Adieu, Stefanie!Wir sagen Danke

Stefanie Talaska verlässt das Team von netzpolitik.org und wir sagen Danke. Für uns war sie vieles zur gleichen Zeit: Geschäftsführerin, Fundraiserin, Organisatorin, Kommunikatorin. Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir jetzt sind.

impressionism style, sunny autumn day in Berlin, no cars
Stefanie mag den Impressionismus, den Herbst und Berlin. – Public Domain Midjourney („impressionism style, sunny autumn day in Berlin, no cars“)

Dieser persönliche Abschied ist auch eine Zeitenwende bei netzpolitik.org. Heute wählen wir bewusst große Worte. Denn nach mehr als sieben Jahren hat unsere Geschäftsführerin Stefanie Talaska das Team verlassen. Für netzpolitik.org bedeutet dies einen tiefen Einschnitt. Stefanie hat unseren Laden maßgeblich geprägt und die Entwicklung, die Professionalisierung und das Wachstum der vergangenen Jahre mit ermöglicht. Dafür wollen wir Danke sagen!

Struktur in einen chaotischen Laden bringen

Stefanie Talaska

Stefanie stieß im Jahr 2016 zu netzpolitik.org. Sie war Teil einer kleinen „Anstellungswelle“, die – dank der Unterstützung durch unsere Spender:innen – auf die Causa Landesverrat folgte. Drei Personen kamen damals neu ins Team. Während die anderen beiden, Markus Reuter und Ingo Dachwitz, ein etabliertes Redaktionsteam und weitgehend eingespielte Prozesse vorfanden, war sie die erste Beschäftigte bei netzpolitik.org, die explizit für Management und Verwaltung angestellt wurde.

Für Stefanie bot sich damit die Herausforderung, den neuen Bereich von Grund auf zu gestalten und Struktur in die Geschäfte eines noch immer weitgehend chaotischen Ladens zu bringen.

Die wohl wichtigste von Stefanies zahlreichen Errungenschaften für netzpolitik.org: Sie hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich das Budget unserer Organisation nahezu verdreifacht hat – von einem Spendenaufkommen in Höhe 378.000 Euro im Jahr 2016 auf mehr als eine Million Euro im Jahr 2022. Stefanie hat Finanzen und Budget verwaltet, hat sich um Dienstleister für Lohnbuchhaltung und Steuern gekümmert, zigtausende Spendenquittungen versendet, Rechnungen beglichen und sich um unsere Versicherungen und Altersvorsorge gekümmert.

Die erfolgreichste Spendenkampagne unserer Geschichte

Zudem hat Stefanie alles Erdenkliche dafür getan, dass netzpolitik.org nachhaltig wächst. Mit großem Einsatz und großer Kreativität hat sie sich Jahr für Jahr hinter die großen Spendenkampagne am Jahresende geklemmt. Die Krönung war die Kampagnenarbeit im vergangenen Jahr. Damals hat Stefanie – gemeinsam mit Ole, Daniel und Övünç – unsere bislang erfolgreichste Kampagne entworfen. Stefanie hat es dabei immer wieder auf die ihr eigene und unvergleichliche Weise vermocht, die Werte und die Arbeit unserer Redaktion nach außen darzustellen und zu präsentieren.

Weil Stefanie meist im Hintergrund arbeitete, war ihr Engagement nach außen meist nicht sichtbar. Wer sich aber mit einer Frage zum Thema Spenden an uns gewandt hat, erhielt meist eine charmante Antwort von ihr. Gelegentlich konntet Ihr sie auch in unserem Hintergrund-Podcast Off The Record hören. Und gleich zu Beginn ihrer Zeit bei uns hat Stefanie ihre Erfahrungen auf netzpolitik.org geteilt, etwa als Neuling auf dem Chaos-Computer-Congress oder als kritische Beobachterin auf einem Get-Together der Digitalindustrie.

Bei alledem bewies Stefanie nicht nur ihre scharfe Beobachtungsgabe, sondern immer wieder auch ein feines Gefühl für Sprache. Das zeigte sich etwa in den monatlichen Transparenzberichten, die Stefanie in den zurückliegenden Jahren verantwortet und geschrieben hat. Stets launig und ehrlich gewährte sie nicht nur Einblicke in die harten Zahlen, sondern auch in das Innenleben unseres Ladens.

An vielen Stellen zugleich

Was Stefanie in den vergangenen Jahren für uns erbracht hat, lässt sich nicht in einem Abschiedstext abbilden. Oft war sie an vielen Stellen zugleich: Neben der administrativen und kreativen Arbeit hat sie Konferenzen und Feiern für uns organisiert, Klausurtagungen und Meetings moderiert, und mit großer Empathie dafür gesorgt, dass sich neue Menschen im Team willkommen fühlen.

Wir könnten diese Liste noch lange fortführen. Doch um Stefanies großen Wert für netzpolitik.org darzulegen, reicht es nicht aus, ihre zahlreichen Aufgaben aufzuzählen. Mit ihrer Herzlichkeit, ihrem Humor und ihrer Ehrlichkeit war sie über viele Jahre die gute, ordnende und anpackende Seele von netzpolitik.org.

Liebe Stefanie, ohne dich wäre netzpolitik.org heute nicht da, wo es jetzt ist. Wir wünschen dir von Herzen viel Freude an neuer Stelle und sagen dir für alles Genannte und für so vieles mehr: Danke!

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

8 Ergänzungen

  1. Diesem „Danke“ möchte ich mich sehr gerne anschließen.
    netzpolitik.org ist wirklich groß geworden und dabei doch erkennbar das geblieben, wie es gestartet ist.
    Diese Leistung braucht viel Kraft, Geduld und Durchblick.
    Danke an Stefanie, dass sie so viel für das Weiterbestehen und das Weiterentwickeln von NP getan hat. Danke ans Team, das mit Stefanie offensichtlich so gut harmonierte und mit dem Stefanie so harmonierte.
    :)

  2. Ich bin nun als Leser auch schon ein paar Jahre dabei und ihr altert gut ;)
    Daher großes Lob an das Team und im speziellen an Stefanie!
    Du hast hier eine sehr wichtige Instanz für Politik und Technik ausgebaut. Respekt!

  3. Danke auch für die umfangreiche erfolgreiche Arbeit. Nur warum ist es jetzt vorbei in dieser Funktion und wo geht es nun wie weiter? Alles gute

  4. Alles Gute für Stefanie auch von mir, jedoch mit dem Hinweis, dass Sepnder:innen wohl Spender:innen heißen soll, oder? ;-)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.