Im Sommer vor zehn Jahren will Europa ein Vorbild für die Welt werden. „Wir glauben, dass diese neue europäische Initiative einen globalen Dominoeffekt auslösen wird“, sagt Günther Verheugen, damals EU-Industriekommissar, im Juni 2009. Verheugen schlägt vor, ein einheitliches Ladegerät für alle Smartphones zu schaffen. Das sei bequemer für Handybesitzer und spare viele Tonnen an Elektroschrott. Eine schöne, einfache Lösung.
Doch ein Konzern macht Europa seit einem Jahrzehnt einen Strich durch die Rechnung: Apple wehrt sich vehement gegen einen Standard für Ladekabel und Netzgeräte. Durch geschicktes Lobbying verhindern die Kalifornier, sich europäischen Normen beugen zu müssen – bis heute.
In Brüssel ist Apple ein Schwergewicht. Der Konzern gibt eine Million Euro im Jahr für seine Interessenvertreter aus und sitzt in einflussreichen Lobbyverbänden. Apples Leute in Brüssel überzeugten die EU-Kommission über zehn Jahre hinweg, keine verpflichtenden Regeln für Ladegeräte zu schaffen.
Versprechen einer Stecker-Revolution
Wir schreiben 2009. Fast jeder Hersteller verkauft seine Handys mit eigenem Stecker. Am Markt gibt es mehr als 30 verschiedene Ladegeräte, die nicht untereinander kompatibel sind. Wer sein Handy laden will, muss sein Ladegerät mitschleppen und kann nicht einfach das von Freunden oder Kollegen benutzen. Die EU-Kommission sieht Handlungsbedarf. Noch hat nicht einmal jeder Zehnte ein Smartphone in der Tasche. In Brüssel will man einen Standard-Anschluss schaffen, bevor sich die neue Technik endgültig ausbreitet.
Alte Ladegeräte sorgen für mehr als 51.000 Tonnen Elektromüll im Jahr, schätzt die EU-Kommission. Die Zahl könnte reduziert werden, wenn alle Handys das gleiche Gerät verwenden. Das ist gut für die Umwelt und für die Konsumenten bequemer: Eine Win-Win-Situation.
Für Apple geht es um sein Flaggschiff. Das iPhone ist das wichtigste Produkt des Konzerns: Weltweit verdient Apple allein im letzten Quartal 2018 rund 52 Milliarden US-Dollar damit. In Europa ist heute etwa jedes sechste verkaufte Handy ein iPhone. Mit seinen eigenen, patentierten Ladekabeln verdient Apple gutes Geld.
Die Kampagne Apples lässt sich durch Dokumente der Kommission nachzeichnen. Die EU-Behörde veröffentlichte auf Anfragen von netzpolitik.org und einem Parlamentsmitarbeiter nach dem Informationsfreiheitsgesetz der EU 150 E-Mails, Gesprächsnotizen und Berichte. Sie zeigen die gescheiterten Anläufe für ein einheitliches Ladegerät.
Hier alle Dokumente runterladen.
EU-Kommission: Unternehmen sollen selbst bestimmen
Die EU-Kommission setzt von Anfang an auf Freiwilligkeit. Die Hersteller sollen selbst eine Lösung finden und einen Standard wählen. Die Kommission wolle Innovation nicht behindern, indem sie Firmen genaue Vorschriften über Stecker machen, sagt ein Beamter, der seit Jahren an dem Thema arbeitet und anonym bleiben will. Ähnlich sehe die Kommission das bis heute. Auf Selbstregulierung baut die Kommission auch in anderen Bereichen, etwa im Kampf gegen Desinformation.
Beim gemeinsamen Ladegerät finden die Konzerne rasch eine simple Lösung: Einen Stecker für alle Geräte auf Basis von Micro-USB. Im Juni 2009 unterschreiben zehn Hersteller, darunter die Marktführer Nokia, Samsung und Apple, eine gemeinsame Absichtserklärung. Sie geloben, einen Standard für Netzgeräte und Ladekabel zu setzen.
Die Absichtserklärung ist zumindest ein halber Erfolg: Fast alle großen Hersteller schwenken binnen kurzer Zeit ein. Künftig sind Ladegeräte in Netzgerät und Kabel getrennt. Ab 2011 lassen sich die meisten neuen Handys mit Micro-USB aufladen.
Doch eine Ausnahme bleibt: Apple. Der Konzern führt zwar USB-Netzgeräte ein, weigert sich aber, in seinen Handys einen Steckeranschluss für Micro-USB zu schaffen.
Werbung für einen halben Erfolg
Die Kommission verkauft das trotzdem als Gewinn: Der Nachfolger Verheugens als Industriekommissar, der Italiener Antonio Tajani, feiert im Mai 2011 bei einem Auftritt mit Lobbyistin Bridget Cosgrave vom Branchenverband DigitalEuropa das Ergebnis als „gute Nachricht für europäische Konsumenten“.
Die Kommission produziert sogar Werbevideos in fünf Sprachen, um das Resultat zu feiern. „Heute gibt es einheitliches Ladegerät, dass zum Aufladen unterschiedlicher Mobiltelefone verschiedener Hersteller benutzt werden kann“, sagt der Sprecher in der deutschen Version des Videos. „Ein einheitliches Ladegerät macht das Leben einfacher.“
Einziger Schönheitsfehler: Apple hält davon nichts. In die Absichtserklärung fügten die Hersteller auf Druck von Apple eine Passage ein. Diese erlaubt die Verwendung eines eigenen Kabels für Ladegeräte, wenn der Hersteller einen zusätzlichen Adapter anbietet. Diese Adapter kosten aber extra und sorgen für zusätzlichen Elektromüll. Apples höhlt so die Selbstverpflichtung der Unternehmen von Anfang an aus.
Apples Blitz schlägt ein
Apple führt seine Strategie fort. Ende 2012 kündigt der Konzern für sein neues iPhone 5 einen Anschluss namens Lightning an. Der neue Stecker wird seither in allen iPhones verbaut. Lightning ist ein Patent von Apple, das nur mit Zustimmung des Konzerns verwendet werden darf – eine Kriegserklärung an die Idee eines gemeinsamen Standards.
Die EU-Kommission schweigt zu Lightning. In Brüssel wird das gemeinsame Ladegerät immer mehr zur Peinlichkeit. Branchenvertreter erklären die Sache 2013 für erledigt. EU-Kommissar Tajani deutet in einem Brief keinerlei weiteren Handlungsbedarf an. Er lässt sich nun aber nicht mehr mit Ladegeräten in der Hand fotografieren.
Hinter verschlossenen Türen äußern sich seine Beamten unzufrieden: Apple halte sich zwar formell an die Absichtserklärung, doch es „gebe den Eindruck bei Teilen der Öffentlichkeit und manchen Abgeordneten“, dass Apple seine Versprechen ignoriere. Das sagte ein Kommissionsbeamter laut Gesprächsnotizen zu Lobbyisten.
Eine Brandmauer gegen Regulierung
Die folgenden Jahre mauert Apple. Der Konzern argumentiert gegenüber der Kommission, für einen gemeinsamen Standard müsse das iPhone völlig neu designt werden. Das behindere die Innovation seiner Produkte.
EU-Beamte halten das für eine Ausrede. „Unabhängig vom Ladegerät haben alle High-End-Handys und tragbare Geräte (auch jene Apples) eine vergleichbare Größe und Leistung. Daher werden die angeblichen Risiken und Kosten behinderter Innovation offenkundig vom Markt selbst widerlegt,“ notiert ein Kommissionsbeamter vor einem Treffen mit Apple.
Kenner sehen das ähnlich. Es sei schon möglich, dass Apple für eine Umstellung auf den gemeinsamen Standard das iPhone neu designen müsse, sagte der Technikjournalist Johannes Schuster, der seit Jahren bei Heise über Apple berichtet. „Aber das machen sie ohnehin jedes Jahr.“
Für Apple geht es ums Geld. Neuen iPhones sind zwar Ladegeräte beigelegt. Doch muss ein Kunde eines nachkaufen, wird es schnell teuer. Der Konzern verkauft im eigenen Shop Lightning-Kabel für 25 Euro pro Stück, noch einmal der gleiche Betrag fällt für das günstigste Netzgerät oder einen Adapater von Micro-USB auf Lightning an. Mit dem Ersatz-Ladegerät oder dem Zweitkabel fürs Büro verdient Apple ordentlich dazu.
Der eigene Stecker passt zudem in Apples Philosophie: Die Marke soll hervorstechen und sich von anderen abheben. Dafür zahlen Kunden eben einen Preis.
Scharfes Schwert, stumpfer Wille
Ab 2014 kommt frischer Wind in die Sache. Eine neue EU-Richtlinie erlaubt es der Kommission, einen Standard mit einem einfachen Rechtsakt vorzuschreiben – bis dahin war ein eigenes Gesetz nötig. Die EU-Behörde erhält ein scharfes Schwert, um den Kabelknoten zu durchschneiden.
EU-Abgeordnete drängen die Kommission öffentlich, endlich aktiv zu werden. Als beste Lösung gilt in der Branche der neue Standard USB-C, der ab 2014 als Nachfolger von Micro-USB eingeführt wird. Damit ließe sich Lightning leicht ersetzen. „USB-C ist als Schnittstelle sehr leistungsfähig und gegenüber Lightning der technisch überlegene Standard“, sagt Apple-Kenner Schuster. Selbst in anderen Geräten wie dem iPad Pro verbaut Apple USB-C-Anschlüsse. Nur nicht im iPhone.
Die Kommission zaudert die nächsten Jahre. Erneut drängen EU-Beamte darauf, die Branche müsse selbst Lösungen vorlegen. Doch Apple weigert sich. Fast alle Smartphone-Hersteller seien zu einer Übereinkunft aus Basis von USB-C bereit, notiert eine EU-Beamter im Herbst 2016. Alle bis auf einen.
Papier ist geduldig
Erst 2018 scheint die Geduld Europas endgültig am Ende. Vergangenen Sommer kritisierte EU-Kommissarin Margrethe Vestager, die Apple zuvor eine Rekordstrafe von 13 Milliarden Euro verpasste, fehlende Fortschritte beim einheitlichen Ladegerät. Die EU-Kommission plane eine Folgeabschätzung, die rechtliche Schritte vorbereiten soll.
Zuständig ist inzwischen EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska. In einem Brief an die Kommissarin drängten 30 Abgeordnete im Oktober zu mehr Tempo. Der neue Standard müsse zudem nicht nur für Handys gelten, sondern auch für Tablets, E-Book-Reader und andere Geräte.
Apple warnt die Kommission vor Regulierung. Apple habe mehr als eine Milliarden Geräte mit Lightning-Stecker ausgeliefert. Die zugehörigen Kabel würden mit Einführung eines neuen Standards auf einen Schlag obsolet werden, schreibt der Konzern in einer Stellungnahme. Der Konzern macht seinen eigenen Sonderweg zum Argument gegen jegliche Vorschrift.
Unter Eingeweihten gilt indes als wahrscheinlich, dass auch die nächste Generation von iPhones mit eigenem Stecker ausgeliefert wird. Auf Anfrage von netzpolitik.org wollte der Konzern das Thema nicht kommentieren.
Die nächste Herausforderung wartet inzwischen. Immer mehr Handys erlauben drahtloses Aufladen. Bisher gibt es mit Qi einen von Apple und anderen Herstellern unterstützten Standard. Doch wer garantiert, dass es dabei bleibt? Die Konsumentenorganisation ANEC spricht sich dafür aus, auch für drahtloses Aufladen einen festen Standard zu vereinbaren.
An den Nächsten weiterreichen
Doch eine Lösung ist weiter nicht in Sicht. Die Kommission wartet erst mal das Ergebnis ihrer Folgeabschätzung ab, die nicht vor September 2019 erwartet wird – nach der Europawahl im Mai. Im Herbst erbt der oder die Nachfolgerin von EU-Kommissarin Bienkowska das Thema.
Die EU-Behörde legt sich bis dahin nicht auf rechtlich verpflichtende Standards fest. „Die Kommission bevorzugt freiwillige Abmachungen, die ambitioniert sind und die Unterstützung aller Beteiligten aus der Industrie haben“, schrieb eine Sprecherin der Kommission auf Anfrage von netzpolitik.org.
Verbraucherschützer halten den bisherigen Weg für gescheitert. „Selbstregulierung liefert selten Ergebnisse für Konsumenten. Es ist eine traurige Wahrheit, dass es für eine Änderung oft zwingende Vorschriften braucht“, sagt Frederico Da Silva vom EU-Konsumentenverband BEUC. „Die Unbequemlichkeit und der ökologische Irrsinn unterschiedlicher Ladegeräte ist seit vielen Jahren bekannt.“
Da Silva drängt die Kommission, nicht mehr länger zu warten. „Folgeabschätzungen und Studien sollten kein Feigenblatt dafür sein, Entscheidungen zu verzögern“, kritisiert er. „Was wir jetzt brauchen ist politischer Wille, die Frage zu lösen.“
„Wir haben es beinahe geschafft“
Nach einem Jahrzehnt Arbeit der Kommission bleibt die Idee eines gemeinsamen Ladegeräts immer noch Stückwerk. Der Kommissionsbeamte, mit dem wir sprachen, hält die Arbeit seiner Behörde dennoch für praktisch erledigt. „Wir haben es beinahe geschafft, minus einen [Hersteller].“ Wenn so ein Erfolg gegen Apple aussieht, wie sehen dann erst Niederlagen aus?
Wie auch immer die Folgeabschätzung der Kommission und ihr nächster Schritt ausfällt: Apple hat sich ein Jahrzehnt Zeit erkauft, in der es keinerlei Auflagen akzeptieren musste. Das ist ein gewaltiger Lobbyerfolg für den Konzern – und eine Niederlage für Europa.
Hallo,
ich habe das Gefühl, dieser Beitrag ist etwas aufgebauscht.
Ja, Apple hat für iPhones kein MicroUSB. Aber (Achtung, das Folgende ist natürlich nicht repräsentativ):
In meiner Familie gibt es 3 Android-Telefone und 2 iPhones. Wir haben, egal wo wir uns im Haus befinden, nie ein Problem die Geräte aufzuladen. Wir haben nur an einer Stelle ein Apple-Ladegerät mit original Apple-Kabel. An allen anderen Stellen haben wir andere Ladegeräte mit Nicht-Apple-Kabeln. Aber ja, natürlich liegt dann da jeweils ein 2. Kabel mit Lightning. Keines der Geräte beschwert sich, wenn es bei einem „fremden“ Ladegerät geladen wird. Auch bei Freunden gibt es kein Problem.
Würden wir die iPhones abschaffen, müssten wir vermutlich Müll produzieren, da wir die Lightning-Kabel wegwerfen müssten. Aber das ist nicht absehbar.
Ist denn nicht eigentlich das viel größere Problem, dass mit jedem Handy ein neues Kabel mit neuem Ladegerät mitgelifert wird?
UND: Ist die Innovaiton mit Schnell-Ladegeräten auch ein Problem? Wir werfen das jeweils ältere Ladegerät nebst Kabel immer weg, wenn wir ein neues Handy erhalten, dass wir noch ein bisschen schneller Laden können?
Nur weil hier bei uns in der Familie seit Jahren alle Android-Telefone einheitlich MicroUSB haben, haben wir nicht weniger Müll. Es ist genauso wie vorher: alle paar Jahre neues Handy, neues Ladegerät und ggf. neues Super-Schnell-Ladegerät. Führte jedes Mal zu mindestens einem Ladegerät zu viel. Die sind zwar nicht alle im Müll gelandet, aber – und das ist mein Punkt – der MicroUSB-Anschluss an den Handys hat den Müll nicht reduziert.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Ladegeräte-Richtlinie der EU von daher sowieso eher eine Luftnummer ist. Je mehr Gedanken mich mir dazu mache, desto eher denke ich, dass es mehr bräuchte um den Müll an Ladegeräten und -kabeln zu redzieren.
Besten Gruß
Clemens Müller
Derzeit wird mit den meisten Handys ein Ladegerät mitgeliefert. Als die meisten Hersteller um 2011 auf Micro-USB umstellten, ging der Verkauf der zusätzlich verkauften Geräte stark zurück. Wenn es ein einheitliches Ladegerät gibt, wird das auf dem einen oder anderen Wege zur Reduktion führen. Das einheitliche Ladegeräte könnte natürlich auch Schnell-Ladefunktionen normieren und einen Standard für drahtloses Aufladen normieren. Darüber hinaus könnte man anstreben, möglichst alle elektronischen Haushaltsgeräte über den selben Anschluss aufzuladen. Irgendwann wird uns verrückt erscheinen, dass das mal nicht so war.
Vielen Dank für deine Zusatzinfos.
Ja, das stimmt und wäre definitiv ein schönes Zukunftsszenario.
Eine Abwägung von der Sorte „Kabelverschwendung versus Lebensdauer“ kann ich nicht nachvollziehen. Diese Abwägung sollte es erst gar nicht geben. Hätten wir eine sinnvollere Rechtsgrundlage, hätte Apple ihr Lightning als Standard durchsetzen können, statt im Gegenteil noch Interoperabilität zu Lightning mit hohen technische und rechtlichen Hürden zu versehen.
„In Brüssel ist Apple ein Schwergewicht. Der Konzern gibt eine Million Euro im Jahr für seine Interessenvertreter aus“
Ich finde dieses Kriterium für „Schwergewicht“ unangebracht. Als „Schwergewicht“ würden sie sich in meinen Augen qualifizieren, wenn sie einen großen Teil der EU-weiten Steuereinnahmen ausmachen würden. (Ernstgemeinte Frage: Tun sie das?)
Aber eine lächerliche Mio pro Jahr, die nicht einmal in die Steuerkasse fließen, sondern in Lobbyisten-Gehälter? Wieso sollte man ein Unternehmen deswegen ernstnehmen? Das ist bestensfalls ein Störenfried, aber doch kein Schwergewicht.
Der Konzern ist ein Schwergewicht im Lobbying. Apple spielt mit seinen Ausgaben in der oberen Liga der Firmen mit, die bei allen für sie relevanten Gesprächen dabei sind. Das bedeutet, dass ihre Stimme eher gehört wird.
Ja das ist echt blöd dass sie da ihre Macht ausüben, auf der anderen Seite muss ich aber sagen: Wenigstens bieten sie Handys wie das 5s an, welches nun schon 5 oder 6 Jahre lang hält und Updates bekommt.
Hierbei ist nur die Frage wichtig: Ist diese überlegene Lebensdauer wichtiger als das Kabelgewirr und wie wirkt sich das auf die Welt aus (CO2-Footprint, Ressourcen usw.)?
Ich fänd es sehr gut, wenn man dieses Thema mal ganzheitlich betrachtet. Ihr selbst habt z.B. mal diese Nachhaltigkeits-Studie von Greenpeace hier vorgestellt, wo Apple auf Platz 2. direkt nach dem Fairphone war. Klar wollt ihr unabhängig bleiben, aber für Verbraucher wäre es ein gutes Angebot, weil sie sich viel Recherche sparen können und ich finde es wichtig, dass die Hersteller Erfolg haben, die den Kunden und der Welt das Beste tun.
Dafür ist es mM. wichtig den „Impact“ dieser Faktoren (Kabel, Dauer der Zeit in der es Updates gibt usw.) zu vergleichen.
„Ist diese überlegene Lebensdauer wichtiger als das Kabelgewirr und wie wirkt sich das auf die Welt aus (CO2-Footprint, Ressourcen usw.)?“
Diese Fragen sind meiner Ansicht nach vollkommen nebensächlich, weil es diese Abwägung „Kabelverschwendung versus Lebensdauer“ erst gar nicht geben sollte.
Würden wir Apple per Gesetz von diesem Kabel-Wahnsinn abhalten, würden ihre Geräte trotzdem die gleiche Lebensdauer haben. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Das sehe ich anders. Wir befinden uns in einem Status Quo den wir so leicht / schnell nicht ändern können. Die Ursache ist, dass Politik für Konzerne und die Wirtschaft, nicht aber für Menschen gemacht wird.
Erfolg bedeutet hierzulande Profit und den gilt es zu maximieren, während man die Kosten senkt. Mir ist völlig klar dass man das verbieten _könnte_, macht man aber offensichtlich nicht – und das schon seit geraumer Zeit!
Für mich ist es sehr wohl wichtig zu differenzieren welche dieser Kriterien schlimmer sind, denn das leitet meinen Konsum wegweisend. Wenn das mit den Kabeln geringere Auswirkungen hat, als dass deren Geräte länger halten, dann kaufe ich dennoch deren Geräte weil alle Alternativen noch schlechter für Umwelt usw. sind.
Es geht für mich persönlich nicht mehr darum was die beste Lösung ist, sondern diejenige wodurch ich am wenigsten Schaden und Leid anrichte.
Apple hat bem neuen Pad Pro 12. 2018 endlich auch den Micro-usb-Anschluß. Aber…dafür fehlt de Anschluß für preiswerte Headsets. Auch funktionieren fremde Wireless Headsets, welche
auf dem iPad Pro 12.9 2017 hervorragend ( 20€ ) funktionierten.
Die Apple headsets sehen dazu auch noch lächerlich aus. Kosten dafür das Fünffache.
Ich muß als meinen Musikgenuß via altem iPad frönen, denn hier funktioniert alles.
Und Bluetooth-Tastaturen : ESSIG ! Nur die „magic “Tastatur von Apple wird erkannt.
Eine viel bessere gibts bei PEARL —- > GeneralKeys. Für ca.€ 30 !!! und ganz ohne Magic.
Und beim Apple Pencil 2 : über € 140 !!! Wenn man mal vom Aufladevorgang absieht,ist der Vorgänger ( auch schon über €115 ) nich kompatibel ….
Dann einen Stift von Nicht-Apple der auf allen Touch-Geräten läuft ( ca € 40 ).
Vielleicht wird Apple ja mal Schwach -und überdenkt die Hochpreispolitik, das würde sicher
kein schlechter Deal werden.
Ich jedenfalls habe mich über die beschriebenen iPad Pro 12.9 2018 – Mängel in Zukunft für
anderes Zusatzequipment entschieden…..
Ich stimme zu, ein komplett einheitlicher Standard wäre wünschenswert und USB-C wäre jetzt tatsächlich eine leistungsfähige Alternative. Aber, hierzu drei Punkte:
1. Als Apple den Lightning-Anschluss veröffentlichte war dieser mit Abstand leistungsfähiger als Mini-USB und Micro-USB: Verdrehsicher und mechanisch stabiler. Dass Apple hier einen Anschluss gebaut hat, der dem damaligen Standard weit voraus war, ist unabstreitbar.
2. Apple hat in seiner iPhone Geschichte gerade einmal 2 verschiedene Steckertypen produziert: den 16-poligen Anschluss und den Lightning Anschluss. In dieser Zeit hatten Hersteller proprietäre Anschlüsse, Mini-USB, Micro-USB, USB-C. Auch heute noch, wo sich USB-C als neuer Standard herauskristallisiert haben z.T. Neue Smartphones unterschiedliche Anschlüsse, meist USB-C und Micro-USB. Damit hat ja Apple erstmal nichts zu tun.
3. Wenn man sich mit USB-C schon auf einen Standard einigt, dann sollte man sich auch hier auf unterschiedliche Ausführungen einigen. Denn alleine in den Untertypen von USB-C gibt es mehr Unterschiede als dem Kabelwirrar 2009. Ich kann Apple da in einer gewissen Hinsicht schon verstehen, wenn sie weiter auf (den immernoch mechanisch stabileren) Lightning setzen als sich in den nächsten Jahren von Untertyp- zu Unteryp zu hangeln.
Dass Apple da Lobbyarbeit leistet und endgültige Beschlüsse hinaus zögert ist natürlich nicht ok. Doch Brüssel wäre gut beraten sich mit den Vertretern der Unternehmen direkt zusammen zu setzen und einen einheitlichen Standard am runden Tisch zu diskutieren. Denn unter allen anderen Herstellern kann Apple in einer Runde schlecht der einzige Buhmann bleiben – das wäre negativ fürs Marketing.
Einerseits kann man sich denken: „Joa die Menschen die sich ein Apple-Gerät kaufen, wissen dass sie sich mit Extra-Wurst abfinden müssen“, andererseits helfen Industrie-Standards Kosten und Abfall zu minimieren. Sieht man ja in allerlei Branchen und Industriegebieten.
Wüsste gar nicht was los wäre, wenn bei uns im Maschinenbau jeder Hersteller/Zulieferer machen würde was er/sie wolle.
Mit einem Standard bei den Ladekabeln und deren Anschlüssen (hallo USB-C) würde man extrem die kosten bei einem Zweitgerät minimieren und Stress mit Kundensupport abschaffen, wegen teuren zweiten Ladegeräten, weil man im nächsten Elektronikmarkt sich einfach ein neues anschaffen kann.
Ich hoffe der Gesetzgeber kommt seiner Pflicht nach und erlässt Gesetze und nicht nur Richtlinien, damit dies dem Endverbraucher und der Umwelt zu Gute kommen kann.
Man kann es auch übertrieben. Fadenscheinig ist nur wieder die Umweltschutz-Argumentation. Zunächst mal spielt es für den „Verbraucher“ keine Rolle welchen Stecker er wo reinstecken muss. Das ist den meisten Leuten egal. Hauptsache es funktioniert am Ende. Die Funktionsweise einer Schnittstelle richtet sich an den Produktanforderungen und Interoperabilität mit Zubehör.
Apple will verhindern, dass ihnen ihre „After Market“ Geschäftsmodelle wie Service und Zubehör kaputt gemacht werden. In der Privatautonomie kann jedes Unternehmen seine Produkte und Dienste so gestallten, dass Qualität und Kundenbindungsmanagement möglich sind.
Über Jahrzehnte haben andere Hersteller es nicht geschafft mit Apple mitzuhalten. In Innovation und Usability. Selbst mit USB-C hat Apple keine Veranlassung ihr Geschäftsmodell zu ändern. Externe Platten und 3rd-Party Zubehör bleiben außen vor. Aus gutem Grund. Das MFi Programm erlaubt einen Port-Zugriff unter vertraglich vereinbareten Voraussetzungen. Am Ende des Tages geht es nicht nur um ein paar Pins sondern um die Sicherheit und Integrität der direkten Datenübertragung.
Wer Apple nicht mag, soll halt Google oder sonstwem seine Daten geben. Wichtiger fände ich ein Gesetz mit Recht zur Reparatur. Wie in manchen Teilen der USA, wo Hersteller x Jahre Ersatzteile vorhalten müssen.
„Apple will verhindern, dass ihnen ihre „After Market“ Geschäftsmodelle wie Service und Zubehör kaputt gemacht werden. In der Privatautonomie kann jedes Unternehmen seine Produkte und Dienste so gestallten, dass Qualität und Kundenbindungsmanagement möglich sind.“
Seit wann genießen Unternehmen Privatautonomie?
Standards sind genau dazu da, Interoperabilität sicher zu stellen und somit „After Market“-Geschäftsmodelle zu ermöglichen, sowie die Wahlfreiheit der Kunden wiederherzustellen.
Und gerade weil das Unternehmen in der Regel nicht freiwillig tun (und schon gar nicht die, bei denen es am dringendsten nötig wäre), muss die Gesellschaft hier durch Regeln in die Wirtschaft eingreifen, statt auf die „unsichtbare Hand“ zu vertrauen, die in diesem Fall genau in die entgegengesetzte Richtung optimiert.
Alle Akteure im Privatrecht genießen Privatautonomie.
Manch schöngeiste Politiker versuchen nur immer wieder sich in Angelegenheiten einzumischen, wovon sie a) keine Ahnung haben und b) Dinge die sie nichts angeht. Der Staat will die Bürger und Unternehmen nur finanziell melken. Das Sozialstaatsprinzip kommt ohnehin nicht wirklich zum tragen. Viel zu sehr fürchtet man, dass die Unternehmen mit dem Know-How und Arbeitsplätzen wieder verschwinden. Also macht man es ihnen so komfortabel wie irgend möglich.
Seit wann sind Poliker als Kompetenzträger bekannt? Das viele Lobbygeld wird zuweilen durch individuelle Einzelberatung verbrannt. Wobei eine Million wirklich lächerlich gering sind. Siehe Zensursula Betraungskosten-Skandal.
Bei der Interoperabilität muss endlich mal die Haftungsfrage geklärt werden. Ich komme aus der Medizintechnik und genau hier schmerzt es allen Beteiligten ganz gewaltig. Alle wollen einheitliche Standards aber niemand möchte für die Fehler der anderen mitverantwortlich sein.
Und bei all den billigen China-Scheiß-Zubehör wundert es mich nicht im geringsten, dass Apple kein Bock auf Reparaturen wegen mangelndem Zubehör Dritter hat. Dafür sie die Produkte auch zu teuer.
Ich bin grundsätzlich für eine Standardisierung. Aber dann müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Solange hierzulande Vertragsfreiheit besteht, möchte ich als Kunde (und Unternehmer) selbst entscheiden können, mit wem ich mich „ins Bett“ lege. Es geht ja wie gesagt nicht nur um die Anordnung der Pins, sondern um die Intention Driter, am Erfolg von Apple mitzuverdienen.
Wem ich in mein Haus lasse, unter welchen Bedingungen und mit wem ich Geschäfte mache, ist noch immer mir überlassen.
Die EU hätte viel wichtigere Baustellen anzugehen: Wie wäre es mal mit einer Art gestzlich garantierten Breitbandversorgung für alle? Vectoring und FTTH für alle? Das freie Internet als Artikel in unserer Verfassung?
Viele Vergessen jedoch, dass auch Apple seit dem iPhone 8 die Qi-Ladetechnik implementiert hat. Dies ist ein Standard, der von allen Herstellen implementiert ist. ICh habe verschiedene Qi-Ladepads und diese funktionieren auch mit iPhones.
Das ist nett, ändert aber leider nichts an dem Kabel- und Adapter-Wust, den Apple über die vielen Jahre produziert hat und (trotz Qi) immer noch produziert. Der durch Apple verursachte zusätzliche Elektroschrott ist nun einmal da, wächst weiterhin an, und wäre vermeidbar gewesen.
Daher ist jede Kritik an Apples bisherigem Verhalten vollkommen berechtigt, selbst wenn seitens Apple langsam eine kleine Kehrtwende einsetzen sollte.
Fast noch übler finde ich jedoch, dass „wir“ (die EU) uns von dieser Firma so auf der Nase herum tanzen lassen. Hinzu kommt, dass einige von uns (die vielen Apple-Fans hier in den Kommentaren) selbst in einem solch klaren Fall immer noch krampfhaft nach Rechtfertigungen, und hierzu sogar von rhetorisch unredlichen Mitteln wie Strohmännern und Ablenkungsmanövern Gebrauch machen.
Viele nehmen gar nicht wahr, dass induktives Laden mit rund 40% Energieverlust einher geht. Sie verkennen, dass es bei der Forderung nicht um umweltpolitische Gesichtspunkte geht, sondern einzig und allein um Neid.
Dadurch dass Apple seine eigene Pin-Anordnung hat, werden doch nicht weniger Kabel produziert oder die Umwelt durch Doppelverwendung geschont. Wenn man ein Gerät kauft, erwartet man auch ein funktionierendes Ladegerät gleich dazu. Insbesondere in dem Preissegment von Apple.
Die Konkurrenz will sich nur wie ein Blutegel an den Port festsaugen und Apple dazu zwingen ihre Plattform zu öffnen. Das könnte natürlich auch Geheimdienstinteressen dienen ;)
Das Thema Qi steht such so im Artikel…
Ich finde diesen Artikel weder sachlich richtig noch zur richtigen Zeit geschrieben.
Zur sachlichen Richtigkeit:
Ja, Apple hat sich dem Micro-USB-Quasi-Standard Jahrelang entzogen. Das hatte aber Gründe, die oben schon erläutert wurden:
1. Die Apple-Anschlüsse (Es waren in 12 Jahren gerade einmal zwei verschiedene. In der gleichen Zeit haben andere Hersteller teilweise 3 oder mehr verschiedene Anschlüsse verbaut) waren zu ihrer jeweiligen Zeit den Anschlüssen anderer Hersteller technisch weit überlegen. Sie konnten schon immer in einem Anschluß Strom, Daten und Audio übertragen, was zu einem erhöhten Nutzungskomfort führte.
2. Die Apple-Anschlüsse sind mechanisch ungleich stabiler. Besonders der Anschluß am Gerät war bei den iPhones schon immer stabiler als Micro-USB. Ich habe 17 Jahre im qualifizierten Elektronik-Einzelhandel gearbeitet. Ich habe unzählige Android-Telefone gesehen, die entsorgt werden mussten, weil die fisselige Micro-USB-Buchse im normalen Gebrauch ausgeleiert oder herausgebrochen war. Bei iPhones kam so etwas nur in Einzelfällen (bis zum iPhone 4s mit dem alten Dock etwas öfter, aber immer noch kaum zählbar, ab dem iPhone 5 mit Lightning quasi gar nicht) vor. Wenn es also darum geht, Elektroschrott zu vermeiden, so hat Apple hier ganz eindeutig die besser Strategie. Lieber ab und zu mal ein Kabel wegschmeissen als nach einem Jahr ein Telefon wegen einer seit zehn Jahren bekannten Schwachstelle.
3. Der Lightning ist auch noch verdrehbar, also auch noch komfortabler in der Nutzung, weil man nicht grundsätzlich zwei mal falsch ansetzt bevor der Stecker beim dritten Mal reingeht.
Zur zeitlichen Einordnung:
Gerade kristallisiert sich ein neuer quasi-Standard heraus: USB-C
USB-C ist ähnlich vielseitig (eigentlich sogar noch vielseitiger!), ähnlich stabil und genau so verdrehbar wie Lightning. Und Apple hat darauf reagiert und bei den ersten Geräten (iPad Pro) den Lightning abgeschafft und auf USB-C umgestellt. Ich erwarte/gehe davon aus, dass in einer der kommenden iPhone- und iPad-Generationen dieser Schritt dann auch noch gegangen wird.
(Nebenbei bemerkt: Während in der Android-Fraktion Geräte oft nach weniger als 2 Jahren entsorgt werden, weil sie (häufig an der Buchse!) kaputt sind betrifft dieser Wechsel Apple-Kunden deutlich stärker, denn hier sind (ggfs. in Zweit- oder Drittnutzung) sehr oft 5 Jahre alte Telefone (iPhone 5s, teilweise auch iPhone 5 und ganz selten sogar noch iPhone 4S) im Einsatz. die Gruppe derer, die dann für ihr perfekt funktionierendes Telefonauf einmal weniger passendes Zubehör bekommen, ist also ungleich größer!)
Und *JETZT* kommt Ihr auf die Idee, Euch zu beschwerden, was Apple für ein fieser Monopolist ist, der sich nicht an EU-wollt-ihr-nicht-vielleicht-der-Stecker-ist-zwar-scheisse-aber-es-wär-doch-toll-wenn-ihr-den-alle-benutzt hält?
Auch bei Eurer weiter oben in den Kommentaren aufgestellten These, der Verkauf von zusätzlichen Kabeln und Ladegeräten sei mit der Einführung von Micro-USB zurückgegangen, hoffe ich, dass Ihr harte Zahlen vorliegen habt, um das zu belegen. Meine Erfahrung aus 17 Jahren im Handel war eher das Gegenteil: Mit der Einführung der einheitlichen Stecker wurde der Markt übersichtlicher, es war leichter, an Zubehör zu kommen und der Trend zum Zweit- und Drittladegerät für im Büro und zu hause und noch einem für jedes Auto startete überhaupt erst so richtig durch! Mittlerweile sind USB-Ladegeräte Wühltischartikel, die man mal eben mitnimmt, weil sie ja so günstig sind und man sie immer gebrauchen kann.
Zum Verkauf von Kabeln: Nach der Einführung von Micro-USB gingen die zurück. Das ergab eine Studie der EU-Kommission 2014: https://www.asktheeu.org/en/request/6108/response/20287/attach/15/annex%2011.pdf
Soweit ich weiß hat dem auch nie jemand aus der Branche widersprochen. Wenn es auch nur irgendein Anzeichen gäbe, dass Standardisierung einen gegenteiligen Effekt hätte, hätten die mit allen Rohren gefeuert.
Zu den anderen Argumenten: Ich habe die Dinge, die ich im Text geschrieben habe, durchgehend belegt und verlinkt. Ich habe nie bestritten, dass Lightning Micro-USB technisch überlegen ist – aber Lightning kam ja nun eben lange nach Micro-USB und Apple hat auch nie versucht, einen besseren allgemeinen Standard zu erreichen, sondern wollte immer sein eigenes Ding machen. Finde die Kritik nicht nachvollziehbar.
Und ich finde Ihre Kritik nicht nachvollziehbar. Patt…
Der Link zu der Studie führt leider nur zur Ausschreibung für die Durchführung der Studie, nicht zu den Ergebnissen der Studie.
Und bis ich diese Studie gesehen habe, kann ich nur davon ausgehen, dass bei der Auswertung ein systemischer Fehler gemacht wurde. Ich kann nur von meiner Erfahrung im Einzelhandel ausgehen, und die sind eindeutig:
Vor dem Micro-USB-Quasistandard sahen Verkaufsgespräche oft so aus:
Kunde: „Ich brauche ein Ladegerät für das Handy von meinem Sohn!“
Ich: „Was für ein Handy hat er denn?“
(Kunde: „Ein graues“ – Ich: „bisschen genauer müsste ich es schon wissen“ – Kunde: „OK, ich komme morgen nochmal wieder!“)
(Kunde: „Ein Samsung-Ericsson glaube ich!“ – Ich: „Es gibt Samsung und ‚Sony-Ericsson. Samsung-Ericsson gibt es nicht!“ – Kunde: „OK, ich komme morgen nochmal wieder!“)
Kunde: „Ein Siemens!“
Ich: „2mm-, 3mm-Hohlstecker, Lumberg-Stecker oder Slim-Lumberg-Stecker? Wissen Sie, was für ein Modell Ihr Sohn genau hat?“
Kunde: „Ich glaube, ich komme morgen nochmal wieder!“
In diesem Tohuwabohu hat kein Kunde durchgeblickt, und wollte auch nicht durchblicken. Es war den Leuten auch relativ egal, denn es gab gar keine Notwendigkeit, grossartig zusätzliche Netzteile zu kaufen, denn damals haben die Handies teilweise 6 Tage ohne Nachladen funktioniert. Man hat einen Ersatz gekauft, wenn das alte Netzteil defekt war.
Seit der Einführung von Micro-USB wurde dieser Einkaufsvorgang stark vereinfacht. Gleichzeitig kamen die Smartphones und man musste auf einmal damit klarkommen, dass das Handy nur noch einen bis (mit viel Glück) zwei Tage mit einer Akkuladung durchgehalten hat. Also wurden zusätzlich zu den mitgelieferten Ladegeräten immer öfter Ladegeräte, die fest im Büro liegen, Ladegeräte, die man im Rucksack dabei hat, Ladegeräte, die im Auto liegen und später dann noch Powerbanks verkauft.
Wie ich bereits angedeutet habe: Wir hatten früher zwei oder drei Regalmeter, auf denen wir die verschiedenen Handyladegeräte untergebracht hatten. Als ich vor 2 Jahren die Branche verlassen haben, waren die Micro-USB-Ladegeräte und -Kabel Wühltischartikel, bei denen ca. im Wochentakt 100er-weise nachgefüllt wurde.
Ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass die Verkäufe tatsächlich zurückgegangen sind!
…ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass nur die Gerätehersteller der Mobiltelefone nach den Verkaufszahlen ihres Zubehörs gefragt wurden. Dritthersteller hatten zu Zeiten vor dem Micro-USB-Quasistandard Schwierigkeiten, weil es immer wieder zu Inkompatibilitäten des Zubehörs kam. Entsprechend waren die Kunden konditioniert und kauften viel Originalzubehör.
Mittlerweile wird mit Abstand mehr Ware von Drittherstellern als Zubehör von den Geräteherstellern selbst verkauft.
Dann würde die Studie natürlich ergeben, dass die Verkäufe des Originalzubehörs mit dem Quasi-Standard zurückgingen, während die Verkäufe tatsächlich astronomisch anstiegen!
Herr Fanta spricht von dem Elektromüll und Sie von Neuwaren.
Meine Vermutung ist Sie haben beide recht. Es landen weniger Kabel im Müll, weil man sie, wenn das Gerät kaputt ist, ja noch für andere Geräte verwenden kann. Aber es werden auch mehr verkauft, weil man sie für alles verwenden kann. Im Prinzip hat sich nur eine Sache geändert. Die Kunden horten die alten Kabel jetzt bei sich daheim (weil man die ja nochmal nehmen kann) statt sie in den Müll zu werfen.
Stimmt, Lightning kam auch wirklich sehr sehr viel später. Genau ein Jahr. Dazu sei gesagt, als Lightning kam wurden alle Apple Geräte ab 2012 mit Lightning ausgestattet. Mich wage zu bezweifeln, dass alle anderen Hersteller im Jahre 2012 nur Micro-USB verbaut haben.
Lieber Alexander,
Deine Kritik ist ja durfhaus berechtigt. Doch mal „Butter bei die Fische“, wie man hier im Norden sagt.
1. Es werden dadurch nicht weniger Kabel produziert, sondern möglicherweise mehr, weil die Qualität nicht mehr stimmt. Eine Volksweisheit besagt: Wer billig kauft, kauft zwei Mal.
2. Diese Forderung sehen wir jetzt erstmals bei Apple aufkeimen. Ein Grund dafür könnte im finanziellen Erfolg des Unternehmens liegen. Und die beruht auf die Systemabschottung, die vielen ein Dorn im Auge ist.
3. Möchte man dem Verbraucher und der Umwelt wirklich was gutes tun, dann müsste man die Qualität (nicht Quantität!) stärker regulieren. Wenn Gesetze / Richtlinien allgemein verbindlich sein sollen, muss man sicher stellen, dass der Gesetzgeber keine Einzelfall-Gesetze schafft. Es muss „um das große Ganze“ gehen.
4. Und im Punkto Port-Regulierung, kann ich einfach keinen gesellschaftlichen Nutzen erkennen. Was ist hier mit der Diversität? Der Privatautonomie? Wann waren Poliker jemals qualifiziert, um technische Probleme zu lösen? Ich sehe darin eine (sich ausbreitende) Überregulierung und Innovatiosbremse.
5. Jeder Hersteller müsste bei jedem neue Gerät und Weiterentwicklung des Ports einer Standardisierungskommission (= Konkurrenz) seine Geschäftsgeheimnisse offenbaren. Und am Ende wird sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt, damit wirtschaftlich schwache Unternehmen nicht benachteiligt werden. So funktioniert das einfach nicht. Darum sind Geisteswissenschaften und MINT zwei verschiedene Paar Schuhe.
6. Und wie schon gesagt, müssen die Haftungsfragen eindeutig geklärt werden. Man denke an ein Zubehör für Diabetiker zur Insulin-Messung, dieses kommuniziert nicht korrekt mit dem iOS Gerät, der Mensch stirbt: Wer war schuld? Apple, weil sie ihre Geräte nicht als Medizinprodukte bis ins kleinste Detail haben zertifizieren lassen oder der Zubehör-Hersteller (sei es nur für das Kabel), der zwar ein „pefektes Gerät“ geliefert hat, aber keine Details über die hard- und softwareseitige Implementierung von Apple kennt? Fragen über Fragen.
Schon beim Laden gibt es viele Details zu beachten, damit die Ladeelektronik nicht kaputt geht und auch kein voller Systemzugriff möglich ist. (vgl. Thunderbold-Gate)
Und dass Apple nicht an Standards interessiert ist stimmt auch nicht völlig. Beispielsweise FireWire von Intel. Es ist ein Standard der lange mit Abstand höhere Datenraten realisieren konnte als USB. Ich spreche da auch nicht nur von Kameras, auch in der Industrie wird FireWire heute noch an einigen Stellen eingesetzt.
Viele vergessen, dass Appe dann etwas unterstützt wenn es technisch die beste Lösung für den Kunden ist. So mit DisplayPort und FireWire (damals bei den Macs), Lightning bei den Mobilen Geräten und USB-C nun beim iPad Pro. Diese Entwicklung wird auch so weiter gehen nur wird man eben nicht bei einem Standard mitmachen, der technisch unterlegen ist.
@Thomas Kessels Ganz meine Meinung, bis 2012 hatte Apple den 30-Pin Dock-Connector, den es seit dem iPod der 3. Generation (2003) gab und ihn dann durch den schlanken, beidseitig steckbaren Lightning ersetzt, wo viele andere Smartphones eben noch mit mini- oder immerhin dem dank dieser Richtlinie weit verbreitetem micro-USB hatten.
Und gerade dessen beidseitige Steckbarkeit dürfte auch große Inspiration für USB-C gewesen sein, hat also die Zukunft geebnet, oft muss man mit Konventionen brechen, um voranzukommen, auch wenn ich Apple nicht sonderlich mag, haben sie mMn als einer der wenigen manchmal den Mumm, eben solche Schritte zu wagen (in letzter Zeit mag ich es aber weniger, da sie immer mehr weglassen, was mMn keine „alten Zöpfe“ sind wie Klinkenbuchse oder USB-A, da hätte man zumindest in den MacBook Pros bspw. noch einen USB-A im 13er und meinetwegen zwei im 15er lassen sollen, statt nur noch USB-C, wo man sich dann mit Adaptern rumärgern muss, aber das ist wieder ne andere Geschichte)
Was mich sonst noch stören würde wären die genannten hohen Zubehörpreise, wie eben über 20€ für ein popeliges Kabel (und 40+ für ne Hülle), aber beim Originalschrott sind Microsoft & Co. sowie auch viele Autohersteller *hust, hust* meist nicht besser, aber das ist bei Apple nicht erst seit gestern und im übrigen kriegt man bspw. bei Amazon zertifizierte Lightningkabel für 3 Jahre nach der Einführung von USB-C immer noch micro-USB in neuen Geräten verbauen, bei Peripherie wie Powerbanks, kabellosen Kophörern und Mäusen gehts mMn teilweise noch in Ordnung, aber Samsung hat mit dem Galaxy A6 dagegen schon eine Schweinerei abgeliefert: die 2017er-Varianten der Schwestermodelle A3/5/7 haben USB-C bekommen und das 2018 erschienene A6 dagegen wieder microUSB (WLAN auch nur 802.11n, kein aktuelles 802.11ac, welches seit 2013 existiert), bei sowas würde ich dem Hersteller ne ordentliche Strafe reinwürgen.
2. Bei den Erweiterungen ein fröhlicher Wildwuchs herrscht, nämlich vor allem Schnellladen; Qualcomm Quick Charge ist mit am verbreitetsten und wird von vielen Herstellern genutzt, Samsung (nicht direkt, aber „Adaptive Fast Charge“ ist defintiv QC-kompatibel), HTC, Sony, LG, Xiaomi, etc. Version 4.0 ist zudem kompatibel zu USB Power Delivery, was u.a. Notebooks wie die MacBooks nutzen, die eben über USB-C laden.
Und dann gibt es aber u.a. Huawei, OnePlus und Meizu, die jeweils mit Fast Charge, Dash Charge was eigenes haben, die sind zwar mitunter leistungsfähiger, aber eben proprietär und mW dann auch nicht abwärtskompatibel zu QC, zwar dürfte das Aufladen an sich damit auch noch funktionieren, aber eben nur mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner, also 5V und max. 2,4A, entspr. 12W; „Slow Charge“
und 3. Sind die USB-C-Kabel teilweise auch ein Witz, manche beherrschen nur USB 2.0, dann eben 3.0 alias 3.1 Gen1 (auch so ein Kracher, was sich das USB-IF leistet: https://www.computerbase.de/2019-02/usb-3.0-usb-3.1-usb-3.2-gen-1-2-2×2/
Statt einfach den neuen USB 3.2 zu nennen, nein, USB 3.0 heißt auch 3.1 Gen 1; 3.2 Gen 1, 3.1 Gen 2 nun auch 3.2 Gen 2 und der wirklich neue Standard 3.2 Gen 2×2, also verbraucherfreundlich ist was anderes, das hätte man doch einfach bei 3.0, 3.1 und 3.2 belassen sollen, da kann man sich nur vor die Stirn klatschen, wer denen da ins Gehirn gekotet hat, weil so können einen zwielichtige/dubiose Hersteller/Händler einem jede Menge Müll andrehen, fehlt nur noch dass welche mit USB 2.0 als USB 3.2 Gen 0 um die Ecke kommen).
Dann welche mit Power Delivery bis so und soviel Watt, Thunderbolt aktiv und passiv usw. und das war schon der Stand über 2 Jahren, als es noch relativ frisch war: https://www.golem.de/news/usb-typ-chaos-die-unbeschrifteten-1612-125217.html
Sehe da keine wirkliche Besserung.
Ich möchte an dieser Stelle einmal den Gedanken/die Idee loswerden, ob es nicht eine schöne Option wäre bei Neukäufen von Smartphones eine Auswahl zu haben, ob man ein Ladegerät benötigt oder nicht.
Ich habe z.B. an allen Orten meiner Wohnung und auch für unterwegs ein Ladegerät und Lightning so wie Micro-USB Kabel. Somit ist jedes weitere Ladegerät, dass mit dem neuen (in meinem Fall) iPhone geliefert wird nur unnötig produzierter Ballast.
Eine Sache würde ich noch gern ansprechen, und zwar die Situation im Notebook bereich. Hier fand ich es immer sehr schön, dass z.B. Apple über Jahre hinweg den gleichen Anschluss verwendet. Bei anderen Herstellern ist mir aufgefallen, dass ich mit jeder neuen Geräte Generation neue Netzteile brauchte. Ich hoffe diese Situation wird sich auch mit USB-C PD verbessern.
Der Fairness halber sollte allerdings noch erwähnt werden, dass auch der MicroUSB als Standard nicht so toll war, wie hier dargestellt. Z.B. Gefühlt zu 80% wenn ich das Kabel von Freund*innen oder Family benutzen wollte, kamen meine Smartphones damit nicht zurecht. Entweder das Handy entlud sich schneller als es geladen werden konnte, der Touchscreen reagierte nur verzögert, oder oder… Die verschiedenen proprietären Ergänzungen wie Quick Charge führen zuweilen auch zu Problemen: Samsung „Adaptive Fast Charging“ ist zum Beispiel dafür bekannt z.T. irreversible Schäden an Playstation 4 Controllern zu hinterlassen. Die anderen Nachteile, wie der schnelle Verschleiß des Ports etc. wurden von anderen hier auch schon genannt.
tl;dr. weil nicht alle die selben Spezifikationen benutzt haben & jeder sein eignen Süppchen gekocht hat, war der Standard auch längst nicht so unkompliziert wie er hätte sein können
‚Der Konzern gibt eine Million Euro im Jahr für seine Interessenvertreter aus‘ – vielleicht lieber in Menschen angeben, dann wirkt es viel weniger.
Der Konzern beschäftigt 5 bis 10 Lobbyisten…
Klingt wenig, ist aber viel. Im Vergleich: Keine Zeitung in Europa hat so viele Brüssel-Korrespondenten, kaum eine NGO so viele Mitarbeiter. 10 Lobbyisten erlauben einem Konzern wie Apple, bei allen für ihn relevanten Debatten dabei zu sein und den zuständigen Leuten in Rat, Parlament und Kommission damit in den Ohren zu liegen. Das „öffentliche Interesse“ dagegen wird maximal von einem oder zwei Konsumentenschützern wahrgenommen, die noch zahllose andere Themen auf ihrer To-Do-Liste haben.
Einfluss hat zudem auch mit Jobs zu tun. Ein Kommissionsbeamter, der jahrelang in führender Rolle große Firmen reguliert hat, wird danach wohl kaum in einen Job in einer NGO wechseln, sondern viel eher gutbezahlter „Konsulent“ bei einem Lobby-Verband werden. Dreimal dürfen Sie raten, für wessen Argumente er die Jahre davor mehr Verständnis zeigt? (Gibt sicher auch andere, aber das kommt wirklich häufig vor.)
Man kann trefflich darüber diskutieren, welche technische Lösung der beste Standard ist/wäre.
Ich frage mich aber, wie die moderne Welt aussehen würde, wenn z. B. jeder Autohersteller seinen eigenen Tankstutzen bauen würde.
„Ich frage mich aber, wie die moderne Welt aussehen würde, wenn z. B. jeder Autohersteller seinen eigenen Tankstutzen bauen würde.“
So sieht die moderne Welt aus: Tesla hat eigene Ladestationen, die nicht kompatibel mit anderen Elektroautos sind.
Hallo zusammen,
vor dem Lesen der Kommetare bin ich davon ausgegangen, dass hier irgendwer USB 4 erwähnt. Nachdem Apple bereits beim letzten iPad auf USB-C gesetzt hat bin ich guter Dinge, dass USB 4 der neue Standard auch bei Apple sein wird. Vielleicht auch zuvor schon USB-C, da USB 4 baugleich und abwärtskompatibel sein soll.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Aus-Thunderbolt-3-wird-USB-4-4324403.html
Schön wie Leute hier über Aufladegeräte fachsimpeln. An sich ja okay, aber muss das denn heute sein? Das WWW ist heute nun 30 Jahre alt. Wäre es nicht angemessener gewesen einen Artikel darüber zu schreiben und mal die aktuellen Worten des Begründers Berner-Lee zu debattieren. Er hat sich gestern extra viel Mühe gemacht.
Hier wurde übersehen, dass Apple das iPhone als Teil der iPod-Familie vermarktet hat. Da gab es schon lange diesem breiten „Dock-Connector“, und das iPhone sollte weiterhin mit dem alten Zubehör funktionieren.
Weiterhin wurde übersehen, dass das beim iPhone kein „Ladekabel“, sondern auch gleichzeitig ein Video- und Audiokabel sein kann. Zugegeben, Lightning war überflüssig, aber Micro-USB? Das wäre wohl nicht gegangen.
Bitte mal über den Tellerrand des Googleversums blicken :(
also bei mir gibts auch kein problem mit dem Netzadapter anderer Hersteller und dem iphone. einfach anderes Kabel ran und fertig. hab eine Kabelpeitsche, die ich aber meistens mit meinem 20W Solarpanel benutz, mit dem kann ich dann halt nur aufladen aber keinen Dateitransfer machen… aber das nehm ich eh nur am Badeweiher , Strandurlaub, etc. her..
Wünschenswert wäre nichtsdestotrotz für die Zukunft eine Steckernorm für sämtliche mobile Devices. USB-C würde sich da derzeit anbieten.
Es sind nicht nur die Lade-Kabel, selbst auf die SCHRAUBEN hat Apple ein eigenes Patent. Dabei geht es einfach darum, dass der Käufer das Gerät nicht selbst aufschrauben kann. Akkus werden verklebt – auch damit unauswechselbar – etc. pp.
Firmen mit solch Business-Practice gehen irgendwann den Bach runter. Dauert nicht mehr lange :)
Ich sehe nicht wo das Problem ist. Würden wir von Samsung oder einen anderen billigen Massen-Elektroschrott-Hersteller sprechen, ja okaaaay. Der Verbreitungsgrad von Android-Schlaufons liegt wo? Bei über 80%. Doch Apple hat, vielleicht weil sie ihren Kunden keinen DIY-Persilschein gibt, nach wie vor den Ruf von sehr langlebigen qualitativen Produkten. Habe mich über Apple selbst schon viel geärgert. Doch unterm Strich muss ich fairerweise dazu sagen:
(1.) Ich arbeite immer noch mit meinen MacBook Pro Late 2011 (!), 15 Zoll. Genau, das Modell mit den AMD GPU Serienfehler. Das LogicBoard wurde von Apple zwei mal kostenlos ersetzt. Sogar 5 Jahre nach dem Kauf. (Profi-Tipp: Direkt bei Apple bestellen). Das Problem taucht allenfalls 1-2 mal im jahr seit der letzten „Reperatur“ auf. Natürlich ist das kacke. Hätte ich mir einen anderen Rechner von der Stange bei Mediamarkt/Saturn gekauft, dann wäre dieser wohl schon nach dem ersten Problem auf dem Müll, weil die Reparatur nicht mehr lohnt. Das MBP mit i7 und 16 GB Ram und 2 SSDs kann auch 8 Jahre nach der Einführung immer noch prima mit anderen konkurrieren. Für 3D intensive Software gibt es inzwischen SaaS-Dienste und Sony Playstation Remote Play ;-)
(2.) Bis heute musste ich nicht ein Apple Zubehör-Teil (Adapter oder Kabel) wegschmeißen. Mir haben meine Tiere zwar schon mehrfach die Kabel wie Butter durchgebissen. Aber hey, das ließ sich in einer halben Stunde wieder löten und mit weißem Schrumpfschlauch fixen.
(3.) An der Akku-Problematik könnte man sich aufschaukeln. Aber seitdem die Geräte wasserdicht sind, kann ich auch damit leben, dass ein Austausch zwischen 30 und 100€ kostet. Immerhin ist darauf ja wieder eine Garantie und Gewährleistung. Habe mir durch einen iFixit-DIY-Austausch leider mein iPhone 5 zerschossen. Dabei bin ich wirklich penibel nach Anleitung und ESD geschützt vorgegangen. Pech gehabt. Habe jetzt ein anderen LogicBoard eines Spenderhandys drin und es läuft wieder wie am ersten Tag. Aber als Ersatzgerät. Habe mir in dem Zusammenhang für über 1k€ das iPhone 8 Plus gekauft. Teuer aber wirklich aller erste Sahne. Nicht einmal die Display-Schutzbeschichtung ist nach über einem halben Jahr weg. Es sieht aus wie neu. Da zeigt mir mal ein anderen Hersteller, der in Software- und Hardwarequalität nur ansatzweise Apple nah kommt.
(5.) Wenn es zu Serienfehlern kam, dann hat Apple stets angemessen mit Austauschprogrammen reagiert. Shit happens. Danach war i.d.R. Ruhe. Mit den vielen iPads die wir haben, war noch nie was. Selbst mein uralt iPod nano läuft wie am ersten Tag. Keines meiner Apple Geräte habe ich je wegschmeißen oder verkaufen müssen. Ergo: Kein Elektromüll (bis jetzt).
(4.) Man bezahlt für das was man kriegt.
Bin mit Apple rundum zufrieden!
Die offizielle Stellungnahme Apple’s zu der Thematik:
https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/initiatives/ares-2018-6427186/feedback/F18119_en?p_id=342389
Apple stands for innovation. Regulations that would drive conformity across the type of connector built into all smartphones freeze innovation rather than encourage it. Such proposals are bad for the environment and unnecessarily disruptive for customers.
More than 1 billion Apple devices have shipped using a Lightning connector in addition to an entire ecosystem of accessory and device manufacturers who use Lightning to serve our collective customers. We want to ensure that any new legislation will not result in the shipment of any unnecessary cables or external adaptors with every device, or render obsolete the devices and accessories used by many millions of Europeans and hundreds of millions of Apple customers worldwide. This would result in an unprecedented volume of electronic waste and greatly inconvenience users. To be forced to disrupt this huge market of customers will have consequences far beyond the stated aims of the Commission.
Beginning in 2009, Apple led industry efforts to work together to promote a common charging solution. And with the emergence of USB Type-C, we have committed alongside six other companies that all new smartphone models will leverage this standard through a connector or a cable assembly. We believe this collective effort by many of the industry’s leading companies is better for innovation, better for consumers and better for the environment.
Danke. Wird auch im Artikel besprochen und ist verlinkt.
ein stecker, beim dem die wahrscheinlichkeit ihn falschherum anzuschließen gegen null geht, und damit intetelligent scheint, vs. einem stecker, bei dem die wahrscheinlichkeit in falschherum anzuschließen 1:1 steht, und damit dumm ist, wird damit gleichgestellt, dass eine intelligente entwicklung uns „aufgezwungen“ wird. tststs. also wirklich, fragt doch mal jemanden, ob jemand der lightning nutzt, nicht damit einverstanden ist. insgesamt wurde ein eu-einheitlicher anschluss doch umgesetzt: usb-typ-a am netzstecker. micro-usb will niemand (mehr) haben. die entwicklung geht nach usb-typ-c (äh auch bei apple) und damit sollte doch alles gut sein (naja, noch die kleinigkeiten 3.1, 3.2 …). ist eigentlich schon sommerloch?
Apple macht mit dieser Philosophie zwar negativ PR, aber der Umweltnutzen fällt dabei sehr gering aus. Sinnvoller wäre es, die EU würde sich um eine Vereinheitlichung von Akkus kümmern. Diese sind und werden zu einem größeren Umweltproblem. Hier gibt es nicht nur 2 Lösungen sondern Tausende, weil jeder Hersteller sein eigenes inkompatibles System pflegt. Mir wird schlecht, wenn ich in meinem Haus die vielen kaputten Akkus sehe, deren Geräte aber noch alle funktionieren, vom Rasenmäher über Bohrmaschinen, Akkuschrauber Heckenschere, Rasentrimmer u.s.w. Hier wäre Handlungsbedarf, statt Papiere über einen nicht durchführbaren Datenschutz zu verordnen.
An dieser Stelle dürfte man das Shiftphone erwähnen, das neben der leichten Reparierbarkeit einen Wechselakku bietet und grundsätzlich ohne Ladegerät ausgeliefert wird.
Wieso nur Apple? Samsung hat doch auch mittlerweile seinen eigenen Stecker. Aber abgesehen von den Endconnections, die Ladegeräte haben heute bei 5V alle einen USB2.0 Anschlusch und ich lade mein iPhone auch am Samsung-Ladegerät meiner Frau und umgekehrt. Ein USB 2.0 ode 3.0 liefert immer 5V und mindestens 1A. Also hat es wohl doch was mit dem einheitlichen Ladeanschlüssen. Und das gild halt nicht nur für die Handys, Bluetooth-Headsets, Dashcams, Computermäuse, Navis und viele andere Geräte arbeiten mit 5V Akkuspannung, die die es nicht tun, brauchen dann eben auch einen anderen Anschluss. Sogar Erweiterungsstecker bieten heute USB 2.0, sehr stark vertreten bei den Smart-Home Steckern.
Tja, wenn man die Verkaufszahlen von Appleprodukten betrachtet wohl eher ein Randgruppenproblem.
Ich persönlich mag es einfach und minimalistisch und freue mich, dass meist jemand aus meinem Bekanntenkreis ein USB- Kabel für mein Adroidhandy zur Hand hat, wenn ich es mal vergessen habe. Bei den Produkten mit dem Obst auf dem Gerät sieht das meist anders aus.
Wenn eine Randgruppe meint, sie müße sich dadurch hervorheben überteuerte Geräte mit inkompatiblen Teilen verwenden – so what? Laß sie weiter brav zahlen und mit ihren Appleaufklebern durch die Straßen fahren – mit Vernunft oder Logik kommt man gegen Emotionen und Bauchgefühl nicht an.
Wie schon erwähnt.
Ich arbeite hin und wieder in einem Handy Reparaturbetrieb. Meistens zur Fehleranalyse und Reparatur von Notebooks, PCs und Buchsentausch bei Mobiltelefonen in Brettform.
Meine Erfahrungen:
Smartphones von Apple kommen immer mit Display defekt durch Fallen oder Feuchtigkeitsschäden. Lightning Buchsen gehen einfach nicht kaputt. Wenns nicht geht, liegt es eher an viel Staub in der Buchse. Diesen Staub bekommt man mit einer Nadel raus.
Smartphones mit MicroUSB ganz oft auch mit USB Buchse defekt / zerstört. Letztens eins 2-fach bekommen. 1x Buchsentausch wegen unkenntlicher Buchse. Das zweite mal das selbe. Neue Buchse wieder zur Unkenntlichkeit zerstört.
Das Problem bei den MicroUSB Buchsen ist der kleine, hauchdünne Mittelsteg mit den Kontakten. Jeder Billighersteller macht Kabel und Stecker dafür. Der Verdrehschutz hält den Kräften der Nutzer nicht oft stand und der allgemeine Verschleiß ist sehr hoch. Die meisten Geräte mit Buchsendefekten kommen auf wirtschaftlichen Gründen garnicht erst in die Werkstatt.
USB-C Buchsen sind in dem Punkt besser – aber Lightning immernoch haushoch unterlegen.
Notebooks mit Windows sind anfälliger und wartungsintensiver. Viel offene Software, jeder kann mitmischen. Daraus resultieren Softwareprobleme, die man sich nicht einmal ausdenken kann.
Der Konfigurationsaufwand bei einer Windows Installation ist enorm hoch, wenn man Ansprüche hat. Dann muss das ganze auch noch extra lizensiert und „aktiviert“ werden. ist die gekaufte Lizenz schon mehrfach installiert und aktiviert worden, kann es sein, dass selbige bei Microsoft einfach deaktiviert wird. Mir selbst passiert mit einer gekauften Office 2016 Lizenz. Der Support bei Microsoft fühlt sich nicht zuständig. Fazit: Lizenz aufgegeben, Preis als Lehrgeld verbucht.
Windows Notebooks werden seltener repariert. Meistens nur sehr hochwertige (Dell XPS, Lenovo Business…) oder wegen wichtiger Daten oder Relevanz im eingesetzen System.
Das alles passiert einem Apple NICHT. Sogar die magnetischen Anschlüsse fürs Ladegerät gehen nicht kaputt. Mal ein defekter Grafikchip kann passieren. Das liegt dann am Chiphersteller (NVidia oder AMD). Diese kann man meistens problemlos tauschen.
Ich kann die Euphorie in Bezug auf Apple-Produkte nicht zu 100% nachvollziehen.
Vorweg: Wir benutzen in der Familie ausschließlich Apple-Produkte im Mobile-Bereich, immerhin 4 IPhones und 3 IPads unterschiedlicher Generationen. Mittlerweile alle mit Lightning-Anschluss.
Grundsätzlich ist die Verarbeitung bei den Geräten besser als bei der Konkurenz. Daher auch unsere Entscheidung für Apple.
Beim Hauseigenen Zubehör sieht es allerdings anders aus. Mittlerweile lagere ich hier 7, in Worten sieben Apple-Ladekabel 5 (alte mit Dock und 2 mit Lightning), die alle den gleichen Fehler aufweisen.
Die Kabel sind zwar wunderbar flexibel, leider hat sich aber an der Geräteseite die Aussenisolierung erst aufgebauscht und ist anschließend gerissen, so daß die Abschirmung bzw. auch die einzelnen Adern blank liegen. Funktion zwar noch vorhanden aber sehr unschön und die Reparatur mit Schrumpfschlauch ist auch nicht so prickelnd, geht auch nur bei Lightning. Härtere, teurere Panzerkabel von Fremdherstellern haben diesen Fehler bislang noch nie bekommen, werden aber von den Geräten als Fremdprodukte wahrgenommen und teilweise auch entprechend kommentiert.
Ein Gerät (IPhone 5S) hat auch schon einen neuen Lightning-Anschluss bekommen, auch da gibt es Ausfälle. Da die Vorteile aber überwiegen bleiben wir bei Apple, nicht zuletzt auch wegen der Familien-Mediathek über ITunes.
Ein wirklich einheitlicher Anschluß wäre aber gerade auf Reisen ein großer Vorteil. Dann aber bitteschön für alle transportablen Kleingeräte. Also auch für unsere Digitalkameras , Navis und was es sonst noch in dem Größen- und Leistungsbereich gibt.
Der Micro-USB-Standard war insoweit ein Segen, weil das vergessene Ladegerät auf Arbeit dann nicht mehr zum Aus des Handys geführt hat, sondern irgendwer hat mir sein Ladegerät schon geborgt. Aber der Micro-USB-Standard war technich schlecht, weil man den Stecker mit Gewalt auch anders herum hineinbekommen hat und danach war das Handy kaputt. Vor dem USB-C-Standard habe ich Hochachtung, weil ich nicht weiß ob er wirklich gut ist – schneller, weiter, kleiner – hoffentlich passiert nichts.
Grundsätzlich zur Standardisierung: Das müssen die Verbraucher fordern. Für uns ist das gut. Die EU-Kommision ist dann diejenige, die die Verbraucherforderungen durchsetzt. Also unterstützen wir diese. Firmen werden immer eine Standardisierung umgehen wollen, weil es für sie die Abgabe der Hoheit ist.
Wer entwickelt einen guten Standard. Hier wird es schwierig. Ein guter Standard ist keineswegs von Herrn Günter Verheugen zu erwarten. Ein Standardisierungskomitee aus etablierten Universitätsprofessoren wird meist ein unpraktizierbares theoretisches Gebilde produzieren. Sorry, das ist so. Gute Standards kommen von selbst und setzen sich durch, weil/wenn Industrie-Interessen dahinterstehen.
Zusammenfassung: Kunden müssen Standards fordern, und Hersteller müssen diese aus Eigeninteresse auf den Markt bringen. Die EU-Kommision muss die Kunden vertreten, aber sehr wissend wachsam schauen, wo sich Standards etablieren.
Schlussfolgerung: Schauen wir auf Apple, richten wir uns nach denen, weil sie die stärksten am Markt sind (? vermutlich). Aber: Wenn Apple horente Gebühren für Patente fordert und damit Standards verhindert, dann muss die EU-Kommision einschreiten mit juristischem Background.
Mein Kommentar kommt etwas spät, aber der Artikel wurde auf der Netzpolitik Webseite gerade wieder nach oben geholt.
Nicht die Kabel sind das Problem, die Ladegeräte machen den Großteil des Schrotts. Da ist Apple aber außen vor, weil in den Ladegeräten grundsätzlich eine USB Anschlussbuchse verbaut ist. Damit kann man ein iPhone oder iPad an jedem beliebigen USB Ladestecker laden, solange man nur das zum Device passende Kabel hat.
Ärgerlich ist allerdings, dass am Lightning Anschluss direkt keine USB Speicherkarten verwendbar sind. Wer das trotzdem will, muss auf einen Adapter zurückgreifen, der dann aber für viele Jahre nutzbar bleibt, solange es Geräte mit Lightning gibt.
Gerade vor 3 Wochen habe ich wegen Kabelbruch für 5,99€ ein neues Kabel (nicht von Apple) gekauft, mit Anschlüssen für USB-C, Lightning und Micro USB auf der einen und einem ganz normalen USB Stecker auf der anderen Seite. Alles, was das iPhone über Lighning Kabel kann, funktioniert damit.
Aus meiner Sicht hat Apple die Anforderungen zumindest dem Sinn nach optimal erfüllt.
Im Bereich der Akku Haushaltsgeräte und Kleinwerkzeuge bis 5V wäre aber dringend eine Steuerung durch die EU notwendig. Denn da nutzen die meisten Hersteller weiterhin proprietäre Steckernetzteile mit fester Verkabelung und nicht dokumentierten Anschlusssteckern.
Ebenso ist dringend eine Reglementierung notwendig im Bereich der Akku Werkzeugmaschinen. Jeder Hersteller produziert seinen eigenen Akkuanschluss für Maschine und Ladegerät, anstatt dass alle Hersteller auf gemeinsame Standards verpflichtet werden. So habe ich derzeit Akkumaschinen mit Lithium Akkus von Bosch in 10,8V und 18V, von Metabo in 14,4V von Black&Decker in 18V, Hersteller wie Bosch produzieren sogar technisch identische Akkus mit unterschiedlichen Anschlüssen für ihre verschiedenen Serien, nur damit Kunden doppelt und dreifach kaufen.
Weder Wechselakkus noch Ladegeräte sind herstellerübergreifend austauschbar, da kommt eine enorme Elektromülllawine auf uns zu und seit jeder Discounter seine eigene, zu andern inkompatible Akkumaschinenserie produzieren läßt, wird der Wahnsinn extrem. Dagegen ist der Müll durch propretäre USB Anschlusskabel lächerlich.
Ein neuer Ansatz kommt von der Firma Metabo. Deren CAS System wird immerhin von 9 Geräteherstellern unterstützt.
[Anm. der Moderation: Link entfernt, weil unklar, ob Spam]
„Damit kann man ein iPhone oder iPad an jedem beliebigen USB Ladestecker laden, solange man nur das zum Device passende Kabel hat.“
Das stimmt nicht ganz, da sich die Standards nicht nur in der Steckerform unterscheiden, sondern auch in der Erkennung, dass das Kabel an einer Lade-Buchse hängt (im Gegensatz zum USB-Host- (=Daten-) Anschluss) und welcher Ladestrom verfügbar ist. Und ohne die Erkennung werden max. 100mA gezogen (bei seriösen Geräten).
ABER: Da waren die Hersteller aus der Android-Welt mit ihren einheitlichen Micro-USB-Buchsen auch nicht besser als Apple, denn während die Kabel zwar austauschbar waren, waren es die Ladegeräte nicht unbedingt.
Richtig ist: alle universellen USB-Ladegeräte können heutzutage auch jedes gängige Handy aufladen.
Mit USB-C hat sich dieses Problem allerdings erledigt, da hier von vornherein die entsprechende Lade-Spezifikation vorlag.
War kein Spam, kann man sich aber auch problemlos selber suchen.
Ergänzung:
Das CAS System von Metabo und einigen Herstellern von akkubetriebenen Werkzeugmaschinen im Handwerkerbereich wird von den großen Massenherstellern, egal ob Bosch, Makita, B&D genauso wenig unterstützt, wie von den Billigproduzenten. Die großen Hersteller wollen die Kunden in ihren proprietäten Lösungen „einhegen“, damit diese möglichst viele Produkte bei dieser einen Firma kaufen, auch wenn die Konkurrenzprodukte günstiger oder sogar zweckmäßiger sind.
Ich bin zwar kein „überzeugter“ iPhone-Nutzer, wenn auch ein durchaus zufriedener. Aber in einem Punkt möchte ich auf gar keinen Fall mit der Android-Welt tauschen: dem Lade-Anschluss!
Was nämlich gerne übersehen wird, ist, dass der Lightning-Anschluss zumindest gegenüber Micro-USB in jeder Hinsicht überlegen ist (und das, obwohl alle Welt über den Micro-USB-Anschluss flucht!):
– in beliebiger Orientierung steckbar -im Gegensatz zu den berühmten 3 Versuchen, die man bei einem Micro-USB Stecker braucht (da hat USB-C natürlich gleichgezogen, das war auch bitter nötig)
– mechanisch wesentlich robuster und auch offensichtlich haltbarer; USB-C ist noch nicht so lange so weit verbreitet, dass man Vergleiche anstellen könnte, aber die ersten iPhones von 2012 funktionieren normalerweise immernoch mit ihrer ersten Lightning-Buchse -bei Micro-USB undenkbar; und USB-C ist mit den 24 Kontakten auf dieser dünnen Zunge in der Mitte so filigran, dass man kaum eine wesentlich längere Haltbarkeit prophezeihen kann
– in den größeren Schlitz der Lightning-Buchse kann zwar mehr Staub eindringen -aber man bekommt ihn auch leicht wieder raus; man versuche das mal bei Micro-USB oder USB-C, ohne die Kontakte zu beschädigen
– in den Lightning-Stecker kann gar kein Schmutz eindringen, da gibt es nämlich kein „Innen“; bei Kabeln, die zu Hause rumliegen ist das zwar auch mit Micro-USB oder USB-C kein Thema, aber wenn man Kabel in Taschen steckt, dann ist Staub im Stecker ein Problem
– gegenüber Micro-USB bietet Lightning auch eine höhere Funktionalität
Zwar habe ich etliche akkubetriebene Geräte mit Micro-USB-Anschluss und musste bisher nur Kabel tauschen, noch keine Buchsen. Aber zum einen gehe ich vorsichtig damit um und zum anderen müssen diese Buchsen weden den Ladestrom noch die Belastungen im ständigen mobilen Einsatz aushalten, denen eine Buchse im Smartphone ausgesetzt ist. Und man braucht doch immer Licht, um die Buchse ordentlich zu treffen… Mein iPhone stöpsele ich halt beim Schlafengehen im Dunkeln an und lege es auf den Nachttisch, diese Anforderung habe ich an die anderen Gadgets nicht.