Donald Trumps Wahlsieg ist zum Weckruf für liberale, demokratische und progressive Menschen in den USA geworden. Das lässt sich am steigenden Spendenaufkommen für Bürgerrechtsorganisationen und unabhängige Medien ablesen sowie an den emporschnellenden Abozahlen von großen liberalen Zeitungen.
Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) berichtet, dass seit der Wahl die Zahl ihrer Facebook-Freunde um 25 Prozent auf eine Million gestiegen sei. 400.000 Menschen hätten sich ihren offenen Brief an Trump angesehen, während 150.000 neue Newsletter-Abonnenten hinzugekommen wären. Darüber hinaus hätten sich Tausende gemeldet, um ehrenamtlich zu arbeiten, und 120.000 Menschen hätten bislang insgesamt 7,2 Millionen Dollar gespendet.
Größte Unterstützungswelle in der Geschichte der ACLU
Schon unmittelbar nach der Wahl hatte sich die ACLU besonders kämpferisch positioniert. Gegenüber netzpolitik.org erklärt ein Sprecher der Bürgerrechtsorganisation: „Dies ist die größte Unterstützungswelle in unserer fast 100 Jahre währenden Geschichte. Sie ist noch größer als nach dem 11. September. Wir werden das Geld verwenden, um die Rechte aller Amerikaner zu schützen.“
Von stark steigenden Spenden berichtet auch die Electronic Frontier Foundation (EFF). Man habe noch keine Zeit gehabt, sagt uns eine EFF-Sprecherin, die Zahlen genauer unter die Lupe zu nehmen. Aber die Organisation habe bereits jetzt schon die Ergebnisse des Vorjahres überholt. Verdreifacht hätten sich jedenfalls die Zugriffe auf ihren Ratgeber „Surveillance Self-Defense“, der Tipps und Anleitungen bereitstellt, um sich gegen Überwachung zu schützen.
Bürger stärken unabhängige und linksliberale Medien
ProPublica.org, ein unabhängiges investigatives Recherchenetzwerk, vermeldete gegenüber niemanlab.org ein zehnfach höheres Spendenaufkommen als sonst üblich. ProPublica hatte unter anderem mit dem Projekt Electionland während der Präsidentenwahl Unregelmäßigkeiten dokumentiert und für frühere Recherchen den renommierten Pulitzer-Preis gewonnen.
Kurz nachdem Donald Trump auf Twitter behauptete, dass die New York Times nach seinem Wahlsieg Abonnenten verliere, antwortete das Medium prompt, dass die Abozahlen Digital und Print viermal so stark wüchsen wie normalerweise.
Bei Mother Jones, einem linksliberalen unabhängigen Magazin, haben sich die Spenden seit Trumps Wahlsieg verzehnfacht, berichtet die Washington Post. Auch bei The Atlantic wüchsen die Abozahlen deutlich, die Webseitenzugriffe von Abonnenten hätten sich seit der Wahl verdoppelt, so die Zeitung.
Spendenrekorde bei allen, die gegen Trumps Politik stehen
Über erhöhte Spendenaufkommen freuen sich zahlreiche Organisationen, die gegen Trumps Politik stehen. So konnte Planned Parenthood, eine Gesundheitsorganisation, die unter anderem gegen Abtreibungsverbote einsteht, mehr als 80.000 Spenden seit dem Wahltag verbuchen. Der auf Klimaschutz spezialisierte Sierra Club vervierfachte seine Spenden, wie The Atlantic berichtet.
Unklar bleibt noch, ob es sich bei der Unterstützung um ein vom Wahlschock angefachtes Strohfeuer handelt oder ob die unabhängigen Medien und Bürgerrechtsorganisationen kontinuierlich auf mehr Spenden und auch personelle Unterstützung setzen können. Gegen die Trump-Regierung wird es einen langen Atem brauchen.
Vermutlich auch im Zuge des Aufrufs von John Oliver, der scheint ja ordentlich Einfluss zu haben. Das entsprechende Video vom Sonntag ist leider in Deutschland nicht verfügbar.
Ein anderer Vorschlag von ihm: Nicht vergessen, dass Trump nicht Normalität sein kann. Zur Not mit Aufklebern am Kühlschrank.
Ja, der Aufruf von John Oliver hat das nochmal beflügelt. Aber bei der ACLU ging die Spendenwelle der direkt nach der Wahl los, bei anderen wohl auch.
Besser ist das, noch kann man eventuell deutlich Schlimmeres abwenden, aber viel Zeit wird wohl nicht bleiben bei der aktuellen Presselage. Und von der EU kann man eh nichts erwarten. Die sind allesamt an die Macht der USA gebunden. Wir müssen nun friedlich aufstehen und diesen Mann NICHT gewähren lassen.
Beeindruckender Unfug. Was ist an Trump anders, als an früheren US-Präsidenten? Fangen wir mit Nixon, dem Lügenbaron an. Die Clinton war im Watergate-Ausschuss und musste rausgeschmissen werden. Machen wir weiter mit Reagan. NATO Doppelbeschluss. Wir sind haarscharf am 3. Weltkrieg vorbeigeschrammt. Bush 1 sinnlose Kriege, beruhend auf Lügen. Clinton, seit dem gibt es keine ungefälschte US-Wirtschaftsstatistik mehr. Auch ein paar kleine Demokratisierungs-Kriege. Bush 2 noch sinnlosere Kriege. Verdoppelte die Staatsschulden aller seiner Vorgänger. Das waren 42! Obama Weiterführung der Kriege, noch ein Kleinkrieg (Libyen und Syrien) Keil zwischen Russland und der EU und Drohnenkiller. Frau Nuland im Dienste von Frau Clinton: „Fuck the EU!“. NSA-Skandal. Der Schuldenkönig der USA schlechthin, die Steilvorlage von Bush 2 locker verdoppelt. Rüstungshaushalt: verdoppelt! Alles schon vergessen?
Was sollte denn an Trump noch schlechter werden können? Tut mir leid, aber der kann nur besser als hier befürchtet sein. Sonst geht die Welt, wie wir sie kennen, doch unter. Seine o.g. Vorgänger waren einfach zu mieserabel.
Was war an Stalin oder Hitler anders? Na klingelts? Rassismus, Diskriminierung, Folter, politische Verfolgung und letztlich der Tod Andersdenkender, der Tod durch falsche ethnologische Herkunft, die von dieser Sorte Machthabern erfolgte, nachdem diese Menschen zu minderwertigen Objekten deklassifiziert wurden. Und genau diese ungeheuer widerwärtigen Elemente in seinen Charakterzügen hat Mister Trump im Wahlkampf unzählige Male angedeutet. Das ist nicht das normale geopolitische Interesse einer Weltmacht in einer globalisierten Welt. Das ist der Grund dafür, dass nach der Wahl Aufstände stattfinden und viele Menschen eine ungeheure Abneigung gegenüber diesem Mann empfinden. Man kann es auch als Ekel beschreiben.
Und miserabel schreibt man so.
Was haben Trump, Michael G. Flynn und Erdogan gemeinsam?
https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_T._Flynn#Consulting_firm
Trump und Erdogan was haben sie gemeinsam?
Dieser unsägliche Rechtsrutsch ist ja quasi global zu beobachten, scheint so als hätten immer mehr Menschen keinen Bock mehr auf die alten korrupten neoliberalen Eliten und wenden sich nun wieder dem Nationalismus zu.
Eine durchaus gefährliche Entwicklung wie ich finde, aber vermutlich muss es erst einmal alles schlechter werden bevor es wieder besser wird.