpenOffice keine Serienbriefe schreiben! Hat man je dümmeres gehört?
Das kritische Denken wird dann sicher auch gleich aufgegeben, wenn man in einer rundum gesponsorten Uni sitzt, die man doch selbst halb mit Studiengebühren bezahlt, während die Strippenzieher in der Verwaltung die Hand aufhalten für so eine gelungene Werbemaßnahme.
Schering finanziert dann auch bald das Medizinstudium, Adidas den Sport, und CDU+SPD das Politikstudium. Schön ausgewogen – dann kann ja nix schiefgehen.
Microsoft-Software sollte man nicht mal geschenkt nehmen. Man riskiert, die eigenen Dokumente nicht austauschen und nicht mehr lesen zu können. Das ist Grund genug, auf den disfunktionalen Kommerzdreck zu verzichten. Ich hatte eben wieder eine Works-Datei (ja, das gibt’s noch!) bekommen, die mit freier Open-Source-Software natürlich nicht darstellbar ist. Software und Dateiformate müssen frei, offen und kostenlos sein, damit sie im Sinne der Anwender zu gebrauchen sind – heute und in Zukunft!
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber folgende Punkte sind für mich ausschlaggebend:
„Beachten Sie, dass Sie das Live@edu-Konto maximal solange behalten können, wie Sie Ihre Kennung an unserer Universität besitzen. Sie können nach dem Studium die Uni-Kennung und damit auch die Live@edu-Kennung auf Wunsch behalten. Wenn Ihre Uni-Kennung allerdings gelöscht wird, werden auch Ihre Live@edu-Kennung und das zugehörende E-Mail-Konto gelöscht. Alle Daten sind anschließend nicht mehr zugreifbar!“
Bei uns ist es so, dass nach Studiumsende alle 6 Monate 1 (und keine mehr!) Mail kommt, wo man auf einen Link klicken muss, damit die Uni-Kennung (Bsp.: uni-kennung@uni-xy.de) 6 Monate weiter existiert.
Pech für denjenigen, der das vergisst oder weil er die Uni wechselt, schon innerhalb seines Studiums „friedenserhaltende Maßnahmen“ für seine Uni-Kennung durchführen darf.
Auch gut zu wissen:
„Die Navigation auf den Live@edu Seiten ist milde ausgedrückt gewöhnungsbedürftig und erscheint in der Funktionsfülle etwas unübersichtlich. Bedenken Sie bitte, vieles ist noch im Erprobungsstadium und wird von Microsoft im Lauf der Zeit geändert. Auf vielen Seiten und Apps von Live@edu haben Sie die Möglichkeit, über einen Link konstruktives Feedback zu geben. Die zusätzlichen Dienste bieten jedoch schon jetzt einen beachtlichen Mehrwert.“
Für mich Werbung pur. Schließlich bekommt man diesen Mehrwert auch von anderen Programmen/Plattformen wie Google Apps, die es schon viel länger gibt als MS Live@edu.
Einzig „Dreamspark“ war für mich neu, aber auch das kann man ganz getrennt von den restlichen Sachen nutzen.
Wo ist der Vorteil gegenüber einem normalen Live-Konto? Für mich sieht das bisher eher wie Frickelwerk aus, wo man die bestehende Dienste einfach zusammengetan hat ohne einen „Mehrwert“ dazu zu tun.
Der einzige für mich sichtbare Unterschied zu Live-Konten und der Konkurrenz ist, dass Live@edu-Konten eine Art Haltbarkeitsdatum haben.
Zur Info:
Bei uns an der Uni gibt es auch das MSDNAA-Programm, was aber bei uns nur für den Fachbereich Informatik zugänglich ist. Die meisten nutzen es wohl nur, um sich die Windows 7 Lizenz zu holen. Und beim Thema „Bashing“: Bei uns geht es da ziemlich bunt zu. Apple, Microsoft und ab und zu mal Linux
Einseitigkeit kann man da keinem vorwerfen. ;-)
@Andre:
*roflcopter*
„Im Forschungsbereich“ setzen hunderte Journals unverschlüsselte, unsignierter Mails ein, fordern explizit Einreichungen in Word une Excel ein und kümmern sich einen Sch***dreck um Latex. Ich hab mir zu Anfang mal überlegt, ob ich umsteigen soll – schon allein wegen Sweave und Dokumenten mit > 100 Abbildungen, da geht Word auch sicher heute noch in die Knie. Dann nahm ich eben wieder Abstand, siehe oben. Bei uns arbeitet niemand, den ich kenne, mit Latex. Oh, und falls sich jemand fragt: n > 200 Mitarbeiter, davon sicher die Hälfte „in der Forschung“.
random piece of information: Captcha fordert mich gerade auf, „SED nexti“ einzugeben. Will mir das was sagen? *g*
@kleiner:
Natürlich. Von einem Absolventen einer Hochschule darf man wohl erwarten, dass er eine Bürosoftware benutzen kann. Das ist eine Grundqualifikation, ebenso z.B. wie die Fähigkeit, englische Texte lesen und verstehen zu können.
Das bedeutet aber doch bitte nicht, dass die Nutzung von MS Office mit Steuermitteln gefördert werden muss oder es Word-Klick-Seminare gibt (Medienpraxisschein, hmm? ,). Ganz im Gegenteil. Wenn schon Steuermittel eingesetzt werden, dann doch bitte so, dass offene Formate und freie Software gefördert werden (Das ist eine rein prinzipielle Forderung).
Ist doch erfreulich *eg* Nein, ernsthaft, bei den Technikern dürfte es die Rest-Nähe zu Unix sein, bei den Geisteswissenschaftler, dass man eben diese nicht bemerkt … In der Geisteswissenschaft kommt evtl. noch hinzu, dass Apple in der Kreativbranche/in der Elterngeneration vorhanden ist.
Wobei, wenn ich hier bei uns in der Medienwissenschaft schaue, dürfte der MacBook-Anteil irgendwo zwischen 10 und 20% liegen. Das ist von „viele“ noch weit entfernt. Die Tendenz ist freilich steigend, auch bei im Institut selber.
Sicher. Wobei der Rabatt bei AOC (bzw. AOC-Resellern wie Unimall) im Bereich um 11% liegt. Teilweise (iPad, iirc) gibt es auch gar keinen.
Das ist im Vergleich zu den massiven Subventionen, die speziell Microsoft (und ja, auch Adobe und andere) gewähren, doch ziemlich überschaubar.
Deine Uni „unterstützt“ Apple ja nicht. Zumindest nicht in einer Form, dass sie dafür zahlt, dass du Dinge billiger oder gar kostenlos bekommst.
Vor allem aber ist es ein Unterschied, ob eine Firma (moderate) Rabatte einräumt (10% sind im Großkundenbereich eigentlich ein Witz über die keiner lacht.) oder ob Rahmenverträge abgeschlossen und Abhängigkeiten zementiert werden.
PS: Ja, die Captchas sind manchmal nervig. Sorry. Ich habe den alten Beitrag gerade in der Moderationsschleife gefunden und vermutlich auch doppelt beantwortet.
Ist man Informatikstudent an einer Münchner Universität, darf man kostenlos Windows runterladen- alle Versionen.
Ich finde das ein super Angebot, das Microsoft ruhig auch auf Office erweitern könnte ;)
Andererseits bindet man dadurch natürlich junge Leute früh schon an kostenpflichtige Software. Anstatt Alternativen publik zu machen.