Was vom Tage übrig blieb: Bebo, Brexit, Bielefeld

Die britische Wirtschaft muss bei einem No-Deal-Brexit eine Unterbrechung des Datenstroms und Ausfälle in Milliardenhöhe befürchten, influencende Polizisten liken nicht alle Kollegen und die EU-Behörden nehmen Facebooks Kryptowährung ins Visier. Die besten Reste des Tages.

Aus nachvollziehbaren Gründen nicht im Bild zu sehen: Bielefeld.

Half of UK digital exports go to the EU, government data reveals (Euractiv)
Der Brexit könnte einen immensen Schaden für die britische Digitalwirtschaft darstellen: Wie das Brüsseler Medium Euractiv unter Berufung auf aktuelle britische Regierungsstatistiken berichtet, gehen rund 43 Prozent der Exporte von digitalen Dienstleistungen aus Großbritannien in ein anderes EU-Land. Bei einem ungeordneten Austritt Großbritanniens, wie er mit Heranrücken der Frist am 31. Oktober immer wahrscheinlicher erscheint, könnte allerdings mit einem Schlag die Rechtsgrundlage für die grenzüberschreitende Verarbeitung persönlicher Daten wegfallen. Damit sind auch viele Formen digitalen Handels bedroht. Für die britische Wirtschaft geht es um einen möglichen Ausfall in Milliardenhöhe.

Polizeikräfte erzählen, was sie von Polizei-Influencern halten. (VICE)
Als gäbe es nicht schon genug Influencer auf der Welt, steigen auch immer mehr Polizeikräfte ins Aufmerksamkeitsgeschäft ein. Ihre Dienstherren und -damen finden das auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite stellen sie vermehrt Regeln auf. Doch was sagen die Kollegen dazu?

Why These Social Networks Failed So Badly (Gizmodo)
Gizmodo veröffentlicht eine äußerste amüsante Auflistung von gescheiterten Versuchen, Facebook Konkurrenz zu machen. Neben den üblichen Verdächtigen erzählt der Artikel auch die Geschichte von Bebo. Dessen einzige Leistung (von einer guten Startwoche einmal abgesehen) war es offenkundig, gutgläubigen Investoren als interessant genug zu erscheinen, um einen Kaufpreis von 850 Millionen Dollar zu rechtfertigen.

Anwältin über Verbot von „Linksunten“: „Grund ist politisches Interesse“ (taz)
Gegen die Betreiber der Seite linksunten.indymedia.org wird nicht mehr ermittelt, doch die Klagen gegen das Verbot laufen noch. In einem Interview mit der taz gibt die Anwältin Kristin Pietrzyk Informationen zum aktuellen Stand.

Microsoft Contractors Listened to Xbox Owners in Their Homes (Motherboard/VICE)
Dass Menschen Spracheingaben auswerten, gibt es nicht erst seit Alexa, Cortana und Co. Microsoft praktiziert das schon seit vielen Jahren und ließ Aufnahmen für die Xbox von Menschen überprüfen. Die Spielekonsole konnte mittels Kinect Sprachkommandos empfangen.

Die #Bielefeldmillion. Echt jetzt? Bielefeldmillion? (bielefeldmillion.de)
Ok, er ist ziemlich alt. Der „Witz“, dass Bielefeld gar nicht existiert. Die Einwohner der Stadt können es auch nicht mehr hören. Jetzt will Bielefeld Marketing dem ein Ende bereiten und lobt eine Million Preisgeld für denjenigen aus, der das Gerücht beweisen kann. Also: letzte Chance!

Facebook’s Libra Currency Gets European Union Antitrust Scrutiny (Bloomberg)
Die EU-Wettbewerbsbehörden haben eine Voruntersuchung der von Facebook und Partnern gestarteten Kryptowährung Libra eingeleitet. Das geht aus Fragebögen an die nationalen Wettbewerbsbehörden hervor, über die der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet. Im Fokus stehe demnach die Struktur und Mitgliedschaft im Libra-Konsortium, die zum Ausschluss von Mitbewerbern führen könne. Untersucht werde auch die mögliche Integration von Libra-basierten Anwendungen in Facebooks Messenger und WhatsApp.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.