Was vom Tage übrig bliebSchweinemasken, Speicherungen und Schluderei

Ranghohe Ebay-Mitarbeiter:innen schikanierten kritische Blogger, Österreich setzt das Verfahren gegen Fluggastdatenspeicherung vorerst aus und Facebook kann immer noch nicht moderieren. Die besten Reste des Tages.

Ein Prachttag, dieser Tag der Corona-App und des Mobilfunkgipfels.

Skandal bei Ebay: Mitarbeiter schikanierten Ehepaar (t-online.de)
Der frühere Konzernchef für Sicherheit bei Ebay in den USA und ein ihm direkt unterstellter Manager wurden festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, zusammen mit anderen zwei Ebay-kritische Blogbetreiber schikaniert zu haben. Sie sollen unerwünschte Lieferungen wie blutige Schweinemasken an das Paar geschickt haben, es in sozialen Netzwerken beleidigt und mit der Veröffentlichung privater Daten bedroht haben. Den Angeklagten wird Cyberstalking vorgeworfen.

Bundesverwaltungsgericht unterbricht Verfahren gegen Fluggastdatenspeicherung (epicenter.works)
Bei unseren österreichischen Nachbarn liegt eine Beschwerde gegen die Fluggastdatenspeicherung erstmal auf Eis. Das dortige Bundesverwaltungsgericht will abwarten, wie der Europäische Gerichtshof zu Verfahren aus Deutschland und Belgien entscheidet. Hierzulande hat die Gesellschaft für Freiheitsrechte eine Klage organisiert. Ganz glücklich scheinen die Aktivist:innen von epicenter.works nicht: „Natürlich werden wir nun alle möglichen Optionen erörtern, die dazu führen könnten, dass wir uns trotzdem noch am EuGH-Verfahren beteiligen“, schreiben sie in ihrem Blogeintrag.

Facebook blocks and bans users for sharing Guardian article showing Aboriginal men in chains (Guardian)
Ein neuer Tag, und wieder eine neue unerklärliche Moderationsentscheidung Facebooks. Nun hat das Unternehmen zunächst einen Post aufgrund eines historischen Bildes gesperrt. Auf dem Bild waren angekettete Aborigines zu sehen, das Soziale Netzwerk sperrte das Bild aber zunächst wegen Nacktheit, da die Menschen nur Lendenschurze trugen. Nach der Berichterstattung nahm Facebook die Sperrung zurück, nur um kurz darauf den gleichen Fehler nochmal zu machen. Diesmal traf es Nutzer:innen, die den zugehörigen Guardian-Artikel geteilt hatten. Denn der war mit dem gleichen Bild illustriert.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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