Moroccan Journalist Targeted With Network Injection Attacks Using NSO Group’s Tools (Amnesty International)
Immer wieder finden IT-Sicherheitsforschende Hinweise auf die Software Pegasus, wenn es um Überwachung von Menschenrechtlern und Oppositionellen geht. Das Überwachungswerkzeug von NSO Group wurde offenbar auch gegen den Journalisten Omar Radi aus Marokko eingesetzt, ergab eine forensische Analyse von Radis Smartphone. Die SZ fasst das auf Deutsch zusammen: „Mal wieder wurde demnach ein Journalist mithilfe von Software ausspioniert, die eigentlich zur Jagd auf Verbrecher entwickelt wurde. Mal wieder stammt sie wohl von einem Unternehmen, das schon früher in der Kritik stand, beim Ausspionieren von Journalisten behilflich zu sein.“
Die wilde Jugend von Unix (Golem.de)
Alles begann mit einem Spiel. Schade, dass es bis heute keine emulierte Version von „Space Travel“ gibt, das den Anstoß für die Entwicklung dessen gab, was wir heute als Unix kennen. Auch, ob Unics zunächst eine Anspielung auf Uniplexed oder auf Eunuchs sein sollte, bleibt schleierhaft. Aber der „rosige Schimmer“ der Erinnerung an die Anfangszeit kommt trotzdem auf. Was für ein Glück, dass zwei junge Programmierer damals allen Umständen getrotzt haben. Und nach B auch C gesagt haben.
2020: A Facebook user’s Odyssey? (Privacy International)
Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie Werbetreibende an die eigenen Daten kommen, obwohl man nie mit ihnen zu tun hatte, denen sei dieser ausführliche Text ans Herz gelegt. Privacy International ist dem Mysterium nachgegangen und hat sich mit Anfragen und viel Geduld zu (teils wenig befriedigenden) Antworten gekämpft. Dabei bekommen sie es auch mit Volkswagen und Dr. Oetker zu tun. Und stellen am Ende fest: Es muss sich dringend etwas ändern, denn die intransparenten Werbe-Daten-Wege sind für Nutzer:innen kaum nachvollziehbar.
‚Lost memories‘: War crimes evidence threatened by AI moderation (Thomson Reuters Foundation)
In der Coronapandemie setzen Youtube, Facebook und Twitter verstärkt auf automatisierte Moderation von Inhalten statt menschlicher Arbeitskraft. Die Filtersoftware sorgt nun vielfach dafür, dass Videos von den Plattformen fälschlicherweise als „Terrorpropaganda“ entfernt werden, die mögliche Kriegsverbrechen im syrischen Bürgerkrieg dokumentieren. Das beklagen Vertreter des Syrian Archive, einer NGO, die gezielt Videomaterial aus Konfliktgebieten des Nahen und Mittleren Osten dokumentiert. Das aktuelle Beispiel macht einmal mehr deutlich, wie unzulänglich automatischer Filtersysteme bei der Moderation von Inhalten sind und wie groß die Gefahr für die Freiheit von Meinung und Ausdruck ist, sich in zu großem Maße auf sie zu verlassen.
Darknet-Plattform Wallstreet Market: Deutsche Darknet-Händler werden angeklagt (SZ)
Schon mehr als ein Jahr ist es her, dass Ermittler den Darknet-Marktplatz Wallstreet Market platzen ließen. Damals nahm die Polizei drei Verdächtige fest, nun soll die Generalstaatsanwaltschaft beim Landgericht Frankfurt am Main Anklage erhoben haben. Der Vorwurf lautet bandenmäßiger unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln und zum Teil Untreue. Zweien der Angeklagten wird vorgeworfen, dass sie sich mit dem Geld der Händler aus dem Staub hätten machen wollen. Der Wert zum damaligen Zeitpunkt: rund acht Millionen Euro in Bitcoin.
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
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