Was vom Tage übrig blieb: Bayerisches Blut, Bierdurst im Braustüberl und Bitten an Bezos

In Bayern geht es zweifach hoch her. Es geht um Blut, Daten und Bier. Ein Star-Trek-Schauspieler weist auf die Namensverwandtschaft von Jeff Bezos‘ Großunternehmen mit einem bedrohten Teil der Erde hin und Zeit Online erschafft eine Folge Dr. Sommer fürs Digitale. Die besten Reste des Tages.

Fernsehturm Berlin
Beste Blickrichtung in Berlin.

Bayerisches Rotes Kreuz: Blutspendedienst übermittelte heikle Daten an Facebook (Sueddeutsche.de)
HIV-positiv? Schwanger? Drogenkonsumentin? Solche Fragen kennen alle, die schon mal beim Blutspenden waren. Das ist unangenehm. Noch unangenehmer wird es, wenn solche Informationen bei Facebook landen – ohne das Einverständnis oder Wissen der Betroffenen. Das ist durch einen nachlässig konfigurierten „Facebook Pixel“ dem Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes passiert.

Falsche Wartezeiten: Bräustüberl versus Google (Golem.de/dpa)
Wir bleiben in Bayern. Am schönen Tegernsee zog ein kleines, herzogliches Bräustüberl – für alle oberhalb bayerischer Breitengrade: ein gastronomischer Betrieb mit angeschlossener Brauerei – in den Kampf gegen den Suchmaschinengiganten Google. Es geht um Wartezeiten, die laut Google im Bräustüberl zu befürchten sind. Bis zu 90 Minuten, sagte Google. Stimmt nicht, sagte der Wirt. Google hat die Angaben zwar entfernt, aber keine Unterlassungserklärung unterschrieben. Das reicht dem Wirt nicht, er zog vor Gericht. Am Mittwoch ist Verhandlung. Da wird ja das Helle im Bierkrug verrückt.

Jeff Bezos Wants to Know Where to Donate His Money. This 1 Idea Makes Perfect Sense (Inc.com)
Ein Tweet von „Star Trek“-Schauspieler George Takei geht derzeit viral. Der einstige „Sulu“ aus der Kultserie bittet darin Amazon-Gründer Jeff Bezos, den reichsten Menschen der Welt, mit seinem Milliardenvermögen den Regenwald in Brasilien vor der Zerstörung zu retten. Die Lunge unseres Planeten trage ja immerhin den Namen seiner Firma (eher umgekehrt, aber wir sind nicht pingelig). Zuvor hatten tausende Amazon-Mitarbeiter in einem offenen Brief gefordert, Bezos und Amazon müssten Schritte gegen den Klimawandel setzen. So unterstützenswert solche Forderungen auch sein mögen, legen sie die Verantwortung für die Rettung unseres Planeten in die Hände eigenwilliger Milliardäre, deren Unterstützung wir nun erflehen sollen wie bei mittelalterliche Heiligenikonen. Irgendwie traurig.

Datenschutz: Liest Google meine E-Mails mit? (Zeit Online)
Johannes Skeptikus hat Sorgen, große Sorgen. Liest Google seine E-Mails mit? Zum Glück gerät der fiktive Mailschreiber an den ganz realen Autor Eike Kühl, der ihm seine Fragen mit gleichnamig-adjektiviertem Kopf beantwortet. Die Antworten werden geneigte netzpolitik.org-Leser:innen vielleicht nicht überraschen, die Form aber erfrischt trotz der sommerlichen Hochtemperaturen.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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