Was vom Tage übrig bliebSelbstanrufer, Silicon Speaker und Sweatshirt-Sünden

Es gibt nicht nur den Mann im Mond, sondern auch den in der Maschine. Dem steht der neue Microsoft-Gag zu Weihnachten aber vermutlich auch nicht. Einen findigen Selbstanrufer dürfte das aber nicht stören, denn der hat sein Jahresend-Geschenk schon bekommen. Die besten Reste des Tages.

Berliner Fernsehturm aus einem Fenster
wir sind lockvögel, baby! CC-BY 4.0 netzpolitik.org

Silicon Valley Is Listening to Your Most Intimate Moments (Bloomberg)
Der Artikel beschreibt, wie es dazu kommen konnte, dass Firmen wie Apple und Google Millionen Menschen Assistenzwanzen, sogenannte Smart Speaker, verkauften, die sie im Alltag belauschten und die mitgeschnittenen Gespräche auch noch an schlecht bezahlte Aushilfskräfte zur Transkription übertrugen, um der angeblichen „Künstlichen Intelligenz“ auf die Sprünge zu helfen. Ja, es stimmt: Da sitzt ein kleiner Mann in der Maschine.

Rechte geben sich als syrischer Flüchtling aus, um Hetze zu provozieren (Standard)
Nazis versuchen mit False-Flag-Aktionen gegen Geflüchtete zu hetzen. Dafür erstellten Unbekannte einen Twitter-Account mit dem Namen Dawuhd Nabil, der immer wieder mit provozierenden Tweets auffiel. Correctiv.org hat sich die Sache genauer angesehen. Der Account des angeblichen Syrers steht im Zusammenhang mit einem Fake-Bündnis „Zusammen gegen Intoleranz“, das mit Kommunikationsguerilla-Methoden versucht, Engagement gegen Rassismus in den Dreck zu ziehen. Auf einen Tweet von „Dawuhd Nabil“, in dem dieser von einem Heimaturlaub in Syrien sprach, reagierte sogar das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit einem mahnenden Tweet.

Abtreibungsparagraf 219a: Erneut Geldstrafe für Ärztin (Yahoo.de)
Die Ärztin Kristina Hänel wurde erneut zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf ihrer Website zu Schwangerschaftsabbrüchen informiert hat. Abtreibungsgegner haben den Paragrafen 219a vor einigen Jahren wieder entdeckt und nutzen ihn seither strategisch, um Ärzt:innen anzuzeigen, die Abbrüche vornehmen. Mehr über die fiesen Taktiken rund um Paragraph 219a findet ihr hier.

Telefónica muss Kunden 225.000 Euro Guthaben auszahlen (Golem.de)
Gewusst wie! Ein Telefónica-Kunde hat sich millionenfach selbst angerufen, um bei einer Marketing-Aktion von Telefónica zwei Cent pro eingehendem Anruf zu kassieren. Jetzt hat ein Gericht nach jahrelangem Rechtstreit entschieden, dass Telefónica dem Kunden das so herbeitelefonierte Geld auszahlen muss. Gratulation!

 

Microsoft verschenkt hässlichen Windows-XP-Pullover (futurezone.at)
Wir würden ihn ja tragen, wenn wir ihn hätten, den geschacklosen, blauen Strickpulli mit Windows-XP-Logo. Aber wie man zu den Auserwählten werden konnte, die das limitierte Stück von Microsoft zugeschickt bekamen, bleibt schleierhaft. Daher vertrauen wir darauf, dass Mutti zu Weihnachten ein ähnlich schönes Stück unter den Baum legen wird. Elche sind ja auch possierliche Tierchen.

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Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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