Was vom Tage übrig bliebBiometrie, Beschwerden und Behandlungskosten

Biometrische Massenüberwachung soll verboten werden, fordert ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen. Gegen Google läuft seit heute eine Datenschutz-Beschwerde und Facebook muss Behandlungskosten für psychisch erkrankte Content-Moderator:innen zahlen. Die besten Reste des Tages.

Himmel mit Bäumen und ein paar Vögeln.
Das Grau bringt das Grün. Nicht vergessen: Regen tut den Pflanzen gut.

Ban biometric mass surveillance! (EDRi)
Zuletzt haben mindestens 15 europäische Länder mit invasiven Massenüberwachungstechnologien wie Gesichtserkennung experimentiert, etwa Gesichtserkennung wie am Berliner Bahnhof Südkreuz. Ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen in ganz Europa ruft dazu auf, biometrische Massenüberwachung im öffentlichen Raum zu stoppen. Ioannis Kouvakas von Privacy International bringt es auf den Punkt: „Die Einführung der Gesichtserkennung in den Städten ist eine radikale und dystopische Idee, die unsere Freiheiten erheblich bedroht und grundlegende Fragen über die Art von Gesellschaften aufwirft, in denen wir leben wollen. (…) Wir müssen ihre Einführung jetzt dauerhaft verbieten, bevor es zu spät ist.“

Google: Du willst nicht getrackt werden? Wie wär’s mit einer neuen Tracking-ID! (NOYB)
Die österreichische Datenschutzorganisation NOYB („None of Your Business“) hat heute eine formelle DSGVO-Beschwerde gegen Google eingereicht. Grund dafür: Android-Nutzer:innen werden über eine „Android Advertising ID“ getrackt, daraus gewonnene Daten landen später bei unzähligen Dritt-Werbeanbietern. Nutzer:innen können dem allerdings weder effektiv widersprechen noch diese ID endgültig löschen. Eine rechtliche Grundlage dafür gibt es nicht, sagen die Datenschutzexperten.

Facebook entschädigt Inhalte-Prüfer (Tagesschau)
Wer in den USA für Facebook Inhalte geprüft hat und deshalb psychisch erkrankt ist, soll bis zu 50.000 Dollar für die Behandlungskosten bekommen. Insgesamt haben sich Facebook und betroffene Content-Moderator:innen in einem Gerichtsverfahren auf Zahlungen im Umfang von 52 Millionen Dollar geeinigt. Das gilt für mehr als 10.000 Menschen aus Kaliformien, Texas, Arizona und Florida, die seit 2015 für Facebook gearbeitet haben und Inhalte von der Plattform löschen sollten, die Gewalt und Misshandlungen zeigen. Die Einigung muss allerdings noch vom zuständigen Richter gebilligt werden.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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