Gleich zu Beginn des Monats fing unsere neue Geschäftsführerin Anke bei uns an. Das ist für eine Organisation keine Kleinigkeit. Denn bei der Geschäftsführung laufen viele Fäden zusammen, sie muss viel organisieren, kommunizieren und trifft wichtige Entscheidungen. Zuvor aber musste Anke viele Gespräche führen. Und sie musste in jeden Ordner, jede Schublade und jedes Töpfchen schauen. Bestandsaufnahme bei netzpolitik.org.
Es ist gut, wenn eine neue Person durch die Tür kommt und zunächst viele Fragen stellt: Wie macht ihr das und warum? Und plötzlich sucht man nach Antworten: Wieso machen wir das noch mal so und nicht anders? Viele Prozesse bestätigen sich dann, einige werden hinterfragt. Und mitunter findet sich auch etwas, das man nicht mehr braucht. Frühjahrsputz im Frühherbst.
Da traf es sich gut, dass das ganze Team zum Monatsende auf zweitägige Klausur ging. Auch hier stellten wir uns den grundsätzlichen Fragen: Wo stehen wir? Worüber schreiben wir? Und auf welcher Grundlage? Dabei haben wir viele Gewissheiten wieder entdeckt. Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass es auf manche Fragen keine klaren Antworten gibt, sondern nur Annäherungen ans Ideal möglich sind. Wie so oft im Leben.
Dieser Oktober war für uns somit ein Monat vieler Fragen und Antworten. Und er ist auch ein kleiner Neuanfang. Wie sagte der Maler Henri de Toulouse-Lautrec einst: „Der Herbst ist der Frühling des Winters.“
Die harten Zahlen
Wir haben im Oktober 62.150 Euro eingenommen. Dabei kamen knapp 61.900 Euro an Spenden zusammen. Aus dem Merch-Store erhielten wir in diesem Monat keine Einnahmen.
Die Personalkosten fallen mit 61.200 Euro aufgrund der Nachbesetzung der Geschäftsführung höher aus als im Vormonat. Zugleich liegen sie durch die noch offene Stelle in der Finanzbuchhaltung unter dem Jahresdurchschnitt. Die Vertrag für die Nachbesetzung auf dieser Stelle beginnt im November.
An den hohen Raumkosten von 30.350 Euro ist unser Umzug von der Schönhauser Allee in die Boyenstraße abzulesen. In der Summe stecken drei Büromieten (14.300 Euro) und die Umbaukosten (16.050 Euro) für das neue Büro. Die drei Büromieten ergeben sich aus der Überschneidung des alten und neuen Mietvertrags und die Zahlung der Novembermiete für das neue Büros bereits Ende Oktober.
Die Umzugskosten haben wir Mitte des Jahres mit rund 20.000 Euro kalkuliert, aktuell liegen wir leicht über diesem Wert. Diese sollten zwei Monate doppelte Miete, die Umbau- und Umzugskosten abdecken. Der nächste Monat wird zeigen, dass wir auch Kosten für die neue Einrichtung der IT-Infrastruktur und andere Anschaffungen hatten. Die gesamten Umzugskosten haben wir beim Errechnen des diesjährigen Spendenziels bei der laufenden Jahresendkampagne berücksichtigt.
Die Fremdleistungen belaufen sich insgesamt auf knapp 23.200 Euro und liegen weit über dem Jahresdurchschnitt. Grund dafür sind die Kosten für die temporäre, viermonatige Interims-Geschäftsführung (13.300 Euro) und für den Mehraufwand des Steuerberaterbüros in der Finanzbuchhaltung (3.700 Euro). In den Ausgaben für Betriebsbedarf mit knapp unter 2.500 Euro ist die Rechnung des Umzugsunternehmens (2.200 Euro) enthalten. Ansonsten waren diese Kosten wie auch für Reisen/Bewirtung mit 900 Euro durchschnittlich. Die Kosten der technischen Infrastruktur des Büros liegen mit 2.150 Euro noch im üblichen Rahmen.
Zahlungsverkehrskosten haben wir in Höhe von knapp 730 Euro verbucht. Unterm Strich beendeten wir diesen Monat mit einen Defizit von rund 59.600 Euro. Unterjährig schließen wir alle Monate außer Januar und Dezember mit einem Minus ab, da wir unseren Haushalt vor allem mit den Spendeneinnahmen aus der Jahresendkampagne finanzieren. Im Oktober diesen Jahres ist die Unterfinanzierung aufgrund unseres Umzug deutlich über dem des Vorjahres.
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